Angurth spürte eine Veränderung,
es würde etwas geschehen in den nächsten Tagen. Er war alt, sehr
alt, er hatte viel Leid unter das Volk gebracht in der guten alten Zeit.
Seine Zeit rückte näher, zum Guten oder Schlechten das würde
sich entscheiden. "Das Ritual ist vorbereitet, wenn ihr wollt können
wir anfangen, mein Herr." "OB ICH WILL, IST NICHT DIE FRAGE; BIST DU WIRKLICH
BEREIT?"
"Ja, Herr." "DU WEIßT WAS DICH ERWARTET,
WENN DU VERSAGST!" "Ja, Herr" "DANN LASST UNS BEGINNEN." Hunderte von Fackeln
entzündeten sich auf ein Wort von Angurth hin, die Höhlenwände
spiegelten sich in einem unheimlichen roten Licht. Und in deren Mitte lag
Angurth auf einem riesigen Haufen Knochen. Lindan blieb der Atem weg, solch
Schönheit! Ihm kamen die Tränen. Vor ihm lag Angurth, Sohn von
Ancalagon dem Schwarzen. Eine grausige Schönheit, seine Schuppen waren
tiefschwarz und blutrot, seine Krallen hatte er in den letzten Jahren immer
wieder am harten Stein der Felswände geschärft. Sein Flügelschlag
war wie ein Orkan, Lindan wurde an die Wand gepresst. Und seine Stimme,
nie würde er sie vergessen. "BRING DIESE HURE HER; DURCH SIE WERDE
ICH MEIN GEFÄNGNIS VERLASSEN KÖNNEN. UND DANN WERDE ICH ÜBER
DIE LÄNDER HERRSCHEN, DENN WER SOLLTE MICH AUFHALTEN. LAUT DEINEN
UND MEINEN INFORMATIONEN SIND ALLE GROSSEN WEG. NIEMAND WIRD MICH AUFHALTEN."
Lindan führte Mareeil in die Höhle. Sie schrie vor lauter Panik
und schlug wild um sich, doch gegen die kräftigen Hände der Orks,
die sie festhielten, hatte sie keine Chance. Sie wurde an eine Wand gekettet.
Angurth kam näher heran. In einer alten Sprache, die heute keiner
mehr kennt, fing er an zu singen, eine alte und böse Sprache. Unter
den Augen der ungläubigen Orks wölbte sich ihr Bauch. Sie schrie
ein letztes mal auf. "Es klappt! Ich hatte recht, es klappt", flüsterte
Lindan zu sich selbst. Der Bastard war geboren, das tote Mädchen diente
Angurth noch als Nachtmahl. Beim nächsten Vollmond würde er frei
sein, und der Bastard würde der Schlüssel sein, heute war ein
guter Tag.
Sie überquerten das Schattengebirge nicht,
denn sie fanden keinen Pass. "Wir müssen durch Udûn", sagte
Falcon. "Also ich kenne mich da nicht aus!", sagte Gilmor "Es wird bestimmt
noch genug Orks für dich geben", grinste Fundin. Die beiden hatten
die letzten Tage fast jede freie Minute miteinander verbracht. "Wenn wir
welche finden, müssen wir aber Eci den Vortritt lassen, sonst ist
der wieder beleidigt." "Das habe ich gehört." "Ganz klar, mit den
Ohren", lachte der Zwerg. "Also ich bin schon mal in der Ebene von Udûn
gewesen, dort gibt es kein Wasser und keine Nahrung, wir müssen genug
mitnehmen." "Falcon, du warst schon mal in Udûn? Wann war das?„ Thorondor
sah ihn fragend an. "Ich war dabei, als König Aragorn Barad-dur niederriss,
oder besser gesagt der Rest der davon über war. Nach der Zerstörung
des Rings." "Du hast an der Seite des Königs gekämpft?" "Ich
habe ihn von weiten gesehen, Legolas war mein Führer in dieser Schlacht."
"Heute Nacht können wir durchwandern, wir haben Vollmond und es wird
eine klare Nacht," sagte Trakktor.
Heute war die lang erwartete Nacht, es war
Vollmond. Lindan hatte alle Soldaten des Wolfsclan in der großen
Halle versammelt. Es war schwierig Orks und Menschen einigermaßen
friedlich zu versammeln, selbst seine Stimme vermochte sie kaum zu kontrollieren.
Doch als er die Halle betrat verstummten beide Seiten, er hatte seine Priesterrobe
angelegt, dunkles Rot mit Schwarz abgesetzt. In der linken Hand hielt er
einen Speer. "Heute ist unser Tag, es ist endlich soweit. Unsere Macht
wird über den Westen hereinbrechen und niemand wird uns aufhalten
können. Denn der Tod selber wird über unsere Feinde kommen!"
Jubel brach aus, in der Halle wurde es noch lauter als das Opfer herein
gebracht wurde. "Seht!", rief Lindan. "Der Bastard, lange wurde es prophezeit.
Der Spross eines Elbenfürsten soll den Westen in die Dunkelheit führen.
