Aus Rawbots Welt Rhyne
Die grüne Hölle von Altriel von Rawbot

"Kommandant, ich habe hier die Auswertung der Stücke, die wir neulich in Vorder Altriel gefunden haben!"
"Sehr gut, zeigen sie her." . . . "Wo ist der Stimmenstein?"
"Der liegt nicht bei. Durch die Auswertungen, die unsere Magier vornehmen mussten, wurde die Qualität der Aufzeichnungen stark geschwächt, weshalb man nun kaum noch etwas verstehen kann. Aber deswegen haben wir alles im Detail schriftlich festgehalten. Wenn unsere Schriftgelehrten alles korrekt niedergeschrieben haben, müsste selbst jedes Keuchen vermerkt sein."
"Sehr gut, sehr gut... ich nehme mich der Aufzeichnungen an, ihr könnt wegtreten."
"Ja, Herr Kommandant."

Auswertung der Fundstücke von Expedition ExpedAlt14 :
Inhalt:

Die Auswertung des Stimmensteins, Eigentum einer gewissen "Kara Hygerbann", Adeptin der Magischen Universität zu Kerzenburg, Alter unbekannt, geschätzt auf 26 Sommer.
Auswertung der Fundstücke der Expedition ExpedAlt14. Es wird angenommen, dass diese Fundstücke von der Expedition ExpedAlt12 stammen, allerdings ist dies nicht bewiesen.

Der Stimmenstein (schriftliche Aufzeichnungen):

Datum: unbekannt, aber es ist von der dritten Woche der Expedition die Rede, wir gehen also von einem Zeitpunkt zwischen dem 20. Frigai und dem 1. Mittfrigai aus.

1. Aufzeichnung: (keine besonderen Hintergrundgeräusche)
"Das ist jetzt mein erstes Diktat in diesen Stimmenstein. Es hat mich ziemlich viel Kraft gekostet, diesen Stein herzustellen, weshalb ich ihn erst jetzt benutze. Aber genug davon, ich will von der Expedition erzählen.  
Dies ist jetzt unser letzter Tag in diesem Gasthaus in Daylibad, und ich bin recht froh darüber, dass es nun losgeht. Immerhin, das Essen hier in den Südlanden ist nichts für mich.
Aber gut, morgen werden wir aufbrechen. 20 Mann sind wir, mich mit eingeschlossen. Ich hoffe nur, dass wir diesen Dschungel nicht unterschätzen und genug Verpflegung mitnehmen.
Aber was rede ich? Ich verschwende nur meine wertvolle Schlafzeit, wir müssen morgen in aller Götterfrühe aufstehen, ich lege mich nun schlafen!" (Ende)

2. Aufzeichnung: (im Hintergrund prasseln von Lagerfeuer, Grillen)
"Seit zwei Tagen sind wir nun zu Fuß unterwegs. Ja, es ist anstrengend, aber wenn ich mir vor Augen halte, welche Artefakte, Relikte und was-weiß-ich-noch-alles dort drinnen, in diesem Dschungel auf uns warten, spornt  mich das immer weiter an. 
Es ist spät, wir müssen raus, ich lege mich schlafen!" (Ende)

3. Aufzeichnung: (im Hintergrund ab und zu rufen, schnaufen)
 "Magister Terbuan fragte mich neulich, ob ich lieber umkehren wolle. Immerhin sei dieser Dschungel sehr strapazierend, selbst für unsere Söldner. Er bereute es letzten Endes sogar, mich auf diese Expedition mitgenommen zu haben. Aber ich werde mich nicht den Bäumen beugen. Nein, umkehren werde ich nicht, nicht mehr, viel zu weit bin ich schon gegangen, um wieder umzukehren. Ansonsten gibt es keine besonderen Vorkommnisse, ausser, dass wir in die Ausläufer des Dschungels eingedrungen sind. Es ist schwül, heiss und es regnet jeden Tag warmen Regen. Uns allen klebt die Kleidung schweissnass  am Körper. Es ist unangenehm, besonders bei diesen schmierigen Söldnern, aber ich hoffe, die Strapazen lohnen sich. Ich hoffe es wirklich!" (Ende)
 
