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Diese Geschichte wurde von den Drachental-Besuchern zur
zweitbesten Fantasy-Story 2006 im Drachental gewählt!

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Das Feuer Hoffnung von Peter Lässig

Hinweis des Autors: 
Die mit dem (*) gekennzeichnete Passage ist nicht von mir, sondern ein Teil eines Liedtextes: 
Haindling - "LEIT HOIT'S Z'SAMM" (H.J. Buchner, 1993 BMG-Ariola)

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Als sie den Namen im Display ihres läutenden Telefons las, zog sie hörbar die Luft ein. Der hatte ihr gerade noch gefehlt.
"Schmidt?"
Ulrikes Gegenüber feixte, konnte er doch förmlich die Gewitterwolken aufziehen sehen, die bei ihr eigentlich nur auftraten, wenn bestimmte Personen anriefen und bestimmte Dinge wollten. Er lehnte sich vor und sah nur die Anfangsbuchstaben, er grinste. Der arme Kerl...
"Was?! Wieso schon wieder einen neuen  PC? Wo wir doch eh keine mehr haben von dieser Baureihe! Was ist eigentlich mit den drei PCs, die ihr zurückgeben wolltet?"
Ihr Gesprächspartner am Telefon hatte keine Chance.
"Jürgen, nein! So geht das nicht! Schreib eine Mail an den Chef, dass Du einen neuen brauchst, aber nicht so..."
Wütend knallte Ulrike den Hörer auf die Gabel. "Ist doch wahr! Dauernd dasselbe mit den Deppen vom Marketing!"
Ulrikes Laune war dahin. Bis dato war der Tag eigentlich recht gut verlaufen, aber dieser Anruf von dem Kerl... dass er es auch nicht lernen würde.
Sie stand auf und packte ihre Sachen zusammen.
"Na, ist ja egal. Ich muss jetzt weg, Ich wollte mich um Fünf auf dem Tollwood-Gelände vor dem Zelt mit der Bärbel treffen. Bis morgen."
"Viel Spaß Dir beim Haindling-Konzert!" riefen ihr ihre Kollegen nach.

Es war kurz vor Sieben und Ulrike versuchte zum wiederholten Male, ihre Freundin auf dem Handy zu erreichen. Doch erneut erfolglos. Wo mochte sie nur stecken? Zwar war es noch eine Stunde bis zum Konzertbeginn, aber dass Bärbel so unpünktlich war, das sah ihr so gar nicht ähnlich.
"Personenkontrolle!"
Erschrocken zuckte Ulrike zusammen, vor ihr standen zwei Polizisten. Der eine hatte seine Dienstmarke gezückt.
"Personenkontrolle. Bitte Ihren Ausweis und die Eintrittskarten zu dieser Veranstaltung hier."
"Bitte? Moment."
Ulrike kramte in ihrer Handtasche und reichte dem Polizisten die geforderten Dokumente.
"Wo haben Sie Ihre Eintrittskarte her, Frau...", er warf noch einmal einen Blick auf ihren Personalausweis, "...Schmidt?"
"Die habe ich ganz normal im Vorverkauf bei M-Ticket..."
"Die ist gefälscht."
"Was?"
"Eine Fälschung! Ich muss Sie bitten, mit uns mitzukommen."
"Aber das muss ein Irrtum sein, ich..."
"Ich fordere Sie jetzt letztmalig auf, mit uns mitzukommen!"
Der Ton des Polizisten ließ keinen Zweifel aufkommen, er schien es ernst zu meinen.
"Sind Sie vielleicht von "Versteh'n Sie Spaß" oder so?" fragte Ulrike, doch offensichtlich waren es die beiden Polizisten nicht.
"Das reicht jetzt. Sie sind vorläufig festgenommen. Steigen Sie ein!" Der Polizist deutete auf den Van, der unmittelbar neben dem Zelteingang parkte. Seltsamerweise war er ihr nicht aufgefallen, während sie auf ihre Freundin gewartet hatte.
"Ich..."
"Ach, Widerstand gegen die Staatsgewalt auch noch, was? Los jetzt!" Beinahe brutal drehte der Polizist Ulrikes Arme auf den Rücken und ehe sie es sich versah, klickten schon die Handschellen. Unsanft wurde sie in den Van geschubst und die Tür verriegelt, während der andere Polizeibeamte über Funk seine Kollegen in der Zentrale verständigte, dass sie da einen "großen Fang" gemacht hätten.

"Wohin bringen Sie mich eigentlich? Hier..." Weiter kam sie nicht. Mit einem leisen Zischen war in Sekundenschnelle Gas in die Fahrgastzelle geströmt und Ulrike verlor schlagartig ihr Bewusstsein. Rätselhafterweise blieben die beiden Polizisten jedoch unbehelligt und der seltsame Geruch, der für einige Augenblicke wahrzunehmen war, verflüchtigte sich rasch wieder.
 

