es musste gegen morgen sein, draussen war
es noch dunkel, als mjoki erwachte. wie alle elfen hatte sie einen leichten,
wachsamen schlaf.
sie war aufgewacht, weil sie vor dem fenster
ein geräusch gehört hatte.
mjoki schaute sich im zimmer um. das schwert,
das neben ihrem bett auf dem nachttisch lag, leuchtete immer noch, tauchte
den raum in ein sanftes licht.
'sternenlicht', dachte sie, 'es sieht wirklich
aus wie sternenlicht...'
sie bemerkte nichts ungewöhnliches, auch
zu hören war jetzt nichts mehr, nur peppe, der im schlaf leise atmete.
er schlief in einem kleinen körbchen,
am boden neben mjokis bett. auf der gegenüberliegenden seite des schwertes,
er hatte sich geweigert, in dessen nähe zu schlafen.
mjoki schaute zum fenster, aber da war nichts.
dennoch, sie hatte etwas gehört.
leise stand sie auf und trat ans fenster.
die gästezimmer des goldenen esels lagen alle im ersten stock, das
von mjoki und peppe hatte das fenster auf der rückseite des hauses.
mjoki konnte draussen nicht viel erkennen,
die dämmerung würde zwar bald beginnen, jetzt war davon aber
noch nichts zu sehen.
in einiger entfernung war der bach zu erkennen,
der hinter dem wirtshaus durchfloss, häuser gab es auf dieser seite
keine. hinter dem bach lag ein schmaler streifen bewirtschaftetes land,
dahinter lag der waldrand.
gerade als mjoki beschloss, wieder zurück
ins bett zu gehen, sah sie in der tiefen dunkelheit des waldrandes etwas
aufleuchten. ein augenpaar.
nur kurz war es zu sehen, dann verschwand
es wieder.
'nur irgend ein tier', dachte sie, und legte
sich wieder hin.
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eine paar sekunden später zersprang das
fenster mit lautem klirren in stücke, und etwas grosses landete unsanft
auf mjokis bett.
sie war aufgeschreckt, und blickte nun direkt
in die augen eines riesigen, grauen wolfes.
ihre hand griff reflexartig richtung schwert,
aber der wolf war schneller und hielt ihren arm mit seiner kräftigen
vorderpfote fest. die andere pfote hielt er, die messerscharfen klauen
ausgefahren, vor mjokis gesicht.
"keine bewegung!" knurrte der wolf.
eine weitere gestalt sprang mit einem satz
durch das fenster hinein. ein zweiter wolf.
die beiden wölfe verständigten sich
mit leisen, knurrenden lauten, und der zweite eindringling schnappte sich
das schwert. er wollte schon wieder damit zum fenster hinaus, als die zimmertür
aufflog und gegen die wand krachte. einen moment zögerte der wolf
am fenster, und dinnuan, der im türrahmen auftauchte, schleuderte
einen feuerball in seine richtung.
mit einem unheimlichen schrei liess der wolf
das schwert fallen, allerdings zum fenster hinaus, und sprang mit brennendem
fell hinterher.
dinnuan wandte sich dem anderen wolf auf mjokis
bett zu.
"keine dummheiten, oder sie stirbt!" knurrte
der wolf und funkelte dinnuan mit seinen grossen, gelblichen augen an.
dann riss er die bettdecke herunter, packte
mjoki mit seinen vorderpfoten, richtete sich auf und sprang mitsamt der
elfe zum fenster hinaus.
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dinnuan stürzte zum fenster. der wolf,
den er angezündet hatte, kam gerade aus dem bach getrottet, wo er
die flammen gelöscht hatte, und lief richtung waldrand davon.
am waldrand selber sah dinnuan mehrere augenpaare
in der dunkelheit leuchten, sie schienen ihn hasserfüllt anzustarren.
dann verschwanden sie, eins nach dem anderen, im wald.
"mjoki!" erklang es hinter dinnuan.
peppe war aufgewacht, schon als das fenster
zerbrach, konnte sich aber vor angst nicht rühren.
waren die wölfe selbst mjoki aussergewöhnlich
gross vorgekommen, für einen zwergkobold wirkten sie wie gigantische
ungeheuer.
