Man könnte meinen, jemand habe das Plateau
in vielen bunten Farben angemalt. Erst wer genauer hinsah, erkannte, dass
die ganzen Farben in Wirklichkeit die im Mondlicht glitzernden Schuppen
von Drachen waren. Sie waren in Scharen herbeigekommen. Oder zumindest
in großer Anzahl für drachische Verhältnisse. Und das alles
nur, um Allaran zu lauschen.
Allaran war ein alter Drache, auch wenn man
ihm das nicht sofort ansah. Er hatte die Größe eines starken
Drachen guten Alters. Doch waren seine Schuppen milchig-farblos und seine
Bewegungen schwach und träge. Die Farbe der Schuppen und diese Schwäche
wurde bei den Drachen "Schuppenfäule" genannt. Eigentlich waren jedoch
nicht die Schuppen faul, sondern der Drache selbst. Viele Drachen, die
irgendwann vom Leben gelangweilt waren, bekamen diese "Krankheit". Anscheinend
schien die Natur es so gewollt haben, dass kein Drache länger leben
muss, als er eigentlich will. So kam es, dass einige Drachen praktisch
nie starben, andere hingegen schon nach "wenigen" 100 Jahren. Auch ein
traumatisches Erlebnis oder ein schwerer Verlust, wie zum Beispiel Liebeskummer,
konnte zum vorzeitigen Tod eines Drachen führen.
So waren sich die alten unter den Drachen
einig, dass Allaran nicht mehr lange zu leben hatte. Jedoch schien er niemandem
erzählen zu wollen, warum er sich in diesem Zustand befand. Er sagte
meist lediglich: "Wenn du das erlebt hättest, was ich erleiden musste,
dann würde es dir mindestens genauso schlimm gehen..."
Viele Drachen betrübte das Schicksal
des Drachen, weil er in der Gegend sehr bekannt war: Er wusste immer die
besten Geschichten zu erzählen. Und irgendwie schien er auch das Plateau,
den Wald, jeden einzelnen Drachen schon lange zu kennen, obwohl ihn niemand
zuvor gesehen hatte. Er war einfach vor mehreren Wochen aufgetaucht und
hatte begonnen seine Geschichten zu erzählen. Es waren schöne
Geschichten, dramatisch und fesselnd.
So war es nicht verwunderlich, dass heute,
wo er sogar eine neue Geschichte erzählen wollte, sehr viele Drachen
gekommen waren, nur um ihm zu lauschen. Besonders die Jüngeren zeigten
sich interessiert, ging es in den Geschichten doch häufig um einen
von ihnen:
Lalec war sein Name. Und als man Girdrar fragte,
einen der ältesten Drachen, den man hier kannte, dann bestätigte
er sogar, dass vor 150 Jahren tatsächlich ein Lalec hier gelebt habe.
Vielleicht war es auch das, was die Geschichten so interessant machte.
Es waren keine Legenden, Märchen oder Mythen. Es waren wahre Geschichten
eines wahren Drachen.
Alle scharten sich um den großen, matt
glänzenden Drachen. Als dieser seine tief brummende Stimme erhob,
wurden alle ganz still. "Heute", begann er, "will ich euch eine Geschichte
erzählen, die ich noch nie zuvor preisgegeben habe und die vielleicht
doch einer der hier Anwesenden kennen wird." Lautes Raunen ging durch die
Reihen der Drachen. Wie sollte jemand eine nie erzählte Geschichte
kennen, es sei denn, er wäre dabei gewesen? Hätten die Drachen
mehr auf die Augen Allarans geachtet, dann hätten sie vielleicht den
kurzen Blick gesehen, dem er einem ebenfalls großen, bronzenen Drachen
zuwarf.
"Also...", er wartete, bis es wieder still
wurde. "Nun werdet ihr hören, was damals, als Lalec von hier verschwand,
geschehen ist. Vor gut 150 Jahren kam es zu einem großen Ereignis,
das dunkle Konsequenzen für die Drachen gehabt hätte. Jedoch
haben zwei Drachen ihr Leben geopfert, um uns das unsere zu schenken. Ich
rede von Lalec und Saradra!"
"Das kann doch gar nicht sein!", kam eine
Stimme aus dem Hintergrund. Ein noch recht junger, violetter Drache quetschte
sich zwischen den anderen hindurch. Viele Drachen warfen ihm böse
Blicke zu. Einen deutlich älteren Drachen in seiner Rede zu unterbrechen
galt als äußerst unhöflich.
"So, meinst du?", sagte Allaran schmunzelnd.
"Du sagtest, Lalec und Saradra hätten
ihr Leben gegeben. Doch wie kann es sein, dass ich meine Eltern noch vor
wenigen Jahren sah, bei ihnen lebte, von ihnen lernte? Bis vor wenigen
Jahren gab es wohl kaum jemand glücklicheres als mich. Ich hatte alles,
was sich ein Jungdrache wünschen konnte. Bis...", er verstummte und
blickte zu Boden.
