Pfad zur Macht von Dragonsoul Lianth |
Langsam trat er in den Raum ein. Noch immer zogen die kristallinen Wände, Decke und Boden seine Augen in den Bann. Noch nie zuvor hatte er solche Pracht gesehen! Der weiße Kristall funkelte im Schein der wenigen Kerzen, die auf silbernen, mannshohen Leuchtern angebracht waren. Die seltsamsten Farbspiele umfingen seine Augen: blutige Rottöne wechselten mit saphirfarbenem Blau oder weichem Gelb. Sein Blick schweifte an den Mauern entlang nach vorne, während er unbewusst zwischen den Kerzenleuchtern geradeaus wandelte. Dann blieb sein Blick hängen. Direkt vor ihm erhob sich eine silberne Statue, die einen Lindwurm darstellte. In seinem weit aufgerissenen Maul war eine schwarze Kristallkugel zu erkennen, die das Abbild des jungen Mannes in Gold wiederspiegelte. Und vor dem Lindwurm stak ein wunderschöner Stab in einer Art Altar. Er sah aus, wie ein Opferaltar. Der Stab schien zu schweben, wenige handbreit über der Oberfläche, getragen von einer kristallinen Rosenranke, die ihn bis zur Hälfte umschlang. Noch während er dieses wundervolle Bild mit den Augen verschlang, hob sich seine Hand ohne seinen Willen, um sich dem Stab entgegenzustrecken... "Tardos!"
Müde hob Tardos den Kopf, als die Tür
sich öffnete. Mit einem mitleidigen Lächeln trat Jamal ein, ein
Tablett mit Brot und Wurst darauf in der rechten Hand.
Langsam trat er in den Raum ein. Noch immer zogen die kristallinen Wände, Decke und Boden seine Augen in den Bann. Nirgendwo sonst hatte er solche Pracht gesehen! Der weiße Kristall funkelte im Schein der wenigen Kerzen, die auf silbernen, mannshohen Leuchtern, die ineinander gewundene Schlangen darstellten, angebracht waren. Die seltsamsten Farbspiele umfingen seine Augen: blutige Rottöne wechselten mit saphirfarbenem Blau, weichem Gelb und den ungewöhnlichsten Zwischentönen. Sein Blick schweifte an den lebendig wirkenden Mauern entlang nach vorne, während er unbewusst zwischen den Kerzenleuchtern geradeaus wandelte. Dann blieb sein Blick hängen. Direkt vor ihm erhob sich eine silberne Statue, die einen Lindwurm darstellte. In seinem weit aufgerissenen Maul war eine schwarze Kristallkugel zu erkennen, die das Abbild des jungen Mannes in Gold wiederspiegelte. Die Wand hinter der Statue hatte im Gegensatz zum Rest des Raumes kein Eigenleben, zeigte nur stumpf die Flammen der Kerzen wieder. Und vor dem Lindwurm stak ein wunderschöner Stab in einer Art Altar. Er sah aus, wie ein Opferaltar: Wenn auch klein und niedrig, so schien er dennoch mächtig und unzerstörbar. Der Stab schien zu schweben, wenige handbreit über der Oberfläche, getragen von einer kristallinen Rosenranke, die ihn bis zur Hälfte umschlang. Noch während er dieses wundervolle Bild mit den Augen verschlang, hob sich seine Hand ohne seinen Willen, um sich dem Stab entgegenzustrecken. Wie durch Zauberhand brachte er den letzten Schritt hinter sich, ohne es überhaupt zu realisieren. Seine Augen hingen noch immer wie gebannt auf diesem wundervollen Stab: Er war aus rauchigem Rubin, stellte einen Basilisken in Angriffshaltung dar. Die Augen waren tiefschwarze Obsidiane, die Zähne des aufgerissenen Maules aus feinstem Diamant. Langsam schob sich seine Hand in seinen Blick. Er wollte sie zurückziehen, doch er tat es nicht. Wie von unsichtbarem Faden geführt kamen seine Finger diesem Basiliskenstab immer näher. Er betrachtete sie, wie sie zu zittern begann, lauschte seinem Atem, der immer erregter wurde. Das Drängen in