Licht und Schatten von Dragonmaster
2. Kapitel: Reiner als Licht

An einem Ort weit entfernt von Salonas und Skalcur, inmitten einer gewaltigen Tempelanlage, saßen viele Menschen in reich verzierten Priesterkutten im Kreis. In der Mitte des Kreises sammelte sich plötzlich das Sonnenlicht in Form eines gewaltigen Strahls, der die Anwesenden in ein goldenes Licht tauchte. Da begannen die Menschen einen murmelnden Gesang. Doch da brach unter dem Strahl die Erde auf und ein gewaltiges Feuer trat hervor und durchdrang den Strahl und verformte sich zu einer Frau, die in einige einfache Kleider gekleidet war. Da endete der Gesang und es trat eine Frau aus dem Kreis heraus und sprach:
"Seid gegrüßt, Weltbewahrerin, ich bin Quintana, Hohepriesterin dieses Tempels."
"Na, das ist ja alles schön und gut, aber ich brauch jetzt etwas Wasser, denn das Feuer hat mich verunreinigt, und nenne mich besser Nuzafär", sprach die Weltbewahrerin in einem Ton als wäre sie gerade eben aus der Gosse gekrochen und nicht vom Himmel gestiegen.
"Ähh, ja natürlich, folgt mir", antwortete Quintana reichlich verdattert, fasste sich jedoch recht schnell wieder und führte sie dann in die Badehallen.
Dort angekommen tat Nuzafär noch etwas vollkommen Unerwartetes. Sie stieg mit samt ihrer Kleidung ins Wasser. Da erschrak Quintana, denn dort, wo das Wasser Nuzafär berührte, veränderte ihre Haut die Farbe, sie wurde wie das Wasser eines Baches, der das Sonnenlicht reflektiert, und aus ihrem Rücken sprossen zwei Flügel, die denen einer Libelle glichen.
Dann stieg sie wieder aus dem Wasser und fragte in einer wunderschönen Stimme: "Warum habt ihr mich gerufen, ehrwürdige Hohepriesterin?"
Darauf antwortete Quintana mit leicht zittriger Stimme: "Wir, die Völker des Lichts, wollten eine Expedition auf den Egos, die grüne Säule, starten, um dort eine sichere Heimat zu schaffen. Denn immer wenn sich Licht und Finsternis bekämpfen wird unsere Welt um ein kleines Stückchen schwächer und lässt die Magie hindurch und mit ihr das Leben. Aus diesem Grund brauchen wir ein Versteck, in dem wir in Frieden leben können, ohne uns mit der Finsternis zu bekämpfen."
"Wie wollt ihr denn auf einem Berg überleben? Vielleicht indem ihr euch wie die Zwerge von Flechten ernährt und welche von diesen kampflustigen Widdern haltet?", hakte Nuzafär nach.
"Der Egos wird nicht umsonst die grüne Säule genannt, er besitzt nämlich keine Spitze sondern endet in einem Plateau, und auf diesem befindet sich das Land Ugalta, und genau dorthin führt die Expedition."
"Gut, wann startet die Expedition?" fragte Nuzafär.
"Da gibt es noch ein weiteres Problem. Die Finsternis hat einen weiteren mächtigen Krieger bekommen; es ist ein Drache, der auch Fragmente des Lichts besitzt, er hat bereits vier unserer Krieger getötet. Leider waren es eure vier Gefährten, die er getötet hat", sagte Quintana traurig.
"Gut, ich werde sie rächen", sprach Nuzafär und flog davon. Ihre Flügel summten dabei in einem hellen Ton wie die Stimme eines Vogels. Sie stieg dabei so schnell wie ein Pfeil auf.
"Halt! Wie wollt ihr denn den Drachen finden?" rief Quintana. "Hier, nehmt dieses Amulett, damit kann man die Aura eines sehr mächtigen Wesen spüren. Gebt gut darauf acht, es ist mir sehr wichtig."
"Vielen Dank, es wird mir große Dienste leisten", entgegnete Nuzafär und flog abermals los, doch diesmal wusste sie, in welche Richtung sie fliegen musste.
 
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Und schon geht's hier weiter zum 3. Kapitel: "Finsternis"

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