Um sie herum herrschte absolute Dunkelheit und ihr war übel, das Chloroform hatte seine Nachwirkungen entfaltet. Ulrike versuchte, sich zu bewegen, aber sie war immer noch gefesselt. Nur waren die Handschellen gegen ein starkes Seil getauscht worden. Sie spürte eine modrige Feuchtigkeit an ihrem Körper und der Geruch von Salzwasser lag in der Luft. An ihre Ohren drang ein fernes Rauschen.
"Als ob ich in einer Höhle irgendwo am Meer wäre", durchfuhr es sie. "Hallo?! Ist da wer? Hallo? Wo bin ich?"
Keine Antwort. Ulrike zerrte an ihren Fesseln, aber diese zogen sich unbarmherzig zusammen und das Seil schnitt schmerzhaft in ihre Handgelenke.
"Es hat keinen Zweck, hier kann Dich keiner hören."
Ulrike zuckte zusammen. Allmählich konnte sie in der Dunkelheit ein Schemen ausmachen, offensichtlich war sie nicht alleine an diesem seltsamen Ort. "Wer...wer sind Sie?" fragte Ulrike.
"Das ist ohne Belang. Man könnte mich aber als eine Art Bote bezeichnen. Jetzt aber keine weiteren Fragen mehr, wenn Dir Dein Leben lieb ist. Du brauchst Dich nicht zu fürchten, doch brichst Du das Schweigen, so wird Dich ein grausamer Tod ereilen."
Unsanft wurde Ulrike auf ihre Füße gezogen und zu ihrer Überraschung und Erleichterung wurden ihre Fesseln gelöst. Unzählige Fragen brannten in ihr und trotz ihrer Furcht überkam sie ein Anflug von Ärger ob dieser Behandlung. Doch irgendetwas in ihrem Innersten hielt sie davon ab, ihre Gedanken auszusprechen. Sie ballte ihre Faust und als sich ihre Fingernägel unbeabsichtigt in ihr Fleisch gruben, empfand sie dabei ein Gefühl von Stärke und Zuversicht. 
Sie konnte die Gestalt vor sich immer noch nicht richtig erkennen, sie hatte jedoch nicht die Statur einer der beiden Polizisten, die sie offenbar hierher gebracht hatten. Wortlos reichte ihr dieser Bote eine Stoffbinde und auf einen unsichtbaren Befehl hin, dem sie sich nicht entziehen konnte, verdeckte Ulrike damit ihre Augen.
Sie wurde an der Hand genommen und weggeführt. Dem Klang der Schritte nach zu urteilen befanden sie sich in einem Höhlengang, aber das war eigentlich unmöglich. Wo sollte in München und Umgebung schon eine Höhle sein, dazu das gedämpfte Rauschen von Wasser und der Geruch von Salzwasser und Tang. Das machte doch alles keinen Sinn...
"Das muss ein bizarrer Alptraum sein", dachte sich Ulrike. Sie hatte mittlerweile jegliche Orientierung und auch ihr Zeitgefühl verloren. War sie am Ende doch länger bewusstlos gewesen, als sie gedachte hatte, und hatte man sie in der Zwischenzeit irgendwohin ans Meer geschafft?

Sie stiegen zahllose Treppen hinab und die Luft wurde immer wärmer und feuchter. 
Nach einer Weile wurde sie aufgefordert, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Ulrike bemerkte verschiedene Geräusche um sich herum, und sie schloss daraus, dass noch andere Personen abgesehen von der, die sie hierher geführt hatte, an diesem unbekannten Ort anwesend waren.
Allmählich brach Panik in ihr aus und diese verstärkte sich noch, als sie eine unheimliche, irgendwie verzerrt klingende Stimme vernahm:

"Sterbliche, seid ohne Furcht. Euch wird eine wahrlich große Ehre zuteil. Nie zuvor war es Menschen gestattet, diesen heiligen Ort zu betreten. Heute jedoch zwingen uns die Umstände, diese Tradition zu brechen.
Vergesst zu keiner Zeit: Eure Augen sind verbunden zu Eurem eigenen Schutz. Derjenige, der auch nur einen einzigen Blick auf diesen Ort wirft, wird verdammt und ist des Todes.
Doch nun höret aufmerksam zu, denn einige werden unter Euch sein, denen ein besonderes Schicksal bestimmt ist. Ein Schicksal so schwer, dass kein anderer es jemals ertragen würde..."