"Bis deine Mutter starb und dein Vater dich
alleine zurückließ? Ja, ich kannte deine Eltern. Ziemlich gut
sogar."
Obwohl Allarans Wissen schon oft deutlich
geworden war, verwunderte er doch immer wieder alle aufs Neue mit Informationen,
die er, ohne hier gelebt zu haben, kaum hätte haben können. "Es
tut mir Leid, dass ich dich noch nicht früher erkannt habe, Larces.
Bitte verzeih mir, aber meine Augen sind nicht mehr die besten. Aber nun
zu deiner, eigentlich berechtigten, Frage: Ich kann dir nicht versprechen,
dass du verstehen wirst, was ich heute erzähle, aber ich kann dir,
vor allen Drachen hier, versprechen, dass ich kein einziges falsches Wort
sagen werde."
Larces setzte sich. Sein Blick war wieder
neugierig. "Dann entschuldige meine Unhöflichkeit, bitte erzähle
weiter."
Und mit seiner tiefen Stimme fuhr Allaran
fort: "Es ist praktisch niemandem bekannt, was wirklich damals geschehen
ist. Damals, als der Vulkan unter der Wut des... Phönixlindwurms
erbebte!" Einige Drachen schreckten zusammen:
Vor 150 Jahren kam es zu einer Serie gefährlicher
Vulkanausbrüche. Schließlich hörten sie abrupt auf und
es gingen Gerüchte um, dass der "Phönixlindwurm", ein uraltes
aus seinem tausendjährigen Schlaf erwachtes Monster, von jemandem
getötet worden wäre. Und tatsächlich fand man in der Höhle
die Knochen eines Drachen. Man nahm an, dass dieser beim Kampf ebenfalls
sein Leben gelassen hätte. Doch was war wirklich geschehen? Wusste
es dieser alte Drache? Und wer wusste es noch?
"Ach, mein Gedächtnis lässt mich
wieder einmal im Stich. Wo habe ich aufgehört zu erzählen?" Sofort
sprang ein feuerroter Drache auf und rief: "Lalec hatte gerade diesen bösen,
grünen Drancor fertiggemacht!" Ein, eigentlich sehr leises, Brüllen
kam von Larces. Er stand nun vor dem Roten, die Zähne knurrend gefletscht.
"Ruhig Blut, ihr kleinen Drachen!", ging Allaran
dazwischen, "Larces, was ist der Grund, dass du so feindselig wirst?" Larces
richtete sich auf und nahm eine würdevolle Haltung ein. "Lalec hat
mir beigebracht, es niemals, wirklich niemals zu verzeihen, wenn jemand
irgendwann einmal Drancor beleidigen sollte. Ich folge nur dem Wunsch meines
Vaters. Egal, wo er gerade steckt, ich tue, was er mir vor Jahren befohlen
hat!" Man konnte meinen, eine Träne an Allarans Wange hinunterrollen
zu sehen.
"Das nenn ich Loyalität. Wie konnte
ich nur jemals vergessen...", sagte er mit belegter Stimme. "Lalec hat
dir aufgetragen, die Ehre seines besten Freundes mit deinem Leben zu verteidigen.
`Und merke dir vor allem Eins: Wenn es irgendjemand wagen sollte, auch
nur ein schlechtes Wort über Drancor, den vielleicht tapfersten und
ehrenhaftesten Drachen, der je gelebt hat, zu sagen, dann beiß ihm
solange auf der Kehle rum, bis er seine unbedachte Äußerung
winselnd zurücknimmt!` Das waren doch seine Worte, oder?"
Larces war verblüfft. "Er hatte gesagt,
er würde niemals mit jemandem darüber sprechen! Woher weißt
du es? Los, sag es!"
Allaran lächelte. "Ich kann dir versichern,
Lalec hat es nie jemandem erzählt, wirklich nie. Wieso ich es trotzdem
weiß, kann ich dir leider nicht erzählen. Zumindest heute noch
nicht."
Larces sah ihn verwirrt an. Allaran wandte
sich wieder an alle: "Nun gut. Dann will euch nun erzählen, was damals
tatsächlich geschah..."
.
Es war ein warmer, sonniger Tag. Es war Frühling.
Der erste Frühling, seit er und Saradra zusammen waren. Lalec spürte,
dass ihm bald etwas bevorstand. Etwas, vor dem er sich, dass musste er
sich eingestehen, fürchtete, obwohl es doch etwas Schönes sein
sollte. Momentan achtete er jedoch nur drauf, ob dort unten irgendwo etwas
Blaues aufblitzen würde. Er war auf der Jagd. Jedoch nicht, um seinen
Hunger zu stillen.
Da war es! Blitzschnell schoss er hinab und
brach durch die Baumkronen. Es knackste und knarrte, als er vor Saradra,
wenn auch etwas unsanft, landete. "Gefunden!" rief er.