ihm wurde unerträglich, als wollte es ihm die Hand vom Leib abreißen, um so schnell als möglich dieses Wunderwerk eines Stabes zu berühren! Doch in dem Moment, als seine Finger den Stab flüchtig berührten - die flüchtige Berührung eines lauen Lufthauches, der sofort wieder verschwand -, riss ihn irgendetwas brutal an der Schulter zurück. Er keuchte nur überrascht, war gar nicht fähig, sich zu wehren. Plötzlich war er wieder mehrere Schritte von dem Stab entfernt, der ihn noch immer verlockend anfunkelte. Ärgerlich drehte er sich um, starrte die schattenhafte Person an, die ihn zurückgerissen hatte. Doch noch bevor er überhaupt etwas tun oder sagen konnte, spürte er ein unbeschreibliches Brennen in seinem Arm. Langsam senkte er den Blick darauf, begriff nicht was er sah. Schmerzhaft schrie er auf, als er endlich verstand: Sein Arm brannte wie Feuer! Und das war es auch, was die Schmerzen bereitete: Als hätte er seinen Arm in pure Säure gelegt, begann seine Haut, sich knisternd zu verfärben und sich aufzulösen! Schreiend packte er sein Handgelenk, presste den Arm an seinen Leib. Diese Qual war unerträglich! Er brach in die Knie, beugte sich vor Schmerzen vor, presste den Arm noch fester an den Körper und begann eine magische Formel nach der nächsten zu sprechen. Doch nichts half, die Schmerzen wurden nur noch schlimmer! Schon sah er den Ellenknochen an einigen Stellen durchschauen und spürte das Brennen an seiner Schulter! Er hätte den Stab niemals berühren dürfen! Er würde sterben! Er schrie wieder, richtete sich halb auf und starrte mit glanzlosen Augen auf die Statue und den Stab. Höhnend hatten die beiden ihre Mäuler aufgerissen und die Köpfe schadenfroh abgesenkt! Schreiend fuhr Tardos hoch! Augenblicklich tastete er nach seinem linken Arm, presste ihn an seinen Körper. Er schmerzte! Stöhnend stand Tardos auf, trat aus dem Schatten des Baumes in das fahle Mondlicht. Sein Arm war unverletzt! Langsam klärte sich Tardos’ Blick wieder. Erstaunt sah er sich um. Er hatte nur geträumt! Es war nur ein Traum gewesen! Erleichtert schloss Tardos die Augen und sank in die Knie. Aber wieso war dieser Traum nur so unglaublich real gewesen? Und was hatte er zu bedeuten? Warum träumte er jede Nacht diesen Traum? Und warum hatte der Traum so plötzlich diese Wendung genommen? Es musste doch eine Bedeutung haben! Fahrig wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dieser Traum war zu real für seinen Geschmack. Und das schlimmste war, dass er ihn schon seit Tagen nicht einmal mehr während des Wachens in Ruhe ließ. Er konnte noch so wach sein, die Bilder überfielen Tardos am helllichten Tage und im Ritt. Wieso nur? Er verstand schon lange nicht mehr. Dieser Traum hatte etwas mit seinem unerklärlichen Drang, irgendwohin zu kommen, zu tun. Suchte er vielleicht sogar diesen Kristallraum? Innerlich überkam Tardos ein unbeschreiblicher Schauer. In diesen Raum? Und dann den Stab berühren, wie im Traum? Diese Vorstellung ließ Tardos zittern. Er wollte nicht dorthin! Wenn der Traum bisher nur beängstigend gewesen war, so hatte Tardos nun Panik. Mühsam erhob er sich wieder und trat zu dem kleinen Bach, der neben seinem Lager floss. Gierig schöpfte Tardos das Wasser daraus und schluckte es wie ein Verdurstender. Dann schöpfte er sich noch mehrere handvoll davon in das Gesicht. Das kalte Wasser spülte den letzten Schweiß und den letzten Gedanken an diesen fürchterlichen Traum weg. Langsam stand Tardos auf und ging wieder zu seinem