Diese Geschichte ist ab 2006 am Drachentaler Wettbewerb leider nicht mehr teilnahmeberechtigt,
da sie in den vorherigen Jahren zu wenig Punkte erhalten hat.
 
Katinkaya, der Fluch und die Drachin von Saxola

"Verflucht!" Geräuschvoll stolperte und fiel Katinkaya den steinübersäten Abhang hinunter. Eigentlich hatte sie nur einen kleinen Bogen um den riesigen Felsbrocken machen wollen, der da quer über dem Weg lag; statt sich aber zwischen dem Fels und der hohen Wand hindurchzuquetschen (und dabei einige Schrammen zu riskieren) entschied sie sich für den vermeintlich leichteren Weg außen herum. "Das kommt nur von diesem elenden Fluch", meinte sie zu der kleinen Flugechse, die Katinkaya nur leicht genervt ansah, sie hatte diesen Ausruf jetzt sicherlich an die 20 Mal gehört. "Ja, ja, ich weiß. Du hast gemeint, ich sollte nicht versuchen, in das Haus der Hexe einzubrechen, aber ich wollte das Buch ja unbedingt haben und jetzt habe ich diesen elenden Fluch am Hals!"
Teka grinste nur.
"Wie würdest du dich fühlen, wenn du dauernd mit jemandem zusammenstößt, umknickst, stolperst und jeder Gegenstand in deiner Reichweite unweigerlich zu Bruch geht?" murrte sie weiter.
Die Echse seufzte und meinte dann: "Du hast Recht, ich habe auch keine Lust mehr, mit faulem Obst und anderem Unrat beworfen zu werden." Er erhob sich schnell von seinem Ruheplatz auf einem nahen Felsen, um ihrem nur zur Hälfte spaßig gemeinten Hieb auszuweichen. Nachdem sie sich aufgerappelt und ihre Schrammen und schmerzenden Stellen (die wohl bald in den schönsten Farben erstrahlen würden) begutachtet hatte, machte sie sich daran, den Steilhang zu erklimmen.

Fünf Stürze und einige Schürfwunden später war sie endlich wieder auf dem Weg zu dem Wesen, das ihr, laut der Basarhändler (die nach etlichem zerbrochenem Geschirr und anderer Ware mit faulem Obst nach Tekaflon und ihr warfen) das Einzige wäre, das ihr noch helfen könne.

Und so befand sich Katinkaya, die zur Zeit äußerst ungeschickte Halbelfin und Berufsdiebin, mit ihrem werten Freund und Partner Tekaflon, der zumindest seiner Meinung nach schönsten und klügsten Feuerechse überhaupt, auf dem Weg zu Saxola der Basaltdrachin.

Später an diesem Abend, selbst das Feuer wollte nicht richtig brennen, saßen die beiden zusammen und verzehrten die Reste ihres Reiseproviants. 
"Du Tinka", fing Tekaflon an, "bist du sicher, dass du mit dem Drachen reden willst? Im Allgemeinen haben Drachen ein ziemlich hitziges Gemüt."
Katinkaya entfernte den Stein, der sich boshaft in ihre Hüfte bohrte und meinte: "Teka, mein Lieber, dann sind sie nicht anders als du! Außerdem muss ich es einfach versuchen."
Er wirkte nur leicht erbost, als er versuchte, ihr in den Finger zu beißen, mit dem sie vor seiner Schnauze herumwedelte. 

So und ähnlich verliefen ihre Tage als sie nach einer schier endlos erscheinenden Zeitspanne an der vulkanischen Höhle von Saxola ankamen. Tinka blieb stehen und holte erst einmal tief Luft, woraufhin ihr prompt ein heftiger Hustenanfall beschert wurde. Bei der letzten Bachüberquerung hatte Tinka ungewollt Bekanntschaft mit dem nassen Element gemacht, um sich kurz darauf auch noch eine dicke Erkältung einzufangen. Dabei hatte sie sonst doch eine regelrechte Rossnatur und war nur ein einziges Mal mit Wundfieber darniedergelegen, als ihr damaliger Ausbilder die Wirksamkeit von Wurfdolchen etwas zu anschaulich demonstriert hatte.