Saradra kam zu ihm und leckte ihm über
seine Schnauze. "Wie findest du mich bloß immer so schnell?"
"Ich habe eben ein Talent, das Schöne
zu finden...", meinte Lalec grinsend und legte sich neben seine Angebetete.
Sie ließ sich ebenfalls nieder.
"Es ist richtig schön heute, obwohl der
Sommer nicht einmal begonnen hat..." meinte Saradra. "Ja. Ich finde sogar,
es ist vielleicht etwas zu warm. Meinst du, das hängt mit den Ausbrüchen
des Vulkans zusammen?"
Der Vulkan, nur eine halbe (Flug)Stunde vom
Plateau entfernt, war in den letzten Tagen mehrmals ausgebrochen. Jedes
Mal hatte eine Aschenwolke die Umgebung des Vulkans mit Schatten bedeckt.
Und jedes Mal drang die Lava weiter in die Wälder vor.
"Ich habe gehört, wie sich die Alten
darüber unterhalten haben", sagte Saradra. "Sie sagen, wenn der Vulkan
nicht bald ruhiger wird, könnte das Leben deutlich anstrengender für
uns werden. Die Hitze tut den Pflanzen nicht gut. Was den Pflanzen nicht
gut tut, tut den Tieren nicht gut und was den Tieren nicht gut tut, tut
uns auch nicht gut. Es wird sogar für mich immer schwieriger richtige
Beute zu finden." Das war auch Lalec aufgefallen. Er hatte bei seiner Jagd
schon mehrmals verdurstete Tieren gesehen und auch er selbst musste schon
etwas fliegen, um an Wasser zu kommen, jetzt wo der Bach entlang des Vulkans
halb ausgetrocknet, halb durch Asche verdreckt war.
"Und weißt du, was sich die Alten noch
erzählen?" fragte Saradra. Lalec sah sie fragend an. "Sie sagen, das
läge am Phönixlindwurm. Einer uralten Schlange, die im Vulkan
lebe."
Lalec dachte nach. "Ich glaube, ich habe davon
gehört. Sie soll ein dunkles und böses Monster sein, das lange
geschlafen hat und großes Unheil bringt, wenn es erwacht. Glaubst
du, dass es erwacht ist, Saradra?"
Sie blickten zum wolkenlosen Himmel. Er sah,
dass sie überlegte. "Ja." Antwortete sie schließlich. "Ich glaube
nicht, dass sich jemand unnötig die Mühe macht, sich einen so
dämlichen Namen auszudenken!" Beide sahen sich kurz an und prusteten
dann los.
Plötzlich erbebte die Erde. Die beiden
Jungdrachen schreckten auf und erhoben sich in die Sicherheit der Luft.
Am Horizont war wieder eine schwarze Rauchwolke zu sehen. Rote Linien zogen
sich vom fernen Vulkan bis in den Wald hinab. Es brannten schon viele Feuer.
"Nicht schon wieder!" seufzte Saradra. "Geht
dem nicht irgendwann mal die Puste aus? Wieso schläft dieses dämliche
Ding nicht einfach wieder ein?" Doch Lalec hörte ihr nicht zu. Sein
weitreichender Blick fiel auf eine Felsnadel, die von Lava umschlossen
war. Sie schmolz langsam.
"DAS IST DOCH UNSERE HÖHLE!!!" rief er
aus.
So schnell die konnten flogen sie zu dem trägen
Magmastrom. Als sie an ihrem Ziel ankamen, bestätigte sich Lalecs
Vermutung. Dort, wo sie einst in einer kunstvoll von Lalec hergerichteten
Steinhöhle gelebt hatten, war nur noch eine rotglühende Masse.
Wie viele Drachen, die wegen des neuen Ausbruchs
besorgt waren, flogen Lalec und Saradra zum Plateau, und als sie dort ankamen
sahen sie bereits Girdrar, wie er versuchte die anderen Drachen zu beruhigen.
"Wir können doch auch nicht mehr, als fieberhaft zu überlegen,
wie wir den Vulkan zum Verstummen bringen können! Bitte gebt uns mehr
Zeit!" Er meinte die Ältesten, die sich seit einiger Zeit kontinuierlich
berieten. "Wir werden eine Lösung finden, bitte seid aber bis dahin
vorsichtig. Vielleicht sind die Legenden und Gerüchte ja wahr, die
man sich erzählt..."
Mit diesen Worten kehrte er zum Ratsfelsen
zurück, einem uralten, zerklüfteten Berg.
"Und was machen wir jetzt?", meinte Saradra
mürrisch. Ihr war anzusehen, dass sie vom Abwarten nicht viel hielt.
"Wir sollten uns nach einer neuen Höhle
umsehen. Wir könnten mal beim Wasserfall vorbeischauen. Dort ist es
schön ruhig, nur das Geplätscher des Wassers..."
