Die Prophezeiung von Lord Stigmata
Akt V - Das Verlies

Ein kleiner dunkler Raum, gefüllt mit dem Geruch des Todes. Nur ein kleines Fenster läßt weiße Lichtstrahlen herein. Sie bilden weiße Balken auf denen der Staub tanzt. Aus der Ferne hallen Schreie. Todesschreie, erzeugt durch die Folter, die Waffe der Inquisition, die ich schon überstanden habe. Mit undendlich vielen blutenden Wunden überzogen sitze ich hier mit schweren Stahlketten an die Wand gekettet. 
Alleine gelassen mit meinen Schmerzen und Gedanken. 
Alleine gelassen mit Ratten und Schaben, die meine Wunden lecken, die von meinen Blut trinken und mein Fleisch sezieren. Viel zu hungrig, als daß sie Angst vor mir hätten.
Sie bohren sich in mein Fleisch, wollen mich ganz verzehren.
Unendliche Qualen, die mich auf den Tod vorbereiten. Einen Tod, der mich endlich von all den weltlichen Qualen erlösen wird. 
Von den Folterknechten wurde ich als Hexer gebrandmarkt. Sie brannten mir mit glühendem Stahl das Zeichen des Bösen in meine Haut. Das umgedrehte Pentagramm, welches zu leben beginnt.
Die weiße Maske erscheint wieder vor meinen Augen. Der Bote des Todes, der mein Blut aus meinem Leib saugt und mich aus dem Kelch des ewigen Lebens trinken läßt. Ein Kelch mit mystischen Symbolen, gefüllt mit schwarzem Wasser. Das Wasser, das aus purem Haß besteht, das Elixier des Bösen, der ewigen Macht. 
Der Todesengel reicht mir den Kelch und ich trinke daraus. Das Wasser scheint mich von innen aufzufressen, genau wie in meinen Visionen. Es tötet sämtliche menschlichen Gefühle und Regungen ab. Die Vorstufe der Verwandlung hat begonnen. Die Wunden beginnen sich zu schließen, nur das getrocknete Blut als ihr stummer Zeuge. Die Ratten und Schaben werden von ihnen eingeschlossen, für immer in meinem Körper gefangen, den ewigen Qualen ausgesetzt. 
Als Vorboten meiner kommenden Macht über Leben und Tod.....die Verwandlung hat begonnen.

- Feuertaufe

Die liebliche Stille des Verlieses wird unterbrochen. Mönche in braunen Kutten kommen, um mich zu holen. Sie wollen mich auf meinen letzten Weg geleiten. Befreien mich von meinen Ketten, das Ende ist nahe.
Sie stimmen ihre zeremoniellen Gesänge an und wundern sich über mein Lächeln im Gesicht. Ein Lächeln, als Hohn für die Menschheit. 
Sie zerren mich zum Scheiterhaufen, ketten mich wieder an. Ich soll von Satan abschwören und sie würden meine Seele der Obhut Gottes anvertrauen. Bekehren soll ich mich, vor meinem Tode noch zu ihrem erbärmlichen, schwachen Gott beten. Als Antwort erhalten sie nur mein verächtliches Lachen.
Das Holz wird entzündet, die Flammen beginnen ihr Werk der Vernichtung. Durch den aufsteigenden Rauch sehe ich die Heuchler, höre ihre falschen Gesänge. Die Flammen beginnen mein Fleisch zu verzehren, ich spüre keine Schmerzen und warte auf die Erfüllung der Prophezeiung. 
Der Rauch verformt sich zu einem grauen Strudel. Mein Geist verläßt meinen Körper und überläßt ihn den Flammen zum Fraß. Ich betrete eine neue Dimension, die Welt der Dämonen, meine Welt.
Vor mir liegt der verlassene Körper eines toten Engels. Sein liebliches Gesicht von Schmerzen verzerrt, seine bleiche, zarte Haut mit seinem Blut überströmt. Er wurde vernichtet, damit ich seinen Körper besiedeln kann, der Sohn des Teufels in der Gestalt eines toten Engels. 
Die Prophezeiung hat sich erfüllt.
Nun endlich bin ich der Sohn Satanas, der Engel des Todes.
Und nun warte ich darauf, daß mich ein Mensch auf die Erde ruft, damit ich dort eine Welt aus Blut und Tod gründen kann.
Das Ende wird kommen.
Der mächtigste Engel wird euch allen die Vernichtung bringen.
Der Engel des Todes wurde geboren, um euch zu vernichten.... sobald die Zeit reif ist.