Als Tinka sich von dem neuerlichen Beweis des Fluches erholt hatte - Teka hatte sich währenddessen neben dem Höhleneingang niedergelassen -, meinte sie zu ihrem Freund: "He, Flieger-Ass! Wie wäre es, wenn du mich bei der Hausherrin schon mal ankündigst?"
Teka legte sein herzförmiges Echsenköpfchen schräg, um sie zu fixieren und murmelte: "Um mich fressen zu lassen, meinst du wohl?! Außerdem war dein Gehuste so laut, dass sie selbst taub und im Tiefschlaf unsere Ankunft bemerkt hätte."
Katinkaya seufzte und setzte sich auf einen der zahlreichen Gesteinsbrocken am Wegesrand. Sich auf eine Wartezeit von ungewisser Länge gefasst machend, grübelte sie über ihr Wissen im Umgang mit Drachen nach.

Die wohl wichtigste Regel war: Betritt niemals die Behausung eines Drachen ohne seine ausdrückliche Genehmigung! Was wohl auch der Grund für die sich hartnäckig haltenden Geschichten von gefressenen und anders durch Drachen zu Tode gekommenen Wesen war. Die zweite, sicherlich ebenso wichtige Regel, besagte, daß man schlafende Drachen nicht wecken sollte. Sie wurden, je nach Temperament, regelrecht unfreundich, wenn sie plötzlich aus ihren Träumen gerissen wurden.

Saxola schrak hoch und stieß sich ihren Kopf an der etwas zu niedrigen Decke. "Grrrrrrrr, hab mich wohl mal wieder im Schlaf gedreht", meinte sie halblaut zu sich selbst und drehte sich um, so dass nun ihre Kehrseite am schmaleren Ende der Schlafhöhle zu liegen kam. Sie schloss erneut ihre für einen Drachen ungewöhnlichen grünen Augen.
Saxola war schon fast wieder eingeschlummert, als ihr eine Frage in den Sinn kam. Wieso war sie eigentlich wach geworden? Einmal da, ließ sich die Frage nicht mehr zurückdrängen. Nun, sie würde wohl aufstehen und nachsehen müssen, wer oder was da solch einen Lärm gemacht hatte. Sie erhob sich und ging gemächlich durch die Gänge ihres Höhlensystems zum Vordereingang. Um die letzten beiden Biegungen schlich sie geradezu. Sie wollte, wem oder was auch immer, einen ordentlichen Schrecken für den versäumten Schlaf verpassen. 