Trotz der schwülen Wärme zitterte Ulrike am ganzen Leib. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass die kommende Botschaft sich an sie richten würde.
Der Klang traf sie unerwartet und ließ sie zusammenzucken. Wie mächtiges Glockengeläut tönte eine andere Stimme durch den Raum:

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Bald schon Land und Meere werden beben
Wenn finstre Schatten schlingend sich erheben

Die Welt wie sie bisher bestand
Bald nur noch aus Geschichten ist bekannt

Sofern nicht Drei entfachen hell ein Feuer
Daraus dann alles Leben sich erneuer

Und ihr Schicksal wiegt sehr schwer
Geistesstärke braucht es, ihrer Herzen Heer

Wenn Drei nun stehen, so sind sie stark
Und ihre Hoffnung wird der Welten Mark

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Ulrike wusste nicht, was sie mehr erschaudern ließ: Die mächtige Stimme, die in ihrem Kopf dröhnte, oder der Inhalt der Worte, die sie vernahm.
Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, erklang wieder die erste, verzerrt klingende Stimme:

"Sterbliche, Ihr werdet vielleicht diese Botschaft nicht verstehen, so lasst sie mich erklären.
Von Anfang an wurde diese Welt, die Ihr Eure Heimat nennt, von einer Kraft geformt, die das menschliche Geschick von Anfang an geleitet hatte. Viele Worte wurden dafür in unzähligen Sprachen gefunden, man bezeichnete diese Kraft als Hoffnung.
Auch wenn die Menschen angefangen haben, sich über diese Kraft Gedanken zu machen, so waren sie sich niemals bewusst darüber, dass diese Kraft etwas Lebendiges ist und dass sie genährt und gepflegt werden muss, ganz wie man eine Pflanze umsorgt, auf dass sie wachse und gedeihe.
Doch genau diese Kraft ist nun erkrankt, so schwer wie niemals zuvor. Jeden Tag schwindet sie ein wenig mehr, und nicht nur die Welt bleibt wüst zurück, auch Eure Herzen veröden langsam.
Die Menschheit, wie Ihr sie kennt, wird auf diese Weise nicht mehr weiter bestehen können, doch sind jetzt Drei von Euch dazu auserkoren, dieser Seuche Einhalt zu gebieten."

Dann erfüllte sich die Höhle erneut mit der mächtigen Glockengeläutstimme:

"Ihr Drei, die Ihr fühlt, diese Bestimmung erfüllen zu können, bleibt aufrecht stehen. Die anderen unter Euch, schämt Euch nicht der Schwäche, weil Ihr nicht auserwählt seid, und setzt Euch."
Nach einer kurzen Pause fuhr die Stimme fort:
"Ihr, die tapferen Auserwählten, nehmt nun die Augenbinde ab und seid ohne Furcht, denn Ihr seid das Kostbarste, das diese heiligen Felsen jemals zu schützen vermochten: Ihr seid jetzt die Hüter der Hoffnung."

Ulrike war zutiefst erschüttert, als sich in ihr Bewusstsein schlich, dass sie aufrecht stehen geblieben war und damit sich einem ungewissen Schicksal ergeben hatte.
Beherzt löste sie die Augenbinde.
Nach einer anfänglichen Blindheit stellte sie fest, dass außer ihr nur noch zwei weitere Menschen in einer riesigen Grotte standen, keine Spur mehr von dem sogenannten Boten, geschweige denn von den Polizisten. Ein diffuses Licht erhellte die Höhle und schien von einem Nebelschleier, der an den Höhlenwänden entlang waberte, zu kommen.
Beinahe mit Schrecken erkannte sie, dass sie die beiden anderen Personen kannte und fast im gleichen Augenblick schoss es ihr durch den Kopf, dass sie alle zusammen soeben einer letzten Prüfung unterzogen worden waren.
 

Keiner der Drei konnte später sagen, was mit ihnen wirklich geschehen war. 
Sie wurden auf irgendeine Art magisch hineingezogen, als sich das wabernde Licht zu einem funkelnden und strahlenden Lichtertor verdichtete. Einer nach dem anderen trat langsam hindurch, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Sie waren durch einen fremden Willen gesteuert.

Als Ulrike hindurch schritt, hatte sie das Gefühl, durch Gelee zu steigen. Glibberige Wärme umhüllte sie und blaue Funken stieben um sie herum, doch sie waren nicht heiß. Die Luft roch nach Ozon. Ihre Haare standen zu Berge und in ihrem trockenen Mund hatte sie einen metallischen Geschmack.
Sie konnte nicht sagen, mit was sie eigentlich gerechnet hatte vorzufinden, doch das, was sie auf der anderen Seite vorfand, war mit Sicherheit nicht das, was sie erwartet hatte.
Sie befand sich auf einem sonnenbeschienen Hochplateau, auf drei Seiten begrenzt von hohen Bergen, die sich bis zum Horizont erstreckten, auf der anderen Seite breitete sich in unermesslichem Blau in der hellen Sonne funkelnd ein Ozean aus.
Zu ihrem Entsetzen musste sie nun feststellen, dass die anderen, die nur Augenblicke vor ihr durch das Tor getreten waren, nirgendwo zu sehen waren.
Dennoch war sie nicht alleine.