"Gute Idee. Wir gehen dahin und nach zwei
Tagen werden wir von der Lava gegrillt! Wir müssten schon ziemlich
weit weggehen, damit wir außerhalb der Reichweite des Vulkans wären,
und von hier wegzugehen kommt für mich nicht in Frage!" Im Hintergrund
hörte man wieder ein Grummeln des Vulkans. Saradra blickte zu ihm,
fauchte ihn an und meinte grimmig: "Wenn das nicht bald aufhört, geh
ich selbst hin und brüll diesen Phönixlindwurm so lange an, bis
er endlich wieder einschläft. Vielleicht sollt ich ihn auch gleich
umbringen..."
Lalec war sich nicht sicher, ob das nun ein
Scherz oder Ernst gewesen war. In diesem Bezug war Saradra alles zuzutrauen.
"Ich hoffe das meinst du nicht im...", doch die Worte blieben ihm im Halse
stecken.
Eine blutige Klaue streckte sich Halt suchend
über den Rand des Plateaus. Ihr folgte eine weitere. Lalec ging näher
heran und erschrak einen Moment, als auf einmal der Kopf eines Drachens
auftauchte. Lalec fragte sich, wieso er nicht einfach hochgeflogen war.
Doch als er sah warum, sprang er herbei und zog den Drachen mit hinauf.
Da lag er nun, umringt von einem guten Dutzend
anderer Drachen. Ein magentafarbener Drache, der aus etlichen Wunden blutete.
Doch das war nicht das Schlimmste: Von den Flügeln des Drachen waren
nur noch die Knochen und etwas Haut übrig geblieben. Als mehrere der
alten Drachen herbeigerufen wurden, stellten sie, bei dem inzwischen Bewusstlosen,
etwas Schreckliches fest: Die Wunden kamen nicht von Tieren oder anderen
Drachen. Es waren Brandwunden.
Man hatte noch nie gehört, dass sich
ein Drache an irgendetwas verbrannt hatte, außer an anderem Drachenfeuer
oder an Magma. Wer jedoch der Magma so nah kam, war eigentlich schon tot
und Drachenfeuer hinterließ deutlich sichtbare Spuren. Auch Lalec
und Saradra waren ratlos. Was konnte einen Drachen derart verbrennen? Lalec
kannte den Drachen und er war sich sicher: Er wäre niemals auf die
Idee gekommen ein Lavabad zu nehmen, woher kamen also die Wunden?
Wie auch viele andere Drachen blieben Lalec
und Saradra auf dem Plateau, in der Hoffnung etwas mitzukriegen, wenn der
Drache wieder aufwachen würde. Auch wenn die Wunden schlimm waren,
verheilten sie zum Glück, wie bei allen Drachen, recht schnell. Und
so mussten all die Neugierigen nicht einmal bis Sonnenuntergang warten,
als sich der Magentafarbene regte.
Sofort sah er sich wieder von Vielen umringt,
alle wollten wissen, was geschehen war. Doch als er es mit schwacher Stimme
erzählte, verstummten alle sehr schnell: "Es war so dumm... Er ist
tot! Nur weil wir so übermütig waren... Wer? Darakesh!"
Einige zuckten bei diesem Namen zusammen.
Darakesh war ein netter Drache, immer höflich und hilfsbereit, oder
zumindest war er das gewesen. Ein Klagelaut drang hinter einigen Drachen
hervor. Es war Bran. Der bronzefarbene Drache war der Bruder von Darakesh.
Es gab nicht viele unerwartete Todesfälle unter Drachen und so waren
die wenigen immer sehr schlimm.
Auf die drängenden Fragen der Alten erzählte
er weiter: "Wir wollten... nun ja... wir wollten Eindruck schinden. Bei...
gewissen Personen. Ich war so töricht und habe vorgeschlagen, sich
den Vulkan aus der Nähe anzusehen. Um genau zu sein... von innen."
Sogar Girdrar war stark verblüfft. "Ihr
seid in den Vulkan geflogen???"
"Ja", meinte der Jungdrache kleinlaut. "Wir
wollten herausfinden, was dort tatsächlich passiert und... und...
wir fanden es heraus. Wir dachten diese Gerüchte über diese riesige
Schlange im Vulkan wären nur Märchen. Aber es ist wahr! Wir waren
gerade im Vulkan gelandet da... erhob sich auf einmal ein Kopf, groß
wie wir selbst, aus der Lava." Er erschauderte.
"Rote Augen, giftgrüne Schuppen. Darakesh
bekam Angst und wollte wegfliegen. Dieses... Monstrum verschluckte ihn,
mitten in der Luft. Es war grauenvoll..." Er senkte den Blick. "Ich hatte
Glück. Ich war zu Boden aus ihrer Reichweite gekrochen. Als ich jedoch
davonflog spie sie auf einmal dunkelrote Flammen. Es... schmerzte... und
brannte... und ich weiß nicht, wann ich wieder aufwachte, irgendwo
in der Nähe des Vulkans."