"es tut mir leid, das ist alles meine schuld",
sagte der zauberer.
"die werden sie töten!"
"das glaube ich nicht, jedenfalls nicht sofort.
uns bleibt noch genügend zeit, sie zu retten."
"uns?"
"selbstverständlich, oder denkt ihr,
ich würde euch ausgerechnet jetzt im stich lassen?"
peppe schüttelte den kopf.
"natürlich nicht, aber was können
wir denn tun? diese ungeheuer sind bestimmt schon über alle berge",
sagte er und liess traurig den kopf hängen.
dinnuan nahm ein büschel wolfshaare,
das auf dem fenstersims zurückgeblieben war, und hielt es nachdenklich
ins licht seines zauberstabes.
"wohin sie unterwegs sind, werden wir schon
noch herausfinden, auf jeden fall weiss ich jetzt, woher sie gekommen sind",
sagte er.
"wie meint ihr das?" fragte peppe.
in dem moment erschien der eselswirt aufgeregt
in der tür.
"was war das für ein lärm, ist alles
in ordnung?" fragte er.
dinnuan zeigte auf das zerbrochene fenster.
"jemand wollte uns wohl einen streich spielen",
sagte er.
"mjoki ist schon draussen und verfolgt den
täter", fuhr er fort und bedeutete peppe mit einer handbewegung zu
schweigen.
"auch wir werden bald aufbrechen, wir möchten
euch nicht noch mehr ärger bereiten. das fenster ersetzten wir euch
selbstverständlich."
"das ist doch nicht nötig", widersprach
der wirt, "ich bin hier für die sicherheit meiner gäste verantwortlich,
es ist mir furchtbar peinlich... bitte verlasst unser haus nicht deswegen,
die sache wird sich bestimmt aufklären."
offensichtlich hatte er angst um den guten
ruf seines hauses.
"keine angst, die sache bleibt unter uns",
beruhigte ihn dinnuan.
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es dämmerte, als dinnuan und peppe endlich
aufbrachen, der wirt und seine frau versuchten vergeblich, die beiden umzustimmen.
"ob sie verdacht geschöpft haben, dass
da was anderes passierte?" fragte peppe, nachdem sie ausser reichweite
des dorfes waren.
"sie werden die spuren unter dem fenster bemerken",
sagte dinnuan.
"aber sie werden wohl nie erfahren, was wirklich
geschah", fügte er hinzu.
"ich verstehe es auch noch nicht ganz", sagte
peppe, der jetzt auf der schulter des zauberers sass.
"wir hatten gestern keine zeit mehr zu reden,
und jetzt geschieht plötzlich so etwas. wer seid ihr eigentlich, und
was hat es mit diesem schwert auf sich? die wölfe hatten es auf das
schwert abgesehen, oder?" fragte peppe.
"ja, das haben sie. es tut mir wirklich leid,
dass mjoki jetzt in diesem schlamassel steckt. wenn ich von der gefahr
gewusst hätte, hätte ich euch nie mit dem schwert alleingelassen."
"ihr braucht euch nicht zu entschuldigen,
ich glaube euch. trotzdem, wer seid ihr? wenn sternenlicht wirklich ein
so bedeutendes schwert ist, müsst ihr sicher ein mächtiger zauberer
sein. arbeitet ihr für den könig?"
"der könig weiss nichts von alldem, was
hier geschieht. ich handle hier sogar wohl eher gegen den willen des königs,
immerhin war ich im begriff, sein eigentum zu stehlen."
"ihr meint das schwert?"
"richtig. es waren ja gewissermassen seine
vorfahren, die das schwert schmieden liessen."
nach diesen worten blieb dinnuan stehen und
schaute sich um.
sie waren ausser sichtweite des dorfes.
dinnuan verliess den weg und lief über
die felder richtung waldrand.
"wir gehen am besten zu der stelle, an der
ich die wölfe zuletzt im wald verschwinden sah", sagte er.
"was meine herkunft betrifft", fuhr er fort,
"ich bin kein mächtiger zauberer, und nur durch einen zufall habe
ich herausgefunden, wo das schwert versteckt war."
