Eine Homage an den alten Traum von staatlicher
Planwirtschaft oder nur eine Reaktion auf die Pisa-Studie?
.
Die (nicht ganz ernstgemeinte) Analyse eines
Drachens:
Nach einigen durchaus spassigen Einlagen in
der Vergangenheit wird nun das Niveau staatlicher Komik erneut angehoben
durch eine neue Form des Verbraucherschutzes.
Der Kampf gegen die Billigangebote des Handels
geht in die erste Runde.
Nachdem die "Teuro"-Problematik an Popularität
verloren hat, haben die staatlichen Verbraucherschützer nun ein neues
Problemfeld entdeckt, nämlich Händler, die ihre Waren zu billig
anzubieten scheinen.
Der Böswillige mag darin vielleicht einen
Einschnitt in die Gesetze der Marktwirtschaft oder die Entscheidungsfreiheit
der Konsumenten sehen und vielleicht auch etwas ablehnend reagieren, aber
wenn man versucht hinter die Kulissen zu blicken, drängt sich einem
ganz schnell der wahre Grund für die Notwendigkeit dieser neuen Gesetzesvorlage
auf.
Es geht dabei nämlich um die Bekämpfung
der Folgen des Bildungsmangels!
Händler, die bisher auf Grund von fehlendem
Mathematikwissen besonders in den Bereichen der Mengenlehre und der Regressionsrechnung
dazu neigten, ihre Waren unter dem Einkaufspreis anzubieten und damit ihren
schleichenden Konkurs vorzubereiten, werden in Zukunft genau davor bewahrt
und dürfen deswegen auf ein Ansteigen der Rentabilität ihres
Handelns hoffen.
Konsumenten, denen nie die Fähigkeit
zur Abwägung unterschiedlicher Sachverhalte vermittelt wurde, werden
in Zukunft diese Fähigkeit nicht mehr benötigen, da es nur noch
staatlich verordnete Unterschiede geben wird, die ca. vier Wochen vor Eintreten
in Funk und Fernsehen bekanntgegeben werden.
Somit wären auf einen Schlag die zwei
größten Probleme der Pisa-Studie erledigt. Mathematik wird im
täglichen Leben nun ganz sicher nicht mehr gebraucht und auch die
Fähigkeit zur differenzierten Betrachtung unterschiedlicher Angebote
muss nicht mehr unterrichtet werden, da diese ohnehin bei niemandem wirklich
vorhanden ist. (Was auch den Vorgang zukünftiger Wahlkämpfe stark
vereinfachen dürfte).
Aber nun die Frage, die wirklich alle interessieren
dürfte:
Was bedeutet dieses Gesetz für den albernen
Durschschnittsdrachen?
Nun, grundsätzlich ist zu sagen, dass
der tägliche Drachenalltag durch ein solches Gesetz enorm kompliziert
werden wird.
Erstens wird nun der Preis für die ohnehin
sehr raren Jungfrauen auf einem sehr niedrigen Niveau festgeschrieben,
da die königlichen Väter in Folge der nichtmehrvorhandenen Billig-Einkaufmöglichkeiten
nicht mehr nur noch sehr wenig Geld für die Auslösung ihrer Töchter
übrig haben. Es besteht deshalb keine Notwendigkeit mehr, mit den
königlichen Vätern nach der Entführung Preisverhandlungen
zu führen und ohne entsprechende Preisverhandlungen merken die meisten
Könige gar nicht, dass ihre vielgeliebten Töcher nicht mehr da
sind -> schlecht!
Zweitens werden besagte Königstöchter
nun länger in den Höhlen der besagten albernen Durchschnittsdrachen
bleiben müssen (da ihre Väter ja nichts mehr von ihrem Verschwinden
mitbekommen). Somit wird der Drachen, wenn er noch das festgeschriebene
Lösegeld erhalten möchte, diese Jungfrauen auch verköstigen
müssen. Dabei sind dann in Folge des Verbraucherschutzgesetzes Einkäufe
bei Aldi und Lidl tabu, bzw. genauso teuer wie bei allen anderen Feinkosthändlern,
was eine enorme Steigerung der "Prinzessinnen- Unterhaltskosten" zur Folge
haben wird -> schlecht!
Drittens muss der Drachen ja auch selber leben
und wenn schon die "Prinzessinnen- Unterhaltskosten" einen großen
Teil des ohnehin niedrigen Lösegeldes verschlingen und es auch keine
Möglichkeiten mehr zum Billig-Discount geben wird... -> schlecht!
Viertens kommt noch ein ganz anderer und bisher
nicht betrachteter Effekt zum Tragen: Durch die gesteigerten Preise erhöht
sich natürlich logischerweise (nach den "Logischen Grundgesetzen"
v. Fr. Renate Künast, Anm. d. Drachens) auch die Qualität der
verkauften Produkte.
Dieser Effekt kommt dann für den albernen
Durschschnittsdrachen vor allem in den Waffen und Rüstungen der Drachentöter
zum Tragen.
Haben diese Leute bisher auf minderwertige
Rüstungen und Waffen aus der "Slim-Line"-Kollektion gesetzt, werden
sie nun durch die staatlich verordnete Zwangsqualität hochpräzise
Waffen und hochwarmfeste Rüstungen erhalten, was einen erhöten
Kampfaufwand seitens des ohnehin schon unterernährten Drachens zur
Folge hat. -> schlecht!
Tja, und was sind nun die Folgen?
Der durchschnittlich intelligente alberne
Durchschnittsdrachen wird erkennen, dass der Aufwand bei seiner Tätigkeit
in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen steht. Er wird versuchen, seine
Unternehmung zu verkaufen (was eine Schwemme von unqualfizierten Amateurdrachen
zur Folge hat) und zum Amt für höhlenlose Drachen pilgern.
Und wer gibt einem professionellen Jungfrauenentführer
und Drachentöter-Töter heutzutage schon noch Arbeit?
© Der Sumpfdrache
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