4. Aufzeichnung: (Im Hintergrund prasseln von Regen auf Blätter)
 "Gestern haben wir zwei Söldner verloren. Einer, sein Name ist mir entfallen, kam einer dieser gigantischen Schlangen zu nahe und wurde von ihr gebissen. Anscheinend war er starr vor Angst vor dieser Bestie. Dies nutzte die Schlange aus, um sich um seinen Körper zu schlingen und ihn in die Äste zu hieven. Als wir aber nachschauten, ob man den Söldner noch retten konnte, waren die Schlange und ihr Opfer bereits in den Blätterdschungeln anderer Bäume verschwunden.
 Der andere, auch sein Name ist mir nicht mehr bekannt, nahm einen zu weiten Ausflug um das Lager rum. Wir hörten nur noch ein rascheln, dann einen menschlichen Schrei. Wir konnten nicht einmal seine Überreste bergen.
 Aber genug dessen. Die Männer haben gewusst, dass diese Expedition gefährlich wird! Sie haben sich uns angeschlossen in der Aussicht auf Geld. Aber letzenendes waren sie es, die bezahlen mussten." (Ende, ob abgebrochen ist nicht bekannt)
 
5. Aufzeichnung: (Stimme ist traurig, ein wenig verzweifelt)
 "Heute habe ich einen schlimmen Verlust zu beklagen. Magister Terbuan wurde mit noch zwei weiteren Söldnern getötet. Der Magister und die beiden Söldner nahmen gerade eine Art Tempel im Dschungel genauer in Augenschein, als wir ihre Schreie hörten. Wir, das heisst ich und ein Söldner namens Galyard eilten zu diesem Tempel. Wir sahen nur noch, wie Magister Terbuan verzeifelt versuchte, einen Kampfzauber zu spinnen, aber da schlug dieses grünlich-purpurne Monster den Meister zu Boden. Ich versuchte ebenfalls, einen Feuerball zu spinnen, während Galyard nach seinen Kameraden rief. Dann, er konnte anscheinend nicht warten, stürmte er auf das Wesen zu und versuchte ihm den Speer irgendwo hinzurammen, wo er hoffte, dass es ihm weh tat, wie er mir später sagte. Anscheinend hatte er Erfolg, denn aus der Wunde sickerte eine purpurne Flüssigkeit, anscheinend das Blut dieser Kreatur. Mein Feuerball traf, das Wesen ging in Flammen auf und verzog sich zurück in seinen Tempel. Wir begruben den Magister neben den Söldnern und nun rasten wir wieder. Ich hoffe, dass wir unsere Expedition nicht irgendwann abbrechen müssen. Von unseren 20 Mitgliedern sind wir nun auf 15 geschrumpft, davon sind 11 noch Söldner."
 
6. Aufzeichnung: (Stimme erheitert, Regen im Hintergrund)
 "Wir haben endlich etwas gefunden, was unser Dasein hier berechtigt! Mehrere Artefakte wurden von meinen Kollegen gefunden, allerdings sind sie zu klein und unbedeutend, dass sie unsere Abreise rechtfertigen würden! Leider sehen das einige, vor allem viele Söldner nicht so, denn sie haben die Verluste nicht sehr gut  ertragen, macht es mir den Anschein. Die Söldner sind in einer schlechten Stimmung, sie murren  und schimpfen fast nur noch. Ich hoffe, dass sie uns nicht irgendwann einfach im Stich lassen..." (Ende)
 