"Graaaauhrr, wer wagt es, meinen Schlaf zu stören?" Ein kurzer Flammenstoß und die Drachin erschien im Eingang.
Als sie sich näher umschaute, sah sie einen Arm und ein Bein zwischen den Felsen auftauchen. Ein Stöhnen und Ächzen ertönte und jetzt wurde auch der zu den Gliedmaßen gehörende Körper sichtbar. Katinkaya zog sich an ihrem vorherigen Sitzplatz hoch (von dem sie vor Schreck heruntergefallen war) und stand der Drachin nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
"Verzeiht, dass ich euren Schlummer störte, darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Katinkaya und der Punkt da oben am Himmel ist mein ebenfalls schreckhafter Freund Tekaflon!"
Saxola sah auf sie hinunter und schnaubte kurz. "Ihr könnt mich Saxola nennen, und jetzt verrate mir, wieso du so einen Lärm machst?", fragte die Drachin, von Katinkayas Höflichkeit einigermaßen besänftigt.
Tinka rief nach dem mittlerweile nicht mehr allzu hoch fliegenden Tekaflon und setzte sich auf einen anderen Felsen. "Ich bin hier, um nach eurem Rat zu fragen und eure Hilfe zu erbitten. Ich wurde von einer Hexe mit einem Ungeschicklichkeits- Zauber belegt."
Saxola´s Augenwülste hoben sich fragend und sie ließ sich nieder, um ihr Gegenüber nicht mehr mit ihrer enormen Größe einzuschüchtern.
Tinka sprach weiter: "Wäre ich nur ein Mensch, ich hätte mir womöglich schon alle Knochen gebrochen. Wie du siehst, habe ich auch so schon genügend Schwierigkeiten, trotz meiner Elfen-Mutter."
Sie sah wirklich mitleiderregend aus; die vormals sicherlich hübsche Lederkleidung eignete sich allenfalls noch als Lumpen. Auch der halbelfische Inhalt hatte nur noch an sehr wenigen Stellen seine ursprüngliche Farbe (die typisch blasse Haut derer mit Elfenblut).
Nachdem Saxola dies festgestellt hatte, war auch der letzte Rest von Gereiztheit verflogen. "Wie kann ich dir helfen, Kleines?" fragte sie das arme verfluchte Ding.
Tekaflon, inzwischen mutiger, antwortete von Tinka`s Schulter aus: "Indem du sie davon befreist natürlich!"
Saxola fixierte ihn genauer, was zur Folge hatte, dass er sich fast gänzlich in Tinkas dunkelrotem Haar verkroch.
"Das würde ich schon tun, wenn mir diese Macht zu Gebote stünde, du vorlaute Eidechse!" sprach sie spöttisch zu dem sich jetzt aufplusternden kleinen Vertreter ihrer Gattung. "Nur die Hexe, die den Fluch aussprach, kann ihn rückgängig machen, wie du sehr wohl wissen dürftest! Aber kommt doch herein, ihr seht hungrig aus und von mir weiß ich mit Gewissheit, dass mein Magen knurrt. Du erzählst mir deine Geschichte und dann fällt uns vielleicht gemeinsam etwas ein, um den Fluch zu brechen."
Tinka beschloss, die vage Vermutung, auf dem Speiseplan der Drachin zu stehen, zu ignorieren und dem faszinierenden schwarzen Geschöpf in seine Höhle zu folgen. Tekaflon war am grummeln und schmollen, brachte aber keinen Einwand vor und blieb weiterhin auf Tinkas Schulter sitzen, wobei er mit seinen langen Krallen in das gepolsterte Leder hieb. Nachdem sie um verschiedene, immer gleich aussehende Biegungen gegangen waren (Katinkaya schaffte es, nur drei Mal zu stolpern und sich den linken Ellenbogen aufzuschürfen) gelangten sie in eine nicht allzu große Höhle. Sie wirkte gemütlich mit der Feuerstelle in der Mitte und dem großen Halbkreis aus Basaltgestein, der aussah, als wäre er aus einem Stück.
"Nehmt Platz", meinte Saxola und deutete auf den Halbkreis. "Ich hole eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken für uns."
Die beiden ließen sich nieder und begutachteten den Raum, der anscheinend auch auf nicht drachige Besucher eingerichtet war. In einem (mit der Höhlenwand verwachsenen?) Regal befanden sich Teller, eine riesige Teekanne und mindestens ein Dutzend Tassen in den verschiedensten Größen, alles aus dem gleichen, offensichtlich vulkanischen Material, aus dem der ganze Berg bestand. Das Geschirr und die Drachin jedoch schillerten im Gegensatz zu dem stumpfen Schwarz des übrigen Gesteins in den verschiedensten Farben. Während sich die beiden umsahen, erschien Saxola wieder im Besucherraum mit einem großen Topf Wasser und einem riesigen Stück Fleisch. Aus der Truhe neben dem Regal holte sie einen großen Drehspieß hervor, um das Fleisch über offener Flamme zu garen. Nachdem sie mit einem gezielten Flammenstoß das Feuer entfacht hatte, das Fleisch zu brutzeln und das Teewasser zu kochen begann, holte Saxola die Teekanne und Tassen für sich und ihre Gäste.
Während sie einen aromatischen Tee bereitete, sprach sie Katinkaya erneut an: "So, der Tee ist gleich fertig und das Fleisch ist auch bald soweit. Wie wäre es, wenn du schon einmal anfängst zu erzählen?!"

