Das dritte Schwert von Benedikt Julian Behnke
Der Herr der Winde 5 - Endlich Ende

Die wattigen Schichten Sendinior’s Schlafs lösten sich langsam auf, verdunsteten in seinen Gedanken. Noch schläfrige rieb er sich die Augen, Schmerzen pulsierten in seinem ganzen Körper und er fühlte sich irgendwie auf seltsame Weise gealtert. Das kam wahrscheinlich daher, dass er wiedereinmal zu viel Magie eingesetzt hatte. 
Er blickte sich um und ihm war gar nicht so richtig bewusst, dass das, was sich wärmend auf seinem Bauch befand, eine dicke Decke aus weichem Fell war und dass er neben einem hell lodernden Lagerfeuer lag, das knisterte und brutzelte, als hätte man zu viel Zunder hineingeworfen. Aber ihm fiel auf, dass er sich in einer großen Höhle befand, deren Wände rau und uneben waren, wie in einem Bergwerk. Außer ihm befand sich nur ein ganz in rotem Samt gekleideter älterer Mann im Raum, der anscheinend eingenickt war, die Krempe seines Hutes tief in die Stirn gezogen und Arme stützend hinter den Kopf gelegt. Der Höhlenraumeingang befand sich links von ihm und war nur ein schmaler Spalt, durch den man entweder kriechen oder sich dünn durchquetschen musste. Gedämpftes Stimmengewirr hallte von Fern und die Höhlendecke war tief in Schatten getaucht. 
Endlich wagte er es sich zu regen und stechende Schmerzen jagten durch seinen Körper, als wäre er erst vor wenigen Minuten gefoltert worden.
"Na bist d’ endlich wach, Alterchen? Hab’ schon lang genug gewartet..."
Es war der Mann mit dem Hut, der ihn angesprochen hatte und jetzt verschlafen blinzelte.
"Was is’ n mit dir passiert? Wer bist d’? Ach und noch was, was hast n hier verloren?"
Von Fragen überschüttet und überfordert brachte der Druide kein Wort heraus, sondern versuchte nur wieder sich unter Qualen aufzurichten, wobei er den Kerl in der Höhlenecke keines Blickes würdigte. Es roch etwas schwefelig und war kalt, eiskalt.
"Redest wohl nicht gern, hä?"
Sendinior suchte nach seinem Stock, fand ihn und richtete ihn auf den Mann.
"Was hast n vor?" grummelte der Mann lächelnd.
Gerade wollte der Magier eine Salve blaues Feuer aus seinem Stock fahren lassen, als er merkte, dass er immer noch zu schwach für einen Angriff war, also fügte er sich wiederwillig und bekümmert der Macht des Kerls.
"Man nennt mich den Druiden Sendinior Allagan. Ich kann mich nicht mehr so gut an das, was geschehen ist, erinnern, doch ich weiß, dass ich schnellst möglich erst nach Towrin und Irkwen muss und dann weiter ins Kreuzgebirge... Es ist von größter Wichtigkeit..."
"Ein Druide?" Die Stimme des Mannes war belustigt. "D’ scheinst mir böse auf den Kopf gefallen zu sein, wenn d’ glaubst, dass d’ so einer bist!" 
Er lachte schallend und zwei Gestalten, ebenfalls in rote und grüne Gewänder gehüllt, schoben sich durch den engen Felsspalt in die Höhlennische.
"Was ist hier los?" fragte der größere der beiden neuen mit scharfer Stimme. Er war jung, schlank, hatte helle Haare und listige Augen. 
"Der glaubt, dass er hexen kann! Ha, ha, ha..."
Der ältere, dürre Mann, der vor Lachen gekrümmt am Boden lag, war nicht mehr zu bremsen und so kicherte er prustend weiter. 
"Schweig still, oder willst du, dass mein Messer deine Kehle martert?"
Der kleine Mann war sofort still, denn der, welcher hier anscheinend der Kopf der Bande war, hatte ein langes Messer gezückt und fuchtelte bedrohlich damit herum, die Klinge blinkte im Feuerschein. 
Jetzt sprach der Mann mit dem Messer weiter zu Sendinior:
"Wer bist du, was willst du hier und woher kommst du? Spreche war oder du wirst den morgigen Tag nicht erleben!"
