Der Kampf am See von Alandasia

Sie schritt noch schneller aus als zuvor. Das zerrissene Kleid um die Beine wehend versuchte die Kriegerin verzweifelt, ihr zerzaustes Haar zu bändigen.
"Dieser verdammte Mistkerl! Was fällt ihm eigendlich ein? Das wird er noch bereuen! Wo ist mein Dolch!?" Sie fing an, in ihren Taschen zu wühlen. Es dauerte nicht lange, bis sie ihren Dolch fand. Die Kriegerin rannte auf ihreen Gegner zu, der nur wenige Schritte vor ihr stand und sie noch kurz vorher zu Boden geworfen hatte. Sie war schon recht erschöpft. Der Kampf ging schon über längere Zeit.
Dann übersah die Kriegerin einen Stein, der ihr im Weg lag. Sie rutschte aus und fiel auf den kaltnassen Boden. Ihr Knie schmerzte. Sie hatte sich eine Platzwunde zugezogen. Aber sie stand sofort wieder auf, um weiter zu kämpfen.
Ihr Gegner war schon sehr nah an sie heran gekommen. Sie griff nach ihrem Dolch und griff ihn damit an. Doch er ließ sich davon nicht ablenken und drängte sie immer weiter weg, bis sie am Rande eines Sees standen.
Als die Kriegerin für einen Bruchteil von Sekunden in den See schaute, erkannte sie eine Spiegelung im Wasser. Irgendetwas war da... Sie sah wieder auf zu ihrem Gegner und erschrak. Hinter ihm stand eine riesige Kreatur. Es war ein Drache - ihr Drache! Sie hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen und fast nicht wiedererkannt. Aber er war es! Ihr Herz fing an zu klopfen.
Sie sah ihren Gegner nochmals an. Er merkte sofort, dass da irgendetwas sein musste. Er drehte sich um und sah den Drachen. Er bekam es mit der Angst zu tun. Er konnte nicht glauben, dass da ein Drache vor ihm stand. Nur ein Mal hatte er einen gesehen. Er wollte wegrennen, doch der Drache stellte sich ihm in den Weg.
"Lass ihn gehen!", rief die Kriegerin zu dem Drachen. Sie sah zu ihrem Gegner und schrie: "Scher dich zum Teufel!" Er rannte so schnell er konnte in den Wald hinein.
Als er verschwunden und nicht mehr zu sehen war, ging die Kriegerin zu dem Drachen. Er erlaubte ihr, sich auf seinen Rücken zu setzen und mit ihm zu fliegen.
Die Kriegerin stieg ohne zu zögern auf. Die beiden flogen über den See, immer weiter in das Tal und in den gerade begonnenen Sonnenuntergang hinein...

Plötzlich erschrak sie. Wo war sie? Sie lag in einem Bett. Es war ihr Bett. Sie war zu Hause.
Sie hatte geträumt. War das ein Alptraum? Oder warum war sie schweissgebadet?
Neben ihr lag jemand. Es war ihr Freund - der Krieger aus ihrem Traum.
Nein, es war kein Alptraum.
Sie lag noch lange wach und dachte über diesen Traum nach. Und irgendwann schlief sie wieder ein, in der Hoffnung, ihr Abenteuer würde weitergehen...
 

© Alandasia
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