Wo ein Schuh zur Plage wurde von den Twin-Sisters
Kapitel 13: Die Aufgabe

Den ganzen lieben langen Tag hatten sie gesucht. Torgal seufzte enttäuscht.
"Mein armer kleiner Nemo.", schluchzte er.
Henry legte seinen tätowierten Arm um ihn. "Warte ab, vielleicht war die Suche der anderen Gruppe nicht vergeblich. So groß ist das Kaff-am-Rand-der-Welt doch gar nicht."
Doch auch die anderen Gruppen trafen erfolglos am vereinbarten Treffpunkt ein. "Tja, da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, mein Freund, als die Sache so hinzunehmen.", meinte Henry Rausch.
Doch Torgal ließ sich nicht beirren: "Nemo muss hier irgendwo stecken."
Einer Frau kam die geniale Idee, sie sollten doch mal im Tierheim nachsehen. Das taten sie dann auch. "Sieh es einmal so, Torgal: wenigstens bekommst du deine Cola jetzt immer ohne Federn!", versuchte Henry seinen Freund aufzuheitern, doch Torgal belächelte den Witz nur ironisch.
Nemo war nicht im Tierheim. Doch ganz plötzlich fiel Torgals Blick auf eine hübsche Papageidame, die Torgal zum Verwechseln ähnelte, bis auf den rosa Schnabel, die die Papageidame aufwies.
"Ihr Name ist Dori. Sie wurde als kleines Baby hier abgegeben.", erklärte der Tierheimbesitzer, auf Torgals verliebten Blick hin.
"Dori!", seufzte Torgal, als hätte er den Namen seiner Geliebten erfahren. "Ich nehme sie!"
Auf dem Rückweg zur Taverne verloren weder Henry noch Torgal ein Wort über Nemo.
"So ein Mist aber auch", erregte sich Henry. "Ich habe die Auswahlergebnisse der Nationalmannschaft verpasst!"
"Mach dir nichts daraus. Morgen stehen sie in der Zeitung.", beruhigte ihn Torgal.
"Ja! Aber ich habe sie bisher jedes Mal im Fernsehen gesehen."
Henry schloss seine Taverne auf und betrat sie. Ein ohrenbetäubendes Schnarchen schlug ihm entgegen. Henry und Torgal entdeckten ziemlich bald die Ursache dieses Riesenschnarchers: Ein alter Mann lag betrunken hinter der Theke.
"Hey!" schrie Henry. "Der hat mir meine gesamte Bude leer gesoffen! Das muss er bezahlen!"
"Ich glaube nicht, dass er in der Lage ist, irgendetwas zu bezahlen!", meinte Torgal und stieß mit seinem Fuß gegen den schlaffen Körper des Mannes.
"Komm! Schaffen wir ihn hier raus." Gemeinsam hievten die beiden Freunde den Mann nach draußen.
Dort ließen sie ihn zuerst liegen, bis Torgal meinte: "Der holt sich da draußen doch den Tod!" und ihn gegen Henrys Willen wieder herein holte.
In dieser Nacht schlief Henry sehr schlecht! Er hatte schon lange niemanden mehr gehabt, der mit ihm sein Bett teilte ... vor allem niemanden, der schnarchte!
 
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Und schon geht es weiter zum 14. Kapitel: "Sucht!"

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