An die Lust zu Töten von der Nebelreiterin

Ich sehe nur noch Dich, 
die Umwelt ist unwichtig.
Meine Augen brennen,
meine Arme demmen
meine Beine trennen,
vor Konzentration,
Deine Schläge,
uns.

Meine Schläge ganz geziehlt,
Dein Schwert zu mir schielt,
Treffen soll der Stahl,
soll werden eine Qual.
Soll Dein Herz zerstör'n
darauf will ich schwör'n.

Will Dein Leib aufschlitzen,
will Deine Haut aufritzen.
Will Dich leiden seh'n,
Du sollst für immer vergeh'n!

Warum lebst Du denn?
Lauf' doch weg, renn'!
Nein ?! Dann bleibe hier,
kämpfe mit mir.

Werde Dich töten, vernichten,
werde Dich für Deine Taten richten.
Du bist krank, sehr,
wo ist Deine Gegenwehr ?!

Saust die Klinge, geschwind,
-kalt wie der Nordwind.
Seh' ich Deine Wunde klaffen,
Du verlierst bald Deine Waffen.

Warum hast Du sie umgebracht ?
hast die Liebe ausgelacht,
Mit einem Grund könnt' ich's vielleicht versteh'n,
nein, ich kann es einfach nicht einseh'n!

Du lächelst nur,
von Reue keine Spur,
in Deinen Augen, Wahnsinn,
starrst einfach kalt-grinsend vor Dich hin.

"Warum?" schreie ich, will Antwort!
Er dreht sich zu mir und sagt:
"Aus Lust am Töten, Mylord."
Da bohr' ich mein Schwert in ihn, es aus ihm ragt.

Er lacht,
"Jetzt spürst Du sie auch, die Lust!
Du hast ihr gedient, und auch ihrem Bruder Tod.
Nun wirst Du mich köpfen, weil Du mußt,
dann trittst Du an meine Stelle, dann stimmt das Lot."

Ich erkenne endlich meinen Fehler, meine Schande,
bin genauso geworden wie Du,
doch ich zerreiß' diese Bande,
ich atme langsam und komm' zu Ruh'.

Ich raffe mich auf und nehme Dich mit in mein Haus,
ich pflege Dich tagaus, tagein,
immer meine Schuld vor Augen, oh schrecklich' Graus,
eines Tages, wirst Du genesen sein.

Der Tag ist da,
stehst mit meinem Schwert vor mir,
"Ich kann nicht anders, es ist die Lust!"
mein Schicksal und Deines wird wahr,
Ich muß sterben hier,
Mein Schwert durch Dich geführt fährt in meine Brust.
"Es war die Lust!"
 

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