Pferd. Das Tier war unglaublich ausdauernd. Hatte es doch in den letzten vierzig Tagen, seit sie unterwegs waren, nur wenig Schlaf bekommen. Und dennoch trug es seinen Reiter jeden Tag treu weiter in die Berge. Diesmal stieg Tardos schon bei Nacht auf und lenkte das Tier in die eingeschlagene Richtung. Es war seltsam, doch Tardos wusste nicht, in welche Richtung er eigentlich ritt. Er wusste auch nicht, wie er wieder aus den Bergen herauskommen sollte, in deren Schluchten, Abhängen und Tälern er schon seit zehn Tagen wandelte. Der volle Mond gab dem Tier genug Licht, um den Weg sicher zu finden. Bisher hatte Tardos die Städte weiträumig gemieden, nun gab es schon lange keine Städte mehr, denn die Menschen mieden das Gebirge. Woher er das wusste, war ihm unklar; wusste er doch noch nicht einmal, in welchem Gebirge er sich befand. Langsam sank er wieder in seine abwesende Gleichgültigkeit, die ihn immer ergriff, folgte er seinem Drängen. Er kontrollierte nicht, wohin er das Pferd führte, er merkte nicht, wie Nacht mit Tag wechselte und umgekehrt. Wurde es dunkel und der Hengst stoppte, stieg er ab und setzte sich auf den Boden, abwesend, nicht merkend, dass er nicht mehr ritt. So verging Tag um Tag, zog die Zeit unbemerkt an ihm vorbei. Das Drängen zog ihn wie eine unsichtbare Hand hinter sich her und er folgte ihm willenlos. Als Tardos’ Blick wieder klar wurde, blinzelte
er mehrmals erstaunt. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wo er sein mochte.
Vor ihm erhob sich ein mächtiger Tempel, beeindruckender noch als
die Magierschule, das Tor mindestens achtmal so hoch, wie ein Mensch. Verwirrt
lenkte er sein Pferd durch die weit geöffneten Torflügel. Der
Innenhof war mit glänzendem Marmor gepflastert und absolut sauber.
Doch es war auch nicht ein einziges Lebewesen zu entdecken, nicht eine
Vogelstimme zu hören, nicht das Zirpen auch nur einer Grille. Dieser
Tempel war eindeutig schon sehr lange verlassen. Es war ein wirklich seltsamer
Ort. Innerhalb der mächtigen Mauer aus Granit befand sich nur ein
Gebäude, das einem hohen Turm ähnelte. Vor dessen Eingang hielt
der Fuchshengst an und Tardos stieg ab. Kaum hatte Tardos seine Hand vom
Rücken des Tieres gezogen, drehte es sich um und trabte wieder durch
das Tor hinaus, weg von diesem toten Ort. Hier war also Tardos’ Ziel, der
Grund seines Drängens. Doch was wollte er hier? Langsam stieg er die
dreißig Stufen zu dem Eingang hinauf, betrachtete dabei die acht
Greifenstatuen aus Gold, die die Treppe links und rechts je zu viert säumten.
Dann empfing ihn die große Eingangshalle. Sie war komplett aus weißem
Marmor, in ihr waren dreißig Statuen von mächtigen Kriegern,
die kampfbereit ihre Waffen erhoben, aufgestellt. Abwesend wanderte Tardos
durch ihre Reihen, bis zur Tür am anderen Ende. Hinter ihr befand
sich eine Treppe, von der alle zwanzig Stufen je eine Tür nach links
und nach rechts abzweigte. Doch mit schlafwandlerischer Sicherheit stieg
Tardos die Stufen immer höher. Dabei merkte er, dass die Wände
mit Malereien versehen waren, die sich nach jedem Stockwerk änderten:
Krieger wechselten mit Königen, Magiern, Einhörnern, Engeln,
Dämonen, Drachen, Fresken, Runen und schließlich mit Götterbildern.
Dann stand er vor einer silbernen Tür, die mit Gold beschlagen war.
Auf Augenhöhe war ein ihm völlig unbekanntes Zeichen angebracht,
das ihm dennoch Angst einflößte. Trotzdem griff er nach der
Türklinke und drückte sie herunter. Vorsichtig schob er sie auf.