Er brüllte wehleidig. "Und alles nur
weil ich so etwas dämliches vorgeschlagen hatte!!!"
Es wurden ihm noch viele Fragen gestellt,
doch Lalec hatte genug und da Saradra ihm folgte, sie anscheinend auch.
"Jetzt hat dieses Biest tatsächlich einen Drachen auf dem Gewissen",
meinte Lalec.
"Zwei", sagte Saradra, während sie zu
dem Haufen aus Drachen zurückblickte. "Ich glaube nicht, dass er sich
jemals erholen wird. Überleg mal, er hält sich für den Tod
seines besten Freundes verantwortlich... und das leider nicht zu Unrecht..."
Auch diese Nacht (sie hatten sich ein gemütliches
Plätzchen im Wald gesucht) konnte Lalec einfach nicht einschlafen.
Es war also wahr, im Vulkan lebte ein Monster. Und ein schrecklich starkes
und für alle gefährliches noch gleich dazu.
"Ich weiß worüber du nachdenkst",
flüsterte eine Stimme in Lalecs Ohr.
"Du bist noch wach?"
"Ich kann genauso wenig schlafen wie du...",
meinte Saradra. "Und ich weiß, was du denkst..." fügte sie hinzu.
Er kuschelte sich näher an sie heran.
"So? Was denn?"
"Du denkst wir sollten dieses Mistvieh töten."
Lalec zuckte vor Schreck zusammen. "WAS? Das Vieh grillt einen Drachen
und verspeist einen anderen ohne großen Aufwand und WIR sollen es
auch mal probieren?!"
"Wieso nicht? Immerhin wird es auf jeden Fall
interessanter, als die ganze Zeit feige abzuwarten!"
"Wie sollten wir bitte auch nur die geringste
Chance haben?"
Saradra lächelte. "Es ist doch eine Schlange,
oder?"
"Ja und was soll uns das bringen?"
"Ich habe schon oft Schlangen gejagt, macht
richtig Spaß diese kleinen Würmchen zu verfolgen. Ein paar Nummern
größer müsste daher noch mehr Spaß machen..." Sie
grinste immer noch.
Lalec war ratlos. Er wusste nicht, ob sie
nur Scherze machte, er sie vielleicht anbrüllen sollte oder doch lieber
einen der Alten holen sollte, damit dieser herausfindet, ob sie vielleicht
krank ist.
"Du hältst mich für verrückt,
oder?" meinte sie grinsend. "Entweder für das oder für eine Drachin
mit einem ausgesprochen seltsamen Humor..." Sie brüllte leise. "Damit
du es weißt: Ich bin weder das eine, noch das andere. Allerdings
hab ich drei Gründe, weshalb ich glaube, dass wir eine Chance haben:
Erstens sind wir sowohl stärker, als auch schneller als die beiden
anderen."
"Als ob das was nützen würde...",
warf Lalec ein.
"Zweitens", fuhr Saradra fort, als hätte
sie ihn nicht gehört, "machen wir das nicht aus Jux, sondern mit vollem
Ernst. Selbst ich bin nicht so durchgeknallt, als dass ich mich ohne einen
Plan einem solchen Monster stellen würde..."
"Da wäre ich mir nicht so sicher..."
murmelte Lalec.
"...und drittens kenne ich die Schwäche
aller Schlangen." Lalec horchte auf. Saradra grinste wieder. "Schlangen
können nicht hören und nicht tasten. Ein Geschmackssinn hilft
im Kampf wenig und ein Geruchssinn wird in einem Vulkan voller Schwefeldämpfe
relativ nutzlos sein." Sie sah ihn an. "Das heißt, dass sie nur einen
ihre Sinnen nutzen kann: Sie muss uns sehen, um uns angreifen zu können.
Allerdings haben Schlangen hier eine entscheidende Schwäche: Sie sehen
keine Farben, sondern nur Temperaturen. Was meinst du, wieso sie sonst
immer so genau wissen, wo ein Drache ist?"
Lalec begriff: "Wir haben heißes Blut,
oder zumindest wärmeres als alle anderen Wesen hier. Aber dann "sieht"
sie uns doch besonders gut, oder?" Er verstand nicht, worauf Saradra hinauswollte.
"Wenn wir vor kälteren Flächen,
wie Steinen oder Erde oder Pflanzen sind, dann ja, aber..."
Jetzt wusste Lalec, was Saradra meinte: "...wenn
wir vor der Lava fliegen, wird sie uns nicht erkennen können!"
Saradra lächelte. "Du bist ja doch gar
nicht so dumm!"
Lalec grinste säuerlich. "Nun gut, wir
wissen, wo sie uns nicht sieht, und jetzt?" fragte er.
"Jetzt", sagte Saradra mit einem heimtückischen
Tonfall, "denken wir uns etwas aus, um den Phönixlindwurm zu
töten..."
Lalec verstand nicht, wieso er Saradra bloß
zugestimmt hatte. Die beiden Drachen flogen über das Land zum Vulkan.
