Der Trunk des Vergessens von Johnny

Poch, Poch, Poch. Es schmerzte in Korians Schädel, als hätte jemand mit einem Hammer auf ihn eingeprügelt. Blitzartig schlug er die Augen auf, konnte aber nicht mehr sehen als vorher. Erinnern konnte er sich an rein gar nichts und als er um sich herum den Boden befühlte, bemerkte er dass er sich in einer Höhle befand denn der Untergrund war Felsig und Schroff.
Seine Hände schmerzten, aber als der Geruch von fauligem Fleisch in seine Nase stieg bekam er eine Angst wie er sie noch nie vorher gehabt hatte und fing an, sich in eine Richtung zu tasten aus der er einen leichten Luftzug zu spüren glaubte. Knapp eine halbe Stunde später, es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, sah er ein schwaches schummriges Licht am Ende des Tunnels, den er beschritt. Als er sich endlich ins Freie schleppte, fand er sich in einem tiefen Tal wieder.
Neblig lag ein schwach zu sehender Pfad vor ihm, der anscheinend seine einzige Hoffnung war hier herauszufinden. Korian ging auf ihm ein paar Meter in den Wald und schöpfte neuen Mut als er bemerke, dass der Weg wohl öfters benutzt wurde als er dachte.
"Verdammt, wie bin ich hier bloss hinein geraten", murmelte er. Im selben Augenblick bereute er seine unbedachte Äußerung, denn im Nebel um ihn herum leuchteten auf einmal dutzende rotglühende Augen, die ihn ununterbrochen anstarrten.
Auf einmal zeigte sich der Mond am Himmel und der Nebel verschwand blitzartig, so dass er sehen konnte, dass er von einem Wolfsrudel umzingelt war, das er auch gleich mit dem Geheul, was er sich einzubilden geglaubt hatte, verband. Seine Hand fuhr an den Gürtel und suchte nach dem Heft seines Schwertes. Sie fand aber nur einen Kelch, der lose am Gürtel hing.
Sogleich trat der  größte aller Wölfe, anscheinend ihr Anführer, vor und fing an zu unserem Abenteurer zu sprechen.
Mit seinem griesgrämig dreinschauendem Gesicht machte er Korians altem Lehrmeister Zodiak alle Konkurrenz.
"Komm mit uns", sagte der Wolf, "ich werde dich ihr herausgeleiten".
Da Korian nicht imstande war, etwas anderes zu tun, ging er natürlich mit ihm.
Die ungewöhnliche Gesellschaft wanderte die ganze Nacht lang und kam in der Morgendämmerung zu einer Lichtung im Wald, auf der ein tiefer Brunnen stand.
Korian wurde aufgefordert aus dem Brunnen zu trinken und machte sich sofort daran, Wasser herauf zu holen. Im Eimer lag ein Goldener Ring, den er sich an den Finger steckte. Er wollte Wasser mit der Hand nehmen, aber der Wolf forderte ihn auf, den Kelch zu benutzen. Als er einen tiefen Schluck aus dem Kelch zu sich genommen hatte, fiel er sofort in eine tiefe Ohnmacht.
Als er erwachte, konnte er sich wiederrum an nichts erinnern. Er lag an einen Brunnen gelehnt auf einem Marktplatz und besah sich seine schmerzende Hand.
"Wo kam bloss dieser Ring her?"
 
© Johnny
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