Der Druide schluckte. Zwar waren Todesdrohungen oftmals nicht so ernst gemeint, doch die Augen des Mannes schienen in ihm etwas unruhiges hervorzurufen, etwas, was bedeutete, dass er in Gefahr war. Die Züge des Mannes waren nicht eindeutig, schienen aber doch bedenklich und schlau, schlau genug, um einen Gefangenen am Leben zu lassen, fand Sendinior, aber wenn der Mann wirklich das war, für was er ihn hielt, ein Mörder, Dieb, sprich ein Fahrender, dann steckte er wirklich tief in der Klemme. Mit Fahrensleuten konnte man nicht spaßen, nur verhandeln, doch das Schlimme war, dass er im Moment nichts anderes als sein nacktes Überleben zum Handeln hatte.
"Ich bin Sendinior Allagan...", brachte er heraus, wurde aber sogleich wieder unterbrochen:
"Allagan? Der Druide Allagan?" Der Magier nickte vorsichtig, denn er musste aufpassen, was er in der Gegenwart dieses Fuchses sagte. Die Mine seines Gegenüber änderte sich blitzartig, ein nettes Lächeln trat auf und bewundernde Augen öffneten sich. Das lange Messer schob er zurück in seinen Gürtel.
"Meister Allagan, es ist mir eine Freude, euch kennen zu lernen! Ich habe schon so viel von euch gehört..." Er schüttelte Sendinior die Hand, der es endlich geschafft hatte, sich unter Qualen aufzurichten und sich nun auf seinen Stab stützte. "Vor allem deswegen, weil unser Wanderzauberer so viel quatscht..."
"Ich muss so schnell wie möglich nach Towrin und Irkwen!" beharrte er unnachgiebig.
"Nein, nein, nein, erst stelle ich mich vor, dann können wir übers Geschäft reden, schließlich seid ihr mein Gefangener. Meine Männer fanden euch draußen vor der Höhle liegen und brachten euch nach drinnen, Meister Sendinior! ... Ich bin Arian, der bekannteste Fahrensmann im westlichen Südland!"
"Freut mich sehr, aber ich kann nicht euer Gefangener sein!"
"Doch das könnt ihr! Und jetzt kommt mit, ich bringe euch zu unseren Wagen! Sie sind draußen in der Klamm! Wenn ihr etwas zu geben habt, könnt ihr euch von uns ein Pferd nehmen!"
Er nickte und folgte ihm, noch immer etwas wacklig auf den Beinen. 

"Also, was habt ihr, was wir begehren?" fragte der Fahrende und lächelte schelmisch, da er genau wusste, dass Allagan wusste, dass sie ihn schon längst durchsucht hatten.
Es war ein kühler Morgen und der neblige Dunst machte sich bereits im Westen breit. Die Sonne war hinter den blassen Wolkenfetzen nur schwer zu erkennen, doch sie war da, golden und grell wie immer. Allagan spürte, dass gestern jemand umgebracht worden war, dass die Macht den Besitzer gewechselt hatte, ob zur guten oder zur bösen Seite war nicht klar.
"Meine Magie. Wartet noch einen Tag und ich werde euch bei nächster Gelegenheit als Magier zur Verfügung stehen."
Zuerst hielt der Fahrende das für ein faires Angebot und nickte willig, doch dann schüttelte er schnell den Kopf und überdachte alles.
"Was wäre, wenn es keine Gelegenheit geben wird?"
"Einen Botengang oder einen Feind gibt es doch immer, besonders in diesen Zeiten des Krieges!"
Anscheinend war die Stimme des Magiers Arian gegenüber zu verspielt und listig, da dieser erst die Lippen schürzte und dann nachdenklich fragte:
"Was führt ihr im Schilde, alter Mann? Wie kommt es, dass ich euch nicht trauen kann?"
Allagan wurde sichtbar wütend:
"Wer soll hier wem nicht glauben? Ich bin ein ehrlicher Mann! Ihr seid ein Fahrender, ein Lügner und ein Dieb!"
Seine Stimme donnerte geradezu vor Wut, als er diesen Satz beendet hatte.