Seht, hier ist Ghashognir, der Sohn von Ecthelion Fürst von Dol Banred."
Er hielt das Kind hoch über seinen Kopf. Im Schein der Fackeln leuchtete
seine Haut golden. "Lasst uns beginnen." Orks sowie auch Menschen begannen
einen Gesang der schrecklich und zugleich schön war. Immer wieder
war das Schreien des Kindes durch die auf- und abschwellenden Stimmen zu
hören. Doch nach Stunden der Arbeit war es vollbracht. Lindan kniete
nieder. "Mein Herr! Nennt mir euere Befehle!" Vor ihnen stand ein ausgewachsener
Elb mit pechschwarzem Haar und feuerroten Augen, sein Körper war über
und über mit einer Tätowierung eines Drachen bedeckt. "WAS HAST
DU GEMACHT? WAS HAST DU MIT MIR GEMACHT? WAR DAS DEIN PLAN?!" "Herr, ihr
wolltet aus dieser Höhle raus, das haben wir geschafft." "ABER ZU
WELCHEM PREIS?" "Ihr werdet eure alte Form wiedererlangen." "WANN UND WIE?"
"Sobald der Vater tot ist, der diesen Körper zeugte."
"Es ist schon spät, wir sollten rasten.„
Trakktor warf besorgte Blicke in Richtung Thorondor.
"Ich könnte auch eine Rast gebrauchen,
was ist mit dir Gilmor?" Ecthelion hatte die Blicke Trakktors richtig verstanden.
"Ich bin nicht müde, aber wir können eine Rast einlegen, obwohl
ich gegen jede Verzögerung bin", erwiderte Gilmor. "Wir laufen jetzt
schon seit Tagen durch diese Aschewüste, ich bin es leid, es ist trostlos
hier, alles ist tot, und Durst habe ich auch", sagte Fundin. "Wegen mir
braucht ihr nicht zu rasten.„ Thorondor versuchte tapfer zu klingen. Sein
Gesicht war blass und eingefallen. In den letzten Tagen war er immer schwächer
geworden. "Wir sollten nicht hier rasten, es ist zu gefährlich. Wenn
wir noch zwei Stunden weitergehen erreichen wir des Tal Imlad Gurth, dann
ist es nicht mehr weit bis zu den Ruinen." "Falcon hat recht, lasst uns
noch etwas weitergehen", sagte Thorondor.
Ghashognir hatte sich in den letzten Wochen
mit seinem neuen Körper angefreundet. Lindan hatte ihm eine schwarze
Schuppenpanzerung besorgt. Er trug keine Waffe, er brauchte keine. Er ritt
über Udûn auf einem großen Rappen, hinter ihm versuchten
seine Gefolgsleute mit ihm Schritt zu halten. Doch er trieb sein Pferd
mit ungeheurer Geschwindigkeit an. Lindan war hinter ihm, er hielt nicht
viel davon, dass er selber sich auf die Jagd gemacht hatte. Doch wie sollte
er IHN aufhalten. ER hatte eine Spur aufgenommen, die Spur seines Vaters.
Und niemand konnte sich ihm in den Weg stellen.
Dol Banred
"Euer Fürst ist nicht da, das höre
ich jetzt schon seit zwei Wochen. Er hat mich eingeladen, ich habe den
weiten Weg von Umbar nicht gemacht, um mit seinem Hauptmann zu sprechen.
Richtet ihm aus, falls er irgendwann mal wieder auftaucht, dass er unser
Handelsabkommen zerreißen kann, einen schönen Tag noch.„ Deor
schüttelte den Kopf, in seiner Jugend hätte niemand so mit ihm
gesprochen, nein bestimmt nicht. Aber er war nicht mehr jung, seine Kräfte
ließen noch nicht nach, aber seine Reflexe. Für einen Krieger
war das nicht gut. Er ging auf den Balkon, er brauchte frische Luft. Sein
Blick auf den Fluss gerichtet, bemerkte er den Seeadler zuerst nicht, der
sich in Kreisbewegungen auf ihn zu bewegte. Erst als er fast neben ihm
landete, sah Deor ihn. Ein wunderschöner Vogel, allerdings viel zu
groß für einen Seeadler.
Tal Imlad Gurth
"Ich habe Spuren gefunden, hier gibt es Orks",
sagte Gilmor. "Na was glaubst du denn, wir sind mitten im Schattenland,
dass du hier keine Gänseblümchen findest ist ja wohl klar." "Dein
Witz ist so groß, wie deine Körpergröße." "Nun lass
dir doch mal was anderes einfallen", sagte Fundin. "Hat jemand Ecthelion
gesehen?" fragte Falcon. "Er war eben noch hinter uns", erwiderte Trakktor.
Sie gingen auf ihren Spuren zurück, bis sie die Stelle fanden, an
der Ecthelion abgebogen war. "Nun sucht der sich seine Orks alleine, Mist."
