Der Weiße und der Schwarze Drache
Die Legende über die Drachen von Shadow-Master
Faden B
1: Wie das Böse entstand

Ich bin euer Begleiter in dieser Geschichte. Und Mein Name ist Renner, ein alter Freund von dem Weißen Drachen.
Mal sehen, wie begann es doch gleich? Ach ja. Ich hab’s. 
Es begann vor einer langen Zeit. Wo Drachen und Menschen noch friedlich nebeneinander lebten. Mein Freund, der Weiße Drache, sagte mir, daß das Große Turnier der Kampfkünste bald wieder stattfinden würde. Ihr fragt euch sicher, was das große Turnier ist, stimmt’s? Nun, es ist... Ach später, wenn es soweit ist.
Der Weiße Drache meinte: "Mein Freund, du mußt dich langsam vorbereiten, wenn du an dem Großen Turnier teilnehmen willst!"
Ich erwiderte: "Ich weiß, aber noch hab ich Zeit. Kannst du mich zu Machu fliegen?"
Der Weiße Drache musterte mich und flüsterte: "Ja, ich werde dich hinfliegen und auch wieder mit zurück nehmen. Aber was willst du bei Machu?"
"Ich möchte ihn fragen, ob er auch dran teilnimmt, denn er war mir immer ein guter Lehrer und Kämpfer! Ich möchte nicht ohne ihn an diesem Turnier teilnehmen", erklärte ich.
"Renner, sei dir bewußt, wenn er an diesem Turnier teilnimmt, dann wird auch sein Bruder Haiachi teilnehmen!" mahnte der Weiße Drache.
"Das ist mir klar, denn sein Bruder will bestimmt beweisen, daß er der Bessere ist. Ich möchte in einer Stunde mit dir losfliegen!" gab ich als Kommentar.
Der Drache ahnte, was bei dem großen Turnier passieren wird. "Ich werde pünktlich sein", sagte der alte, aber dennoch weise Drache damals zu mir. Ich kann mich noch genau daran erinnern, manchmal kommt es mir vor, als ob es gestern war! Ich pendelte hin und her, denn die letzte viertel Stunde wollte einfach nicht vergehen. Bis Gies, der Weiße Drache, endlich kam.
"Bist du bereit, Renner?" erkundigte sich Gies.
"Ja, bin ich. Endlich sehe ich meinen Freund und Lehrer wieder!" gab ich zu verstehen.
Gies sagte: "Nun, da kann’s ja losgehen", nachdem ich auf seinen Rücken geklettert war. Mit einem gewaltigen Satz waren wir in der Luft.

