Im Herzen verloren von Cinnamon Kitten
Teil 1

Ich lächle, während ich ins Auto steige. Mein Ehemann steigt auf der Fahrerseite ein und startet den Wagen. Wir sind auf unserem Weg zu meiner Familie. Es ist Monate her, dass wir die Zeit dafür gehabt haben, die lange Fahrt hinunter zu ihnen zu nehmen. Ich schalte das Radio ein und fange an mitzusingen. Ich bin ein Träumer, wenn es zu Autofahrten kommt. Ich verliere mich gewöhnlich zu irgendeinem Zeitpunkt in einem Tagtraum. Wir lassen die Stadt hinter uns und fahren auf die Autobahn.

Jetzt kann ich aufhören aufzupassen, da mein Ehemann den Weg gut kennt. Mein Tagtraum nimmt mich gefangen und wie es schon so oft im letzten Jahr, finde ich mich in Mittelerde wieder. Ich habe die Phase, dass ich Herr der Ringe mag, schon lange hinter mir gelassen. Ich würde eher sagen, dass ich davon besessen bin.

Die Sonne fängt an zu scheinen und ich drehe mich um, um meinen Rucksack vom Rücksitz zu holen, da ich meine Sonnenbrille darin verstaut habe.

"Halt dich fest!!!" höre ich meinen Mann schreien und ich drehe mich wieder nach vorne. Ich sehe den Unfall vor uns für einen Bruchteil einer Sekunde und dann knallen wir in das Auto vor uns, das seitlich am Ende des Unfalls ist.

Mein Mann hat nur genug Zeit, seine Hände schützend vor mein Gesicht zu halten und dann höre ich auch schon Glas brechen. Ich werde in meinem Sitz nach vorne geschleudert. Der Gurt schneidet in meine Brust und ich fühle den Schmerz über mich waschen. Unser Auto rutscht auf die Seite und ich werde in die Tür gedrückt. Ich fühle wie Glas in meine Haut schneidet.

Das Auto hinter uns hat es auch nicht geschafft, rechtzeitig zu bremsen und knallt in die Rückseite von unserem Wagen. Alles was auf dem Rücksitz war, wird nach vorne geschleudert, und ich erhalte einen Schlag gegen den Kopf durch etwas hartes, das entweder ein Kasten oder der Monitor vom PC war.

Alles danach ist ein verschwommenes Wirrwarr. Ich höre die Sirenen von Polizei und Krankenwagen. Ich höre das Brummen, während die Feuerwehrmänner das Oberteil unseres Autos schneiden, um uns zu befreien. Ich fühle, wie sie mich aus meinem Sitz heben und die Bewegungen des Krankenwagens auf dem Weg zum Krankenhaus.

Dann fehlen mir wieder Teile in der Erinnerung. Ich versuche meine Augen zu öffnen, aber sie fühlen sich schwer an. Ich versuche zu reden, aber ich kann es nicht. Dann höre ich die Stimme meines Mannes und die von jemandem anders. Die andere Stimme erzählt meinem Mann, dass meine Verletzungen so ernst sind, dass es besser für mich wäre, in ein künstliches Koma gebracht zu werden, bis es mir besser geht. Mein Mann stimmt zu und nach einigen Sekunden wird mein ganzer Körper so schwer, dass ich das Gefühl habe, nach unten gezogen zu werden. Ich verliere meine Sinne und entschwebe.

Ich strecke mich und öffne langsam meine Augen. Es ist stockdunkel in dem Zimmer, in dem ich bin. Ich habe keine Idee, wer ich bin oder wo ich bin.

Eine Tür öffnet sich neben mir und ich sehe Kerzenlicht und einen Schatten dahinter.

"Du bist wach," sagt eine freundliche Stimme, "mein Name ist Lehána und ich habe über dich gewacht, seitdem Lord Elrond dich von deinen Verletzungen geheilt hat."

"Meine Verletzungen?" frage ich.

"Ja. Der Mensch, den man Aragorn nennt, hat dich zu uns gebracht. Du warst bewusstlos und er hat nicht gewusst, was dir fehlt. Ich wurde zuerst gerufen, um dich zu reinigen und dich zu versorgen bis Lord Elrond kommen konnte. In dir brannte ein Feuer und es gab viele blutige Schnitte. Lord Elrond hat mir gesagt, was zu machen ist, um das Feuer zu senken und ich bin all die Tage bei dir geblieben. Endlich ist das Feuer heute morgen gesunken und ich bin froh zu sehen, dass du schließlich wach bist," beantwortet sie meine Frage.

"Ich bin so verwirrt. Ich habe keine Idee, wo ich bin oder wer ich bin. Ich kann dir noch nicht mal meinen Namen nennen, da ich ihn nicht mehr weiß... Wie viele Tage bin ich nun schon hier?" erkundige ich mich.

"Du wurdest vor vier Tagen hierher gebracht und der Mensch Aragorn hat mir erzählt, dass er dich zwei Tage vorher gefunden hat," sagt sie.

"Sechs Tage!" rufe ich, aber sage dann leiser: "Naja, noch sechs Tage mehr in einem Leben, an das ich mich nicht erinnere..."

"Die Dämmerung ist nicht weit entfernt. Möchtest du noch etwas mehr schlafen oder soll ich was zum waschen und anziehen holen?" fragt sie mich.

"Ich denke, dass ich genug geschlafen habe, Lehána. Ich möchte bitte aufstehen", beantworte ich die Frage mit einem Lächeln.

Lehána nickt und geht zu dem Tisch neben meinem Bett. Sie zündet die Kerze dort an und dann noch eine auf einem anderen Tisch weiter im Zimmer. Dann verlässt sie mich mit dem Versprechen, bald mit Wasser und Kleidern zurückzukehren.

Ich nehme die Kerze neben meinem Bett und gehe zu den Fenstern. Die Fenster sind groß und offen. Ich schaue raus und bin von der Schönheit, die vor mir liegt, überwältigt. Es ist noch dunkel, aber über den Bergen sehe ich einen goldenen Schimmer als die Sonne aufgeht. In vielen Fenstern brennen Kerzen. Große Bäume und wunderschöne Gebäude. Die Aussicht ist atemberaubend.
 

© Cinnamon Kitten
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Und schon bald geht's hier weiter zum 2. Teil ...

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