Tinka setzte sich etwas auf und begann mit ihrer Schilderung der Ereignisse. Von der Hexe, in deren Haus sie eingebrochen war, um sich ein seltenes Buch wiederzuholen, das einem ihrer Vorfahren gehörte. Davon, wie sie in eine der magischen Schutzvorrichtungen getappt war und die Hexe sie letztendlich verflucht hatte. Währenddessen holte Saxola drei Teller und begann, das Fleisch und den Tee zu verteilen. Mit einer Kralle schnitt sie für Teka, Tinka und sich selbst etwas vom Braten ab, um beim Essen über das Gesagte nachzudenken.

"Könnt ihr mir sagen, wo sie wohnt?", fragte Saxola nach einer Weile.
Tekaflon antwortete: "Sechzehn Tagesmärsche zu Fuß in Richtung Süden. Ich bräuchte wahrscheinlich nur zehn Tage, wenn ich fast den ganzen Tag fliegen würde." Er ließ seine Spötteleien sein und war zur Abwechslung einmal ernst. "Genauer kann ich es leider nicht sagen. Kannst du damit etwas anfangen, Saxola?"
"Hmmm", lautete ihr Kommentar, "Katinkaya, es scheint, dass du dich mit Merigen der Dorfhexe eingelassen hast! Es muss ein sehr mächtiges Buch sein, das deinem Vorfahr gehörte; bist du dir sicher, dass er dafür nicht eine Gegenleistung erhielt?"
Tinka nahm einen Schluck Tee und verbrannte sich prompt, "Autsch", die Tasse fiel zu Boden und bekam einen Sprung. "Entschuldige bitte. Also gut, ich sollte wohl besser ehrlich sein", (selbst der Blick einer freundlich gesinnten Drachin legte dies nahe), "er erhielt damals tatsächlich eine Gegenleistung. Allerdings weiß ich nicht mehr, was es war."
Die Drachin seufzte: "Nun, das mit der Tasse ist nicht so schlimm, allerdings einer Hexe ihren rechtmäßigen Besitz stehlen zu wollen, ist schon eine etwas schwerwiegendere Sache. Ich könnte sie vielleicht dazu überreden, den Fluch von dir zu nehmen, allerdings wirst du dafür eine Gegenleistung erbringen müssen!"
Tekaflon schnaubte: "Da hast du es, Tinka! Was habe ich dir gesagt, alles hat seinen Preis. Das Buch kannst du vergessen und jetzt mußt du auch noch etwas für die beiden tun!"
Tinka verzog das Gesicht und meinte zu Saxola: "Bitte, tu was du kannst. Ich werde verrückt, wenn ich den Fluch noch länger ertragen muß, außerdem ist meine Geschicklichkeit das einzige, womit ich meinen Lebensunterhalt bestreite! Ich stehe sowieso in deiner Schuld, es war sehr liebenswürdig von dir, uns einzuladen. Ich würde alles tun, nur um den Fluch loszuwerden."
Da dieser Punkt geklärt war, erhob sich die Drachin und hieß die beiden schweigen. Sie schloss die Augen, holte tief Luft und konzentrierte sich. Als sie wieder ausatmete, entwich ihr eine dunkle Rauchwolke, die sich nicht auflöste oder verflog, sondern eine feste Masse in der Luft zu bilden schien.
"Merigen, Merigen Eforthena Weidenstrauch, zeig dich meine Liebe!", sprach Saxola zu der Wolke.
Ein Bild erschien darin, in einem Haus sah man eine ältere Frau vor einer Wahrsage-Kugel sitzen und schimpfen: "Saxola, bitte, ich habe Kundschaft. Hat das nicht einen Moment Zeit? Ach was soll´s." Sie drehte sich um und bat jemanden außerhalb des Sichtfeldes zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen.
"Nun, wie geht es dir, meine geschätzte Freundin? Was ist es, das nicht Zeit hat bis zu einem unserer Besuche? Ahh, ich sehe schon, das kleine Biest, das mir den Band mit den Elfenzaubern stehlen wollte, sitzt bei dir. Verlange bloß nicht, dass ich sie von meinem Fluch befreie, sie hat ihn verdient!" Merigen verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück.
