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Dieses Gedicht wurde von den Drachental-Besuchern
zum zweitbesten Fantasy-Gedicht 2002 im Drachental gewählt!

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Der Krieger von Espron Darkwind

Auf der Straße steht der Krieger,
mit vor Stolz geschwellter Brust,
aus dem Kriege kehrt er wieder,
hat gesehen Feind und Frust.

Hunderte hat er erschlagen,
mit dem blank gezogenen Schwert,
heute kehrt er Heim vom Felde,
was ist jetzt der Sieg noch wert?

Alle Häuser sind verfallen,
anheimgefallen der Feuersbrunst,
der Feind ist vor ihm hier gewesen,
schwerlich senkt sich seine Brust.

Langsam, stetig geht er weiter,
sieht mit Schrecken was geschehen,
Hunderte sind hier gefallen,
als kein Krieger war zu sehen.

Keine lauten Beifallsrufe,
hallen durch die dunkle Nacht,
als der kampferprobte Krieger,
kehrt zurück von seiner Schlacht.

Auch sein Haus, es ist zerfallen,
tot sein Sohn, die Frau, der Hund,
erschlagen vom verhassten Feinde,
der jetzt auch weint in seiner Not.

Und so stehen sie, die Krieger,
an zwei Orten voneinander fern,
sehen auf das Elend nieder,
das sie einander angetan.

Auf der Straße steht der Krieger,
kniet sich nieder, legt sich hin,
tränenvoll sind seine Augen,
was hat Krieg für einen Sinn?
 

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