Die Sonne war eben erst aufgegangen. Der Plan war irrsinnig, absolut verrückt.
`Vielleicht verrückt genug, um zu funktionieren...`, dachte Lalec.
Sie landeten. Sie wollten am Rand des Vulkans entlang klettern, möglichst
nah an einem der Lavaströme. Plötzlich hörten sie hinter
sich ein Geräusch. Beide fuhren herum. Es war Bran.
"Ihr werdet sie ablenken, wenn ihr wollt.
Ihr Leben gehört MIR!"
Gemurmel ging durch die Reihen der Zuhörer.
Es war bekannt, dass Bran, ihr momentaner "König" (irgendwann hatte
einmal der Anführer der Drachen dieser Gegend die Lust verspürt,
sich selbst König zu nennen, der Einfachheit halber hat man dann den
Titel dabei belassen...), seinen Bruder Darakesh bei den Vulkanausbrüchen
verlor, aber wieso hatte er nie erzählt, dass er selbst den Phönixlindwurm
töten wollte? Hatte er überhaupt etwas getan?
Die Frage schien sich auf den Gesichtern der
Zuhörer wiederzuspiegeln, denn der große, bronzene Drache kam
nach vorne und legte sich neben Allaran. "Ja, ihr hört recht: Ich
war der dritte Drache. Ich weiß, was dort damals geschah. Es war
schrecklich..."
Allaran wirkte empört. "Auch wenn ihr
mein König seid, dies ist meine Geschichte! Seid gefälligst
still!" Einige Drachen erschraken. Hatte Allaran gerade dem König
befohlen
still zu sein?
Bran lächelte. "Tut mir Leid, werter
Drache, ich wollte euch die Geschichte nicht stehlen. Erzählt bitte
weiter..."
"Also...", fuhr Allaran fort...
.
Saradra schien amüsiert. Sie war nicht
die einzige "Verrückte".
Lalec überlegte kurz, dann sagte er:
"Wir werden dich nicht davon abhalten können, gegen sie zu kämpfen?"
Brans Blick sagte ihm genug. "Dann hör aber wenigstens zu: Wenn du
da rein fliegst, wirst du nicht mehr rauskommen. Ich und Saradra haben
einen Plan. Wir machen das so..."
Ein Stein rollte herab. Hoffentlich landete
er nicht in der Lava. Lalec wartete. Nichts rührte sich. Er kletterte
weiter abwärts, mit dem Kopf voran. Mit so was hatten die Drachen
keine Probleme. Er sah zu Saradra und Bran hinüber. Auch sie näherten
sich einer großen Felsplatte, die ungefähr 20 Meter über
der brodelnden Lava hing.
Lalec wartete. Nun waren die beidem am Rand.
Sie blickten zu ihm. Er schluckte kurz... und sprang. Nur wenige Meter
fegte er über die Lava hinweg und versuchte möglichst kräftige
Luftstöße mit seinen Flügeln zu verursachen. Er hörte
ein Rumoren. Da war ein Schatten! Blitzschnell flog Lalec in die Luft und
das nicht zu früh: Unter ihm kam ein gigantisches, sich öffnendes
Maul aus der Lava geschossen. Der Phönixlindwurm!
Lalec wich der Schlange aus und schoss hinab.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich auch Saradra und Bran von der Felsplatte
stürzten. Lalec zuckte zusammen. Etwas hatte ihn am Bein getroffen.
Es brannte sehr stark, also musste es ein Lavaspritzer gewesen sein. Die
Schlange blickte suchend umher. Ihre Augen zuckten hin und her. `Saradra
hatte Recht, sie kann uns nicht sehen!`
Doch nun kam der Teil, der Lalec gar nicht
gefiel. `Immerhin sind wir zu dritt...` Er nickte Saradra kaum merklich
zu. Sie wandte sich sofort nach oben, flog den Hals der Schlange entlang
und schoss an deren Kopf vorbei. Sofort versuchte die Schlange, Saradra
zu schnappen, doch die blaue Drachin flog schnell aus der Reichweite des
gierigen Mauls hinaus. Schon züngelten dunkel-, fast schwarzrote Flammen
aus dem Rachen des Monsters.
Saradra flog ein kunstvolles Ausweichmanöver
nach dem anderen, aber ihr Plan schien zu funktionieren: Die Schlange schien
sich nicht bewusst zu sein, dass sie es mit drei Gegnern zu tun hatte.
Lalec und Bran nutzten die Gelegenheit und stiegen nun auch hinter dem
Kopf der Schlange auf. Lalec nahm seinen Mut zusammen und stürzte
los...
Blitzschnell fielen die beiden Drachen über
die Augen der Schlange her. Diese brüllte, doch da war es schon vorbei:
Die Drachen hatten die Schlange geblendet. Wie wild geworden spie das Monstrum
Feuer, doch es traf nicht einmal in die Nähe der Drachen. Sie sammelten
sich nahe der Lava, sicher vor den wilden Flammenlohen. Die weiter oben
tobten.