"Ist ja gut, ist ja gut", beschwichtigte ihn Arian, "Ihr mögt recht haben, dass ich ein Dieb bin, doch kein Lügner oder Verräter!" Sendinior wusste, dass die Fahrensleute es hassten, als Lügner oder Verräter dargestellt zu werden und genau darauf wollte er anspielen. "Nehmt mein Pferd!", sagte der Fahrende, während er sich mit einer achtlosen Handbewegung umdrehte, "Es soll niemand sagen, Arian Patrinell hätte seinen Gaul nicht einem alten, bedürftigen Mann gelassen, damit dieser auf seine alten Tage seinen Weg fortsetzen konnte!" 
Als er keine Regung des vor diesem Gefühlsausbruch geschockten Zauberers wahrnahm, sah er sich noch einmal gereizt und vergeblich versuchend seine Tränen zurückzuhalten über die Schulter und murmelte schimpfend:
"Verschwinde! Scher dich fort aus meinem Reich!" 

Alles tat seinen gewohnten Gang, Sendinior meldete sich bei dem jungen Run, der natürlich sofort bereit war mitzukommen und verließ dann Schattendüster, setzte seinen Weg über das Kreuzgebirge fort und gelangte schließlich nach Elpharag, eine Stadt, die nördlich von Waromir lag. Er stürmte in den Ratssaal, zerrte den jungen Halbelfen mit sich hinterher und hielt schnaufend und keuchend vor den Räten, die wohl gerade in einer sehr wichtigen Besprechung zu sein schienen. Schnell brachte er ihr Anliegen vor, wobei Run überhaupt nicht mitbekam, was er hier eigentlich sollte und verließ nach der Sitzung schließlich die Stadt.
Der Fahrende Patrinell heiratete und bekam einen Sohn, den er Arth nannte, ahnte dabei nicht, welche großen aufgaben auf den Jungen in der Zukunft warteten. So kaufte er sich schließlich ein Stück Land in Towrin und lebte dort mit seiner Frau und seinem Sohn. 
Milchemia erreichte Waromir, traf sich fast Zeitgleich mit Sendinior, trug dann aber dem König seine Erkenntnis vor. Wie von Zauber berührt, schien der König nicht mehr schläfrig und müde zu sein, sondern strotzte fast nur so vor Kraft und Ausdauer. Keiner wusste, dass es daran lag, dass der erste Muragecht schon längst besiegt worden war. 
Senragor war ebenfalls schnell zur Waldenburg gelangt, wo auch gleich seine Lehrstunden als Zauberer begannen. 

Milchemia beaufsichtigte die Bauten der zwei Festen, den Drachenfelsen und den Adlerfelsen. Beide waren in die Pässe des Nebelgebirges gebaut worden, um so den Ansturm der Dämonen aus dem Ostland zu verhindern. Er selbst hatte diese Idee vorgebracht. Der Pass aber im blauen Gebirge sollte offen bleiben. Durch diesen würde schließlich die geeinigte Armee aus den zwei Ländern gegen Barokin strömen. Der Plan war, dass die beiden bebauten Pässe als Ablenkung für die angreifende Patrouille dienten. Die Orks und Schattenwesen sollten gegen die Wälle anstürmen, wobei sich die menschlichen Angreifer um die feindliche Armee herumschlängelten und den Hadesfelsen einnahmen, dort würden sie sich verschanzen und die Wurzel des Übels zurücktreiben, den Ansturm aus der Schwarzsandwüste niederkämpfen.
Endlich war der letzte Stein gesetzt und schon tauchten aus der Ferne die dunklen Leiber der Armee auf, wie eine Woge, ein Teppich aus Dämonen, der sich über das ganze Ostland zog. Es war Nacht und die Fackeln brannten hell und warfen lange Schatten an die frisch hochgezogenen Mauern. Der Hauptmann selbst stand an der Brüstung des Drachenfelsens, erwartete mit gemischten Gefühlen den Aufmarsch der Feinde. Trommelschläge drangen von den Dunklen zu ihm herüber, wild und treibend. Seine Männer, so spürte er, zitterten und allen war bereits das Herz in die Hose gerutscht. Er schüttelte den Kopf. Nein, mit so einer mickrigen und verweichlichten Truppe würde er es nicht schaffen, den Kampf zu gewinnen, es war schier unmöglich! Unmöglich? Er dachte über dieses Wort nach. Früher hatte er es nicht gekannt und genau dieser Gedankengang verschaffte ihm jetzt die rettende Idee.
