Nacht. Einige Grillen zirpten im hohen Gras, das sanft vom Wind
hin und her gewiegt wurde. Das schuhuen eines Käuzchens hallte in
das Tal und einige Rebhühner, versteckt im dichten, schützenden
Unterholz, hoben ihre Köpfe und blickten leicht verängstigt in
die tiefe Finsternis. Es knackte und ein donnerndes Geräusch weckte
alle Geschöpfe des Waldes, so als ob etwas Großes aus den sicheren
Armen des Waldes zu entfliehen versuchte. Es wurde immer lauter... KRACH!!
Ein Keiler wachte plötzlich auf, schaute auf und trabte tiefer in
den Wald hinein. Die Schnauze dicht am Boden, schnupperte das mächtige
Tier seinem Weg entlang und horchte gespannt auf. Energisch suchte es nach
der Quelle des gewaltigen Lärmes. Mit dem Rüssel schob es einige
Eicheln beiseite. KNIRSCH!! Der Körper des Wildschweins spannte sich
an, warf den Kopf imposant zurück und stand regungslos da. KRRRR!!!
Einige Äste fielen zu Boden und völlig verschrockene Vögel
flüchteten panisch aus den Kronen der Bäume. Einhörner,
Hirsche, Wildsäue, Waldhühner, alle Tiere des Waldes befanden
sich in heller Aufruhr und rannten so schnell wie es nur möglich war
aus dem nächtlichen Wald. Der Eber verharrte eine Zeit lang, so groß
war die Neugier! Was konnte das nur sein? Wer oder was störte die
Ruhe? KRACH!!! Der Keiler strengte seine Augen an und blickte in die Richtung,
aus der die Tiere gekommen waren. Und da... helle Lichter durchfluteten
die Dunkelheit und kleine Steinchen auf dem erdigen Boden bewegten sich...
Die Erschütterungen wurden immer stärker, plötzlich. KRRRKSS!!!
Donnernde Hufe schlugen hart auf dem Boden auf und rasten im Galopp durch
den Wald. Hunderte, aber Hunderte von Reitern preschten auf ziemlich abgemagerten
und verschwitzten Pferden durch die Haine und hinterließen ein wahres
Feld der Verwüstung.
Einer der berittenen Krieger warf die Fackel, die er hielt, in das
Gebüsch und zog sein Schwert. Er zerrte an den Zügeln und das
arme Reittier, ein wunderschöner Rappe, blieb stehen und schnaufte
und war einigermaßen dankbar für das Päuschen. Das Feuer
wirbelte herum und zerfraß das Grün des Waldes.
"Was ist Arturo? Willst du etwa jämmerlich verbrennen? Komm,
lass uns schnell von hier verschwinden, sie sind tot. Sie können
keinen Schaden mehr anrichten. Wir haben wichtigeres noch zu tun."
Der Reiter drehte sich um. Er war noch jung, vermutlich erst achtundzwanzig
Jahre
alt. Sein silbernes Haar schimmerte im Schein der roten Glut. Seine Augen
verharrten auf dem Feuer. Schwarz, schwarz wie die Dunkelheit leuchteten
sie. Plötzlich richtete er seinen fragenden Blick auf den dicken Kriegsherren.
Der nickte bloß in die Richtung der davon reitenden Armee und stürmte
voran. Arturo seufzte, steckte seine Waffe in den Schaft und klopfte auf
dem Hals seines Pferdes und folgte.
Sonnenlicht brach durch die Nacht. Das Rufen der Nachtigallen
und Amseln erfüllte die morgendliche Luft mit Lebensfreude. Der Himmel,
in orangen und scharlachroten Farbtönen getaucht, erstreckte sich
in aller Pracht am Firmament. Das Wasser eines nahe gelegen Sees reflektierte
das Licht der Morgensonne. Überall wuchsen die schönsten Blumen
und zierten wie ein weiter Teppich die Landschaft. Einige wilde Pferde
grasten zwischen den schönen, noch vom Tau besetzten Blüten.