"Und jetzt...", rief Lalec den anderen zu.
"...geht es ihr an den Kragen!" kam es von Bran zurück. In seinen
Augen funkelte die Mordlust. Er würde sich für den Tod seines
Bruders rächen. Spiralförmig flogen die Drachen nun den Hals
der Schlange empor und bissen und krallten sich immer wieder hinein. Nach
wenigen Sekunden blutete sie aus vielen, schwärzlich tropfenden Wunden.
Saradra schien sogar besonderen Erfolg zu
haben. Sie fuhr mit ihren Klauen über die Kehle des Ungetüms
und eine grünliche Flüssigkeit spritzte heraus. Saradra wurde
davon getroffen, taumelte kurz, aber fing sich wieder. Die Schlange jedoch
warf sich hin und her, nicht in der Lage die Angreifer zu sehen, aber wohl
den Schmerz spürend.
Die drei Drachen schwebten über der Schlange
in der Luft. Lalec und Saradra blickten zu Bran. Er hatte eine äußerst
grimmige Miene. Lalec nickte ihm zu. Bran holte Luft und stürzte sich
wieder hinab. Er krallte sich auf dem Kopf der Schlange fest und fing an,
auf sie einzubeißen.
Immer und immer und immer wieder bohrten sich
die Fänge des bronzenen Drachen erst durch die Schuppen, dann in das
Fleisch der Schlange. Sie versuchte ihren Feind durch Kopfzucken abzuwerfen,
doch die Klauen des Drachen verankerten ihn fest. Man merkte, wie die Schlange
schwächer wurde; sie wankte. Sie hatte viel zu viel Blut verloren,
selbst für ein Wesen ihrer Größe.
Bran sprang ab, als sie begann, in die Lava
zurückzusinken. Doch kaum war er wieder in der Luft, bäumte sich
auch die Schlange wieder auf. Jedoch nicht, um anzugreifen: Aus ihren Wunden,
die soeben die Lava berührt hatten, drang beißender Qualm: Nur
die Schuppen der Lavaschlange hielten der Lava stand, nicht jedoch der
Rest ihres Körpers. Das wurde zu ihrem Todesurteil: Sie verging wegen
dem, in dem sie immer gelebt hatte...
Lalec fasste es immer noch nicht. Sie hatten
es geschafft! Schwer atmend kam Bran wieder auf seine Höhe. Von seinen
Klauen und von seinem Maul tropfte immer noch schwarzes Blut.
"Jetzt...", schnaufte er, "hat dieses Mistvieh
endlich bezahlt."
Lalec nickte anerkennend. Endlich konnten
er mit Saradra und allen Drachen wieder in Frieden leben. Doch... Wo war
Saradra? Hektisch blickte sich Lalec um. Sie war nicht in der Luft. Da
erblickte er sie: Zusammengesunken auf der Felsplatte.
Er schoss hinab, landete neben ihr. Er erkannte
sofort, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Ihr Atem war schwer, ihre Augen
geschlossen. "Saradra! Saradra! Was ist los?"
Sie blinzelte ihn an und öffnete ihr
Maul. Etwas Grünes tropfte heraus. Grün? Das Blut war doch schwarz
gewesen...
Aber die Flüssigkeit war zweifelsfrei
grün... sogar giftgrün! Lalec begriff: Viele Schlangen waren
giftig, diese also auch. "Saradra! Warte... ich... ich hole Girdrar!" Er
wandte sich um.
"N-Nein...", kam es hinter ihm. Er wirbelte
herum. Saradra hatte ein Auge geöffnet. "Es wird nichts helfen...
das Gift... es ist... stark..."
Lalec kamen Tränen. Das konnte nicht
wahr sein! Sie hatten die Schlange besiegt, Saradra durfte nicht sterben.
"Weine nicht... wir haben es geschafft...
oder? Hat mein... Plan funktioniert?"
"Ja, dein Plan hat funktioniert", schaltete
sich Bran ein, der gerade gelandet war.
Sie schloss ihre Augen. "Dann ist es gut..."
"NEIN!" Lalec brüllte. Das konnte nicht
wahr sein, das war nicht real, nicht seine Saradra.
Doch es war so, es war die Realität...
.
Allaran holte tief Luft und erhob seine Stimme:
"Und so kam es, dass Saradra die Schöne starb, um uns allen ein besseres
Leben zu ermöglichen."
Nicht wenige Drachen weinten oder waren zumindest
den Tränen nahe. Sogar Larces hatte den Kopf gesenkt. Doch plötzlich
hob er ihn.
"Das ist nicht wahr!" brüllte er den
Drachen an. "Ich bin grade mal sechs Jahre alt und habe meine Mutter noch
gesehen, sie kennengelernt. Sie kann damals nicht gestorben sein!" Alle
verstummten und sahen Allaran an.