Er flog sehr geschmeidig durch die Lüfte. Es war mir immer eine große Freude, mit ihm zu fliegen, denn ich wußte, daß er der schnellste und dennoch geschmeidigste Flieger seiner Rasse war.
"Wir sind gleich da, Renner", sprach Gies.
"Gut, dann laß uns tiefer fliegen", meinte ich.
Wir flogen tiefer, aber ich konnte Machus Haus noch nicht sehen. Es waren zwei Minuten vergangen, und da sah ich Machus Haus. Ich dachte: "Endlich, endlich sehen wir uns wieder, mein Freund."
Gies sagte mit einem Mal: "Ja, ihr seht euch endlich wieder."
Ich fragte mich: "Hat er meine Gedanken gelesen? Was wird Machu sagen? Was wird sein Bruder sagen? Was soll ich denn überhaupt sagen?"
Und wieder las der Drache meine Gedanken: "Sprich einfach von dem Großen Turnier. Der Rest wird sich von alleine ergeben. Renner, mach dir nicht soviel Gedanken darüber und genieß einfach den Rest des Fluges."
Mir ging es aber nicht mehr aus dem Kopf. Als wir ankamen, wurden wir freundlich von Machu begrüßt.
"Hallo Gies, Hallo Renner, wie geht es euch?" fragte Machu. Sein Bruder blieb allerdings stumm.
"Machu, Haiachi, uns geht es gut und euch?" sprach ich, während ich von dem Rücken des Drachen kletterte.
"Uns geht es auch gut, kommt doch in unser Haus hinein."
Gies Lachte. "Ha, Ha, Ha, Du bist ja sehr komisch, wie soll ich denn in dein Haus passen?"
Machu sprach: "Tut mir leid Gies, ich vergaß, daß du kein Drasme bist!" 
Drasme? Was ist ein Drasme? Ich werde es euch später erklären! Alles zu seiner Zeit.
Mit tiefer, aber freundlicher Stimme sprach Gies: "Ist schon gut, denn wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Ich werde mich jetzt auf die Suche von Küros machen, denn wenn ich schon mal hier bin, dann möchte ich ihn auch besuchen." Gies flog also Richtung Küros. 
Küros? Küros ist der alte Lehrer von Gies. Jeder Drache behält den Kontakt zu seinem eigenem Mentor! Es ist sozusagen "ein alter Brauch".
Und ich bin mit in das Haus von Machu und Haiachi gegangen.
Haiachi fragte mich: "Möchtest du etwas essen?"
"Ja, bitte, denn ich bin halb am Verhungern", knurrte mein Magen den Beiden etwas vor.
Machu erkundigte sich: "Was hast du in letzter Zeit so gemacht?"
"Ich bereite mich auf das Große Turnier vor, und du Machu, wirst du auch teilnehmen?" erklärte ich mit einer gewissen Neugier.
Er antwortet mit bedrohlicher Stimme: "Nein, denn ich habe so oft gekämpft beim großen Turnier."
"Ohne dich werde ich nicht teilnehmen, denn du bist der beste Kämpfer von allen!" mahnte ich.
"Und was ist mit mir?" fragte Haiachi.
"Du kommst direkt nach Machu, Haiachi! Ihr beide seid die besten Freunde, Lehrer und Kämpfer für mich! Ihr habt mich nicht nur das Kämpfen gelehrt, sondern auch was es bedeutet, einen guten Freund zu haben!" versuchte ich mein Glück.
"Ich werde teilnehmen!!" sagte Haiachi. "Komm, Bruder, laß uns ein letztes Mal daran teilnehmen! Ein allerletztes Mal!" fügte Haiachi hinzu.
Sich fragend antwortete Machu: "Also gut, ich werde ein letztes Mal mit daran teilnehmen!?"
"Sehr gut. Ich freue mich auf unsere Begegnung im Ring! Du wirst sehen, ich bin um ein Vielfaches besser geworden! Ich werde es dir nicht leicht machen, Machu!" meinte ich freudig.