Ein gewaltiger Schatten verdunkelte die Sonne und Ulrike trat erschrocken einen Schritt zurück. Das konnte doch nicht sein!
Ein leibhaftiger Drache kreiste über ihr, aber er griff nicht an, sondern landete in einem eleganten Bogen. Seine riesigen Schwingen wirbelten eine Menge Sand und Staub auf und Ulrike hätte es beinahe von den Füssen gerissen. Das Tier legte seine riesigen Schwingen eng an seinem Körper an und schritt langsam auf Ulrike zu.
Vor ihr angekommen, neigte er nahezu anmutig sein mit Hörnern und Stacheln bewehrtes Haupt und die kraftvolle, glockengleiche Stimme, die Ulrike zuvor schon in der Höhle vernommen hatte, hüllte sie ein in ihren wohltönenden Klang.

"Ich grüsse Dich, edle Maid, die Du auserwählt worden bist. Mein wahrer Name ließe sich nicht in der Sprache der Menschen aussprechen, doch kannst Du mich Grelidor nennen. Bist Du jener reinherzige Mensch, der in Deiner Sprache Ulrike genannt wird?"

Ulrikes Beine waren weich wie Wachs und sie wusste nicht, was sie tun sollte oder sagen. Ihr hatte es buchstäblich die Sprache verschlagen und sie war unfähig, auch nur mit der Wimper zu zucken.
Der Drache legte seinen Kopf schief und musterte die Frau streng. Erneut ergriff er das Wort: "Kannst Du nicht sprechen? Oder verstehst Du meine Sprache nicht?"
Dann huschte ein Lächeln über das schuppige Drachengesicht: "Ach ja, ich vergaß. Die Drachenstarre, die Euch Menschen stets befällt, wenn Ihr einem von uns gegenüber steht. Moment, das haben wir gleich."
Der Drache machte mit einer Pfote eine lässige Bewegung in der Luft und plötzlich war Ulrike wieder Herr über sich selbst.
"J...ja, d...das b...bin ich, und ja, i...ich verstehe Deine Sprache."
"Sei ohne Furcht, edle Maid. Ich werde Dir nichts tun. Kein Leid wird Dir hier geschehen und auch nicht den anderen Auserwählten, das versichere ich Dir."
Grelidor hatte seinen Kopf auf Augenhöhe mit Ulrike gesenkt und sprach mit beruhigender Stimme.
Ulrike versuchte zu lächeln, was ihr jedoch gründlich misslang.
"Wo sind denn die anderen? Warum bin ich hier?"
"Die anderen sind an ähnlichen Orten wie diesem hier, und auch sie wurden bereits erwartet. Jeder von Euch hat seine Bestimmung zu erfüllen. Ihr seid die Auserwählten und jedem von Euch wird eine bestimmte Aufgabe zu Teil.
Das Los der anderen braucht Dich jetzt aber nicht mehr weiter zu interessieren. Du wirst sie wiedersehen, jedoch erst zu gegebener Zeit. Und nun steige auf meinen Rücken, wir haben nicht sehr viel Zeit."
Der Drache senkte seinen Kopf und seinen Vorderleib zu Boden, damit Ulrike leichter aufsteigen konnte, doch Ulrike zögerte. Nervös ließ sie ihren Blick über den Drachen schweifen.

Grelidor maß von Schnauze bis Schwanzspitze um die zehn Meter, seine Schulterhöhe mochte um die fünf Meter sein. Seine Flügelspannweite konnte Ulrike nur schätzen, jedenfalls waren sie gewaltig. Ob er wohl Feuer spucken konnte? Aber so genau wollte das Ulrike eigentlich gar nicht wissen.
Die Drachenschuppen waren silberfarben und schimmerten in der Sonne leicht bläulich, als wären sie gerade erst von jemandem poliert worden. Sie waren relativ klein und bedeckten den gesamten Drachenkörper, sich dabei leicht überlappend. Seine Flügel waren mit lederner Haut überzogen, ähnlich wie Fledermausflügeln, und seine Vorder- und Hintertatzen endeten in langen, sichelförmigen Krallen, denen man besser nicht zu nahe kam. Eine wohlige Wärme ging von dem Drachenleib aus.
Der Drache schnaubte ungeduldig und stupste Ulrike mit seiner Schnauzenspitze an: "Wenn Du Dich nun vielleicht dazu entschließen könntest, aufzusteigen, edle Maid. Die Zeit ist wirklich knapp bemessen, auch wenn es Dir nicht so erscheinen mag."
Immer noch ein wenig skeptisch streckte Ulrike ihre Hand nach dem Drachen aus, berührte vorsichtig seine Schnauze und streichelte sie zaghaft. Zu ihrer Überraschung reagierte der Drache mit einem wohligen Schnurren, das aus der Kehle eines solchen Tieres klang wie ein fernes Donnergrollen.
"Aber warum ich? Das bilde ich mir doch alles nur ein, oder? Wieso sollte ausgerechnet ich eine Auserwählte für was auch immer sein?"
"Nun, es entspricht doch der Wahrheit, dass Du reinen Herzens bist und dass Du stets in jeder Situation versuchst, die Hoffnung zu wahren? Dass Du anderen Freude bringen kannst und Hoffnung?"
"Wie kommst Du da drauf? Und außerdem, das tun sehr viele."
"Wir haben Dich seit langem schon beobachtet. So wie wir alle Menschen beobachtet haben. Du hast eine besondere Gabe dafür. Jetzt aber rasch rauf mit dir auf meinen Rücken. Oder soll ich Dir mit meinem Feuer Beine machen?" Beinahe beiläufig öffnete der Drache sein Maul und sog die Luft geräuschvoll ein.

