Der Schwarze Kristall von Tyr
Kapitel 1: Lodernde Flammen

Ceecilion spannte die Sehne, er zitterte, sowohl vor Kälte als auch vor Aufregung.
Er spähte durch das Schneegestöber und machte das Tier aus, er korrigierte noch einmal seine Position und dann schoss er.
Der Pfeil donnerte durch den Schnee und bohrte sich in die Flanke des Pferdes.
Er bedauerte es, das edle Tier getötet zu haben, aber ihm blieb keine Wahl, er sprang von dem Vorsprung und rutschte das letzte Stück bis zu dem Pferd nach unten und zog dann sein Messer, ein wirklich prachtvolles Messer mit einer nachtblauen Kristallklinge und einem goldenen Griff.
Ceecilion sah wie sich eine Gestalt von dem Pferd entfernte. Er hechtete hinter der Gestalt her und als er sah wie die Gestalt schneller wurde, warf er sein Messer - ein perfekter Wurf, eine Sekunde, nichts geschah, hatte er daneben geworfen?
Doch dann fiel die Gestalt und erschlaffte.
Ceecilion ging zu der Leiche und durchsuchte die Tasche des Mannes.
Und er fand, was er suchte: eine kleine, durchsichtige Drachenstatue.
Noch ein letztes mal betrachtete er die Statuette und ließ sie dann in seine Tasche sinken.
Ohne ein Wort stand er auf, nahm sein Messer und machte sich auf den Weg zurück nach Elphiàs.

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Illion untersucht die Leiche des Pferdes und zieht den Pfeil aus selbigem.
"Wusste ich es doch! Es ist genau so ein Pfeil wie bei Ellòc... das heißt, ich habe ihren Mörder schon fast gefunden!"
Er hört ein Rasseln im nahen Gebüsch, als er auch schon den Wolf sieht, der auf ihn zustürmt.
Illion wirft sich auf den Boden und zieht seinen Dolch. Der Wolf springt erneut auf Illion zu.
Er geht in die Hocke und springt mit ausgestrecktem Dolch auf den Wolf zu, die grüne Kristallklinge des Dolches bohrt sich tief in dessen Fleisch. Illion lässt denn silbernen Griff aus seiner Hand gleiten und wirft sich zur Seite.
Der Wolf zuckt noch ein letztes mal bevor er zu Boden gleitet und seinen letzten Funken Leben aushaucht.
Illion atmet noch erleichtert auf als drei weitere Wölfe hervorspringen.
Ein großer schwarzer Wolf rennt gleich auf Illion zu, während die anderen beiden, kleinere braune Wölfe, ihn langsam umkreisen.
Illion geht in die Hocke und springt mit einem riesigen Satz über den schwarzen Wolf, um gleich danach weiter auf die Wolfsleiche, in welcher noch sein Dolch steckt, zuzusprinten.
Der schwarze Wolf wirbelt herum und nimmt die Verfolgung auf. Auch die beiden anderen stürmen nun los. Illion reißt seinen Dolch aus der Leiche und wirft sich auf den Boden, wo der schwarze Wolf nur knapp über ihn hinweg springt.
Jetzt springt Illion wieder auf und rammt seinen Dolch in die Brust eines braunen Wolfes, dann reißt er den Dolch mit einer Drehbewegung aus dem Wolf und lässt ihn aus seiner Hand gleiten.
Der schwarze Wolf springt erneut auf Illion zu, doch dieser wirft sich zur Seite und zieht seinen Dolch aus der Leiche des Zweiten braunen Wolfes, welcher den geworfenen Dolch in der Kehle stecken hat, und hebt seinen Dolch auf.