7. Aufzeichnung: 
Die nun folgenden Aufzeichnungen sind wahrscheinlich allesamt kurz hintereinander getätigt wurden, weshalb wir sie zusammengefaßt haben.
(Im Hintergrund Schritte, prasseln von Fackeln, Rufen, Murmeln, Stimme gedämpft)
"Wir befinden uns nun in einem riesigen... Tempel? Es ist auch egal, dieses, ich nenne es einmal Artefakt,  ist anscheinend riesig. Als wir auf die große Lichtung kamen, sahen wir es in einem Zusammenfluß von vier Flüssen, jeweils einen von verschiedenen Richtungen kommend. Das Artefakt war vollkommen überwuchert von Pflanzen, sogar einige Bäume hatten sich verwurzelt. Anscheinend muss es hier schon seit Jahrhunderten, auf jeden Fall aber schon sehr lange, liegen.
Wir bauten eiligst ein Floß und überquerten damit den überraschend ruhigen Zusammenflußpunkt. 
Es ist sehr dunkel und sehr still innerhalb des Artefakts. Ich weiss nicht, wie lange unsere Fackeln halten... (leises Rufen, anscheinend an die Stimme gerichtet) Ja, ja, ich bin keine Pessimistin Galyard! (Stimme wird deutlicher) Also, wie lange unsere Fackeln halten, aber es wäre sehr schwierig, hier wieder herauszufinden, ohne Fackeln. (rufen, undeutliche Antwort von der Stimme, laufen, dann wieder Stimme) Wir...wir stehen gerade vor einer Art großen Tor...Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte...Wir wollen es untersuchen..."

"Haben das Tor geöffnet! Dahinter liegt ein sehr großer Raum, dieser aber ist durch eine Art... Glas abgeschottet, aber es ist nicht das normale Glas, wie Zuhause. Es ist... unmöglich mit meinen Worten zu beschreiben...
Vor uns liegt eine lange Reihe von... Ausbuchtungen. Von diesen sticht besonders ein Gebilde hervor. Es hat zwei nebeneinander angeordnete Stäbe und auf diesen noch einen Stab. Es sieht so aus als ob man es bewegen könnte... wir wissen nicht, was ... NEIN!! KORYN!!" (Lautes rufen. Dann rumpeln, krachen, brummen und weitere undefinierbare Geräusche) "Koryn... er... er hat den Hebel umgelegt. Daraufhin ist ein Ruck durch den Raum gegangen und der große Raum hinter diesem Glas hat angefangen zu glühen und glüht nun in einem sehr hellen, aber kleinen Licht. Dazu sind Lichter aus quadratischen, runden und anderen Gebilden angegangen. Mit denen werden nun unser Raum und der Gang ausserhalb erleuchtet. Vermutlich sind auch die anderen Lichter in anderen Gängen und Räumen angegangen... Es ist alles so... unglaublich. Wenn wir wieder zurück sind... Bei den Göttern, das wird unglaublich!!"

"Wir sind nach langem Wandern in einem sehr... seltsamen, geradezu gruseligen Raum angekommen. Sämtliche Wände sind bedeckt mit Röhren in denen eine seltsame Flüssigkeit schwimmt. Die meisten Röhren beinhalten... nun... eine Art Wesen, denke ich. Es kann sein, daß diese Flüssigkeit meine Sinne trübt, aber ich glaube, diese Wesen sind dunkel und purpur, von der Farbe, mein ich...
Eine große Röhre hängt in der Mitte dieser runden Anordnung aus Röhren. In dieser großen Röhre... (Stimme spricht nicht mehr direkt in den Stein) Hoyber, geh da lieber nicht zu nah `ran! (Viele Stimmen, wild durcheinander, Stimme wieder an den Stein gewandt) Bei Ainamia, diese... Dinger leben anscheinend noch... Ich wage nicht, mir auszumalen, was geschieht, wenn eines dieser Dinger da raus kommt... (Die Stimme zieht Luft ein, flüstert) Das Wesen bewegt sich... Es... OH... NEIN!! ALLE RAUS HIER, SOFORT, ES BRICHT AUS!! LOS!! (von hier an meistens eine gehetzte Stimme, viele Schreie, anscheinend hat Stimme vergessen, Stein auszuschalten) RAUS, SCHLIESST DIE TÜR, SOFORT!! LOS, MANN!! (Splittern von Glas, ein ohrenbetäubendes Kreischen, Schreie, Rufe)  SCHLIESST DIE TÜR!! MACHT SCHON, ES HAT UNS GESEHN!!! GESEHEN!! HABT IHR DIESEN BLICK.... BEI DEN GÖTTERN!! DIE... NEIN, GALYARD... WAS? BLEIB NICHT DA!! KOMM GALYARD!!!! AHH (Anscheinend wird die Stimme mitgerissen, sie bemerkte anscheinend jetzt erst, dass der Stein aktiviert war. Laufgeräusche) Es... es ist ausgebrochen, wir wollten die Tür schliessen... aber Galyard hat es nicht mehr geschaffte, er... Gott, er ist tot... mit Sicherheit.... (keuchen) müssen jetzt rennen, die meisten Lichter sind weg, nur eine Fackel hier... ich kann nicht mehr... ich (schluchzen) Ich will nach Hause... nach Hause..."

