Krieg der Götter von Roxana |
5: Das Training |
Er stand auf, wankte noch etwas benommen von der grauenhaften Nacht zu dem rechten freistehenden Fenster. Alex war so schwindelig, dass er sich an der Fensterbank abstützen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er sah aus dem Fenster und konnte nicht glauben, was er dort sah. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte neugierig nach Osten genau in die Sonne. Entweder träumte er noch oder das, was gerade im Begriff war, die Burg zu überfliegen, war wirklich ein Drache!!! Aber wie war das möglich? Der Drache verschwand nun mit einem ohrenbetäubenden Getöse aus dem oberen Teil seines Gesichtsfeldes. Noch völlig entgeistert wandte sich Alex nun um und ging zu seinem Zuber, den eine dienstbare Fee mit warmem Wasser gefüllt hatte. Es gab hier wirklich noch eine Menge zu lernen. Alex wusch sich den Schweiß der Nacht so gut es ging mit dem Stück Seife ab. Die Zivilisation lernt man erst zu schätzen, wenn einem Dinge wie Duschgel nicht mehr zur Verfügung standen, schoss es ihm, während er sich abtrocknete, durch den Kopf. In ein übergroßes Handtuch gewickelt, begann er nun sein Zimmer näher zu untersuchen. Am Vortag hatte er kaum Zeit dafür gefunden und so war er nun froh, sich einige ruhige Minuten gönnen zu können. Er ging zu den Bücherregalen auf der linken Seite des Zimmers. Die dunkelbraunen Holzträger schienen gleich eine ganze Bibliothek zu enthalten. Auch wenn der erste Eindruck ein heilloses Chaos von Schriften vermuten ließ, waren die Bücher und Pergamente nach Sprachen und den dazugehörigen Buchstaben geordnet. Alex liebte Bücher und so war es nicht verwunderlich, dass er sich nach kurzer Zeit gleich mehrere Bücher in Deutsch herausgesucht hatte und nun völlig versunken an dem großen Schreibtisch saß und seine Lektüre studierte. Als plötzlich eine Stimme sagte: "Was liest du denn da?" Wie von der Tarantel gestochen schreckte Alex auf. Sein Herz raste, denn er hatte sich fast zu Tode erschreckt. "Oh, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich dachte, du hättest gehört, wie ich herein gekommen bin. Entschuldige." Im ersten Moment hatten die Worte sich für Alex wie ein tiefes bedrohliches Grollen angehört und die Bilder der vergangenen Nacht waren wie ein unheilvolles Echo zurück in sein Bewusstsein gedrungen. Doch jetzt erkannte Alex, dass Simon hinter ihm stand und interessiert über Alex´ Schulter in das aufgeschlagene Buch auf dem Schreibtisch blickte. Nun hatte sich Alex wieder einigermaßen von seinem Schrecken erholt und stand auf. Er sagte: "Ich wollte mich nur ein bisschen umsehen und hab wohl darüber die Zeit vergessen." "Das ist nicht schlimm. Ich wollte nur einmal nach dir sehen und dich wecken, aber du bist ja schon von alleine aufgestanden." Simon rettete sich in ein verlegenes Lächeln und Alex bemerkte nun erst, dass er immer noch nur in das große Handtuch gehüllt war. Simon drehte Alex schnell den Rücken zu und entfernte sich drei Schritte von dem Schreibtisch. "Wenn du Kleidung suchst, findest du sie im Schrank", Simon deutete ohne sich Alex wieder zuzuwenden auf den großen Schrank neben den Bücherträgern, den Alex schon am Abend zuvor bemerkt hatte. "Im Übrigen werde ich jetzt erst einmal versuchen, ein kräftiges Frühstück aufzutreiben. Ich hoffe dich vollkommen angekleidet vorzufinden, wenn ich damit zurückkomme. Wir haben keine Zeit für so etwas." Mit diesen harten Worten, die Simon für Alex Geschmack viel zu grob gesprochen hatte, verließ Simon schnellen Schrittes das Zimmer. Normalerweise wäre Alex über die Art und Weise, in der Simon ihn angewiesen hatte, sich anzuziehen, zornig gewesen, doch Alex glaubte Simon schon gut genug zu kennen, um zu wissen, dass dieser barsche Tonfall, nur über Simons Unsicherheit angesichts dieser äußerst peinlichen Situation hinwegtäuschen sollte. In diesem Moment glaubte Alex, Simon schon Jahre zu kennen. In Wirklichkeit waren es erst wenige Tage und doch konnte er Simons Verhaltensweise schon völlig durchschauen. Aber es gab noch viele