"Fundin, wir müssen ihn finden, hier ist es zu gefährlich für
einen Elben allein. Trakktor und du folgt den Spuren und holt den Fürsten
zurück, wir schlagen das Lager auf", sagte Falcon
Der Fürst zog sein Schwert als er die
Höhle betrat. Er wusste nicht, warum er ohne die anderen hierher ging,
irgendwas zog ihn an, er hatte so eine Ahnung. Vor sich hörte er Stimmen,
Orkstimmen!!! Er schlich sich heran. In der Höhle hielten sich eine
Handvoll Orks auf, die sich einen Spaß draus machten eine junge Menschenfrau
zu quälen. Wut kam in ihm auf, er hasste Orks! Er stieß ein
kurzes Stoßgebet aus und stürmte in die Höhle. Die Orks
hatten nicht mit einem wilden Elben gerechnet, auch waren es keine geübten
Krieger. Nach kurzer Zeit lagen fünf von ihnen tot auf dem Boden.
"Wat is dat fürn Krach hier?" Eine große Gestalt erschien aus
einem Nebentunnel, den der Fürst übersehen hatte. Ein Troll,
ein Bergtroll! Es war lange her, dass Ecthelion einen gesehen hatte, das
letzte Mal hatte Deor ihm beigestanden, heute war er alleine. Er fasste
sein Schwert fester, als der riesige Bergtroll ihn sah und sofort auf ihn
zustürmte. Ecthelion konnte drei Schläge abwehren. Die Kraft
der Schläge ließ ihn in die Knie gehen, jedes mal schlug er
zurück, jedes mal traf er den Troll. Dennoch schien der nicht an Kraft
zu verlieren. Der Troll schlug wieder zu, doch diesmal schlug er nicht
auf den Elben, er versuchte die Frau zu treffen. Ecthelion warf sich im
letzten Moment dazwischen. Der Stiel der Axt traf ihn im Rücken und
ließ ihn taumeln. Der Schmerz raubte ihm fast die Sinne. Der Troll
griff nach seinem Arm, schlug ihm sein Schwert aus der Hand. "Jetzt ist
es um mich geschehen." Der Troll stieß ein tiefes Grunzen aus, und
ließ Ecthelion wieder fallen. Aus seinem Rücken ragte die Axt
Fundins, der im Höhleneingang stand. Trakktor lief mit einem Brüllen
und erhobener Axt auf den Troll zu. Für den fast bewusstlosen Fürsten
sah es aus, als wenn zwei Giganten miteinander kämpften, immer wieder
hörte er das Brüllen des riesigen Beornigers. Der Troll hatte
nicht die geringste Chance gegen die beiden Neuankömmlinge. Fundin
schlug ihm die Beine weg. So unwahrscheinlich sich das anhört, Trakktor
brach ihm das Genick. Ecthelion hörte den Zwergen noch fragen. "Wer
bist du, Mädchen, und was machst du hier?" Dann schwanden ihm endgültig
die Sinne. "Mein Name ist Meril und ich komme aus dem Süden, meine
Eltern wurden erschlagen von diesen Bestien."
"Ihr könnt von Glück sagen, dass
ihr noch lebt. Es war töricht, alleine gegen so eine Übermacht
zu kämpfen, allerdings könnte man ein gutes Lied daraus machen.
Was meint ihr Gilmor?" "Was ich meine? Er hatte unheimliches Glück
unser Fürst." "Was ist geschehen? Wo sind die anderen?", fragte Ecthelion.
"Fundin hält Wache und unsere beiden Menschen schlafen, sie brauchen
ihren Schlaf." "Falcon, würdet ihr bitte nach der jungen Frau sehen,
ich habe das Gefühl sie könnte Beistand gebrauchen." "Sie hatte
ich beinahe vergessen, werde mich sofort um das arme Ding kümmern."
Nachdem Falcon die beiden verlassen hatte, drehte Gilmor sich zu seinem
Fürsten um. "Was hast du dir dabei gedacht, einfach in diese orkverseuchte
Höhle zu wandern, es hätte alles mögliche geschehen können.
Fundin und Trakktor kamen gerade noch rechtzeitig. Bitte handele nicht
noch einmal so unüberlegt. Ich will dich nicht bevormunden, es ist
nur ein Rat." Die Sorge in Gilmors Gesicht schwächte den barschen
Tonfall ab. "Ich weiß nicht was mit mir war, ich fühlte mich
angezogen von dieser Höhle. Gut, dass die beiden mir gefolgt sind,
und gut, dass ich in dir einen Freund habe, der es nicht scheut mich zurechtzuweisen.
Wäre es nicht ratsam, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen,
die Leichen könnten gefunden werden. Es sind bestimmt noch mehr Orks
in der Gegend." "Das mag sein, aber die jungen Leute brauchen Schlaf."
Fundin näherte sich dem Lager. "Ich habe Feuer gesehen. Eins weit
in der Ebene, ich würde sagen drei Tagesmärsche. Und eins vor
uns, und das ist wesentlich näher." "Ich danke dir Fundin, ohne deine
Hilfe..." "Ist schon gut, ich hasse eben Trolle. Und dass ich nebenbei
euch half, nun das war Glück für euch" "Dennoch möchte ich..."