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Währenddessen ist Ceecilion in Elphiàs angekommen, wo er die Statue an den Bürgermeister übergibt.
"Viel Blut musste für diese Statue vergossen werden. Ich hoffe für dich, dass deine Erzählungen wirklich stimmen!"
"Denkst du wirklich, ich würde dich anlügen, Ceecilion? Jetzt pass genau auf!"
Der Bürgermeister stellt die Statuette auf den Schrein im Ohèllos-Tempel und liest etwas aus einer vergilbten Schriftrolle vor:
"Rewahec, Eidès Dràállis, Márràll!"
Ein Blitz zuckt aus dem ewigen Sturm hervor und schlägt in die Drachenstatue ein, welche anfängt zu leuchten.
Dann wie durch ein Wunder lässt der Regen nach und hört letztendlich auf. Der Ewige Sturm hat sein Ende gefunden, doch nicht nur das!
Die Statue wächst und bewegt sich. Ceecilion weicht zurück, denn vor ihm steht wahrhaftig ein weißer Drache...

~~~

Der Drache stößt einen dunklen lauten Schrei aus und sieht Ceecilion und den Bürgermeister mit einem teils wütenden, teils panischen Blick an. Der Weiße stößt erneut seinen ohrenbetäubenden Schrei aus und erhebt sich in den Himmel. Ein mächtiger Flügelschlag und die beiden Menschen werden durch die Stadt gefegt. Ceecilion kann sich noch abfangen und sicher landen, aber der Bürgermeister wird gegen eine Häuserwand geworfen, wo er leblos zusammenbricht. Ceecilion springt auf und rennt auf den Bürgermeister zu, muss allerdings seinen Sprint unterbrechen, um einem mächtigen Stoß weißen Feuers, welchen der Drache angsterfüllt ausgestoßen hat, auszuweichen. Ceecilion wirbelt herum und zieht sein Messer. Noch während die blaue Klinge im Licht der untergehenden Sonne aufblitzt hört der Drache mit seinem Inferno auf, noch mehr Panik macht sich in seinen Augen breit und er erhebt sich mit einem Schlag seiner mächtigen Schwingen in die Luft, wo er mit einem weiteren intensiven Feuerstoß weitere Gebäude in Brand steckt. Ein weiterer Flammenstrahl, und schon erhebt sich der Weiße zur Flucht. Schon nach drei mächtigen Schlägen mit seinen riesigen Schwingen ist er nicht mehr zu erkennen.
Erst ein starker Stoß in die Seite holt Ceecilion aus einem tranceartigen Zustand, in welchen er direkt nach dem Ziehen des Messers verfiel, zurück in die Wirklichkeit. Doch bevor er überhaupt richtig begreifen kann, was passiert ist, bricht er ohnmächtig zusammen.
 

Noch während Illion seinen Dolch aus der Kehle des Wolfes zieht, brechen drei weitere braune Wölfe aus dem Dickicht hervor und fangen an, Illion zu umkreisen.
Der erste Wolf sprintet los, kurz darauf der zweite und auch der dritte startet einen Angriff, während der schwarze Wolf ein fürchterliches Heulen, welches weitere braune Wölfe anlockt, beginnt.
Illion duckt sich unter dem erstem Wolf hindurch und springt dann aus der Hocke über den Zweiten drüber. Dann reißt er seinen Arm herum und wirft seinen Dolch direkt in die Kehle des dritten Wolfes, wo er ihn knapp zwei Sekunden später wieder hinauszieht.
Als vier weitere Wölfe auftauchen, sieht Illion ein, dass er keine Chance hat, wirbelt herum und wehrt mit seinem Dolch noch einen letzten Wolf ab, bevor er blindlings lossprintet.

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Ceecilion quält sich hoch und sieht sich um. Er sieht nichts außer helles blaues Licht, und vernimmt nichts außer einem Knistern wie von einem Feuer und einer furchtbaren Kälte.
Plötzlich hallt eine donnernde Stimme: "Junger Krieger, du musst mich finden!"
Ceecilion versucht verzweifelt rauszufinden, wo die Stimme herkommt, gibt es dann aber auf und fragt ängstlich: "W-wer i-ist da?"
"Finde mich! Suche mich am Lagosai-See!" ist das einzige, was die Stimme antwortet.
Dann wird es wieder wärmer, sogar richtig heiß. Und langsam erholt sich Ceecilion und das blaue Licht verblasst. Er steht im Dorf. Aber das Dorf ist verlassen und das Knistern ist immer noch da. Ceecilion geht vorsichtig ein paar Schritte nach vorne und guckt um eine Häuserecke. Dort sitzen drei Männer um ein kleines Lagerfeuer und in der Nähe des Feuers liegt etwas auf einem Haufen.
Vorsichtig schleicht Ceecilion sich näher und betrachtet den Haufen genauer, dann begreift er es! Auf dem Haufen liegen die Leichen der Dorfbewohner!
 

© Tyr
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(Anmerkung (von Moordrache): Dieses 1. Kapitel ist möglicherweise noch nicht ganz vollständig...)

Und sicher schon bald geht's hier weiter zum 2. Kapitel...

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