Der Untergang des
stolzen Endrol |
Einst war Endrol die Wohnstadt der Alsar erbauet im Wipfel der Linde. Es zogen hinaus die Helden der Alsar zu mehren den Ruhm ihrer Vorväter Stätte. Groß war der Stolz und ewig die Künste, ruhmvoll die Taten, und feurig die Liebe. Und stolz zog am Himmel Relda die Kreise, die Herrin der einsamen Höhe. Sie lehrte die Helden Ruhm zu erlangen zu mehren die Pracht der Stadt auf der Linde. Und mächtig erwuchsen in Endrol Türme zum Himmel so kraftvoll war derzeit die schönste der Städte. So wehrhaft, so stolz, in der Blüte der Macht, hoch und erhaben in unvergleichlichem Ruhme. Nur Scherben sind dort noch zu finden. Es ging die Sage von Lafaar, dem Stolzen. Dem prächtigsten Tier auf dem Boden der Erde. Lafaar besah sich sein Reich, strich schnell wie der Wind über Weiten und Felder. Seine Hufe berührten kaum den Boden, fast schien es, er wolle sich lösen und fliegen, wie Relda, die dieses von oben besah. Alle priesen die Pracht, den Mut und die Anmut des Herrschers, und wer dies versagte der starb am Kopfe des Einhorns. So kam Lafaar zu Endrol und wurde gewahr dies unsterblichen Ruhmes. Er wollte Anteil am Leben der Alsar, der Fülle des Baumes und den Freuden seiner Bewohner. Und ihm verlangte, dass Endrol gehöre zu den Landen des Bodens. Und er wollte einziehen nach Endrol, sich zu ergötzen an der Huldigung seiner Untertanen. Und er rannte schneller als zuvor. Und er sprang höher als alle vor ihm. Und schrie, dass er zu hören war im ganzen Tal. Und konnte doch nicht erklimmen den Baum. Bald empfand Lafaar die Pracht der Stadt zu seinem Hohn. Und das Lachen und die Freude der Alsar als Spott zu seiner Schande. Nichts gab es, zu kehren die Lage zu seiner Ehre. So wuchsen Neid und Mißgunst im Herzen des Stolzen. Also suchte er die Tiefen der Wälder, die er zuvor gemieden, um nicht behindert zu sein, in seinem Schritt. Und er durchwühlte den Boden. Und er brach die Wurzeln. Und er warf um zu schwache Bäume. Und er suchte die Wichte. Er suchte die Gnomen und Trolle. Da fand er die Kreaturen der Nacht. Er sammelte die Gelichter. Er sprach von der Ehre. Von Ruhm und von Reichtum. Er redete von Endrol. Und er versprach ihnen die Schätze der Stadt. Er versprach ihnen deren Bewohner. Hoch in den Lüften zog Relda die Kreise. Sie besah sich die Lande. Sie sah die Lichtungen die Wiesen und Felder, die Städte und offenen Plätze. Und konnte doch nicht erahnen, was unter den Blättern geschah. Die Trolle, sie heulten, die Gnome, sie schrieen. Sie holten sich Schaufeln. Sie holten sich Äxte. Sie holten sich Waffen und Rüstung von früheren Opfern. Lafaar erfuhr ihnen Wege, zu trotzen den Helden der Alsar. So wurden sie stärker, ersehnten den Kampf. So zogen sie gen Endrol, vor ihnen zog Lafaar mit dem Herren der Trolle auf seinem Rücken. Sie zogen hinaus zu morden und brennen zu töten und schänden. Sie überschwemmten die Wälder wie Schatten, riesig und schwarz. Sie zogen nach Endrol und Endrol konnte nichts ahnen. So kam es zur Schlacht, Gelichter von unten, Helden von oben. Die Helden erfüllte die Kraft des früheren Ruhmes. Sie wollten erringen den Gleichen für sich. Sie stachen und schlugen, das Blut floss in Strömen. Sie schlugen die Trolle zu hundert, die Gnome zu tausend, doch der Wichte waren zu viele. Es gruben die Gnome, zerstörten die Wurzeln. Sie brachten den Baum bald zum schwanken. Er fing sich im Winde. Die Alsar, sie flohen die Heimat in Scharen. Sie wollten nicht warten auf das Fallen der Linde und rannten hinab in die Arme der wartenden Horde. Da brach der Baum. Da splitterte der Stamm. Zerstört war die Zuflucht der Helden. Die letzten der Helden, sie spürten die Klauen der Trolle. Die Gnomen trieben zusammen die flüchtenden Alsar. Sie wurden getrieben zu Arbeit und grausamen Spielen, zu dienen der Wollust der Wichte. Da sah der Lafaar, was er getan. Er sah die Alsar bluten und sterben. Hörte sie schreien vor Schmerzen und Schändung. Da sah er vergangen die Schönheit der Stadt. Sah im Dreck und vernichtet die Werke der Alten. Unwiederbringlich, was er begehrt zu beherrschen. Und so brach der Stolz des Eroberers. Und oben am Himmel zieht einsame Kreise Relda,
die Herrin der Lüfte. Sie flehet und schreit und kann doch nichts
mehr ändern. Sie sucht Stätten voll Schönheit, voll Stolz
und voll Freude. Doch findet sie Endrol nicht mehr.
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