"Lasst es gut sein, ich denke ihr werdet während unserer Reise noch
genug Gelegenheit haben uns gegenseitig zu danken." "Wir brechen das Lager
ab, wecke die anderen. Es ist zu gefährlich hier. So langsam habe
ich es satt immer nur zu reagieren. Ab jetzt werden wir die Dinge lenken."
"Ja Fürst!!!", sagten Noldor und Zwerg wie aus einem Mund.
Der Tag brach an als sie den Turm erblickten,
oder besser gesagt das, was einst der Turm Barad Sereg gewesen war. Von
dem einst mächtigem Turm standen nur noch einige Teile. "Ich spüre
das Böse immer noch", sagte Falcon. "Ihr müsst wissen, dass hier
einst der Dunkle Herrscher selbst verweilte, hier war das Zentrum seiner
Macht. Von hier baute er sein Reich wieder auf, seine Ringgeister herrschten
lange nach ihm noch hier. Mein Vater erzählte mir vom letzten Bündnis
zwischen Elben und Menschen und wie sie ihn jahrelang belagerten. Mein
Vater sagte, der Turm Barad Sereg hätte wie ein Schädel ausgesehen.
Und heute stehen wir hier. Ein Ort des Bösen und ich frage mich, was
machen wir hier?" "Im Zweifelsfall Orks den Schädel einschlagen",
meldete sich Fundin zu Wort. "Du hattest ja auch lange nichts mehr gesagt",
sagte Trakktor. "Das ist der Ursprung", sagte Meril. Alle sahen sie verwundert
an. Ihre Stimme hatte sich verändert. Ihre Augen waren von solcher
Klarheit, dass selbst Ecthelion einen Schritt zurücktrat. "Was meinst
du damit? Sprich, weißt du mehr über diesen Ort?" drängte
Falcon. Als sie antwortete war es den Gefährten als hörten sie
Meril aus weiter Ferne. "Es ist lange her, dass ich hier war, zu lange.
Meine Macht sollte dieses Tote Land wiedererwecken." "Hat sie einen Schlag
auf den Kopf bekommen? Trakktor hast du sie Untersucht?" "Fundin, sei leise."
Wie aus einem tiefen Schlaf gerissen schaute Meril sich um. Sie sah verstört
aus, so als wenn sie die letzten Minuten nicht bei sich gewesen wäre.
"Herrin, wir haben Besuch", krächzte die
alte Helsa. "Besuch? Wie wir haben Besuch? Wer? Und Warum? Was will er?"
"Ähmm ich habe nicht gefragt." "Sind es wieder diese lästigen
Maden, die in letzter Zeit immer wieder hier auftauchen um nach verlorenen
Schätzen zu suchen?" "Wie gesagt ich habe sie nicht gefragt,
aber sie sehen nicht wie einfache Abenteurer aus. Es sind drei Elben unter
ihnen... und ein Zwerg!!!" "Elben und Zwerge? Nun, das scheint interessant
zu werden. Helsa hol mein Pferd. Heute bekommen wir Spaß." Helsa
ging die Stufen hinab in den Innenhof. "Helsa hol mein Pferd, Helsa mach
dies, Helsa mach das, was glaubt die eigentlich wer ich bin? Ihre Dienerin?"
"Genau das bist du, du solltest wissen, dass ich dich hören kann.
Also hör auf dich zu beschweren. Mach deine Arbeit.„ "Ja, Herrin "
"Aha, schon besser." Talina grinste vor sich hin. "Mal schauen was unser
Besuch will."
Es war lange her, dass Talina Besuch hatte.
Eigentlich wollte sie auch keinen, sie liebte die Einsamkeit. Vor langer
Zeit lebte sie auch in den großen Städten unter vielen Menschen.
Diese Bauern hatten nie verstanden was sie wollte, sie hatten Angst vor
ihr. Als Hexe wurde sie aus Pelargier vertrieben nachdem eine Heilsalbe
bei einem Händler nicht geholfen hatte. In Minas Tirith wurde sie
(fälschlicherweise) wegen Mord gesucht. Durch einen Liebestrank von
ihr starb ein wohlhabender Bürger. Talina wusste, dass sie nichts
damit zu tun hatte (bisher war noch niemand durch Rosenwasser gestorben).
Talina bestieg ihr Pferd, ein riesiger Rappe aus Rohan, ein prächtiges
Tier.
"Wir bekommen Besuch, ein Reiter er kommt
aus dieser Turmruine„, sagte Trakktor, der an der Spitze der Gruppe ging.
"Kein Reiter, eine Reiterin. Eine Frau ganz in schwarz gekleidet, mit tiefschwarzem
Haar. Nicht bewaffnet." "Tja Elbenaugen müsste man haben, was kannst
du noch erkennen, Falcon?" "Wir sollten auf der Hut sein, eine Frau ganz
alleine in dieser Gegend", warf Fundin ein. Gilmor schaute sich schnell
um. "Falcon kommt mit, wir brauchen sie ja nicht alle zu begrüßen
wenn sie etwas im Schilde führt, können wir sie vielleicht auch
ein wenig überraschen." Die beiden Elben verschwanden hinter einer
Felsnase. "Verhaltet euch normal, wir wollen sie nicht reizen.", sagte
Ecthelion.