"Merigen", sagte Saxola leicht tadelnd, "denk doch mal nach, du hättest jetzt die Chance, dir den Fluch-Kristall von Tarak besorgen zu lassen. Alles was du dafür tun müßtest, ist, die junge Diebin Katinkaya von dem Fluch zu befreien und sie an diesen Auftrag zu binden."
Merigen hatte sich währenddessen erhoben und ging im Bild auf und ab, blieb stehen und meinte: "Und was hast du davon? Du hast dir doch bestimmt schon überlegt, was du von Tarak gebrauchen könntest, so gut kenne ich dich immerhin!"
Saxola grinste: "Natürlich, ich habe mir überlegt, meiner Bibliothek noch das eine oder andere Exemplar von ‘Geschichten über Drachen’ hinzuzufügen, mir fehlen Band drei und Band acht!"
Merigen nickte und grinste ebenfalls: "Nun denn, dann wollen wir mal.
Katinkaya, wenn du jetzt vor das Bild treten könntest? Gut, also los." Sie sprach einige Worte machte seltsame Gesten und tippte die Kristallkugel an.
Katinkaya wurde zurückgeworfen und fiel schmerzhaft auf ihren Hintern, gleichzeitig hatte sie das Gefühl, von einer enormen Last befreit zu sein, die sie vorher nicht einmal bemerkt hatte.
Merigen sprach weiter: "Du bist von diesem Fluch befreit, um einen Auftrag für mich auszuführen. Du wirst mir den Fluchkristall von Tarak, Zauberer der Westsee, bringen, außerdem noch die Bände drei und scht von ‘Geschichten über Drachen’. So also sollst du gebunden sein durch dieses Geis, welches erfüllt ist, wenn du wieder bei Saxola´s Höhle ankommst!" Dann, an die Drachin gewand: "Erkläre du ihr es bitte, es war schließlich deine Idee!" Sprach´s und verschwand mitsamt dem Bild.
Der Rauch löste sich auf und Tekaflon fing an zu zetern: "Sehr schlau, jetzt hast du dir ja was eingebrockt, wie willst du denn das schaffen? Du hast es ja nicht einmal fertig gebracht, der Dorfhexe ein Buch zu stehlen! Und jetzt sowas, glaubst du, der Zauberer Hmmpfglmp..."
Tinka hielt ihm die Schnauze zu und drehte sich zu Saxola um und sagte: "Ich danke dir. Es ist eine schwierige Aufgabe, die ihr mir auferlegt habt, aber ich habe sie wohl verdient. Zum Glück bin ich den Fluch los, allerdings hat mein Partner Recht, ich bin für eine solche Aufgabe nicht ausgestattet.Was ich hatte, habe ich durch den Fluch verloren. Ohne die passende Ausrüstung werde ich es nicht schaffen. Könnt ihr oder die Hexe dafür sorgen? Dann werde ich mich mit Freuden der Herausforderung stellen."
Saxola überlegte kurz und meinte: "Ich denke, dabei kann ich helfen. Kommt mit mir."
Sie stand auf und ging durch den Eingang des Besucherraumes in einen anderen Gang. Ein paar Biegungen weiter standen sie in einer kleineren Höhle, in der Waffen und wild zusammengewürfelte Kleidungsstücke herumlagen.
"Suche dir aus, was du für die Reise brauchst und folge mir dann nach draußen."
Nachdem Katinkaya sich gerüstet hatte und die Drachin ihr noch ein geheimnisvolles Säckchen mitgab, verabschiedeten sich Tinka und Teka, um sich auf den Weg zu machen, den Kristall und die Bücher zu besorgen und das ihr auferlegte Geis zu erfüllen.

Nachdem ihr Besuch gegangen war, räumte Saxola das Geschirr weg und sann darüber nach, dass es doch immer wieder sinnvoll war, sich von Zeit zu Zeit mit den Problemen und Nöten anderer zu befassen. Sie ging in ihre Schlafhöhle, um den unterbrochenen Schlaf wieder aufzunehmen und davon zu träumen, dass ihre Bibliothek wohl demnächst um zwei Schätze bereichert würde. Sie hätte der Halbelfe wohl auch so geholfen - allerdings - wer läßt sich schon ungestraft so rüde aus dem Schlaf reißen?
 

© Saxola
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