Ellesmarel von Eddy
Kapitel 2: Reise mit Umwegen

"Willst du schon aufbrechen?" Elaya stand vor Talmer, der gerade zur Tür gehen wollte.
"Was, wenn ja?" Talmer sah sie ohne irgendwelche Stimmungen im Gesicht an.
"Wenn ja gehe ich mit, denn du kannst dich doch nicht alleine durchschlagen, und wenn nein auch gut."
"Was auch gut? Hallo, erklär mir mal bitte, was du mit 'auch gut' meinst?"
"Mit auch gut meine ich - und jetzt gut aufpassen, Bursche - 'mir egal', verstanden? Egal!"
Mit dieser Art von Antwort hätte Talmer nicht gerechnet. Nichtmal in seinen kühnsten Träumen hätte er davon zu träumen gewagt, dass Elaya für ihn soviel machen würde.
"Wenn das so ist, dann komm, ich möchte los."
Sie gingen hinaus und die Straßen entlang aus dem Dorf.
"Und wie weiter?" fragten Talmer und Elaya gleichzeitig. Beide waren noch nie aus dem Dorf gegangen.
"Lass uns einfach geradeaus gehen und sehen, was passiert", schlug Elaya vor, woraufhin Talmer einwilligte.
So reisten sie Tage und Nächte und von Dorf zu Dorf.
Sie bestachen manch Pförtner, von dem sie Informationen bekamen.
Sie stahlen zu Essen und zu Trinken, was Elaya gar nicht gefiel, und so musste sich Talmer des öfteren Standpauken von Elaya anhören, dass es nicht gut sei, anderen Leuten das Essen wegzunehmen.
Als Elaya und Talmer schon zwölf Tage und zwölf Nächte weg waren, klappte Elaya zusammen und rührte sich nicht mehr. Talmer wusste nicht, was er tun sollte. Er wuchtete Elaya gegen einen Stamm und lief los um Wasser zu holen.
"Wo ist Wasser Sonst fängt es doch auch stänidg an zu regenen, wenn man es nicht braucht, also wo ist denn dieses bescheuerte Wasser! Mann, immer wenn man irgendetwas braucht, ist es nicht da!"
"Entschuldige...", begann ein älterer Mann, "ich habe zufällig dein Selbstgespräch mitbekommen, könnte ich dir etwas von meinem Wasser anbieten?"
Talmer wusste nicht, was er tun sollte.
"Was ist, wenn das Wasser vergiftet ist? Aber warum sollte der Mann das tun?
Ich brauch aber das Wasser, ansonsten - Nein, ich möchte mir 'ansonsten' erst gar nicht ausmalen", überlegte Talmer im Stillen.
"Bitte gib mir von deinem Wasser."
Der Alte reichte ihm eine Flasche voll mit klaren Wasser. "Hier, Junge, bitte schön, und jetzt beeil dich, ansonsten wird es deiner Schwester noch schlechter gehen."
"Aber woher weißt du...?" Noch ehe Talmer seine Frage beenden konnte verschwand der Mann.

"Dort wo der Honig fließt
ist eine Welt so farbenprächtig und schön.
Komm
 komm zu mir
Komm in meine Welt.
Dort wo der Honig fließt."

"Ist das nicht... Nein, das kann nicht sein und wenn doch... Ach, auch egal, ich kann mir das auch später überlegen, jetzt ist erst mal Elaya an erster Stelle."
Talmer lief lief so schnell ihn seine Füße tragen konnten und achtet nicht darauf, wo er durchrannte. Als er dann bei Elaya ankam, sah er, wie diese heuchelnd am Stamm lag. Er trat näher an sie heran, um ihr das Wasser in den Mund zu schütten.
Er öffnete ihren Mund und schüttete dann das Wasser in ihren Mund. "Es wird ja alles wieder gut, alles wieder gut." Er sah sie lächelnd an. "Jetzt kümmere ich mich mal um dich, so was kommt nicht häufig vor." Er legte sich neben Elaya.
"Wie das Leben einem so mitspielt, man weiß nie, was einen erwartet.
Aber was ist mit diesem Spruch gemeint?" Er schlief ein, während er darüber nachdachte.
 

© Eddy
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Und schon geht's hier weiter zum 3. Kapitel: Elayas Traum

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