Kaum hatte er die Tür geöffnet, flackerten zehn Kerzen auf und
erhellten den Raum. Unwillkürlich stieß Tardos einen Angstschrei
aus. Er wollte zurückweichen, doch er konnte es nicht. Seine Beine
weigerten sich, zurückzutreten. Sein Verstand schrie danach, auf dem
Absatz kehrt zu machen, aber seine Augen und sein Geist wurden von dem
Anblick gefesselt. Dieses Bild ließ ihn seine Angst vergessen, seine
Bedenken waren mit einem Mal weg. Hier war sein Bestimmungsort! Und das
Drängen in ihm wurde wieder lauter, schrie ihn förmlich an, auch
den letzten Schritt noch zu machen. Langsam trat er in den Raum ein. Noch
immer zogen die kristallinen Wände, Decke und Boden seine Augen in
den Bann. Nirgendwo sonst hatte er solche Pracht gesehen! Der weiße
Kristall funkelte im Schein der zehn Kerzen, die auf silbernen, mannshohen
Leuchtern, die ineinander gewundene Schlangen darstellten, angebracht waren.
Die seltsamsten Farbspiele umfingen seine Augen: blutige Rottöne wechselten
mit saphirfarbenem Blau, weichem Gelb und den ungewöhnlichsten Zwischentönen.
Und zwischen all diesen Lichtspielen konnte man schwarze Runen an den Wänden
erkennen, die scheinbar in dem Kristall eingeschlossen waren. Sein Blick
schweifte an den lebendig wirkenden Mauern entlang nach vorne, während
er unbewusst zwischen dem Kerzenleuchtergang geradeaus wandelte. Dann blieb
sein Blick hängen. Direkt vor ihm erhob sich die silberne Statue,
die einen Lindwurm darstellte. In seinem weit aufgerissenen Maul war die
schwarze Kristallkugel zu erkennen, die das Abbild des jungen Mannes in
Gold wiederspiegelte. Doch die rubinfarbenen Zähne der Statue ließen
sich darin nicht wiederfinden, auch den Raum spiegelte sie nicht wieder
– nur das Abbild von Tardos. Die Wand hinter der Statue hatte im Gegensatz
zum Rest des Raumes kein Eigenleben, zeigte nur stumpf die Flammen der
Kerzen wieder. Und vor dem Lindwurm stak der wunderschöne Stab in
dem Opferaltar: Wenn dieser auch klein und niedrig war, so schien er dennoch
mächtig und unzerstörbar. Er war komplett aus Marmor, und auf
seiner völlig glatten Oberfläche erkannte man ein Muster, wie
von längst getrocknetem Blut. Der Stab schien wenige handbreit über
der Oberfläche zu schweben, getragen von der kristallinen Rosenranke,
die ihn bis zur Hälfte umschlang. An mehreren Stellen hatte die Rose
noch ungeöffnete Blütenknospen, die in dem Kerzenlicht orange
schimmerten. Noch während er dieses wundervolle Bild mit den Augen
verschlang, hob sich seine Hand ohne seinen Willen, um sich dem Stab entgegenzustrecken.
Wie durch Zauberhand brachte er den letzten Schritt hinter sich, ohne es
überhaupt zu realisieren. Seine Augen hingen noch immer wie gebannt
auf diesem wundervollen Stab: Er war aus rauchigem Rubin, stellte einen
Basilisken in Angriffshaltung dar. Die Augen waren tiefschwarze Obsidiane,
die Zähne des aufgerissenen Maules aus feinstem Diamant. Und an den
Zahnspitzen schimmerte eine quecksilberne Flüssigkeit, die aber nicht
abtroff. Langsam schob sich seine Hand in seinen Blick. Er wollte sie zurückziehen,
doch er tat es nicht. Wie von unsichtbarem Faden geführt kamen seine
Finger diesem Basiliskenstab immer näher. Er betrachtete sie, wie
sie zu zittern begann, lauschte seinem Atem, der immer erregter wurde.
Das Drängen in ihm wurde unerträglich, als wollte es ihm die
Hand vom Leib abreißen, um so schnell als möglich dieses Wunderwerk
eines Stabes zu berühren! Doch in dem Moment, als seine Finger den
Stab flüchtig berührten - die flüchtige Berührung eines
lauen Lufthauches, der sofort wieder verschwand -, flammte Angst in ihm
auf und riss seine Hand zurück. Er durfte den Stab nicht berühren!