Eine ältere Stute mit bräunlichem Fell bewegte zum Takt des Windes
die Ohren. Doch dann hob sie ihren Kopf und blickte in den von Wärme
flirrenden Himmel. Sie stieß einen grellen Warnschrei aus und die
gesamte Herde stob auf und davon. Zarte Hufe warfen die üppige Erde
auf, zerstampften das Gras und galoppierten den Hügel hinauf. Das
Pferd fiel langsam in einen gemächlichen Trab als es den Hügel
erreichte. Die Stute langte mit dem schwarzen Kopf nach dem saftigen Gras
und rupfte es anschließend raus. Die Kiefer knackten, das Gras wurde
von den Zähnen des Pferdes zermahlen.
"Oh, da bist du ja, Tikwa!" Ein junges Mädchen stampfte erschöpft
den Hügel hinauf. Tikwa hob den Kopf und schnoberte. "Hau nicht einfach
wieder ab! Hörst du?" Das Pferd wieherte laut und trabte zu seiner
Herrin. Holly streichelte das warme Maul des Tieres und lehnte sich leicht
gegen Tikwas Schulter. Sie starrte in den Himmel und atmete verzweifelnd
auf. Sie griff nach den Zügeln, um das Pferd zurück nach Barka
zu führen.
Holly war nicht irgendein fünfzehnjähriges Mädchen.
Genau genommen war sie ein Lehrling der Ahnenwächterin Sylvanas, einer
weisen, mächtigen Magierin der Schicksalswächterin Eris. Die
Bewohner Ilions glaubten an eine mächtige Ahnengöttin namens
Eris. Man sagte, Eris sei eine schöne Frau mit Engelsflügeln
und einem gutmütigen Wesen, die über das Schicksal bestimmte
seit sie den gewaltigen Kampf gegen ihre eifersüchtigen Brüdern
und Schwestern gewann. Diese Legende kannte jeder. Etwas weniger bekannt
oder besser gesagt eher als unwichtige Personen geahndet, waren die Wächter.
Die Wächter beschützten, wie Sylvanas auch, den Planeten Ilion
vor Katastrophen und anderen unaussprechlichen Dingen. Bewundert wurden
sie dafür aber nicht.
Holly stieg auf den Sattel ihres Pferdes und trabte den Hügel
hinunter. Sie musste sich aber langsam sputen, denn sonst würde sie
gewiss Schelte von ihrer Ziehmutter bekommen. Tikwa wieherte laut. Sie
trabte durch die Wiesen und schnaubte vergnügt. Holly hielt jedoch
immer wieder Ausschau in den Himmel. Sie suchte Yukari, ihre Vertraute.
Doch bis jetzt hatte sich das gefiederte Geschöpf des Himmels noch
nicht gezeigt. Widerwillig trieb Holly ihre Stute zum Galopp an und stürmte
durch das frische, üppige Tal. Es war besser, wenn sie so schnell
wie möglich nach Barka ritt, als wenn sie stundenlang darauf gewartet
hätte, dass Yukari endlich mal auftauchen würde. Ab und zu brachte
sie ihr Pferd zum Stehen, weil sie meinte, die melodische Stimme Yukaris
zu vernehmen.
Es dauerte nicht lange, bis sie den Elfenbeinwasserfall erreichte.
Das kristallklare Wasser sprudelte munter aus einer Quelle des Dirasgebirges
und verwandelte sich in einen großen, weiten Gebirgsfluss, bevor
das Wasser durch den Fall sich in eine archaische Schönheit verwandelte.
Jeder einzelne fallende Wassertropfen brach das Licht und verzauberte das
graue Gestein in ein buntes Farbenspiel der Sonne und des Wassers. Die
herrlichsten und exotischsten Blumen in ganz Alterikas wuchsen hier am
Wasserfall.
