.
Dieses Gedicht wurde von den Drachental-Besuchern
zum zweitbesten Fantasy-Gedicht 2005 im Drachental gewählt!

. 
Kinderherz und Drachenklage von Ryu
.
Hörst du nicht die Drachen klagen?
Sie singen laut das Totenlied. 
Auf andrer Seite, im Herrenlager,
feiern die Menschen ihren Sieg. 

Viele Krieger ließen ihr Leben, 
geschlagen auf dem Schlachtenfeld,
Gold und Ruhm, Weib und Gesang, 
das ist alles, was jetzt zählt. 

Doch siehst du dieses kleine Kind, 
das sich aus ihrem Lager schleicht?
Wissen lastet auf dem Herzen schwer, 
das Gesicht vor Angst und Schrecken bleich.
 
Leise tritt sie zu den Drachen, 
die geschlagen Hoffnung fahren ließen, 
setzt sich an das Feld des Todes, 
spürt Hass in ihren Herzen sprießen.

Es rollen Tränen über Kinderwangen, 
auf rotem Boden schnell versiegen,
denn ein Kinderherz versteht nicht,
warum die Wesen sich bekriegen.

Bis zum großen Tag der Schlacht, 
war Tod und Kampf ihr unbekannt, 
und die Krieger waren stolz, 
Furcht ward aus jedem Herz verbannt. 

Doch dann, der namenlose Schrecken,
Blut und Schmerzen, ohne Ende.
Mit starren Augen auf die Schlacht,
entglitt die Illusion ihrer Hände. 

Warum feiert man ein Fest?
So viele nicht mehr unversehrt, 
und es sind so viele Kämpfer
zum Abend nicht zurückgekehrt. 

 Sie lässt nun die Augen schweifen, 
sieht tote Erde um sich herum.
Sieht gebrochne Schönheit,
fragt sich, warum sind sie so dumm?

Tränen, wie kostbare Perlen, 
tränken den blutroten Boden.
Ach, was für ein Gemetzel, 
als sie gegen Drachen sich erhoben!
Denn ein Kinderherz versteht, 
dass Tod und Krieg vermeidlich sind. 
Die Schönheit in den kleinen Dingen,
ist offensichtlich..... für ein Kind. 

Drachen sehen die kleinen Tränen, 
um sie vergossen in der Nacht, 
Tränen die Flamme der Rache nun löschen,
und ein kleines Licht der Hoffnung entfacht.

.
© Ryu
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen!
.
www.drachental.de