Der alte Barde von Espron Darkwind

Wann bin ich nur so alt geworden,
wo sind die ganzen Jahre hin,
noch eben bin ich Kind gewesen,
und spielte fangen mit dem Wind.

So manches Fest hab ich gesehen,
und manchen Krug hab ich geleert,
so manchen Held hab ich besungen,
Geschichten, ungezählt, erzählt.

Bin durch so manches Land gewandert,
hab Festung, Burg und Stadt gesehen,
doch hier ist nun mein Weg zu Ende,
in der Taverne "Löwenmähn".

Hier sitz ich nun am warmen Feuer,
und hör den jungen Leuten zu,
wenn sie erzählen von fernen Ländern,
von Drachen, Elben, Heldentum.

Ich selbst kann sie nicht mehr erleben,
ich bin zu alt, um weit zu gehen,
Geschichten kann ich noch erzählen,
doch selten wird mir dies gewährt.

Doch ab und zu da kommt ein junger,
ein eifriger, der voller Mut,
er lässt sich neben mir hernieder,
und sagt: "Erzähl vom Heldenmut."

Dann zeig ich ihm die vielen Städte,
die Drachen und das weite Meer,
der Durst in seinen jungen Augen,
ist das wovon ich mich ernähr.

Hier sitz ich nun der alte Barde,
das Pergament vor mir verbleicht,
seh ich zurück auf meine Tage,
so hab ich allerlei erreicht.

Ich hab euch früher oft erfreut,
mit Liedern und mit alten Sagen,
wollt ihr euch heut dafür bedanken,
dann fragt ihr mich den alten Barden.

Nach einem Lied, einer Geschicht,
nach einem Schwank aus alten Tagen,
denn dann bin ich was ich gern bin,
der freundliche und alte Barde.
 

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