Eilig kletterte Ulrike, die das Augenzwinkern nicht bemerkt hatte, in den Nacken des Drachen und setzte sich zurecht.
Bevor sie noch irgendetwas sagen konnte, gab es einen gewaltigen Ruck, als sich Grelidor kraftvoll mit seinen Hinterbeinen vom Erdboden abstieß und sich steil in die Lüfte schwang. Ulrike schloss ihre Augen und hielt sich krampfhaft an den Hörnern fest, aus Angst herunter zufallen. Eine unbegründete Sorge, wie sich schon bald herausstellte, denn Grelidor bemühte sich redlich, Rücksicht zu nehmen auf seinen Fluggast und ging in einen gemächlichen Gleitflug über in einer Höhe, in der es weder allzu kalt, noch die Luft zu dünn zum Atmen war.
Mittlerweile hatte sie ihre Augen wieder geöffnet, doch zu ihrer Enttäuschung musste sie feststellen, dass es nichts zu sehen gab. Als ob er ihre Gedanken gelesen hatte, sagte der Drache leise:
"So wird Eure Welt überall aussehen, wenn die Hoffnungslosigkeit erst einmal alles Licht geschluckt haben wird."

Ein großer, goldgeschuppter Drache kam ihnen entgegen und umkreiste sie. Die beiden Drachen begrüßten einander respektvoll. Der Goldene war deutlich größer und offensichtlich auch älter als Grelidor. Er gesellte sich zu ihnen und musterte Ulrike mit funkelnden Augen, bis er schließlich fragte: "Ist das einer der auserwählten Menschen, Sohn?"
"Sie ist es, Vater."
Der ältere Drache schnaubte verächtlich. "Das soll alles sein? Wie soll ich denn von sowas satt werden? Das ist doch gerade mal ein Appetitanreger. Und abgesehen davon, ist das überhaupt eine Jungfrau? Die habe ich mir immer ganz anders vorgestellt, und Du weißt doch, die Traditionen verlangen, dass..."
"Vater, nun lass das doch mal bleiben." Grelidors Stimme klang leicht genervt und wandte sich an Ulrike: "Du musst meinen Vater entschuldigen. Er ist alt und es waren schon so lange keine Fremden mehr hier zu Besuch."
Der alte Drache lachte herzhaft, winkte Ulrike vergnügt zu und flog voraus.

Sie näherten sich einem Gebirge. Mehrere gewaltige Wasserfälle stürzten von den schroffen Felswänden. Ihre Wasser ergossen sich in einem kristallklaren See und zu Ulrikes Entsetzen ging Grelidor, seinem Vater folgend, in einen plötzlichen Sturzflug über.
"Sei ohne Furcht, edle Maid."
Kaum hatte der Drache diese Worte gesprochen, umgab sie ein bläulicher Schimmer und Ulrike hatte das Gefühl, in einer großen Seifenblase zu sitzen.
Grelidor tauchte ein und mit einigen kräftigen Schwimmzügen schwamm er unter einem der Wasserfälle hindurch. Er tauchte auf der anderen Seite wieder auf und sie befanden sich in einer großen Höhle, die von einem milchigen Licht schwach erhellt wurde.
Bis auf ein paar Spritzer war Ulrike vollständig trocken geblieben, nur ihr Gesicht hatte einen eigenartigen Grünton angenommen.
"Alles in Ordnung?" fragte Grelidor besorgt, als er in die Knie ging, um seinen Passagier absteigen zu lassen. Etwas wacklig auf den Beinen war Ulrike froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben und blickte sich staunend um, als sie den beiden Drachen tiefer in den Stollen folgte.
Sie hatte mittlerweile aufgegeben, darüber nachzudenken, wo sie sich nun genau befand oder auch dieser "heilige Ort", von dem sie aufgebrochen war. Offensichtlich war auch Grelidor nicht zu näheren Auskünften zu diesem Thema bereit.
Sie kamen in eine Art Halle, von der ein halbes Dutzend Seitengänge abzweigten und in andere Höhlen führten.
"Das ist unser Zuhause", sagte Grelidor nicht ganz ohne Stolz. Als er darauf von Ulrike keine Antwort bekam, legte der Drache seinen Kopf schief und musterte sie nachdenklich. Dann wechselte er ein paar Worte mit seinem Vater, für Ulrike war es eine rasche Abfolge von Knurr- und Zischlauten, und wandte sich schließlich wieder an Ulrike: "Du bist einer der ganz wenigen Menschen, die hierher gekommen sind und mich nicht sofort nach unseren Drachenschätzen, dem Gold und den Edelsteinen, gefragt haben. Warum?"
Ulrike war von dieser Frage völlig verblüfft. "Ich verstehe diese Frage nicht ganz, wenn ich ehrlich bin. Warum sollte ich danach fragen?"
"Weil viele Menschen danach fragen. Oft ist das gleich die erste Frage, die sie stellen, wenn sie an diesen Ort kommen."
"Mich interessiert das nicht. Ich will eigentlich nur wissen, weshalb ich hier bin, wo ich bin und vor allem, wie ich wieder zurückkehren kann."
"Weil Du bist, was Du bist", gab der silberne Drache zurück.
"Ja, aber..."
"Lass es mich versuchen, Dir zu erklären."
Mit einer Geste bedeute Grelidor Ulrike, sich zu setzen.