"Ich begrüße euch in der Stadt
des Todes, ich rate euch euren Weg nicht fortzusetzen. Selbst die Weisen
meiden diese Stätte des Todes. Hier gibt es keine Reichtümer
mehr, alles ist verloren, seit langer Zeit." Talina blickte nach ihrer
Rede auf die Gefährten hinab. Ihr Rappe warf ungeduldig den Kopf in
den Nacken, sie hatte aber dennoch kein Problem sich auf dem Pferd zu halten.
"Was gibt es da unten nur so lange zu bereden?"
"Unser Fürst wird schon wissen was er macht, Gilmor." "Halte auf jeden
Fall deinen Bogen bereit, ich traue dieser Frau nicht." "Du traust keinem
Menschen." "Habe auch meine Gründe."
"Ich lasse euch jetzt wieder alleine, denkt
über meine Worte nach." "Wartet! Sagt was eurer Worte bedeuten. Und
was macht eine Frau wie ihr in dieser Einöde?" Ecthelion hatte schon
viele solcher Momente erlebt. Diese Person wusste mehr als sie sagte, er
müsste sie noch ein wenig mehr beschäftigen. "Nun warum sollte
ich? Ich sehe Tod um euch, ich sehe Tod vor euch und ich sehe Tod hinter
euch. Es wird mir eine Freude sein euch zu beobachten." "Und ich sehe dich
gleich tot, du Hexe!", rief Fundin "Mein Herr Zwerg, es gibt keinen Grund,
Groll gegen mich zu hegen." "Ich habe keinen Groll, ich habe eine Axt für
dich." "Unter diesen Umständen ist es wohl besser, euch zu verlassen.
Eins noch bevor ich gehe, ihr solltet was gegen den Tod unter euch unternehmen.
Und das ist ein wohlgemeinter Rat, und kostenlos dazu." Mit diesen Worten
wendete sie ihr Pferd und ritt davon. "Wir können sie doch nicht einfach
davon reiten lassen." Fundin hob seine Axt zum Wurf. "Senke deine Waffe.
Sie ist nicht unser Feind", raunte Ecthelion. „Aber...." "Lass es gut sein
Freund Zwerg", sagte Meril. "Was meinte sie mit der Tod unter uns?", fragte
Fundin. Trakktor schaute zur Seite, er vermied es den Jungen anzuschauen.
"Also das macht mich schon ein wenig nervös, gegen Orks und Trolle
ziehe ich ins Feld, keine Frage. Aber mit Hexen und Untoten will ich nichts
zu tun haben, das kann ich euch sagen. Außerdem geht mir dieses Land
langsam auf die Nerven. Was wollen wir hier eigentlich? Ich glaube kaum,
dass unser Freund Lindan sich hier aufhält. Wahrscheinlich plündert
er gerade eure Stadt." "Wir suchen eine Waffe um gegen diesen Lindan und
seinen Herrn anzugehen", sagte Thorondor. "Also ich hab eine Waffe, dieser
Lindanfuzzi wird wohl kaum gegen Zwergenstahl immun sein." "Du hast doch
gerade selber gesagt, dass du mit Hexerei nichts zu tun haben willst. Lindan
ist ein Hexer oder Zauberer oder was weiß ich, er hat es geschafft
innerhalb weniger Tage eine ganze Stadt nach seiner Pfeife tanzen zu lassen."
Thorondor versuchte, Fundin die Lage zu erklären. "Und woher wissen
wir, dass hier diese Zauberwaffe zu finden ist?" "Das hat die Flussfrau
mir gesagt, mein Freund", sagte Trakktor. "Hat sie dir auch gesagt, wie
diese Waffe aussieht?" "Nein, leider nicht." "Lasst uns weiter gehen, wir
werden diese Waffe schon finden", sagte der Fürst.
In diesem Moment kamen Gilmor und Falcon von
ihrem Posten wieder. "Reiter sind auf der Ebene hinter uns, eine große
Schar. Angeführt werden sie von einem großen Elben in schwarz-roter
Rüstung auf einem Rappen, unser Freund ist auch dabei. Sieht so aus
als folgten sie unseren Spuren." "Ihr habt gute Augen Freund Falcon", sagte
Thorondor. "Geht weiter, Falcon und ich werden sie beschäftigen, sucht
ihr nach der Waffe. Und passt auf diese Hexe auf." "Gilmor, das erlaube
ich nicht, wir bleiben zusammen." "Ja, und sterben zusammen. Mein Fürst,
bei allem Respekt, es ist die einzige Möglichkeit. Wir passen schon
auf uns auf, nicht wahr Falcon?" Der Silvan nickte nur. "Also ich laufe
nicht davon", brummte Fundin "Diese Gestalten machen mir auch keine Angst,
sollen nur kommen die werden meine Axt zu spüren bekommen. Bei Beor
das werden sie!" "Es ist nett von euch wie sehr ihr euch um uns kümmert,
aber wir wollen sie nicht bekämpfen, sondern von unserer Spur abbringen,
außerdem brauchen wir eurer Äxte bei unserem Fürsten, vor
uns das Land ist ebenso gefährlich wie hinter uns, und glaube mir
guter Zwerg, er wäre gerne bei uns." "Falcon hat recht, kümmert
euch um diese Waffe, die wir finden müssen, das ist wichtig", sagte
Gilmor. Mit diesen Worten verließen die beiden Elben das Lager.