Holly stieg von Tikwa und führte das etwas müde Pferd
zum Fluss. Tikwa schnaubte leise und senkte den derben, großen Kopf,
um zu trinken. Die schwarze Pferdeschnauze wurde vom reinigenden Wasser
besprenkelt, während Tikwa das Wasser durch den Rachen rann. Auch
Holly trank einige Schlucke des kühlen Nasses und verspürte eine
angenehme Kühle und Erfrischung. Als sie fertig war, setzte Holly
sich auf einen runden Felsen auf dem Fluss, zog ihre Lederstiefel aus und
hielt ihre Füße in das vorbeistrudelnde Wasser. Sie spürte
wie das Wasser ihre Füße umfloss. Holly schloss die Augen und
Tikwa watete durch das Wasser. Holly bekam längst nicht mehr mit,
was um sie herum geschah. Viel mehr träumte sie und döste unter
den wärmenden Strahlen der Sonne, anstatt aufzustehen und weiter zum
Festungskomplex Barka zu reiten. Sie würde mal wieder fürchterlichen
Ärger und Stunk mit Zira und dem Kindermädchen Mamara haben,
aber normalerweise sollten die sich ja eigentlich längst an Hollys
Pomadigkeit gewöhnt haben.
Während sie sich weiter gehen ließ, merkte sie nicht,
dass sich ihr etwas näherte. Das Geschöpf war ungefähr so
groß wie ein Steinadler, der Körper war aber sehr viel feiner,
leichter und gebrechlicher und zwei gewaltige, silbrig schimmernde Adlerschwingen
trugen es durch die Lüfte. Das schneeweiße Gefieder war lang
und wirkte etwas verstrubbelt am schlanken, spindelförmigen Körper.
Das Tier flatterte zum Ufer des Flusses und rückte mit dem feinen,
bronzefarbenen Schnabel einige bunte Steinchen vom Ufersand weg. Es lief
lautlos durch das Wasser, um nicht entdeckt zu werden. Das Schwanzgefieder
war lang und mit einem äußerst hellen Violett gesprenkelt. Holly
bemerkte das adlerartige Wesen nicht. Sie schaute hinüber zu Tikwa,
die die Schnauze in das Wasser steckte und einige Wasserpflanzen hinaus
rupfte und diese zerkaute. Plötzlich hielt sie inne und legte die
Ohren an. Sie hob und senkte immer schneller und ausladender den Kopf und
wieherte laut nach Holly. Diese starrte ihre Stute fassungslos an und sprang
vom Felsen.
"Ruhig, Tikwa! Hast wohl eine Wasserschlange aufgescheucht?"
sprach sie mit sanfter Stimme auf das aufgebrachte Pferd ein, während
sie mit vorsichtigen Schritten durch das Wasser ging und nach den Zügeln
griff. Tikwa jedoch wieherte laut und bäumte sich auf. Holly entfuhr
ein Schrei des Entsetzens als Tikwa mit ihren Hufen auf die weiche Erde
im Wasser auf stampfte. Dann war sie ruhig und entspannt. Wie immer eigentlich.
Holly hob die Arme und sah sich an. Von oben bis unten war sie von
dem Hufstampfen Tikwas klitschnass geworden. Besonders ihre helle blaue
Schlaghose und ihr weißes Top. Sie atmete etwas gestresst auf und
blickte Tikwa an, die sich inzwischen in aller Ruhe wieder ihren Wasserpflanzen
widmete.
"Das merk ich mir!" zischelte Holly ärgerlich und schnappte
ihre Lederstiefel und watete durch das Wasser zum Ufer.
Unerwartet sprang das Geschöpf, das im Wasser auf sie gelauert
hatte, Holly an den Rücken. Es kreischte leise mit seiner melodischen
Stimme und schaute Holly an, die ebenfalls, kreidebleich im Gesicht, den
Adler geschockt ansah. In dieser Schreckensekunde hatte das Mädchen
sicherlich sonst was gedacht, aber als sie dann den Adler sah, der neben
ihr mit den großen, mächtigen Adlerschwingen flatterte, atmete
sie erleichtert auf.
"Ach du bist’s, Yukari", keuchte sie. "Ich habe mich vielleicht
aber erschrocken…"
Holly ließ sich resigniert in ein Feld Mohnblumen fallen.