"Du hast die Prophezeiung in der Höhle vernommen. Eure Welt ist erkrankt an einer schlimmeren Seuche als Du Dir vorzustellen vermagst. Ein Schleier der Dunkelheit legt sich über Deine Welt, über Euch Menschen, Eure Seelen. Doch es ist nicht das, was Ihr gemeinhin Das Böse nennt. Trotzdem ist es etwas, dessen sich das Böse bedient, um Euch in seine Gewalt zu bekommen. Es nennt sich Hoffnungslosigkeit. Und diese greift immer mehr um sich.
Ihr Menschen seid wie einzelne Flämmchen in der Dunkelheit und Hoffnung ist das große Feuer, das Euch nährt. Manche von Euch Menschen, selber nur kleine Flämmchen, vermögen es, dieses große Feuer zu schüren und am Leben zu erhalten, so dass dieses wieder all die kleinen Flämmchen speisen kann. Du siehst also, es besteht eine Wechselwirkung. Doch mit der Zeit wird das große Feuer immer schwächer und es kann immer weniger der kleinen Flämmchen nähren. Eines nach dem anderen verlischt und es werden immer weniger, die ihrerseits noch das Feuer am Leben halten können. Ihr Menschen nennt es einen Teufelskreis."
"Und dieses Feuer nennst Du Hoffnung?"
Grelidor nickte.
Allmählich begann Ulrike zu verstehen.
"Diese Flämmchen, wie Du sagst, das sind wir?"
Erneut nickte Grelidor.
"Aber, warum?" fragte Ulrike leise. "Warum erlöscht das große Feuer? Was machen wir falsch?"
"Ich wünschte, ich könnte Dir das sagen, edle Maid", seufzte der Drache und warf einen Blick auf seinen Vater. Doch dieser saß scheinbar unbeteiligt in einer Ecke und hatte seine Augen wie ihm Schlaf geschlossen.
"Ich wünschte wahrlich, ich hätte die Antwort auf diese Frage, denn die Möglichkeiten sind viel zu mannigfaltig. Sieh Dich um in Deiner Welt. Du hast doch sicherlich selber schon festgestellt, dass sie sich am Rande eines Abgrundes bewegt."

Ulrike schwieg. Es war schon wahr, man konnte die Zeichen der Zeit gar nicht mehr übersehen: Die weltpolitische Lage hatte sich verschärft, die Welt war ein Pulverfass geworden. Terroranschläge hatten eine neue Dimension der Brutalität und Rücksichtslosigkeit angenommen seit jenem unglückseligen 11. September.
Die Abholzung der Regenwälder ging schonungslos weiter und man gab artenreiche Naturschutzgebiete in Alaska auf, um den letzten Rest an Öl und Gas der Erde zu entreißen.
Allein wirtschaftliche Interessen bestimmten alle Bereiche des Lebens, Gesetze schützten mehr das Kapital und Eigentum von Unternehmern, als zum Beispiel Kinder, die zunehmend Missbrauchsopfer wurden. Der Staat war nicht mehr für den Bürger da, sondern für die Wirtschaft, und diese nutzte ihre neugewonnene Macht gnadenlos aus. Doch man war blind für die Folgen wie Massenarbeitslosigkeit, die die Menschen in ihrer Verzweiflung zu immer radikaleren Parteien trieb. Schon einmal wurde einem Krieg auf diese Weise der Nährboden bereitet.
Doch all dies verblasste angesichts immer verheerenderer Naturkatastrophen und vor immer neu entstehenden Krankheiten. Kaum hatte die Wissenschaft ein Mittel entdeckt, das die Verbreitung eines Virus zumindest zu hemmen vermochte, mutierte dieser zu einem Supervirus.
Noch während sie darüber nachdachte, befiel sie ein Gefühl des Unbehagens, etwas schien an und in ihr zu nagen, es schien sie krank zu machen.
Nahezu instinktiv kämpfte sie dagegen an und konnte selbst nicht sagen, warum ihr ausgerechnet jetzt der Gedanke an eine knusprige Ente in Thairotcurry kam.
"Nein!" rief sie aus. "Mag sein, dass wir am Abgrund stehen, dass es schlimm ist, aber noch können wir was tun, wenn wir alle miteinander anpacken. Und außerdem gibt es doch so viele schöne Dinge im Leben. Dinge, die mir Freude bereiten. Ich weigere mich, das alles aufzugeben. Ich weigere mich zu glauben, dass das alles keinen Bestand mehr haben wird."

