Licht und Freundschaft von Dragonsoul Lianth
Es gab eine Zeit 
Voll Kummer und Streit.
Drum hört gut zu, ihr lieben Leut
Meinem Lied von großer Freud.

Die Sonne war grell
Der Sommer war jung
Das Wasser war hell
Grün die Pflanzen drum rum.

Ein See an des Berges Fuß
Die Lichtung war schön und groß
Ein Wasserfall stürzt herab.
Zum See wurde dort ein Fluss
Dort ließ ein Kind den Hass los
Und schwor dem Kriege ab.

Nun rückt zu mir, kommt her ganz nah:
Ich erzähle euch, was dort geschah.

Auf einem hohen Stein
Ein Mädchen wunderbar rein
Sitzt dort und starrt in die Flut
Des Wassers, das verdrängt die Glut.

Es dringt an sie heran
Der Vögel Gesang
Sie hört sofort des Liedes Wert,
Ihr seeligen Frieden er beschert.

"Oh du liebe Göttin des Lichts!
Warum sehen die Menschen nicht ein?
Der Krieg bringt doch nichts!
Muss dieses Leiden denn sein?"

Spürte sie ihn auf ihrer Haut?
Erahnte sie ihn, der Göttin Laut?
>Sieh dich gut um, mein Kind.
Finde die deine Freunde sind.<

Was ist das? Zweifel in euren Augen?
Wirklich, wirklich, Ihr dürft es mir glauben!

Sie ging auf die Knie,
Dankte soviel wie nie.
Dann sprang sie freudig auf
Zu starten ihren Lauf.

Sie lief um den See,
Ob sie wohl seh,
Was die Göttin gemeint,
Damit ihr Herz wieder scheint.

An diesem Tag wurde ihr verwehrt,
Das einst Freude und Friede beschert.

Tag für Tag kam sie hier heraus,
Nicht zu sehen der Menschen Graus,
Zu lauschen dem feuchten Wispern,
Und zu finden der Freundschaft Kern.

Es war wieder ein heller Tag
Der See ruhig und klar lag.
Ihre Seele auch hell und klar,
Der Wunsch, er wurde endlich wahr.

Glänzende Augen in der Bäume Schatten
Sie stets fest im Blicke hatten.
Hervor trat schließlich ein Wesen,
Dessen Feind die Menschen gewesen.

Bitte fangt nicht an zu lachen!
Es war wirklich ein Drachen!

Mit tief erschrockenem Blick
Abwehrend die Hände erhoben,
Wich das Mädchen zurück,
Hat sich zwischen zwei Fels geschoben.

Der Drache aber blieb still,
Stand und sah sie an:
"Lass deine Angst ruhn,
Dir etwas anzutun,
Ist was ich nicht kann,
Ist was ich nicht will."

Freundlich waren seine Worte
Tief und beruhigend sein Ton.
Aller Vorurteile zum Hohn,
War er von der freundlichen Sorte.

"Ich möchte dir gerne glauben,
Denn ich gehöre nicht zu den Tauben,
Die schicken ihr Herz fort
Und sich verschließen dem wahren Wort."

Vorsichtig hervor aus dem Ritz
Kommt ihr schönes Gesicht.
Des Drachen Zähne so spitz
Stören sie nunmehr nicht.

Vor ihm sie nun stand.
Vorsichtig erhob die Hand,
Um ihn zu berühren,
Seine Haut zu spüren.

Schließlich sank sie nieder
Die Gefühle zu verstehen,
Die in ihr vor sich gehen,
Die lassen zittern ihre Glieder.

Die herrschende Zweisamkeit
Gab ihr viel Geborgenheit.
Hiervon hatte sie doch geträumt:
Zu haben einen wahren Freund...

Die Göttin hielt ihr Wort,
Denn die Trauer war fort.

Die Freundschaft so rein
Hielt ein Leben lang.
Doch muss es nun sein,
Zu beenden den Gesang.

Wollt ihr hören noch viel mehr?
Dann kommt morgen wieder her.
Ich will es weitersingen,
Und erneut Freude bringen.

© Dragonsoul Lianth
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