(keuchende, erschöpfte Stimme, manchmal unterbrochen von schluchzen)
"Wir haben alle Angst. Wir haben den Rest verloren, wissen nicht, wo die sind... Vielleicht tot. Vielleicht habe sie den Ausgang gefunden... Wieso?? Wieso wir... ich... Oh bei... bei Marsuks blutigem Schwert WIESO?? 
Müssen weiter, müssen kämpfen... MÄNNER? LOS AUF!! (leise) nach hause..."
"Seit Stunden schon... jedenfalls kommt es mir wie Stunden vor, wandern wir durch den Tempel. Immer wieder wurden wir überfallen, von ursprünglich 6 Leuten sind nur noch Fargo, Hoyber und ich übrig. Wir alle haben schreckliche Angst... es ist unbeschreiblich. Dieses Monster, ich bin mir mittlerweile sicher, dass es mehrere sind, anscheinend ausgebrochen, sind mit ihrer purpur-schwarzen Haut kaum zu sehen... Anscheinend kann sie nichts töten... Oh... ich weiss nicht mehr, was wir tun sollen... (Plötzlich kreischen, Schreie) DA VORNE!!!! LAUFT ZURÜCK OH GOTT!! HOYBER KOMM!! KOMM! NEIN!!! NEINDASSCHAFFSTDUNICHT!! GÖTTER OH IHR GÖTTER STEHT UNS BEI!!! LAUFT DA!! UM DIE ECKE!!"

"Hoyber ist tot... davon bin ich zumindest überzeugt... wir konnten nur noch Blut an den Wänden sehen... (schluchzen, die Stimme beginnt zu weinen) Ich will nicht sterben... nicht hier... noch nicht... Götter! Meine Familie nein... (schluchzen) Mikus... mein kleiner Mikus... Oh Götter! (schluchzen) Er... er ist noch nicht einmal vier Sommer alt... was wird er Mutter fragen wenn ich nicht mehr... Nein... wenn ich so denke werden wir sterben... wir müssen überleben (schneuzen) überleben... Ich will Mikus noch einmal sehen!"

"Ich bin allein... alle anderen sind tot... aber ich bin aus dieser Todesfalle heraus... Vielleicht, wenn unsere Spuren noch da sind, mag ich es vielleicht schaffen... dieser Stein ist bald voll, zu sehr habe ich ihn belastet mit meinen Heulanfällen. Deshalb habe ich auch die anderen verloren, ich war zu schwach... Ich werde weitergehen... vielleicht werde ich nie ein Ziel finden, aber ich werde gehen..
Falls ich sterbe und jemand meinen Stein findet, so will ich ihn warnen. Er soll sofort hier heraus, raus aus dieser Hölle. Alle sind tot... 20 Menschen, junge, alte... egal... tot, sie sind alle TOT!! Werde ich zu ihnen gehören?"
(letzter Eintrag im Stimmenstein)

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"Herr Kommandant?"
"Was ist denn?!"
"Herr Kommandant, es gibt bald Mittagsessen, wollt ihr mit uns essen?"
"Ja... ja, wartet."
 

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