Doch es war schon zu spät… Voller Panik wich er zurück, während
er ein unbeschreibliches Brennen in seinem Arm spürte. Langsam senkte
er den Blick darauf, wollte nicht begreifen, was er sah. Schmerzhaft schrie
er auf, als es ihm endlich bewusst wurde: Sein Arm brannte wie Feuer! Als
hätte er seinen Arm in pure Säure gelegt, begann seine Haut an
den Fingern, sich knisternd aufzulösen und das Fleisch abzufallen!
Schreiend packte er sein Handgelenk, presste den Arm an seinen Leib. Doch
Die Schmerzen zogen sich zu seinem Arm hoch, begannen schon dort, das Fleisch
zu verätzen. Diese Qual war unerträglich! Er brach in die Knie,
beugte sich vor Schmerzen vor, presste den Arm noch fester an den Körper
und begann eine magische Heilformel nach der nächsten zu sprechen.
Doch nichts half, die Schmerzen wurden nur noch schlimmer! Schon sah er
den Ellenknochen an einigen Stellen durchschauen und spürte das Brennen
an seiner Schulter! Er hätte den Stab niemals berühren dürfen!
Er würde sterben! Er schrie wieder, richtete sich halb auf und starrte
mit glanzlosen Augen auf die Statue und den Stab. Höhnend hatten die
beiden ihre Mäuler aufgerissen und die Köpfe schadenfroh abgesenkt!
Schreiend sank Tardos nach vorne. Der Schmerz des Aufpralles, als der harte
Boden ihm die Stirn aufschlug, war nichts im Vergleich zu den Schmerzen,
die sich von seinem Arm über seine Schulter bis zu seinem Brustkorb
ausbreiteten. Er würde sterben! Wieso nur hatte er es getan!? Wieso
nur hatte er die Warnung in seinen Träumen nicht beachtet!? Seine
Schreie verstummten nach und nach, während das Fleisch ihm weiter
von den Knochen ablöste. Es war so unerträglich geworden, dass
er nicht einmal mehr die Kraft hatte, zu schreien. Wimmernd lag er auf
dem Rücken, presste seinen linken Arm mit Zuhilfenahme seiner noch
halbwegs intakten rechten Hand an den Leib. Seine Finger spürten nur
noch harten Knochen. Unerbittlich breitete der Schmerz sich an seinem Körper
aus. Flehend richtete Tardos den Blick an die Decke. Wieso konnte es nicht
endlich vorbei sein!? Wieso konnte er nicht endlich sterben, den Schmerzen
entkommen? Mit letzter Kraft schaffte er es, ein leises Gebet an die Götter
zu richten, sie möchten ihn doch endlich von diesem unsäglichen
Leiden befreien. Noch einmal spürte er diesen Schmerz mit aller Deutlichkeit,
diesmal aber zwischen den Rippen. Stöhnend wand er sich zur rechten
Seite, rang nach Atem. Mit beängstigender Deutlichkeit hörte
er das röchelnde Geräusch bei jedem mühsamen Atemzug. Dann
spürte er eine warme Flüssigkeit aus seinen Mundwinkeln laufen,
schmeckte deren süßen Geschmack auf seiner Zunge. Als er wieder
ausatmete, merkte er, wie ihm dabei das Blut in den Mund lief und zu Boden
troff. Jetzt war es wirklich vorbei! Die Schmerzen würden endlich
ein Ende haben! Mit ersterbenden Augen starrte er noch ein letztes Mal
zu der Statue und ihrem verlockenden Stab. Der Basilisk wirkte nun nicht
mehr schadenfroh und der Lindwurm blickte Tardos nur vorwurfsvoll und verständnislos
an. Das hatte der Traum sagen wollen! In seinem letzten Gedanken verstand
Tardos nun endlich die Bedeutung des Traumes: Er hätte seine Hand
nicht zurückziehen dürfen!!!
© Dragonsoul
Lianth
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen! |