Die Nachtelfen von Balrog
Kapitel 1: Ein neuer Anfang

Mehrere Jahre waren seit dem Gemetzel vergangen und aus dem Samen des Baumes der Ewigkeit, den Flori gesetzt hatte, war ein Baum des Lebens gewachsen. Er war zwar noch nicht sonderlich gross, hatte aber schon allerlei Unfug im Kopf, und das dümmste: er konnte noch keine Irwische zum Leben erwecken.
Flori war gerade dabei einen Altar der Alten wachsen zu lassen, als ihn jemand fremdes plötzlich von hinten fragte: "Kann ich dir helfen?"
Als Flori sich umdrehte, sah er einen Irwisch. Er begann laut zu jubeln. Denn jetzt konnte der junge Baum des Lebens mit seiner Macht Irwische ins Leben holen. Er ließ den anderen Irwisch seine Arbeit zu ende machen und eilte so schnell er konnte zum Baum des Lebens.
Beim Baum angekommen, bat er den Baum: "O grosser Baum des Lebens. Wenn du in der Lage bist Irwische ins Leben zu rufen, dann bitte schicke mir noch fünf weitere Irwische damit unser Volk endlich wieder in der Lage ist sich weiter  zu entwickeln."
Sofort begann der Baum des Lebens mit dem Beschwören der Irwische. Flori wartete, bis alle den Lebenshauch des Baumes des Lebens erhalten hatten. Danach teilte er ihnen verschiedene Namen und Aufgaben zu.
"Du heißt Arto und wirst drei Mondbrunnen wachsen lassen. Du bist Hirla und wirst einen Urturm des Krieges wachsen lassen. Ihr drei seid Ben, Sural und Qualin und ihr werdet die Umgebung auskundschaften und mir berichten, was ihr gesehen habt."
"Ja, Flori" antworteten sie wie aus einem Mund.
"Ähm... Der Altar der Alten ist fertig."
"Gut, lass uns hingehen... Sura-Athrie." Als sie beim Altar angekommen waren, befahl Flori Sura-Athrie, dass sie hier warten sollte und ging die Stufen hinauf zum Altar. Oben angekommen, blieb er stehen und legte eine Gedenkminute für die gefallenen Helden ein. Nach Ablauf der Minute begann er mit dem sehr alten, langen und komplizierten Ritual zur Wiedererweckung eines gefallenen Helden. Als erstes wollte er Arquin, den Hütter des Haines, wiedererwecken.
Doch plötzlich hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: "O mein lieber Flori. Habe ich dir nicht einmal beigebracht, dass es zum Wiedererwecken der Helden einen Irwisch mit demselben Namen braucht?"
Eine Zeitlang herrschte Stille, bevor Flori ungläubig stotterte: "A...Arquin... Arquin, der Hüter des Haines? Aber wo seid ihr? Ich vermisse euch. So antwortet mir doch! Bitte."
Doch es blieb still am Altar und traurig ging Flori wieder. Als er Sura-Athrie sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Und er rief sie zu sich an den Altar. Er befahl ihr, sich auf die steinerne Bank zu legen. Gleich als sie auf der Platte lag, begann er mit dem Ritual. Es dauerte etwa vier Stunden, um Sura-Athrie wiederzuerwecken.
Doch als sie vor ihm stand, erfüllte Freude sein Herz und er verneigte sich tief vor ihr.
"O grosse Sura-Athrie. Ihr seid zurückgekehrt."
Sie lächelte ihn an und ihre dunkelblauen Augen leuchteten voller Dankbarkeit. "Ich danke dir, Flori. Und der Baum der Ewigkeit wäre stolz auf dich. Komm, lass uns gehen." Ihre Stimme war weich und freundlich. Und voller Wärme.
Er mochte sie. Er hatte sie schon immer gemocht. Als sie vom Altar wegtraten, sah sich Sura-Athrie genau um. Sie waren tief in einem unrdurchdringlichen Wald. Es gab Buchen, Ahornbäume und sogar ein paar Trauerweiden. In etwa fünf Wurzellängen sah sie einen noch sehr jungen Baum des Lebens. Sie schätzte die Lichtung, die Flori entdeckt hatte, auf gut 15 Wl Breite und etwa 10 Wl Länge. Sie sah die Irwische, die fleissig daran waren, die verlangten Gebäude wachsen zu lasen. Als sie schon die Hälfte der Entfernung zum Baum des Lebens zurückgelegt hatte, stiess ein Falke vom Himmel herab und landete auf ihrer Schulter und drückte seinen Kopf an ihre Wange. Er war froh, seine Herrin wieder zu sehen. Auch sie freute sich. "Ach tut das gut, dich wieder bei mir zu haben, mein lieber Bardor. Ja, du hast mir auch gefehlt." Während sie weiter auf den Falken einredete, ging sie immer weiter auf den Baum des Lebens zu. Vor ihm angekommen ging sie in die Knie und vollzog das vor langer Zeit schon einmal begangene Treueritual.
"Hiermit schwöre ich, bei meiner Seeligkeit, dir, dem noch sehr jungen Baum des Lebens ewige Treue."
Stille.
"Ich nehme deinen Schwur an", erklang die tiefe, starke Stimme des Baums des Lebens.
Sura-Athrie erhob sich langsam und drehte sich dann abrupt um. "Ich werde mir einen geeigneten Platz suchen, an dem DU, Flori, mir eine mir angemessene Behausung wachsen lässt. Hast du das verstanden?" fragte sie ihn mit einem warmen Unterton in der Stimme.
Er konnte es nicht fassen. Er, der er doch nur ein kleiner, unbedeutender Irwisch war, durfte die Behausung Sura-Athries nach seinen Vorstellungen wachsen lassen.
"Kommst du nun endlich, oder muss ich jemand anderen bitten?" rief ihn Sura-Athrie und holte ihn somit aus seinen Gedanken.
Er eilte so schnell er nur konnte, denn er wollte die Mondpriesterin nicht noch länger warten lassen. Bevor er jedoch damit begann, die Behausung entstehen zu lassen, schaute er sich noch einmal auf der Lichtung um. Endlich blüht unser Volk wieder. Endlich können wir einen richtigen Neuanfang starten.
Und voller Zuversicht im Herzen begann er mit dem Erschaffen einer Behausung für die Mondpriesterin Sura-Athrie.
 
© Balrog
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