"Gut gesprochen, mein Kind."
Der goldene Drache hatte sich erhoben und blickte auf Ulrike aus unergründlichen Augen herab.
"Ich sehe, mein Sohn hat die richtige Wahl getroffen."
"Ich verstehe nicht", fing Ulrike an.
"Du brauchst es nicht zu verstehen. Denn Du hast soeben erneut bewiesen, dass Du die Richtige bist für die Erfüllung der Prophezeiung."
"Was?"
"Nun, ich vermag es Dir nicht zu erklären, wieso Euch Menschen die Hoffnungslosigkeit so sehr befallen hat. Doch Du zeigtest gerade wieder, dass Du in der Lage bist, die Flamme Hoffnung zu speisen. Indem Du selbst in Zeiten der Finsternis Freude an etwas empfinden kannst und sei es nur etwas Kleines. Und indem Du diese Freude mit anderen teilst. Damit entzündest Du die erloschenen kleinen Flämmchen und auf diese Weise wird die große Flamme der Hoffnung wieder genährt."
"Ich denke, ich beginne zu verstehen. Aber trotzdem, warum gerade ich? Dazu muss man doch nicht auserwählt sein, so schwierig ist das doch gar nicht. Und weshalb ist das ein schweres Schicksal?"
"Das, edle Maid, wirst Du schon bald selber herausfinden. Du besitzt die Gabe, Freude zu empfinden und diese auch weiterzugeben. Das ist das, was wir Drachen als 'reines Herz' bezeichnen. Denn die wahre Freude kommt nur vom Herzen. Damit wirst Du in der Lage sein, Hoffnung zu nähren, was Dich, wie die anderen Auserwählten auch, zur Hüterin der Hoffnung macht. Aber ich warne Dich, diese Aufgabe ist alles andere als leicht zu bewältigen. Oftmals wirst Du missverstanden werden und unter Deinesgleichen Undankbarkeit, manchmal gar Hohn und Spott ernten. Man wird versuchen, Dich ausnutzen. Doch das ist das Los aller Auserwählten. Bist Du bereit, diese Bürde zu tragen?"
"Ich scheine ohnehin keine Wahl zu haben, zurück kann ich wohl nicht mehr."
"Das hast Du allerdings richtig erkannt", lächelte der silberne Drache. "Ich fasse das als 'ja' auf. Warte hier, ich komme gleich zurück."

Grelidor und sein Vater verschwanden in einem der Seitengänge und ließen Ulrike mit sich und ihren Gedanken alleine zurück.