In würdevoller Pose stolzierte er die steinerne Treppe zu den Zinnen hoch, von wo ihn gewiss jeder sehen konnte. Noch einmal vor seinem sicheren Untergang zog er das abgewetzte Sarazenenschwert, hielt es ins Licht der Fackeln, sodass ein rötlicher Schein von ihm herüberspiegelte. Vor ihm lag seine Wehrmacht, schwer gepanzert, die Gesichter ernst und verkniffen, mit langen Speeren in den Händen und jetzt musste sogar Milchemia schlucken. Würde er es schaffen diese Menge umzustimmen? Verzweifelt drängte er sich keinen Blick hinter sich zu werfen, wo jetzt bestimmt die feindliche Armee über den Biran, den silbernen Fluss, schritt. Schon hörte er ihre Schreie und das Klappern von Harnischen und Rüstungen. Endliche hatte er sich überwunden, hatte das widerstreben in seinem Hirn niedergekämpft. Die Stimme mit der er jetzt rief, erinnerte ihn an die Schlacht, in der er das Schwert gefunden hatte. Welche Ironie, dachte er, das Ende ist wohl immer so wie der Anfang! 
"Männer!" Bereits die ersten Worte ließen die anderen zusammenzucken und ein ernster Gesichtsausdruck kehrte auf ihre Häupter zurück. "Ich weiß, es wird schwer, diesen Kampf heute zu überstehen, doch es ist das einzige, was wir tun können, um unserer Rasse das Fortbestehen zu gewährleisten! Ich weiß auch, dass es hart ist, dem Tode ins Auge zu blicken. Doch seht mich! Ich kämpfe seit vielen Jahren. Man nannte mich den Metzger von Waromir. Aber ich sage euch, in jedem von euch steckt ein Kämpfer, ein Metzger, wer es so will! Und jetzt haltet hier die Stellung, so lange, bis das Blut Muragecht’s über die Stufen der Halle der Zeit zu Satan rinnt!"
Ein plötzlicher Jubelschrei durchfuhr die Kämpfer und sie herrschten sich gegenseitig mit Machtschreien an, zu triumphieren. 
Der Aufmarsch der Feinde hatte begonnen. Es schien, als ob das ganze Ostland hier eingetroffen wäre, um nur diese eine Passfestung zu erobern...

Er wusste, dass er jetzt zu Muragecht gehen würde. Sendinior senkte das ergraute Haupt und machte sich bereit, sich in die Mauern des Hadesfelsens zu teleportieren, denn dort hoffte er auf den Untertanen des Herrn der Winde zu treffen, auf Muragecht. Bevor er aber zu diesem Ort reiste, musste er einen Ballen von Fragen von sich werfen, Fragen, die sich ihm schon seit langem aufdrängten:
"Muragecht hat mich schon einmal besiegt... Wird er es ein zweites Mal können?" Er schüttelte den grauen Kopf und faltete die Hände zum Gebet. "Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme und dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Amen." Nun lächelte er verschmitzt. Er wusste so deutlich wie niemand, dass sein Ende kommen würde. Und zwar bald, bei dieser Schlacht. 
Während er lachte, verließ seine Seele seinen Körper und tauchte in die Welt der Reisenden ein, schwebte über die Wolken zu dem tödlichen Felsen. 
Als sich sein Körper dort wieder materealisierte, stand er dem Dunklen direkt gegenüber.
Er musste sich in der hier wallenden Finsternis übergeben, als er Muragecht erblickte. Dieses Gesicht! Dieses verdammte Gesicht, schimpfte er sich und glaubte er hätte sich etwas eingebildet, doch dem war nicht so. Gerwin Cyprian stand wirklich vor ihm, in die Gewänder des Höllischen gehüllt.