Geheimnisse um den jungen Templer, die Alex nicht verstand und einige davon würde er niemals lösen können. Doch hinter Simons größtes Mysterium würde Alex kommen und dieses Geheimnis würde beide zusammenschweißen wie kein anderes Ereignis es je gekonnt hätte. In Gedanken versunken, ging Alex zu dem ihm von Simon gewiesenem Kleiderschrank und öffnete ihn. Alex hätte erwartet, dass die Türen schwer zu öffnen seien, doch das Gegenteil war der Fall, die Türen glitten fast wie von Geisterhand bewegt auf und gaben den Blick auf mindestens zwanzig Schubladen, die angefüllt mit Kleidung waren, frei. In aller Eiligkeit und ohne groß darauf zu achten, was er nahm, suchte er sich Unterhose, Hose, ein weißes Hemd und einen dicken Wollwams, der ihn warm halten sollte, da er erbärmlich fror, heraus und zog alles schnell an. Die Hose war ihm am Bund etwas zu weit und so legte er nachträglich noch einen hellbraunen Gürtel aus gegerbtem Leder um. Alex beäugte sich noch ein paar Sekunden kritisch, dann wandte er sich um und ging zu dem Fenster, aus dem er vorhin geschaut hatte, als er glaubte einen Drachen (einen Drachen!!!) gesehen zu haben. Durch das Fenster drang die kühle Morgenluft ins Zimmer und trotz der ohnehin niedrigen Temperaturen blieb er einige Augenblicke vor dem Fenster stehen und ließ sich den Wind um die Nase wehen. "Eine schöne Aussicht, nicht wahr?" Alex schrak schon wieder zusammen. Langsam sollte er sich wirklich daran gewöhnen, dass jeder in seinem Zimmer ein- und ausging wie es ihm beliebte, dachte er ärgerlich. "Ich sehe, die Gewänder passen dir! Das freut mich!" Anaxor kam näher und musterte Alex, wie ein Künstler sein bestes Werk gemustert hätte. "Ich hoffe, dass dieses Gemach dich zufrieden stellt", sagte er, nachdem Alex keine Anstalten machte, etwas zu erwidern. "Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, warum ich überhaupt ein so großes Zimmer bekommen habe. Ich meine, bis gestern war ich noch so etwas wie euer Gefangener und jetzt lebe ich, wie ein König." Damit sprach er aus, was ihm schon seit gestern, als er diesen riesigen Raum betreten hatte, auf der Zunge brannte. "Du warst kein Gefangener, du bist kein Gefangener, warum sollten wir dir nicht die gleichen Vorteile, wie jedem anderen in diesem Turm, bieten. Und überdies sind diese Annehmlichkeiten auch mit Arbeit verbunden. Da du nun schon mal hier bist, kannst du genauso gut, wie jeder andere hier, eine Aufgabe übernehmen. Aber keine Angst, wir werden schon etwas finden, was du kannst und gerne tun würdest. Doch bevor wir uns daran machen, eine geeignete Beschäftigung für dich zu finden, musst du lernen, in dieser Welt zu überleben. Simon und Said werden deine Grundausbildung in Selbstverteidigung, Waffengebrauch, Reiten und den hier herrschenden Regeln übernehmen." "Training? Aber wieso? Ich meine, na ja, also, ich kann doch zum Beispiel die Bibliothek ordnen oder die Lagerräume säubern. Dafür braucht man nicht kämpfen zu können." Bei dem Gedanken kämpfen zu lernen oder gar zu müssen, war in Alex eine kleine Hysterie ausgelöst worden. Er konnte nicht kämpfen, er wollte nicht kämpfen und erlernen wollte er es schon gar nicht. "Alex, jeder in Calthain hat dieses Training absolviert. Es dient zum eigenen Schutz. Schau, bei einem Angriff kann niemand auf dich acht geben und man kann nie sagen, ob diese Mauern den Feind aufhalten. Die einzige Sicherheit, die du in einem solchen Fall hast, ist ein Schwert und das nötige Wissen um seine Anwendung." Anaxor schien zu spüren, wie viel Angst Alex vor dem Kämpfen hatte, denn er versuchte ruhig zu sprechen und Alex mit viel Geduld dazu zu bringen, doch noch eine Waffe in die Hand zu nehmen. Anaxor konnte Alex nicht beruhigen und doch war Alex jetzt schon eher bereit, sich unter den Fittichen von Simon und... na ja wie auch immer er hieß, ausbilden zu lassen, wenn auch mit Widerwillen. Er begriff die Notwendigkeit und außerdem war er 15 Jahre, also nicht mehr in dem Alter, in dem er einen Babysitter gebraucht hätte!! Nun trat ein Schweigen ein, denn sowohl Anaxor