Ghashognir stoppte abrupt sein Pferd. Die
Spur teilte sich und sein Ziel trennte sich vom Rest. Ein boshaftes Grinsen
zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er abstieg. "FOLGT DER HAUPTSPUR,
DAS HIER IST MEINE AUFGABE." Lindan ritt auf der Straße weiter gefolgt
von 30 Elitesoldaten. Der Bastard betrat die Höhle, es stank nach
Tod. Es lagen Orkleichen auf dem Boden und ein mächtiger Kriegstroll.
Er untersuchte die Höhle genau, und fand auch das was er suchte. Blut!!!
Gilmor und Falcon beobachteten wie der Reiter
sich von der Gruppe trennte. "Was machen wir jetzt, folgen wir diesem Reiter
oder bleiben wir an Lindan dran?" "Also ich denke, dass wir uns erst mal
um diesen Reiter kümmern sollten, die anderen wissen, dass sie verfolgt
werden. Dieser Riese ist mir unheimlich, ich will mehr über ihn erfahren.
Nimm deinen Bogen und sei bereit, Freund Falcon."
Die beiden betraten vorsichtig die Höhle,
er musste noch drin sein. Sein Hengst stand noch draußen. Gilmor
verzichtete auf sein Zweihandschwert, in den engen Gängen war diese
Waffe mehr als hinderlich. Er vertraute da auf seinen Langdolch, eine Waffe
aus alten Tagen. Falcon gab ihm mit dem Bogen Deckung. "Ist das nicht die
Trollhöhle", fragte er von hinten. "Leise, da vorne ist was." Ghashognir
hatte seinen Mantel abgelegt. Er hatte sich mitten in der großen
Höhle niedergelassen, sein Gesicht in seinen Händen verborgen.
"KOMMT HEREIN UND VERBERGT EUCH NICHT IM SCHATTEN; ODER SEIT IHR VON ANGESICHT
SO HÄSSLICH, DASS IHR EUCH IM DUNKELN HERUMDRÜCKEN MÜßT.
UND WARUM SEIT IHR MIT SOLCH GARSTIGEN WAFFEN UNTERWEGS? NUN SCHÄMT
EUCH NICHT UND ZEIGT MIR EUER ANGESICHT." "Woher weiß er, dass wir
hier sind?", flüsterte Gilmor "ICH WEIß EINE MENGE, MEIN KRIEGERISCHER
FREUND! TRITT NUR NÄHER." "Na dem werd ich es geben." Gilmor richtete
sich auf und betrat die Höhle, die Spitze seines Langdolchs zeigte
nach unten. In dem Moment, da er die Höhle betrat, wusste er, dass
er in der Falle saß. Ghashognir schaute auf, dem Elben direkt in
die Augen, feuerrot blickten sie Gilmor bis auf die Seele. Der fühlte
sich nackt, hilflos, klein. Er hatte das Gefühl, einem überaus
mächtigen und bösen Gegner gegenüberzustehen. Gilmor war
ein mutiger Mann, doch das war unglaublich, noch nie in seinem Leben hatte
er sich so klein gefühlt. "WERF DIESES LÄCHERLICHES SPIELZEUG
WEG, WEN WILLST DU DAMIT SCHRECKEN? KOMM ZU MIR UND STIRB!" Mit diesen
Worten sprang Ghashognir auf und richtete seine Hände auf den Noldor.
Ein blauer Blitz sprang aus seinen Fingerspitzen und traf Gilmor mitten
in der Brust ehe dieser reagieren konnte. Er wurde zurückgeschleudert
und schlug hart gegen die Höhlenwand. Falcon, der bisher wie versteinert
im Gang gestanden hatte, feuerte in schneller Reihenfolge drei Pfeile ab,
alle trafen ihr Ziel. Wirkungslos, sie prallten wie von einer Steinwand
ab. "DU WAGST ES AUF MICH ZU SCHIEßEN, DU WICHT!" Wieder hob
er seine Hände und wieder schoss ein Blitz aus seinen Fingern, doch
Falcon war vorbereitet, er sprang zur Seite. Doch der Gang war zu eng,
um der geballten Macht vollständig auszuweichen. Sein Bogen fiel zu
Boden. Ghashognir näherte sich dem Silvan. "DU WILLST SPIELEN? NETT!