"Übergebe dich ruhig, alter Mann! Deine Zeit ist vorbei! Nun habe ich das Schwert!" Er ließ die Waffe aus ihrer Scheide gleiten und vollführte ein paar Schlagübungen. "Siehst du sie? Ich wette, du weißt auch noch genau, wie sie sich anfühlt! Die hast du von einem anderen, jetzt toten Muragecht zu spüren bekommen!" Er grinste bösartig und beugte sich leicht hinunter. "Fragst du dich, wer der Mörder sein könnte? ... Nein, ganz bestimmt nicht. Du weißt, dass ich es war! Du alter Narr, hast geglaubt, ich lasse mich von dir ewig unterdrücken, hä? Dem ist aber nicht so! Erhalte nun die gerechte Strafe im Namen des Herrn der Winde!" 
Eisigblaue Flammen schossen aus dem einen Schwert, umhüllten nicht nur es selbst, sondern auch seinen Träger. Mit der geballten Kraft eines Kometenhagels stieß er zu, durchbohrte den Rumpf des Oberdruiden. Dieser erstarrte und als Gerwin die Klinge wieder herauszog, sackte er zusammen, doch sein volles Schmerzlimit hatte er noch nicht erreicht. Und so sprang er mit einem gekonnten Satz auf die Füße, Blut triefte aus seinem Brustkorb und sein Atem ging immer schneller.
"Hast wohl nicht gedacht, dass du so schnell tot bist, was?", grinste der Dunkle schief und sein dämonisches Lachen erfüllte den Hauptraum der Hadesfestung. 
"Nein!", schrie der alte aus letzter Kraft und bäumte sich mit dem knorrigen Stab in der Hand gegen Cyprian auf. 
"Du bist es nicht wert!" Die Stimme des dunklen war kalt wie Eis und er fügte dem Druiden eine weitere, stark blutende Wunde zu. "Hättest du Milchemia oder Senragor geschickt, hätte ich den Kampf gewonnen!"
"Senragor?"
"Ja, der kleine hat mehr Talent als wir beide zusammen! In ihm schlummert eine höllische Macht, ein endloses Schicksal erwartet ihn!" Lauernd trat er um den sich am Boden krümmenden herum.
"Wie..." 
"Der Herr der Winde, mein Gebieter, hat mir Einblicke in die Zukunft gegeben. Teilweise verschlüsselt, teilweise völlig offen gelegt! Ich weiß, dass ich in diesem Leben sterben werde. Aber nicht im nächsten! Senragor wird diese blutige Vorhersagung noch miterleben können, ha, ha! ... Nimm nun diese Kraft, um mich zu bezwingen!"
Damit stieß er das Schwert bis zum Heft in Sendinior’s Herz, sodass dieser von der Wucht des Angriffs zurück gerissen wurde und auf der Wand aufgespießt wurde.
"Nun erfülle sich die Prophezeiung!" sagte Muragecht laut und der Druide fühlte, was er zu tun hatte, er fühlte in sich hinein, tastete nach seinem Herz, spürte die Klinge und die Magie. Nun wusste er, dass er sich opfern musste, um der Welt den Frieden zu bringen...
"Na gut, so sei es!" presste er mit einem Blutstrom heraus und zapfte die Magie des Schwertes an. 
Ein unheimlich starke Welle aus Magie und gebündelter Kraft entfaltete sich aus seinem Körper, ließ den Körper des Bösen wie ein Nichts zu Asche zerfallen und überflutete den Hadesfelsen und seine weiteren Bewohner, zerschlug alle Feinde bis zum Nebelgebirge, wo auch dort schließlich der letzte Gegner fiel und das Land bettete sich in Frühling. Die Kälte des Winters war verschwunden, überall wo die dunklen Armeen gewütet hatten, blühten nun Blumen und helle Sträucher auf. Durch dieses Opfer wandelte sich die Welt und geriet wieder in ihre normalen Fugen und das Geheimnis der Wiederauferstehung drang an keiner Mann’s Ohr.

Milchemia seufzte erschöpft auf. Die große Schlacht war geschlagen, Frieden war. Doch wie lange? Und wo war Milliana...?
 

© Benedikt Julian Behnke
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Und schon geht's weiter zum 6. Kapitel (1. Kapitel des 2. Buches): Flucht

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