Merentâl von Trishol
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Dunkler Mond und dunkles Land
Der Sonnenstein in meiner Hand
Erwartungsvoller Blick
Die glitzernde Mähne
In Ymas Genick
Sie ist das letzte
Das wonach ich sehne
Nur durch ihre Netze
Von blindem Vertrauen erreichbar
Wie kam es dazu
Ich will erzählen
Meine Zweifel loswerden
Das Schicksal wird wählen


Ich fluchte vor mich hin
Sie hatte mein Pferd erwischt
Ich wusste nicht
Wo ich bin
Was überhaupt geschah
Was war meine Pflicht
Da sah ich Yma
Zum ersten Mal
In ihrem Gesicht
Endlose Qual
Ich hatte Angst
Zu schwer meine Vergangenheit
Dieses Einhorn wie Sie
Blass vor Neid
Zum Töten bereit
Meine Mutter, mein Vater
Diese grausame Nacht
Aber Yma war nicht wie Sie
Sie war nicht böse
Nicht verdorben
Von Ihrer Macht
Sie war nur ein Einhorn
Und sie hat gelacht

Du musst mir helfen
Sagte Yma
Du bist die einzige der Elfen
Die Sie hasst
Die wie Sie war fast
Die Ihre Schwächen kennt
Die Sie jagt ohne Rast
Aber wie
Fragte ich
Ihre Macht ist grenzenlos
Das schaffe ich nie
Yma schüttelte die Mähne
Was denkst du bloß
Ihre Macht ist wie das Höllenfeuer
Niemand kann es löschen
Nicht einmal Wasser
Nicht einmal ich
Sie lachte
Und ihr Lachen erfüllte die Luft
Feuer ist nicht unsterblich


Noch heute hallen ihre Worte
In mir wider
Als ich steh vor dem Orte
In dem Sie wird sein
Ich nehme den Stein
Yma bleibt stehen
Ich trete hinein
Der erste Blick zeigt
Sie ist nicht da
Noch nicht
Genau wie es
Im Sonnenstein sah
Wie kam ich zu diesem Stein
Ich will erzählen
Das Schicksal
Entscheidet allein


Ymas Mähne wehte mir ins Gesicht
Die drohende Gefahr hinter mir
Sah ich nicht
Zu tief in Gedanken
Über mein Schicksal
Meine erdrückende Pflicht
Doch ein lautes Fauchen
Weckte mich
Ich drehte den Kopf
Der Gedanke wich
Da flog der Drache
Seine bernsteinfarbene Haut
Mit Zacken bewehrt
Glänzte in der Sonne
Er brüllte laut
Ich sprang von Yma
Und zog mein Schwert
Was willst du
Lass uns in Ruh
Der Drache wich
Keinen Schritt
Und schüttelte sich
Ich sah dass er litt
Von Hunger gepeinigt

Das Ungeheuer
Griff mich an
Spie Feuer
Ich verletzte ihn
Und wartete auf meinen Tod
Ich war bereit
Doch in der Not
Erwachten Einhornkräfte
Die mich retteten
Der Drache starb
Ihr Geschöpf
Es tat mir Leid
Yma gab mir den Sonnenstein
Den die Echse hielt fest in der Hand
Und wo das Einhorn ihn fand


Ich blicke in den Stein
Und sehe Sie
Bald ist es soweit
Ich bin allein
Yma ist müde und alt
Sie kann mir nicht mehr helfen
Sie leidet
Ich schlucke
Und überwinde die letzte Hürde
Gehe zum letzten Kampf
Das Schicksal entscheidet


Sie steht vor mir
Ihre Macht umzüngelt Sie
Wie ein Feuer
Was willst du hier
Fragt Sie
Dich besiegen
Sie lächelt
Das schaffst du nie
Meine Macht ist wie das Feuer
Verschlingt Menschen
Tötet Ungeheuer
Verfolgt dich ohne Ruh
Niemand kann sie bezwingen
Kein Wasser
Kein Feuer
Nicht einmal du
Meine Zuversicht schwindet
Zu groß Ihre Macht
Was Sie sagt
Ist wirklich
Ich lächle
Feuer ist nicht unsterblich

Ymas Stimme hinter mir
Der Stein
Sie entdeckt das Einhorn
Ihre Augen funkeln
Groß ist Ihr Zorn
Ihre Macht
Ihr Feuer
Zischt auf Yma zu
Nein
Yma lacht
Nun finde ich Ruh
Ich bin allein

Und ich greife zum Stein
Sie lacht höhnisch
Ihre Macht
Droht mich zu verschlingen
Dir wird es nie gelingen
Ich sehe Ihre Augen
Sehe Ihr Leid
Und sehe die Zukunft
Ein besseres Morgen
Ohne Gewalt
Sie weiß es nicht
Sie glaubt es nicht
Ist zum Töten bereit


Der Sonnenstein
Pulsiert in meiner Hand
Ich blicke Sie an
Ihre leblose Gestalt
Sie war nicht bereit
Es tut mir so Leid
Ymas Gesicht
Erscheint in meinem Kopf
Es war deine Pflicht
Ich wollte nicht
Dass Sie
Dass Yma leidet
Aber das Schicksal entscheidet

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© Trishol
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