Sowie ich diesen Satz sagte, war Gies bei Küros angekommen und sprach: "Hallo Küros, wie geht es dir, altes Haus?"
"Bist du es, bist du es wirklich, Gies?" erkundigte sich Küros.
"Ja, ich bin es", bestätigte Gies.
"Wie lange ist es her? Bestimmt sind es doch schon 100 Jahre?" fragte der alte Küros.
"Nein, es sind sogar schon 151 Jahre, als wir uns das letzte mal gesehen haben", korrigierte Gies den Alten Drachen.
"Wie um alles in der Welt kommst du hierher? Und warum?" erkundigte sich Küros bei Gies.
"Nun, ich habe Renner hergebracht und da dachte ich mir, ich kann doch auch mal den alten Küros besuchen, wenn ich schon mal hier bin", gab der sehr weise Drache Gies zu verstehen.
Küros fragte: "Renner? Wer ist das nun schon wieder? Ein neuer Schüler?"
"Ja, seit 15 Jahren ist er mein Schüler. Und er wollte Machu und Haiachi besuchen, wegen dem Großen Turnier!" antwortete der Weiße Drache.
"Machu und Haiachi? Wie geht es ihnen?" hustete Küros.
"Oh, Ihnen geht es gut und dir?" sagte Gies.
"Mir geht es auch gut, für Mein Alter. Danke der Nachfrage", erklärte Küros.
"Wie alt bist du denn jetzt überhaupt? Laß mich mal rechnen. 1356 plus 151 ist 1507, stimmt’s?" errechnete der Drache.
"Ja, sehr gut, Gies. Rechnen kannst du also noch!? Erzähl mir mehr über Deinen neuen Schüler", sagte Küros.
"Das ist eine lange Geschichte, aber wir haben ja Zeit!" sagte Gies und sah sich Küros genau an.
Küros hatte schwarze Schuppen, die nicht matt waren, sondern richtig funkelten. Die Flügelspannweite betrug 15 Meter. Dabei wahr Küros gerade mal 9 Meter groß, was eigentlich gerade eine normale Größe für einen Drachen war. Die Augen hatten noch immer die gleiche tief dunkelblaue Farbe wie vor 151 Jahren.
Sie haben noch sehr, sehr lange geredet. Sie redeten ein halbes Jahr. In der Zeit hatte ich viel trainiert und auch Machu und Haiachi haben viel trainiert. Ich kannte ihre Techniken, aber sie kannten meine neue Technik noch nicht. Das sollte auch bis zum Großen Turnier so bleiben. Denn wer kann schon schweben?
Als Gies kam, sah ich, wie traurig er war, denn Küros war gestorben. Er hat mir nie erzählt, warum Küros gestorben war, doch am Anfang versuchte ich zu erfahren warum: "Warum bist du so traurig, Gies?"
"Küros ist vor einer Woche gestorben. Und deswegen bin ich so traurig."
Ich war verwundert. Ich dachte mir: "Der alte Küros ist gestorben? Kein Wunder, daß Gies so traurig ist! Aber es ist nicht mehr viel Zeit bis zum großen Turnier. Küros, ich verspreche dir, daß ich für dich das große Turnier Gewinne." Auch wenn ich ihn nur vom Hören kannte, aber ich fühlte es so, als würde ich ihn schon Jahre lang kennen! Er war Gies' Freund, also auch meiner!
"Versprich nicht sowas, Renner. Auch wenn du mit mir fühlst. Ich verstehe dich!" mahnte Gies.
"Aber mit meiner neuen Technik werde ich es schaffen!" erklärte ich, zumindest versuchte ich es. "Hat er schon wieder meine Gedanken gelesen"? fragte ich mich in Gedanken versunken.
Ein halbes Jahr verstrich, und das, was passiert war, war schon fast vergessen. Es stand nun das große Turnier an. Ich hatte nun nur noch zwei Wochen, aber die vergingen auch wie im Flug. Ich trainierte in der gesamten Zeit meine neue Technik, damit sie mich zum Sieg führt.

Ihr fragt euch immer noch, was das Große Turnier ist, stimmt’s? 
Das Große Turnier war ein Wettkampf ohne Waffen. Es fand alle sechs Jahre statt. Es traten viele Kämpfer an, aus der ganzen Welt. Sie wollten alle ihre neuen Techniken probieren. Jeder wollte als Meister der Welt hervorgehen.
Jeder der Kämpfer trainierte hart. Es waren vielleicht 200 bis 300 Kämpfer und Kämpferinnen. 
Nun wißt ihr, was das Große Turnier ist.