als auch Alex hingen ihren Gedanken, wenn sie auch verschiedenster Natur waren, hinterher. In diese fast schon unheimliche Stille platzte Simon wie ein Orkan rein. "Ich habe dir nicht zu viel Essen mitgebracht, denn vor dem Reiten..." Er beendete diesen Satz nicht, sondern blieb wie angewurzelt in der Tür stehen und hätte um ein Haar das Tablett mit Alex´ Frühstück fallen lassen. "Oh, Anaxor, ich wusste nicht, dass du hier bist. Bitte entschuldige." "Ich habe mich zu entschuldigen. Du sollst den Jungen ausbilden und ich komme schon vor dem Frühstück und störe dich. Im Übrigen wollte ich nur sehen, wie es Alex geht, mehr nicht. Da es ihm augenscheinlich gut geht, gehe ich jetzt lieber." Anaxor hatte Simon gar nicht erst weiter zu Wort kommen lassen, sondern war beim Sprechen zur Tür gegangen und wollte das Zimmer schon verlassen, als er sich ein letztes Mal umwandte und sagte: "Möge dein Tag erfolgreich enden und dir Zufriedenheit bescheren, Alex aus Llandrindod Wells." Nun ging er mit schnellen und bestimmten Schritten davon. Das allerdings verwirrte Alex schon wieder. Doch als er eine entsprechende Frage nach der Bedeutung der letzten Worte Anaxors stellen wollte, sagte Simon rasch: "Er hat dich versucht zu überreden, das Training freiwillig zu absolvieren." Alex sah Simon dermaßen verblüfft an, dass ihm höchstwahrscheinlich die Frage: Woher weißt du das? förmlich vom Gesicht abzulesen war, denn nach einer Weile, in der sich Simon an Alex´ fassungslosem Blick ergötzte, sagte er weiter: "Nun, das war nicht schwer zu erraten. Du bist nicht gerade ein sehr waffenfähiger Typ und überdies auch nicht sonderlich kräftig. Daraus wiederum schließe ich, dass in euren so genannten Schulen kein besonderer Wert weder auf Kraft noch auf Geschicklichkeit oder sonstiges gelegt wird. Jetzt guck nicht so drein, als ob ich der Pontifex Maximus wäre. Iss etwas, sonst können wir mit dir kleinem Senker nicht viel anfangen." Er lachte, kam zum Tisch und schob Alex das Tablett mit dem Essen hin. Alex war nicht so recht nach Lachen, also setzte sich Alex und begann das Essen in sich hinein zu stopfen. Er konnte sich das nicht erklären! Zu Hause hatte er nie richtigen Hunger gehabt und nur etwas gegessen, wenn seine Mutter allzu aufdringlich mit ihrer Forderung, er müsse essen, gewesen war. Hier hingegen vertilgte er Mengen... Simon sah ihm nicht wie die Male zuvor einfach nur beim Essen zu, sondern langte ebenfalls kräftig zu. Allerdings aß er nicht ganz soviel wie Alex. Alex ließ sich dessen ungeachtet nicht weiter von dieser Tatsache beirren. Schließlich hatte er die ganze Nacht nichts gegessen. Komisch kam ihm seine plötzliche Gier nach allem Essbarem jedoch schon vor, vor allem wenn man bedachte, dass er die meisten Dinge auf dem Tablett gar nicht mochte. Das Frühstück bestand aus Haferbrei, Brot, gekochten Bohnen, gebratenen Eiern, Speck, verschiedenem rohem Gemüse wie Gurken und Möhren, Obst, Hartkäse, zwei Hammelkeulen und Honigmilch. Nicht gerade das, was man sich unter einem normalen Frühstück vorstellt, aber darauf nahm Alex keine Rücksicht. Alex schätzte, dass sie eine knappe Stunde mit dem Essen verbrachten. Nach Simons Angaben gerade genug Zeit, um eine halbe Portion wie Alex gerade lang genug zu stärken, um das Reiten zu überstehen. Danach erhob sich Simon und erklärte,
dass sie nur noch einen Freund abholen würden und dann sofort mit
dem Training beginnen würden.
Nun gingen sie an einer der sechs Ecken eine
schmale Wendeltreppe hinunter und immer weiter abwärts. Kam es Alex
nur so vor oder waren sie tatsächlich schon viel weiter hinunter gestiegen,
als sie gestern an Treppen aufwärts gegangen waren? Noch eigenartiger
fand Alex allerdings, dass Simon nach einer Weile zwar kurz zurückschaute,
um festzustellen, ob sie ihm folgten, allerdings machte er daraufhin keine
Anstalten, langsamer zu werden oder auf sie zu warten, sondern im Gegenteil,
er schien seine Schritte noch zu beschleunigen. Irgendwann, nach einer
halben Ewigkeit wie es Alex erschien, waren sie am Ende der Treppen angekommen.