Yukari tat es ihr gleich und scharrte mit den gewaltigen Krallen
tiefe Furchen in die weiche, trockne Erde. "Ich hab schon ellenlang nach
dir gesucht, Holly!" sagte Yukari vorwurfsvoll und warf Holly einen fragenden
Blick zu.
"Und? Was ist mit dir? Ich hab gewartet und gewartet und du bist
trotz alldem nicht gekommen!" konterte Holly.
"Wenn du ständig weg gehst…" meinte Yukari beiläufig und
legte die Flügel zusammen. Yukari begann zu schweigen und lauschte
der Stimme des Windes, zumindest solange, bis Holly versuchte, ihr zu widersprechen.
"Warum bist du eigentlich so nass?"
"Warum fällst du mir ins Wort?"
"Holly… bitte."
"Weil Tikwa sich vor irgendwas erschreckt hat…"
"Ouh, ähm Holly?"
"Ja Yukari?"
"Ich glaub, ich war das…"
"Was?"
"Na das mit Tikwa…"
"Yukari, sprich dein Gebet, du devoter Vogel!"
Kreischend jagte Yukari in die Luft und floh vor Holly, die aufstand
und auf Tikwa ihre Vertraute verfolgte. Vertraute, Holly war einer der
wenigen, die einen hatte.
Man erzählte sich, Vertraute seien mächtige, himmlische
Wesen der Ahnengötter, die dazu bestimmt waren, den Sterblichen zu
helfen, andere meinten, es seien Dämonen der Hexen und Magier, die
nichts als boshafte Scherereien anrichteten. Auch andere Gerüchte,
wie, dass die Vertrauten sich in mächtige Tiere ihres Elementes verwandeln
konnten oder dass diese sogar in der Lage waren, gewaltige Urkräfte
der Magie freisetzen zu können, waren stark vertreten. Nichts desto
trotz waren diese Tiere nichts weiter als eine Art Seelenverwandte. Sie
besaßen viele Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten mit ihren Meistern
und waren unweigerlich mit ihm verbunden. Egal, ob es nun um eine einfache
Freundschaft handelte oder um eine Art ewig vertraute Verbundenheit. Stets
erlitt der Vertraute das gleiche, egal, ob physisch oder psychisch, was
dem Menschen widerfuhr, eine Art seelischer und körperlicher Pakt,
der bis in den Tod anhielt, und vor der es keine Rettung gab. Doch dies
war Holly gleichgültig. Sogar das Risiko, dass sie eines Tages durch
einen Unfall zusammen mit Yukari in den Tod gerissen werden konnte. Obwohl
sie nicht da war, obwohl sie keine Schuld traf, obwohl sie gesund war.
So traf auch sie das Schicksal was über Yukari, den Sturmadler bestimmte.
Aber dessen war sie sich bewusst, wie jeder, der einen Vertrauten hatte.
Und so war auch diese Gefahr nicht weiter hinderlich, um nachzudenken,
was Yukari überhaupt war: Ein Tier, nur menschlicher, klüger.
Ein Tier, das nachdachte, bevor es handelte. Ein Geschöpf, das gut
zusprach, Mut machte, wenn Holly mal wieder etwas angestellt hatte. Mit
dem man auch mal stritt, selbst über Dinge, die viel zu unwichtig
waren, als dass man deshalb eine uneinige Konservation darüber
eröffnete. Es war kein Wesen, das zum Kämpfen geboren war, wie
die hungernden Kampfhunde, deren Leben nur aus töten und ewigen Leiden
in den Zwingern der Burgen bestand. Nein, Yukari war ihre Freundin, vielleicht
auch mehr als nur das. Yukari, ein Geschöpf, das Holly nie im Stich
gelassen hatte, selbst wenn das, was Holly so trieb, nicht mehr als nur
ein Schatten einer guten oder gar schlechten Tat war. Und auch deswegen
würde Holly niemals, niemals in ihrem Leben das vergessen, was Yukari
für sie war.