"das sind dinge, die ich ebenfalls nicht verstehe.
warum war es eigentlich so gut versteckt? und warum waren diese wölfe
hinter dem schwert her?" fragte peppe.
"nun, ich nehme an, die wölfe haben im
auftrag von jemand anderem gehandelt, leider kann ich nicht genau sagen
wer... ihr wisst bestimmt, dass krono immer noch einige anhänger hat,
wahrscheinlich mehr, als ihr glaubt. das problem bei sternenlicht ist nun,
dass es mit dem tod kronos gleichzeitig dessen macht aufgenommen hat, somit
ist das schwert, wenn man weiss, wie man diese macht benutzt, eine aussergewöhnlich
starke und gefährliche waffe.
mjoki war der wahrheit ziemlich nahe, als
sie sagte, krono wäre in diesem schwert eingesperrt."
"aber er ist doch tot, oder?" fragte peppe.
"seine sterbliche hülle ist vor vielen
jahrhunderten vernichtet worden, aber seine macht lebt in sternenlicht
weiter. nur, das besondere an dem schwert ist, dass die macht, die es enthält,
weder gut noch böse ist. es hängt davon ab, wer es benutzt."
"ich beginne zu verstehen... krono war der
inbegriff des bösen, aber dadurch, dass seine macht in ein neutrales
objekt umgeleitet wurde, konnte das böse in ihm vernichtet werden."
"so ist es, das ist der grund, wofür
sternenlicht einst geschmiedet wurde."
"und nun sind alle hinter dem schwert her,
weil sie im besitz seiner macht sein wollen."
"eigentlich dachte ich, ich sei der einzige,
aber ich scheine mich geirrt zu haben..."
"und was wolltet ihr mit dem schwert, dinnuan?"
"das streben nach macht ist mir fremd, im
gegenteil, ich bin zu der erkenntnis gekommen, dass es für uns alle
das beste ist, wenn das schwert mitsamt seiner macht vernichtet wird.
deshalb habe ich viele jahre danach gesucht."
"und es schliesslich gefunden."
"das war wie schon gesagt, ein reiner zufall.
ich hatte einige aufzeichnungen über die burg hinten im tal gefunden,
die voller widersprüche waren, und darauf hindeuteten, dass der zauberer,
der die burg zuletzt bewohnt hatte, in kürzerster zeit eine enorme,
übernatürliche steigerung seiner zauberkraft erhalten haben musste.
also beschloss ich, da mal vorbeizuschauen. und dann traf ich auf euch,
und als ich das schwert in mjokis händen sah, wusste ich sofort bescheid."
"die klinge des schwertes schneidet durch
stein wie durch butter, wusstet ihr das?"
"das kann ich mir vorstellen. sternenlicht
wurde in reinem drachenfeuer geschmiedet."
"aber wenn das so ist, wie wollt ihr es dann
zerstören? ein solches schwert wäre unzerstörbar, soviel
ich weiss."
"durch drachenfeuer ist es entstanden, und
nur durch drachenfeuer kann es auch zerstört werden", sagte dinnuan.
peppe schluckte. schon fast instinktiv schaute
er nach, ob dinnuans manteltasche auch so leicht erreichbar wäre wie
die von mjoki.
"drachen? ihr wollt euch mit drachen einlassen?"
"wartet ab, das ist nur halb so schlimm, wie
es klingt."
inzwischen hatten sie die stelle erreicht,
an der die wölfe im wald verschwunden waren.
dinnuan suchte aufmerksam den boden nach spuren
ab, und fand bald eine ganze menge davon.
"es müssen mindestens ein dutzend wölfe
hiergewesen sein", sagte er und deutete auf den boden.
peppe kletterte hinunter und schaute sich
die fussabdrücke an. im verhältnis zu dem zwergkobold hatten
die abdrücke der pfoten die grösse einer badewanne.
dann entdeckte er einen kleinen fetzten stoff,
der an einem dornengestrüpp hing.
"der ist von mjokis nachthemd", sagte er und
schniefte.
"keine angst, wir werden sie schon finden,
sie ist bestimmt noch am leben."