Simon war nirgendwo auszumachen, das war aber, angesichts des Chaos, das
hier unten herrschte, kein Wunder. Said trat wieder an Alex Seite, denn
der Treppengang war so schmal gewesen, dass er hinter Alex gehen musste,
lächelte ihm aufmunternd zu und ging dann zielstrebig durch das ganze
Gewirr. Dieses wurde durch aufgeregt durcheinander laufende Knechte und
Mägde, die so ziemlich alles, was man sich vorstellen konnte, von
einem Ort an einem anderen transportierten, damit wieder andere es zurückbringen
konnten, verursacht. Dazwischen standen Tische, Stühle und Stapel
von Feuerholz, sodass man, sofern einem nicht an einem Sturz in den Dreck
gelegen war, um diese Gegenstände einen bizarren Slalom gehen musste.
Said schien das alles gar nicht wahrzunehmen. Er steuerte zielgenau auf
die andere Seite des Raumes zu, in der, wie Alex nun erkennen konnte, Simon
damit beschäftigt war, drei Knappen oder Knechten oder was sie auch
waren Anweisungen zu erteilen. Als Said und Alex bei ihm angekommen waren,
sagte er gerade: "...Ventus und Said nimmt Scirocco." Jetzt bemerkte
Simon, dass seine beiden verschollenen Begleiter wieder zu ihm gestoßen
waren. Er sah Alex einen Moment nachdenklich an, dann wandte Simon sich
abermals an die Diener und sagte: "Und Erin. Bringt sie fertig gesattelt
und gezäumt auf den Trainingsplatz. Das wäre dann alles."
Der Übungsplatz lag, nicht wie Alex vermutet
hatte, innerhalb der Mauern des gewaltigen Turms, sondern an einer der
Außenmauern des Cathain. Im Großen und Ganzen bestand er aus
einer Koppel und einer eingegrenzten freien Rasenfläche, in deren
Mitte etwas, das aussah wie ein Materpfahl, stand.
Als nun die Dämmerung einsetzte, war noch
lange kein Ende abzusehen. Said ließ einfach ein paar Fackeln holen
und dann ging es weiter. Alex schätzte, dass es so ungefähr gegen
Mitternacht gewesen sein musste, als Simon endlich sagte, dass für
heute Schluss sei. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Alex keine einzige Waffe
in die Hand bekommen, was ihn im nachhinein nicht gerade erleichterte,
denn Saids und Simons Technik bestand darin, ihm zuerst beizubringen, wie
er sich gegen einen viel stärkeren bewaffneten Gegner wehren konnte.
Folglich war Alex den ganzen Tag, abgesehen von drei Pausen, die ihm gegönnt
wurden, von den beiden verprügelt worden.
Ich weiß, dass die beiden grausam
sind.
Alex war froh, dass wenigstens sie sich noch um ihn kümmerte, ohne ihn zu quälen. Er wusch seinen geschundenen Körper und zog dann ein langes Hemd als Nachthemd an. Obwohl er allein war und absolut keinen Hunger verspürte, aß er doch eine Kleinigkeit und leerte danach den Krug. Er glaubte, es Cathleen irgendwie schuldig zu sein. Danach löschte er das gesamte Licht in seinem Zimmer und ging zum Fenster. Er sah hinaus über die Ebene, die nun vom Glanz der Sterne und einem seltsam klaren Mond erhellt wurde. Die Nacht war kalt und so wandte sich Alex nach kurzer Zeit wieder um und stieg in sein Bett. Er fühlte sich noch so aufgekratzt, dass er glaubte, noch Stunden wachliegen zu müssen, doch Cathleens Trank tat seine Wirkung, sodass Alex schon nach kurzer Zeit in einen langen traumlosen Schlaf fiel. Nach zwei Wochen intensivem Training wusste
sich Alex schon recht gut zu verteidigen. Er konnte nun mit Schwert, Streitaxt
und Schild umgehen. Er konnte sich nicht nur auf einem Pferd halten, sondern
richtig reiten und sogar im Ritt Pfeile abschießen. Es machte ihm
auch keine Probleme mehr, die zwanzig Runden zu laufen. Im Gegenteil manchmal
lief er einfach weiter, bis Said sagte, er würde ihm den Kopf abschlagen,
liefe er noch mehr.
An diesem Tag war er schon mit Said stundenlang
geritten. Simon war etwas später dazu gestoßen und sie hatte
mit ein paar einfachen Schwertübungen angefangen. Angriffe parieren,
selbst angreifen und den Gegner entwaffnen.
Nun breitete sich wieder unbehagliches Schweigen
aus. Said und Simon starrten Alex immer noch an, sodass er rot anlief.
© Roxana
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen! |
.
www.drachental.de