Die
Geschichte des Drows - Angriff auf das Königreich
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Kapitel 1 |
Assasino stand am Rand der Klippe und beobachtete die Szene, die sich vor ihm auftat. Eine riesige Menge an Kreaturen tummelte sich auf diesem Platz. Es waren drei Heere: Jeweils eins der Menschen und Orcs, die von einer Hand voll Vampiren angeführt wurden, und (der eigentliche Grund zur Besorgnis) ein Heer aus Vampiren, wie er es noch nie gesehen hatte. Und das sagte einer, der schon so manche Schlacht für die Spinnenkönigin gekämpft und fast in jeder Schlacht der letzten dreihundert Jahre teilgenommen hatte. Er versuchte ihre Zahl abzuschätzen und wollte, obwohl er ein gebildeter Krieger war, nicht glauben, auf welche Zahl er kam. Es waren über zwanzigtausend - allein nur die Vampire! So viele Drow-Krieger gab es gerade mal. Und er wusste, dass sich an zwei weiteren Orten die gleiche Zahl an Soldaten sammelten. Damit bestätigte sich die Befürchtung der Spinnenkönigin und der des Rates. Es würde wieder einmal zu einer Schlacht ums Überleben des Volkes kommen. Es sah sehr schlecht für die Allianz aus. Er kehrte zu seinen Gefährten zurück, die sich um ein Lagerfeuer versammelt hatten. "Und?" fragte ihn Duo. "Hatte die Spinnenkönigin recht?" "Leider ja", antwortete er, "es sind in etwa fünfzigtausend Orcs, doppelt so viele Menschen und zwanzigtausend Vampire." "So viele?" fragte Nina verzweifelt. "Das kann doch gar nicht sein!" "Aber so ist es", erwiderte er, "und das ist nicht alles, an zwei weiteren Stellen warten ebenso viele Truppen auf ihren Einsatz. Ganz Alzudat scheint geräumt." "Das würde bedeuten, dass dieser Krieg selbst für die Werwölfe und uns Drows zur Gefahr wird", erwiderte nun Randi, die bisher eher wenig zur Diskussion beigetragen hatte. "Wir müssen der Spinnenkönigen schnellstens Bericht erstatten." "Der Meinung bin ich auch, denn dies sind sehr schlechte Neuigkeiten", mischte sich nun auch der Letzte der Gruppe ein. "Ich kann mir vorstellen, dass schon ein neuer Auftrag auf uns wartet." Nun, da sie ihr Vorhaben beschlossen hatten, teilten sie sich wieder in die normalen Gruppen auf: Assasino und Nina gingen, um die Reittiere zu satteln, und die anderen bauten die Zelte ab, verstauten das Gepäck und machten sich zur Abreise fertig. Assasino ging mit Nina voraus, um den Weg zu erkunden, während die anderen schon auf ihre Reittiere aufsaßen. Nachdem sie eine Weile durch den Wald gelaufen waren, ohne etwas zu bemerken, was auf Späher hinwies, nahm Nina seine Hand, stellte ihn mit dem Rücken zu einem Baum, sah ihm ins Gesicht und sah ihn fragend an. "Du weißt, weswegen ich freiwillig mit dir gekommen bin?" fragte sie ihn. "Ich denke, du willst wissen, wie ich deine Frage beantworte", sagte er. "Und damit hast du recht. Du hast es viel zu lange hinausgezogen und mir in letzter Zeit nicht einmal in die Augen geblickt." "So etwas braucht Zeit, vor allem da die Gefahr droht, dass mir in diesem Krieg etwas zustößt." "Dir etwas zustoßen? Soll das ein Scherz sein? Du kämpfst nun schon seit zweihundert Jahren für die Spinnenkönigin und deine schlimmste Verletzung war ein gebrochener Arm!" "Aber versteh doch, dies ist nicht wie die anderen Kriege. Hier geht es um das Überleben unseres Volkes!" "Ich verfluche gerade diesen Grund, dass ich dich liebe." Diese Aussage verwirrte ihn und er wusste nicht, was er sagen sollte. "Immer denkst du an andere, nie an dich. Das ist -" Doch er erfuhr nicht, was es war, sondern wurde überrascht. "Ich erwarte deine Antwort bis morgen." Er war überrascht, mit was für einer Kälte diese Aussage kam. Sie drehte sich zum Gehen um, hielt noch einmal inne, drehte sich um, kam noch einmal mit ihrem Gesicht ganz nah an seins ran. "Ich liebe dich", sagte sie nur, küsste ihn auf den Mund und lief weinend wieder zur Gruppe. Verwirrt blieb er noch ein paar Minuten stehen, bis ihm der Geruch von Blut und Orcs in die Nase stieg. "Nina", flüsterte er und rannte los. Er hörte Kampflärm und kam dem Ort des Kampfes näher. Als er die Lichtung erblickte erschauderte er. Nina stand eingekesselt von Orcs in der Mitte der Lichtung. Sie blutete bereits aus zwei kleineren Wunden. Der Anblick ihres Blutes ließ ihn rassen. Er warf eine Feuerkugel auf drei Orcs, zog sein Langschwert und einen zusätzlichen Dolch mit vergifteter Klinge und sprang die ersten Gegner an. Er hackte dem ersten Orc sein Schwert gegen den Arm und stieß dem anderen sein Dolch in den Bauch. Er ließ die verwundeten kampfunfähigen Orcs zurück und griff weitere Feinde an. Er sah, wie sich Nina nun ebenfalls wehrte, was nun, da die Hälfte der Orcs gegen ihn vorging, auch Erfolg hatte. Schon bald lagen mehrere tote Orcs auf den Boden und die Drows kämpften nun Rücken an Rücken. Bald hatten sie alle Orcs vernichtet, doch der Schaden, den sie bei Nina hinterlassen hatten, war unübersehbar. Sie schien darunter zu leiden, dass sie so hilflos gegenüber der Orcs gewesen war. Er ging zu ihr, legte den Arm um sie und blieb so eine Weile liegen. Erst als Duo auf die Lichtung kam und sah, was für ein Massaker hier stattgefunden hatte, standen sie auf. Er fragte erst gar nicht was passiert war, sondern brachte die beiden wieder zur Gruppe. Als sie dort ankamen, wurden die ernsteren Wunden versorgt und sie ritten ohne Fragen weiter. © Duo
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