"und wie wollt ihr sie finden? sollen wir
den spuren folgen?"
"das würde zu lange dauern, aber wie
schon gesagt, ich glaube, ich weiss, wohin die wölfe unterwegs sind."
"wie meint ihr das?"
"es waren keine gewöhnlichen wölfe,
dafür waren sie viel zu gross und intelligent. auch ihr fell war anders,
es müssen steinwaldwölfe gewesen sein. die richtung, die sie
von hier aus einschlugen, deutet ebenfalls darauf hin. sie sind unterwegs
zum steinwald, und sollte ich mich irren, so finden wir sie zumindest später
dort, wenn sie ihre beute woanders abgeliefert haben. sie werden uns dann
schon sagen, wohin sie mjoki und das schwert gebracht haben."
"ihr habt mir jetzt vieles erklärt, und
das meiste habe ich verstanden, dinnuan, aber eines müsst ihr mir
nun doch erklären. wer seid ihr, dass ihr euch mit drachen einlassen
und mit steinwaldwölfen sprechen wollt? unsereiner denkt nicht mal
daran, den verfluchten steinwald auch nur zu betreten!"
"ihr werdet es bald verstehen, kommt, erst
mal verschwinden wir wieder von hier, wir sind viel zu nahe am dorf, wir
würden nur unnötiges aufsehen erregen."
"aufsehen? womit?"
"das hat mit eurer vorherigen frage zu tun,
ich würde sagen, das erkläre ich euch, wenn wir etwas weiter
weg sind vom dorf."
er hob peppe wieder auf seine schulter hoch
und machte sich auf den weg, richtung talausgang.
"ihr seid mir ein rätsel, dinnuan", sagte
peppe, "wenn ihr nicht meine einzige hoffnung wärt, mjoki jemals lebend
wiederzusehen, hätte ich schon lange die flucht ergriffen."
der zauberer lachte.
"mag sein, dass ich euch ein wenig seltsam
erscheine, aber ihr könnt mir vertrauen."
"das tue ich ja auch, ihr macht es mir nur
nicht immer so leicht..."
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mjoki öffnete, noch etwas benommen, die
augen. die wölfe hatten angehalten.
schon einen halben tag waren sie unterwegs,
in halsbrecherischem tempo war das rudel durch den steilen wald hinauf
und auf der anderen seite wieder runtergehetzt.
sie waren in ein kleines tal gekommen, ähnlich
dem, in dem dinkelhain lag, allerdings unbesiedelt, das ganze tal war von
wald bedeckt.
um den transport ihrer geisel etwas zu erleichtern,
hatten sie mjoki gefesselt und in einen sack gesteckt, aus dem sie gerade
noch herausgucken konnte, und den die wölfe abwechselnd trugen. besonders
bequem war das nicht, und so taten mjoki jetzt schon alle knochen weh.
nun machten sie an einem kleinen bach eine
pause.
der anführer, der wolf, der zuerst zu
ihrem fenster hereingesprungen war, öffnete den sack und lockerte
mjokis fussfesseln soweit, dass sie ein wenig herumkriechen konnte.
sie trank einige schlücke wasser aus
dem bach. hunger hatte sie keinen, obwohl ihr die wölfe etwas zu essen
anboten; sie hatten unterwegs einige kaninchen gefangen.
diese sahen nicht sehr appetitlich aus, und
ihr war ohnehin schon übel genug.
die wölfe schienen auf irgendwas zu warten.
tatsächlich hörte mjoki nach einer
weile, wie etwas den hang hinter ihnen herunterkam. es waren noch drei
wölfe. sie wechselten mit dem anführer ein paar worte, in einer
sprache, die mjoki nicht verstand.
der anführer wandte sich mjoki zu.
"der alte zauberer ist uns noch nicht gefolgt,
ich kann für dich nur hoffen, dass er es auch weiterhin bleiben lässt",
sagte er dann zu mjoki in der hochsprache, mit denen sich die verschiedenen
völker verständigten. er hatte zwar eine etwas tiefe, rauhe stimme,
sprach aber ansonsten ohne akzent.