"Ich habe dir gesagt, dass du vielleicht nicht
alle Zusammenhänge verstehen würdest. Aber ich habe dir auch
gesagt, dass jedes meiner Worte wahr sein würde. Ich habe beide Versprechen
gehalten."
Bevor Larces etwas erwidern konnte, meldete
sich Bran zu Wort: "Wenn du seinen Worten keinen Glauben schenkst, dann
schenke es meinen." Er hob sowohl seinen Kopf, als auch seine Stimme. "Drachen,
die ihr hier anwesend seid! Höret meine Worte! Was Allaran gesprochen
hat... IST WAHR! Jedes einzelne Wort war die reine Wahrheit. Ich war dabei,
ich habe sie gesehen, ich sah sie sterben." Er verstummte und wurde wieder
leise. "Doch Lalec bat mich, nichts zu erzählen. Und ich kam seinem
Wunsch nach. Doch heute war der Zeitpunkt, ihn zu dem zu machen, was er
ist: zu einem Helden!"
Einige Drachen stimmten brummend zu. "Allaran
hatte gesagt `jedoch haben zwei Drachen ihr Leben geopfert, um uns das
unsere zu schenken` und so war es auch: Saradra starb und Lalecs Herz starb
im selben Moment auch. Er hat seine Zukunft, sein gesamtes Glück für
unser Wohlergehen geopfert! Dankt ihm... indem ihr an ihn denkt.
AN LALEC DEN TAPFEREN UND SARADRA DER SCHÖNEN!!!"
Jubelgebrüll kam unter allen Drachen
auf. Bran ließ sich nieder. Er hatte sein Versprechen erfüllt.
Niemand würde mehr seinen Freund vergessen. Obwohl eine Sache war
da noch...
"Würdet ihr uns bitte allein lassen,
ich würde gern mit Allaran sprechen und nur mit ihm..."
Etwas erstaunt verließen die Drachen
das Plateau. Es war inzwischen tiefste Nacht. Als einer der letzten ging
Larces. Bevor er abflog rief er dem alten Drachen noch zu: "Ich will euch
glauben, aber ich erwarte, die ganze Geschichte zu hören..."
Allaran wandte sich an Bran. "Ich hoffe, du
wirst ihn noch Manieren beibringen! Mir scheint, als hätte er sich
verändert..."
"Du musst das verstehen, er ist noch sehr
jung. Hätte ich ihm nicht bei der Jagd geholfen, wäre er schon
längst verhungert! Sein Vater hätte ihn trotz der Umstände
nicht verlassen dürfen!"
Allaran sah zu Boden. "Ich weiß, ich
weiß..." Jetzt sah er zum sternenübersäten Himmel hinauf.
"Ich hätte da noch eine Bitte an dich, Bran, mein alter Freund. Es
könnte auch meine letzte sein..."
Brans Blick wurde sehr ernst. "Steht es schon
so schlimm um dich?"
Allaran nickte. "Ja, immerhin ist es ein Wunder,
dass ich so lange durchgehalten habe..."
"Aber was ist mit den Geschichten? Ich weiß,
dass noch zwei fehlen."
Allaran grinste. "Das wäre meine Bitte:
Würdest du sie für mich erzählen? Erst dann hast du deinen
Schwur erfüllt..."
Bran lächelte. "Ich kann nicht mal halb
so gut wie du erzählen. Außerdem ist es doch... unschicklich
Geschichten zu erzählen, in denen man selbst als Held vorkommt."
Allaran brachte ein röchelndes Lachen
zustande.
"Bitte..." Bran seufzte. "Hätte ich es
dir bloß nicht versprochen. Aber ich halte nun mal mein Wort. Ich
werde Lalec weiterleben lassen, mit deinen Geschichten."
Allaran legte seinen Kopf auf den Boden. "Dann
ist es gut..."
Jetzt lachte Bran. "Jetzt nicht auch noch
du!"
Allaran blinzelte schelmisch. "Es tut mir
Leid dich zu enttäuschen, aber das war ein Scherz. So gern ich es
wollte. Oder auch nicht..."
Brans Lachen gefror. "Du willst tatsächlich
nicht mehr..."
"...leben? Das schon, aber dieser Schmerz...
Du hast es nie erlebt, oder? Er war zwar dein Bruder, doch sie..."
"Ich verstehe dich schon... Sei dir sicher,
ich werde deine Geschichten weitererzählen, Lalecs Ruhm soll auf immer
unvergänglich werden..."
Allaran schloss seine Augen. "Dann kann ich
jetzt endlich zu ihr. Endlich schlaaaaafennnnn..."
Der Drache lag still, er atmete nicht mehr.
Ein Lächeln umspielte sein Maul.
Bran stand auf. "Dann schlaf jetzt, mein Freund.
Sei dir sicher, niemand wird dich vergessen. Niemand wird dich vergessen...
Lalec, mein alter Freund..."
© Arihpas
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