Wo ein Schuh zur Plage wurde von den Twin-Sisters
Kapitel 4: Der Aufstieg der Albae

Dethonas war die ganze Nacht lang durchgerannt, was mit der Pantoffel eine echte Meisterleistung war, da Dethonas ja eigentlich auch sonst ziemlich faul war, und hatte die Riesenpantoffel unterwegs in einer Höhle in einem Loch versteckt. Nun betrat er durchgeweicht, denn es hatte unterwegs begonnen zu pissen, die Taverne des Kaffs-am-Rand-der-Welt. Er setzte sich neben einen kleinen Zwerg, der nachdenklich an seiner Cola nippte. Dethonas überkam bei dem Anblick ein Ekelgefühl, denn in der Cola des Zwerges schwamm doch tatsächlich ein Papagei.
Dethonas bestellte bei dem dickbäuchigen Wirt: "Eine Feuerwhisky bitte, aber ohne Papagei", fügte er mit einen Blick auf Torgals Cola hinzu.
Der Wirt runzelte seine Stirn und klopfte den Zwerg an: "Torgal! Nemo schwimmt schon wieder in deiner Coke!"
Dethonas hörte den Zwerg stöhnen. Kurz darauf stand sein Glas Feuerwhisky vor ihm.
Der Zwerg machte große Augen und fragte dann: "Neu hier, was?"
Dethonas nickte, nicht sehr überrascht darüber, dass der Zwerg dies wusste. Trinker waren oft immer in der Dorftaverne und erkannten ein neues Gesicht sofort.
"Dachte ich’s mir doch!", nickte der Zwerg.
Dethonas stöhnte. Er hatte keine Lust, eine Unterhaltung mit einem Zwerg anzufangen, der seinen Papagei in seinem Getränk schwimmen ließ.
Im kleinen alten Radio ertönte gerade die neuste Nachricht: "Nach dem Tod unserer geliebten Nichte des Königs von Sohle ist nun ein weiteres schreckliches Verbrechen begangen worden: Man hat die Pantoffel des Königs gestohlen. Das ist eine Reihe von schlimmen Verbrechen, die es gilt aufzulösen!"
Dethonas grinste in sich hinein. Nemo war dies nicht entgangen und ihm war sofort klar, dass das Grinsen des unheilvollen Neulings etwas mit der eben gehörten Nachricht zu tun haben musste. Unterdessen waren Torgal und Henry voll und ganz auf das Fußballspiel, das eben lief, konzentriert. Die Albae spielten gegen die Grünwaldelben.
Es war nicht schwer herauszufinden, auf welcher Seite der Kommentator stand: "Soeben wurde ein Foul auf einen Albae begangen! Eirund Blallack hat dem wohl begnadetsten aller Abwehrspieler Bocke Coolemirinda den Ball vor der Nase weg geschlagen und Bocke ist dadurch hingefallen! Das muss einen Freistoß geben! Aber nein! Der blöde Schiri hat es natürlich wieder mal nicht gesehen! Dann liegt es eben an mir, diesen Freistoß freizugeben und... und... er macht ihn rein! Ein weiteres Tor für die Albae aus dem Finkenbuchenwald!"
Henry schlug wütend gegen die Ausschenke und brüllte: "Verdammter, verlauster Albaekommentator! Der kann ja nicht fair sein!"
Dethonas sah hoch in das grelle Licht zum Flachbildfernseher. Dann meinte er lächelnd: "Nein, kann er wirklich nicht! Das ist mein Bruder Sentharinas! Der ist nie fair, sondern immer sehr parteiisch!"
Die Augenhöhlen des Albs waren leer geworden, als er in das Licht gestarrt hatte.
Erstaunt meinte der Zwerg: "Sie sind auch ein Alb? Einer meiner Verwandten... Yenotheas, ein Vetter der Nichte meiner Mutters Cousine dritten Grades... er ist auch ein Alb!"
Dethonas nickte: "Hab’ schon einmal von ihm gehört! Soll ein kleiner Zwergen-Alb Jammerlappen sein! Da muss wohl der Zwerg zu sehr durchgeschlagen haben!"
Torgal nickte lächelnd, ohne richtig aufgegriffen zu haben, was der Fremde gesagt hatte. Denn Torgal hatte sich nun wieder dem Spiel zugewandt. Nun klingelte ein Handy. Schnell kramte Dethonas fluchend in den Taschen seiner Cashmeerhose nach dem Ding.
Als er es endlich gefunden und abgenommen hatte, brüllte er wütend in den Hörer: "Ja?"
Umso erschrockener und erstaunter war er, als am anderen Ende der Leitung eine raue Stimme meinte: "Hier Huildo Gorn, mein Lieber! Hast du meinen Schuh?"
Dethonas wurde abwechselnd heiß und kalt. "Aber... Aber..." stammelte er, unschlüssig was er sagen sollte. Dann meinte er: "Seit wann können sie ein Handy benutzen?"
Die Stimme meinte rau: "Wie meinst du denn das?"
Dethonas begann nun zu flüstern, aber nicht so leise, dass Nemo ihn nicht verstanden hätte: "Ein Drache kann doch keine Handys benutzen, oder?"
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"Natürlich, Sir, entschuldigt, ich meinte natürlich auch, von Wo-der-Drache-seinen-Sitz-hat, kann man keine Handys benutzen!"
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"Das sind ja wirklich prächtige Neuigkeiten!"
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"Ja, war dort!"
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"Über den Fluss Wein!"
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"Nein, tut mir Leid!"
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"Das heißt, ich habe alles versucht, um diesen Schuh der Erleuchtung zu bekommen!"
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"Ich, Dethonas der Alb, soll unglaubhaft sein?"
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"Schon gut, beruhig dich!"
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"Ich habe einen Beweis mitgebracht, dass ich drinnen war!"
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"Die Pantoffel vom König! Sie liegt in einer Höhle!"
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"Ja ganz sicher!"
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"Der Drache ist der größte!" Leise murmelnd fügte er zu dieser Art, Tschüss zu sagen, noch hinzu: "Und der größte Griesgram."
Dann wandte er sich wieder Torgal und dem Wirt zu und erkannte, dass Nemo ihn beobachtet hatte.
Dieser wandte schnell seinen Kopf weg und wandte sich dem Spiel zu. "Tor! Tor!" krächzte er dann dem Kommentator nach.
"Nun liebe Leute, es ist spannend! Es steht nun neun zu zehn für die Albae, werden es die Grünwaldelben noch schaffen, die Albae in den letzten zehn Sekunden aufzuhalten?" Nun zählte der Kommentator leise den Countdown ab: "Zehn - Neun - Acht - sieben - sechs - fünf - vier - drei - zwei - eins und null! Sie haben es nicht geschafft! Damit sind die Albae aufgestiegen und die Grünwaldelben draußen!" kommentierte der Kommentator.
Henry stöhnte und fluchte, während der Kommentator sagte: "Das war ein hervorragender Aufstieg der Albae!"
 
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Und schon geht es weiter zum 5. Kapitel: "Der Crash"

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