EIN WENIG ÜBUNG KANN NICHT SCHADEN." Falcon stand auf und zog sein
Schwert, eine Klinge aus feinstem Mithril. Er hatte schon früher gegen
Zauberer gekämpft, es war immer schwer gewesen. Er musste ihn nur
unvorbereitet treffen, ihn schnell treffen. Falcon wusste nicht gegen was
er da in Wirklichkeit kämpfte. Aus dem Augenwinkel sah er Gilmor,
der holte etwas aus seinem Umhang hervor. Falcon schlug schnell und gezielt
zu, einmal, zweimal, dreimal. Doch seinem Gegenüber schien das überhaupt
nichts auszumachen. Falcon wich zurück. "BIST DU FERTIG?" fragte der
Bastard mit einem schiefen Grinsen. "DANN NIMM DAS!" Blaue Blitze umfingen
Falcons Kopf, die ihn zusammenbrechen ließen. Ghashognir hob Falcons
Schwert auf und wendete sich Gilmor zu. "MAL SCHAUEN, WAS DEINE FREUNDE
SAGEN, WENN SIE DICH MIT SEINEM SCHWERT IN DER BRUST FINDEN." Er hob das
Schwert über den Kopf und wollte gerade zuschlagen, als Gilmor eine
riesige Doppelarmbrust auf ihn abfeuerte. Alleine die Wucht des Aufpralls
ließ den Bastard zurückweichen. Seine Augen weiteten sich in
Unglauben. Weißer Rauch stieg von den beiden Bolzen auf, die in seiner
Brust steckten. Elbenmagie! Gilmor nutze die Gelegenheit, rannte zu Falcon,
griff nach ihren Waffen, warf ihn sich über die Schulter und rannte
so schnell er konnte aus der Höhle heraus. Dieser Gegner war für
die beiden zu viel. Beide waren gute Kämpfer, aber für diesen
mussten sie sich was besonderes einfallen lassen. Hinter sich hörten
die beiden einen Schrei des Wahnsinns.
"Wir hätten die beiden nicht alleine
gehen lassen sollen" sagte Fundin, "die haben ihren Spaß und wir
schleichen hier in diesen Ruinen herum wie Diebe in der Nacht. Ich frage
mich, wohin diese Hexe verschwunden ist, ich würde mich besser fühlen
wenn ich das wüsste." Die kleine Gruppe hatte sich trotz aller Warnungen
in die Ruinen der Todesstadt geschlichen. Meril und Thorondor fühlten
sich sichtlich unwohl. Fundin war ungehaltener und nervöser als normal,
seitdem sie die Stadt betreten hatten. Trakktor wurde immer stiller und
der Fürst schaute sich ständig um, in der Hoffnung seine Freunde
zu sehen. Auch er wünschte sich seine beiden Begleiter herbei, es
war ein Fehler gewesen sie alleine ziehen zu lassen. Gerade als er umdrehen
wollte um sie zu suchen, hörten die Gefährten Hufgeräusche
hinter sich. "Verteilt euch, schnell", rief der Fürst. Schnell hatte
er seine Ängste vergessen und sein kühles Denken übernahm
die Führung. Fundin blieb bei Meril und Thorondor. Trakktor und Ecthelion
versteckten sich in einer alten Turmruine. Alle vier sahen die Reiter,
die in vollem Galopp den Hügel herauf kamen, angeführt von Lindan
Sato. Vier gegen Dreißig, eine gute Chance wie Fundin meinte. Trakktor
fasste seine Axt fester, nie hätte er gedacht in so einem trostlosen
Land zu sterben. Fürst Ecthelion hob seinen Bogen und zielte sorgfältig,
ein Schutzgebet kam über seine Lippen. Er ließ den Pfeil von
der Sehne fliegen. Gleichzeitig hatte Fundin mit seiner Armbrust auf Lindan
gezielt, dieser hatte aber das Klicken dieser Waffe gehört. Er ließ
sein Pferd steigen, das Sekunden später tot unter ihm zusammenbrach,
getroffen von Pfeil und Bolzen. Chaos brach aus. Mit wildem Geschrei stürzte
Trakktor auf die Reiter, er schwang seine Axt mit der Leichtigkeit eines
Holzfällers. Fundin, angespornt von seinem großen Freund, warf
seine Armbrust zu Boden, griff seine Axt und seinen mit Zwergenrunen übersäten
Schild und tat es ihm gleich. Fürst Ecthelion versuchte in diesem
Chaos Lindan auszumachen, konnte ihn aber in diesem Durcheinander nicht
finden. Thorondor hielt die Waffe seines Urgroßvaters in der Hand,
als Lindan plötzlich vor ihm stand. "Du? Das kann doch nicht sein,
du bist tot, ich habe dich getötet", schrie er. "Nun anscheinend hattest
du Unrecht", sagte Thorondor im ernsten Ton. Lindan sagte nichts sondern
zog in aller Ruhe sein Schwert. Die beiden stürzten aufeinander zu,
schlugen aufeinander ein. Es war ein tödlicher Schwerttanz. Thorondor
wuchs über sich hinaus, seine Klinge wehrte jeden Schlag von Lindan
mit Leichtigkeit ab. Plötzlich hörte er eine Stimme in seinem
Kopf. "DENKE DARAN, ER KANN DICH NICHT NOCHMAL TÖTEN!" Thorondor schlug
noch zweimal die Waffe von Lindan zur Seite. Dann griff er an, sein Gegenüber
hatte sichtlich Schwierigkeiten seine Angriffe abzuwehren.