Wo waren die beiden Drachen denn nur abgeblieben? Wie lange war Ulrike nun schon alleine in dieser Höhle? Minuten? Stunden?
"Grelidor?" rief Ulrike vorsichtig, doch nicht einmal ein Echo antwortete ihr.
Täuschte sie sich, oder stiegen langsam Nebelschwaden in der großen Höhle auf? Und drang an ihre Ohren nicht Musik, irgendwo aus der Ferne und seltsam vertraut?
"Verzeih, edle Maid. Es hat doch ein wenig länger gedauert als ich gedacht hatte."
Der Nebel verdichtete sich unter leisem Knistern. In einem wahren Funkenregen manifestierte sich vor ihr Grelidor. Aus irgendeinem Grund kam ihr der Drache jetzt jedoch viel größer vor, als sie ihn in Erinnerung hatte. Vielleicht war es aber auch nur auf Grund der anderen Lichtverhältnisse, die mit einem mal in der Höhle herrschten.
"Ist schon...", setzte Ulrike an, doch der Drache hieß sie mit der Bewegung einer Tatze zu schweigen.
Er trat ganz nahe an Ulrike heran, seine Tatze um etwas geschlossen, das sie zunächst nicht zu erkennen vermochte. Ein goldener Glanz ging davon aus, pulsierend und flackernd wie Kerzenlicht.
"Merke nun auf, Auserwählte!" Die Drachenstimme donnerte durch die Höhle.
"Schwöre, dass Du über alles, was Du hier gesehen und gehört hast, Stillschweigen bewahren wirst. Schwöre, dass Du als Hüterin der Hoffnung in Deiner Welt zusammen mit den anderen Auserwählten diese Flamme am Leben erhalten wirst. Schwöre, dass Du, wo immer es geht, mit dem Feuerschein der Hoffnung die Schleier der Dunkelheit zerreißen wirst.
Schwöre und handle danach, um Eurer Welt, um Eurer Seelen willen!"
Ulrike wusste nicht, ob es die kraftvolle Stimme war, die sie erzittern ließ, oder die bedeutungsschwangeren Worte, doch sie nickte und brachte mit einiger Mühe ein "Ich schwöre es." heraus.
"Gut", schnaubte der Drache und fuhr dann mit sanfterer Stimme fort. "Dieser Funken hier, entzündet am Quell der Freude, soll nun von Dir in Deine Welt gebracht werden. Er soll Dir stets Freude bereiten, die Du weitergeben kannst. Auf diese Weise kann die Flamme Hoffnung genährt werden. Und wenn genügend Menschen diesem Beispiel folgen, so kann Eure Welt wieder gesund werden.
Öffne nun Deine Hand, edle Maid."
Behutsam umschloss der Drache Ulrikes offene Hand mit seiner großen Tatze und sie spürte eine wohlige Wärme, die von diesem Funken ausging, als dieser in ihre Handfläche glitt. 
Grelidor sprach einige Worte in einer Sprache, die sie nicht kannte, und sie spürte, wie sich der Funke, das reine, körperlose Licht, sich verdichtete zu einem dunkelblauen Etwas.

Das Buch leuchtete blau-golden auf, als es nun in Ulrikes Hand lag. Behutsam strich sie mit ihrer Hand über den Einband, es war aus einem Material, das Ulrike absolut fremd war, und es fühlte sich warm und lebendig an.
Grelidor nickte lächelnd: "In der Tat lebt es. Die Geschichten darin sind voller Leben, aber auch voller Tod. Sie sind voller Verzweiflung, aber auch Hoffnung. Das Buch enthält das Leben, edle Maid."

Vorsichtig öffnete Ulrike das Buch und dessen Inhalt war ihr seltsam vertraut: Es hatte mehrere Kapitel, und zu jedem gab es eine Zeichnung, die offensichtlich die einzelnen Abschnitte charakterisieren sollte.
"Es soll Dir Freude bereiten, edle Maid, Freude, die auch auf andere abstrahlen soll."
Die Stimme schien nicht mehr von Grelidor zu kommen, sie schien direkt in Ulrikes Kopf zu sein.

Etwas war nun anders als vorher, doch bevor sich Ulrike darüber im Klaren würde, wurde ihr schwindlig und sie hatte das Gefühl, den Boden unter ihren Füssen zu verlieren. Nebel verschleierte ihre Sicht.
"Grelidor...", sagte Ulrike mit schwacher Stimme und streckte ihre Hand nach dem silbernen Drachen aus. "Hilf mir, Grelidor, was geschieht mit mir?"
"Hoffnung! Ihr müsst nur alle zusammenhalten und Freude weitergeben", diese Worte Grelidors klimperten in ihrem Kopf wie Münzen und weitere Stimmen drangen an ihr Ohr, undeutlich zuerst und dann an Intensität zunehmend.
Sie wusste nicht, was mit ihr geschah, sie schwebte durch Zeit und Raum, war ein glühender Komet in einem Universum schwärzester Finsternis und sie hatte keinerlei Orientierung mehr, wusste nicht, wo oben und unten war, vorne und hinten.
 

Schließlich tauchte sie ein in ein Meer aus farbigen Lichtern und Klängen.
Der regelmäßige Schlag einer Basstrommel und donnernder Applaus brandete um sie herum.
"...und nun - eins - zwei - drei...
Leit, hoit’s z’samm - sonst dauerts nimmer recht lang - aufoamoi duat’s an g’scheit’n Schäpperer und dann kracht oiß z’samm.
Drumm Leitl seid’s gscheit, sonst kemma nimmer recht weit - da hoit ma liaber olle z’samm - sonst dauerts nimmer recht lang..." (*)

Haindling gab an diesem Abend noch viele Zugaben und erst spät in der Nacht verließ Ulrike zusammen mit ihrer Freundin müde, aber aufs beste gelaunt, das Tollwood Gelände. Morgen würde sie ihren Kollegen von dem Konzert in aller Ausführlichkeit berichten. Sie hatte sich auf dem Gelände auch eine CD von Haindling gekauft, die sie ins Amt mitbringen würde zum Vorspielen. Hatte sie die CD auch wirklich eingesteckt?
Sie tastete danach in ihrer Handtasche. Das Buch, neben dem die CD lag, strahlte eine nahezu lebendige Wärme aus...
 

© Peter Lässig
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