Der einst blaue Himmel verwandelte sich in ein gewaltiges Schauspiel
rot-orange Töne. Wie schemenhafte Schatten hallten die Farben über
das Firmament und hüllten das Tal in eine sanfte, ruhige Atmosphäre
des ewig währenden Friedens. Die Vögel sangen im Geäst der
Bäume ihre letzten Lieder, bevor auch sie in den Schlaf der Nacht
fielen. Holly trabte auf Tikwa langsam zu einem immer größer
werdenden Gebäude, so näher sie kam. Es war gewaltig. Ehrfurchtsvoll
flatterte Yukari wie eine Feder im leichten Wind nieder zu Holly und landete
leise auf dem großen marmornen Boden. Auch Holly stieg vom Pferd
und führte das Pferd zu einem großen Tor.
"Gewähret mir Einlass!" rief Holly mit kraftvoller Stimme.
Das schwere Eisentor knarrte unter dem Gewicht, das es zu tragen
hatte. "Passwort?" antwortete eine kühle Männerstimme.
Holly verdrehte genervt die Augen und zog am Führstrick. Sie
lief zu dem immer größer werdenden Eingang, Yukari flog bereits
vor. Während Holly passierte, sagte sie mit schnippischer Stimme zu
den jungen Mann: "Lass dir mal was neues einfallen, Dario", und ließ
ihn einfach stehen.
Der zog an einem grauen Drachenkopf aus Granit und das Tor schloss
sich. Mit einer unruhigen Hand fuhr er sich durch das schwarze Haar und
blickte die voran schreitende Holly an. "Du weißt, welcher Tag heute
ist", zischelte Dario. "Mamara hat schon genörgelt, wo du wieder steckst…"
Aus einer Mischung von Überraschung und Erschrecken, ließ
sie die Zügel Tikwas fallen und schritt zu Dario. Der lehnte sich
lässig gegen die meterhohe, weiße Wand.
"Was hast du ihr gesagt?! Los, sprich!" herrschte Holly ihn an.
Doch Dario zeigte sich unbekümmert und schuppte das Mädchen
weg. Holly stolperte und fiel hin. Sie rieb sich den Fußknöchel
und starrte unentwegt Dario giftig an. "Hast du ihr etwa gesagt, wo ich
bin?" hauchte Holly zaghaft und stand auf.
"Was ich mache muss ich einer flachbrüstigen Wolfsfrau
ja nicht sagen…" erwiderte er und drehte sich um.
Im selben Moment, als er stolz den Gang entlang schritt, sprintete
Holly auf ihn los und hielt ihn am Arm fest. Sie drückte so fest zu
wie sie nur konnte, damit Dario wenigstens etwas fühlte. Er drehte
sich um und blickte in Hollys trauriges Gesicht. "Ich bin nicht flachbrüstig!
Hörst du?!"
Er lachte und stieß Holly erneut weg. "Was bist du denn dann?"
sagte er grinsend. "Glaub mir, Holly, wenn du wirklich nichts an
dieser Stelle hättest, könntest du fast als Kerl durchgehen."
Einige Torwächter, die gerade an den beiden Streithähnen
entlang schritten, um ihre Wachposten einzunehmen, grinsten hämisch
Holly an.
"Und wenn du, Dario, nicht das Glück hättest, als Engel
durch das Leben zu gehen, würde man eine neue Art gründen… nämlich
die der Evolutionsbremsen!" sagte Holly und stieg schnell auf Tikwa, damit
der tobende Dario sie nicht zu fassen bekäme.
Er ballte die Fäuste und fluchte ihr hinterher. Yukari flog
hinter ihr her und wollte sie eigentlich zur Rede stellen, weil sie schon
wieder auf die Unverschämtheit Darios reagiert hatte, anstatt ihn
einfach zu ignorieren. Während Holly im Ritt durch die Festung Barka
im Siegestaumel genoss, bemerkte sie nicht, dass direkt vor ihr eine grimmige,
alte Dame stand, die Arme verschränkt, der Blick fest und entschlossen.
Yukari kreischte laut und in letzter Sekunde brachte Holly ihr Pferd zu
stehen.
"Oh, ähm… hallo Mamara…"
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