Verfallen ist die Burg, in der ich einst gelebt.
Mein Drache trug mich fort, als fremde Boote kamen.
Im fahlen Mondenschein stiegen die Nebelgeister herauf,
traten die Schattenkrieger ein, mich aus der Burg zu holen.
Lang schon liegt alles brach, was einst voll Leben war.
Mein Drache trug mich fort, als ich in höchster Gefahr.
Er flog mit mir aus den Türmen ins nächtliche Land hinaus,
die Schattenkrieger stürmten unter uns das Haus.
Nur einer trat ihnen entgegen, beschwor das goldene Licht,
in dem sie untergehen, und schwang den Zauberstab
mit all der Kraft, die ihm, dem alten verletzten Mann,
noch geblieben war. Da wichen sie zurück.
Lang schon sind sie verschwunden im Land, im Baum, im Stein.
Sie wurden zu den Geistern, die jetzt zur Winterszeit
durch kahle Bäume schweben als Ahnung nur und Traum,
den Menschen von ihnen träumen, die sich verirren zur Burg.
In den zerbrochenen Mauern, durch leere Fenster ziehen
die Nebelgeisterträume, das Bild des Zauberers auch,
der Nachklang ihres Seufzens und seines mächtigen Lieds.
Und unten vor den Klippen, da schläft wie damals das Meer.
Ich bin durch die Länder geflogen, ich habe geliebt und gelebt.
Jetzt trug mich mein Drache hierher. Der Blaue, er sitzt dort oben
und wartet mit mir darauf, daß mich die Schatten holen,
ich auch zur Erinnerung werde. Dann ist er für immer frei.
© Enoel
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