"Morgen ist es soweit, mein Freund. Von nun an mußt du alleine klarkommen. Ich kann dir nur von der Drachen-Zuschauer-Tribüne beistehen", erklärte Gies.
"Ich weiß, Gies. Dennoch Danke!"
Ein neuer Morgen brach an.
"Guten Morgen, Renner. Hast du gut geschlafen?" fragte mich Gies.
"Guten Morgen, Gies. Ja, ich habe gut geschlafen. Ich bin nun bereit. Wann geht es los?" erkundigte ich mich aufgeregt.
"In einer Stunde beginnen die Auslosungen. Kennst du noch die Regeln?" sprach der Weiße Drachen.
"Ja, Ich kenne noch die Regeln!"
Gies wollte von mir wissen: "Los, dann sag sie mir auf."
"Der Kampf geht solange, bis ein Kämpfer bewußtlos oder aus dem Ring ist. Es sind keine Waffen zugelassen, nur die Fähigkeiten, die jeder besitzt. Seinen Gegner darf man nicht töten!" meinte ich ernsthaft.
Gies musterte mich mit seinen klaren und glänzenden gelben Augen. Danach sagte er zu mir: "Gut, du kennst die Regeln noch. Laß uns aufbrechen."
Wir sind zum großen Turnier geflogen. 
Die Kämpfer und Kämpferinnen kamen mit ihren Drachen geflogen. Das ergab ein sehr schönes Bild, wie die Drachen aus aller Welt, jeder Rasse und in den verschiedensten Farben kamen.
Als wir ankamen, begannen die Losungen. Ich kämpfte mich in drei Tagen bis zum Achtel-Finale. Auch diesen Kampf gewann ich noch, denn ich hatte ja Küros versprochen, daß ich das Große Turnier für ihn gewinne und so wuchsen mit jedem Kampf meine Kräfte.
Nun stand ich im Viertel-Finale gegen Machu.
"Kann der Kampf beginnen?" fragte mich Machu.
"Ja, laß es uns hinter uns bringen!" bestätigte ich.
Ich setzte meine zwei neuen Techniken jetzt das erste Mal ein. Ich fing an zu schweben, kurz darauf habe ich mich schneller als das menschliche Auge bewegt, aber Machu war einfach zu stark. Ich hatte keine Chance gegen ihn.
"Ein guter Kampf, Machu!"
"Ich bin von dir beeindruckt. Deine neue Technik hätten mich fast zum verlieren gebracht!" erwiderte Machu.
Nun blieb das Halb-Finale und das Finale noch. Machu stand erst im Finale Haiachi gegenüber. Sie kämpften beide sehr hart!! Doch auf einmal tötete Haiachi seinen Bruder Machu, ohne Grund!
Alle waren sehr geschockt, denn so etwas hatte es noch nie gegeben, aber der Weiße Drache hatte das geahnt. Denn Haiachi war immer neidisch auf seinen Bruder gewesen.
"Warum? Warum hast du das getan? Du hattest doch gar keinen Grund dafür!" brüllte ich zu Haiachi, doch er blieb stumm und kurz darauf verschwand er durch die gleiche Technik, die ich hatte, sich schneller als das Menschliche Auge zu bewegen! Niemand wußte, wo er war.
Alle Menschen suchten ihn, denn das mußte bestraft werden! Aber von nun an gab es das Böse auf dieser Welt! Als sie Haiachi fanden, hatte er viele andere Kämpfer getötet, aber er wurde verurteil und hingerichtet.
Was die Menschen damals nicht wußten, war, daß sich das Böse bereits Verbreitet hatte. Nur der Weiße Drache spürte die Gefahr, die von nun an von den Menschen ausging.
Er lehrte mich dennoch weiter, denn er hatte größtes Vertrauen in mich. Er lehrte mich, das Gute in meinem Herzen zu wahren und vieles mehr. Ich fragte  mich: "Wie soll das jetzt weiter gehen? Und was passiert dann?" Ich war viele Nächte wach. Mir ging das Große Turnier nicht mehr aus dem Kopf! Was bis jetzt schon passiert war, ist schon schrecklich genug! Aber was noch kommen sollte, sollte mich vor mir und meiner Rasse selbst erschrecken! Aber meine Ausbildung zu einem guten Drachenreiter dauerte noch viele Jahre. Es sollte mich schon wundern, wenn ich bei Gies nicht in guten Händen gewesen wäre.
 

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Und bestimmt schon bald geht's hier weiter zum 2. Kapitel...

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