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Diese Geschichte ist ab 2004 am Drachentaler Wettbewerb leider nicht mehr teilnahmeberechtigt,
da sie in den vorherigen Jahren zu wenig Punkte erhalten hat.


Weihnachtsbaum auf dem Mars von Dirk Fitzner

Heinrich, ja der Heinrich, der in dieser Geschichte die Hauptrolle spielen wird, kaufte sich einen Weihnachtsbaum. Es war ein großer grüner Baum, den er sich genauer ansah. Er ging zum Verkäufer und sagte ihm, er hätte sich schon einen schönen Baum ausgesucht und zeigte auf ihn. Der Verkäufer sagte, es sei kein Wunder, daß Heinrich sich diesen Baum ausgesucht hat, denn diese Tanne ist das Ausstellungsstück der Baumschule und somit unverkäuflich. So mußte sich Heinrich einen Anderen aussuchen. Er suchte sich ein kleines klebriges, seltsam grünes, fettig aussehendes Kunstbäumchen aus. Er sagte, er müsse dann auch nicht nach dem Weihnachtsfest die ganzen Tannennadeln aufheben, und er könne den Baum in den nächsten Jahren wieder benutzen. Er lud das Kunststückchen in sein Auto ein. Es waren 30°C im Schatten, deshalb lies Heinrich das Fenster seines Merzedes aufstehen. Plötzlich, als Heinrich an einer Ampel warten mußte, kam ein Vogel an das Fenster geflogen, und quatschte mit dem Baum. Heinrich dachte, dies ginge nicht, denn der Baum sei ja künstlich. Nachdem er diese Gedanken laut ausgesprochen hatte, sahen alle Autofahrer in seiner Nähe etwas entsetzt auf ihn, sie dachten wohl, er spreche mit einem Vogel oder einem Baum, wo doch Vögel und Bäume nicht sprechen können. Dann flog auch der Vogel in die Ferne. Als Heinrich etwa zehn Minuten später nach hinten, zu seinem Baum sah, bemerkte er, daß auf dem Rücksitz keine Kunsttanne, sondern nur ein großer grün-schwarzer Fleck war. Er machte eine Vollbremsung. Ein Trabant fuhr auf Heinrichs Auto auf. Der Fahrer des Trabis, schimpfte mit Heinrich, doch als Heinrich ihm erzählte, ein Vogel hätte mit dem Baum gesprochen, und danach wäre der Baum geschmolzen, mitten auf die Rückbank und die Vollbremsung hätte er aus Schock gemacht, ließ ihn der Fahrer weiterfahren, er faselte etwas wie "er ist schon genug gestraft, lassen wir ihn in Ruhe", nur zu wem er diesen Satz sagte, das weiß ich jetzt nicht mehr, genauer gesagt, das wußte ich auch damals nicht, Heinrich ging es wohl genauso, doch er hatte zu dieser Zeit andere Probleme. Er konnte mit seinem Auto nicht weiterfahren. Das Auto war total kaputt. Er nahm also die Rückbank aus seinem Auto und ging zur nächsten Bushaltestelle. Heinrich hatte Glück, es kam ein Bus. Die Linie 8, direkt in Richtung Baumschule, dorthin, wo er jetzt auch hin wollte. Er hatte auch keine Probleme mit dem Busfahren, nur die Rückbank, die paßte nur schwer in den kleinen Bus hinein. So schraubte Heinrich das Dach des Busses ab und trug die Rückbank dort hinein. Der Bus fuhr los und an der Baumschule stieg Heinrich samt Rückbank wieder aus. Jetzt schraubte er mit seinem Survival-Taschenmesser das Busdach wieder an und ging in die Baumschule. Dort zeigte er dem Verkäufer, der ihm vorher den vermeintlichen Baum verkauft hatte. Dieser wollte natürlich nichts davon wissen. Er schob alles auf den Unfall und der hohen Lufttemperatur, den ein Schokoladentannenbaum schließlich wirklich nicht aushalten kann. So ließ Heinrich seine Rückbank bei dem Verkäufer und fuhr mit dem Bus zurück zu seinem Auto. Oder besser dorthin, wo sein Auto einmal gestanden hat, denn sein Auto wurde in der Zwischenzeit geklaut. Jetzt dachte er zum ersten mal an diesem Tag an seine Frau, Gudelunde, die mutterseelenallein Zuhause im Bett liegt. Sie hat sich eine Erkältung zugezogen, als es noch etwas kälter war. Heinrich lief zu Fuß nach Hause. Dort erzählte er alles, was geschah, seiner Frau. Sie fragte ihn, ob er verrückt sei, mitten im Juni einen Tannenbaum zu kaufen, noch dazu aus Schokolade!?! Heinrich bemerkte, daß es noch mitten in der Nacht war und er geschlafwandelt hat.

Etwa sechs Monate später, kurz vor Weihnachten, kaufte sich Heinrich wieder einen Tannenbaum, doch diesmal einen Echten. Er trug in zu Fuß nach Hause, denn sein Auto hat er immer noch nicht gefunden. Er dachte wieder einmal an seine Frau. Er dachte er solle noch ein Weihnachtsgeschenk für sie kaufen, obwohl sie abgemacht hatten, sich in diesem Jahr gegenseitig nichts zu kaufen. Heinrich lief also in ein Geschäft. Er bemerkte, daß er nur noch eine Mark und fünfzig Pfennige dabei hatte. Er kaufte zwei Schokoriegel. Einen gab ihm Frau Lange, die Kassiererin des Geschäfts, wie immer, sofort. Den anderen packte sie ihm in eine Tüte.
Heinrich war zufrieden mit seinem Kauf, der Schokoriegel hat ihm sehr gut geschmeckt.
Zuhause angekommen, stellte er zuerst den Tannenbaum auf, doch er bemerkte, daß er schräg steht und umfällt, wenn Heinrich nichts unterlegt. So entschließt sich Heinrich den Schokoriegel unter den Baum zu legen. Jetzt stand der Baum stabil, und die Familie feierte das Weihnachtsfest. Der Tannenbaum stand auf dem MARS.
 

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Na, zuviel versprochen? *gg*

Wollt Ihr mehr von Dirk lesen (allerdings (noch *g*) weniger SF, aber genau so
witzig wie der 'Weihnachtsbaum auf dem Mars')? Dann besucht ihn doch mal unter:
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