Das Mädchen mit den goldenen Flügeln von Liothri Nachtschatten

sie stürmte in die grotte
kleines mädchen, kind,
sie rief mir zu: oh helft mir!
schnell wie ein wirbelwind

sie kroch unter die flügel
ich deckte sie so zu
ich sah draußen die häscher
sie ließn ihr keine ruh

jetzt wollen sie mich töten,
murmelte das kind
ich fragte mich, wieso?
und es erhob sich wirbelwind

die augen strahlten golden
sie lachte immerzu
sie stand mitten im auge
in des kreises ruh

golden federn wuchsen
schwingen rauschten laut
sie lachte immer weiter
mit goldnen augen schaut

ich fing an zu verstehen
sie rief mir diese worte:
sie wollten mich verbrennen
hexe nannten sie mich an jedem orte

sie kreiselte im wirbelwind
schlug lachend mit den schwingen
gold verschwamm mit gold
mir war, als würden vögel singen

wer bist du?
fragte ich das "kind"
die vogelkönigin,
rief sie im lachenden wind

ich lachte mit ihr immerzu
weit es durch die grotte hallte
als letztes sah ich armbrustbolzen
der aufschlag wie donner schallte

ich trauere fortwährend
werd niemals froh mehr sein
die menschen, dumm wie immer
nahmen letzten frohsinnsschimmer
 

© Liothri Nachtschatten
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen!
.
www.drachental.de