Fundin blutete aus mehren Wunden, aber um
ihn herum lagen mehrere Tote, getroffen von Axt und Pfeil. An Trakktor
wagte sich keiner mehr heran, jeder der ihm zu nahe kam, wurde durch die
Wucht seiner Angriffe vernichtet. Keiner achtete auf Adem, einen Soldaten
aus Rhûn, er schlich sich von hinten an den Elben heran, der aus
dem Hinterhalt seine Gegner mit Pfeilen eindeckte. Adem hob seinen Speer,
bereit zum Wurf, er hatte den Fürsten direkt vor sich. Mit einem Grunzen
und weit aufgerissenen Augen brach er zusammen, in seinem Rücken steckten
zwei Armbrustbolzen. Ecthelion sah mit Erleichterung Falcon und einen grinsenden
Gilmor, die sich mit einer Wildheit in die Schlacht stürzten wie er
sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Es gab sie also noch, die Magie
der Altvorzeit, dachte er. Ganz in Gedanken versunken sah er nicht die
dunkel verhüllte Gestalt die ihn beobachtete. Die vier Krieger stellten
sich Rücken an Rücken und jeder der ihnen zu nah kam starb einen
schnellen Tod.
Thorondor stieß seine Klinge tief in
den Leib seines Mörders. Lindan schaute erstaunt auf seinen Unterleib,
das konnte nicht sein. Er hatte ein anderes Schicksal. Er konnte noch nicht
sterben, nicht so, getötet von einem Jungen wie diesem. Er brach zusammen,
seine Lippen wollten noch einen Fluch aussprechen, doch es kam nur noch
Blut aus seinem Mund. "Es ist vollbracht, endlich habe ich Ruhe." Thorondor
brach neben seinem Mörder zusammen, seine Bauchwunde war wieder aufgebrochen.
Und hier mitten in Mordor erfüllte sich sein Schicksal; er starb so
wie er schon vor Wochen sterben sollte, in den Straßen von Dol Banred.
Die vier Krieger standen über ihren getöteten
Feinden, sie hatten es geschafft. Sie lebten noch. Meril weinte um den
jungen Thorondor, und da wo ihre Tränen den Boden berührten erblühten
kleine Blumen, mitten in Mordor. Sie weinte und ihre Trauer war ein nicht
versiegender Fluss aus Tränen. Doch dann erschraken sie zutiefst,
denn über ihnen erhob sich mit wildem Gebrüll der geflügelte
Drache Angurth.
Alle Vier schauten zu ihrem Fürsten.
Er lag ausgestreckt auf dem Boden, aus seinem Rücken ragte ein juwelenbesetzter
Dolch. Eine tiefe Stille senkte sich über die verbleibenden Gefährten,
heute war ein schlechter Tag. Sie hatte gut gekämpft und gewonnen,
doch zu welchem Preis. Thorondor, ein vielversprechender junger Mann und
guter Soldat, war seinem Schicksal erlegen. Ecthelion, der Fürst der
Stadt Dol Banred, war heute gefallen, hinterrücks erdolcht. Und Meril
hatte anscheinend vollends den Verstand verloren, sie weinte ohne Unterlass
und murmelte etwas vor sich hin. Trakktor versuchte vergeblich eine schwere
Wunde an seiner Seite zu verbergen. Falcon und Gilmor, noch immer durch
die Angriffe des Bastards geschwächt, suchten nach Spuren des Mörders
ihres Fürsten. Und der Zwerg Fundin ließ sich einfach fallen,
da wo er stand. Er kämpfte lieber gegen Orks, als gegen so große
Feinde, er war einfach nur müde.
Talina bewegte sich vorsichtig durch die Ruinen,
sie wollte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit des Drachen auf sich lenken.
In ihrer Hand hielt sie einen Ring, einen wertvollen Ring, das spürte
sie. Es war nicht schwierig gewesen, diesen Elben zu erdolchen, er war
so mit seinen Feinden beschäftigt, dass er sie nicht bemerkt hatte.
Sie sah die beiden anderen Elben, die ihre Spur aufgenommen hatten. Mit
diesen beiden hatte sie nicht gerechnet, woher waren sie gekommen?
Er wanderte durch eine schier endlos wirkende
Halle, an den Wänden hingen wunderschöne Wandteppiche, die Geschichte
Mittelerdes beschrieben. Schemenhaft sah er andere Gestalten die wie er
durch diese Hallen liefen. Es war still, kein Laut war zu hören.
Der Drache flog einige Male über die Totenstadt
hinweg, bevor er nach Norden abdrehte, um sich vielversprechendere Ziele
auszusuchen.
© Falcon
An Cu
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