Der rote Hahn von Sion J. Parzival

Das Geschrei der Bauern erfüllt die Nacht
Dem Gewimmer entgegen der Sieger Herr lacht.
Um Gnade flehen die armen Seeln,
Suchen Rûgards grausamer Rache zu entgehn.
Bitten um Erbarmen für Weib und Kind,
Doch Rûgard, der Räuber ohne Mitleid und Herz,
Befiehlt seinen Schergen zu entfachen den Schmerz.
Und Wehgeschrei treibt wie ein Blatt im Wind.

Das grausam’ Werk getan,
Die blut’ge Tat vollbracht,
Mit Beute beladen, verschluckt von der Nacht,
In Rûgards Kopf ein neuer Plan
Erdacht von größter Räubers Bosheit,
Das nächste Dorf dem Untergang geweiht.

Im Dorf, zerstört von Rûgards Bande,
Der Tod eingezogen im schwarzen Gewande.
Einst voll Leben, Freude und Elan,
Nun Stätte von Pein und Blut.
Das Feuer verschlingt und auch die Glut,
Und auf den Dächern aus Stroh hockt der rote Hahn.
 

© Sion J. Parzival
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