"lasst ihr mich dann gehen?"
der wolf lachte.
"wir werden sehen", sagte er.
er hielt den sack auf und bedeutete mjoki,
wieder hineinzukriechen.
"das ist so unbequem, können wir das
nicht anders lösen?" sagte mjoki.
"ich könnte doch einfach auf einem von
euch reiten", schlug sie vor.
der anführer der wölfe knurrte missmutig.
"ich werde schon nichts anstellen, ehrenwort",
sagte mjoki, "aber bitte, schleppt mich nicht wieder in diesem sack herum,
ich breche mir darin noch alle knochen!"
"meinetwegen", sagte der anführer schliesslich
und löste mjokis fesseln.
"steig auf!" befahl er, und mjoki gehorchte.
"wenn du ein mensch wärst, hätte
ich dich wohl eher aufgefressen, als solche umstände zu machen...
zu deinem glück bist du eine elfe, von elfenfleisch kriege ich immer
magenschmerzen", knurrte er und gab dem rudel das zeichen zum aufbruch.
dann überquerten sie den bach, er war
nur sehr schmal, und setzten ihren weg fort, immer geradeaus durch den
wald.
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peppe und dinnuan hatten inzwischen das dorf
schon weit hinter sich gelassen und wanderten am waldrand entlang richtung
süden.
"so, ich denke, hier beobachtet uns niemand",
sagte dinnuan nach einer weile und blieb stehen.
"was habt ihr vor?" fragte peppe.
"wir werden jetzt unsere reise ein wenig beschleunigen",
sagte dinnuan und stellte peppe auf dem boden ab.
"tretet mal ein paar schritte zurück,
und bitte nicht erschrecken", sagte der zauberer und legte auch sein bündel
und den stab auf den boden.
dann schloss er die augen, er schien sich
stark auf irgend etwas zu konzentrieren.
voller staunen sah peppe, wie sich dinnuan
anfing zu verändern.
er schien grösser zu werden, erst nur
langsam. gleichzeitig wurde seine menschliche gestalt immer verschwommener,
undeutlicher. einen moment lang wirkte er unförmig, unwirklich, dann
begann sich seine neue gestalt zu bilden. sein hals wurde länger,
seine arme wurden zu kleinen vorderbeinen, seine beine zu kräftigen
hinterbeinen, ausserdem wuchsen ihm grosse flügel und ein langer schwanz.
glänzende, dunkelblaue schuppen bedeckten seinen ganzen körper,
und zuletzt stand vor den entsetzten augen peppes ein gewaltiger drache.
"nun wisst ihr, woher ich stamme", sagte dinnuan,
dessen stimme sich kein bisschen verändert hatte.
"ihr seid ein drache!" sagte peppe.
"halbdrache, um genau zu sein. deshalb kann
ich auch mühelos meine gestalt wandeln."
"halbdrache? wie meint ihr das jetzt? ihr
seht ziemlich ganz aus", sagte peppe.
"mein vater war ein drache, meine mutter ein
mensch."
"und das funktioniert?" fragte peppe und wurde
im selben moment knallrot im gesicht.
"bitte verzeiht, ich meine... ich wollte nicht
unhöflich sein..." sagte er.
dinnuan lachte.
"schon gut, wir brauchen ja nicht ins detail
zu gehen, aber auf jeden fall ist es möglich. voraussetzung dafür
ist lediglich, dass sich der drache in einen menschen verwandeln kann.
mein vater war einer der wenigen drachen, die das können. aber ich
möchte euch jetzt nicht mit dieser alten geschichte langweilen, ich
denke, wir haben wichtigeres zu tun."
"wir fliegen den wölfen nach?" fragte
peppe.
"das wäre wohl zu auffällig, für
die wölfe als auch für die menschen in der umgebung. wir machen
einen umweg über die berge und fliegen zum steinwald. wenn wir uns
beeilen, sind wir schon einige tage vor den wölfen dort."
dinnuan nahm sein gepäck wieder zu sich,
hielt es mit den vorderpfoten fest.
"und nun steigt auf, und haltet euch gut fest",
sagte der drache.
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© Balz
Strebi
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