Tintenratsch betrat die Taverne von sich und
seinem Bruder Aberhatschi. Dort war es seltsam still.
"Aberhatschi?" fragte Tintenratsch vorsichtig
in die Dunkelheit der Taverne.
Dann suchte er erst einmal nach dem Lichtknopf.
Tintenratsch stellte die Einkaufstüten zitternd beiseite. Die Taverne
war wie ausgestorben, dafür dass sie noch nicht geschlossen gewesen
war. Wieder rief Tintenratsch den Namen seines Bruders. Plötzlich
vernahm er ein Stöhnen hinter der Theke. Schnell rannte Tintenratsch
hinter die Theke. Dort lag Aberhatschi. Tintenratsch erkannte sofort die
Schusswunden an seinem Arm.
"Aberhatschi!", heulte Tintenratsch und packte
Aberhatschis Kopf. "Mein Bruder!" schluchzte Tintenratsch.
Dann bekam er von Aberhatschi eine Ohrfeige:
"Hör auf zu heulen, Tintenratsch!"
Tintenratsch jauchzte: "Du lebst noch?"
Aberhatschi stöhnte: "Ich bin am verbluten!"
Er keuchte und meinte: "Bitte... Bitte, mein Bruder... räche mich!
Albae töteten mich... sind auf der Suche nach Nemo und Krushnak! Pass
der drei Schluchten..."
Dann kippte sein Kopf zur Seite. Tintenratsch
begann erneut zu schluchzen: "Ich werde deinen Wunsch erfüllen, mein
Bruder... mein Bruhuhuder!"
Dann sprang Tintenratsch auf. Er ging an seinen
Kleiderschrank. "Für Rettungs- und Rache- Aktionen benötigt man...
das hier!" Tintenratsch zog einen rosa Tutu heraus. "Und das natürlich!"
und er nahm sich seine Wasserpistole.
Dann meinte er, als müsse er jemandem
erklären, wozu man diese Dinge benötige: "Die Wasserpistole killt,
und das Tutu macht mich unsichtbar, oder eigentlich unwiderstehlich!"
Dann machte sich Tintenratsch auf den Weg
um seine Bruder Aberhatschi zu rächen. Er kannte den Pass der drei
Schluchten. Und wie es sich für einen Helden gehörte, marschierte
er zu Fuß die gesamte Wegstrecke entlang.
* * *
Inzwischen hatten Sentharinas und seine Albae-Kumpanen
es geschafft Nemo und Krushnak gefangen zu nehmen. Diese saßen nun
in einer Höhle, die sich am Pass der drei Schluchten befand. Nemo
zitterte am ganzen Leib. Sie hatten ihn an der Decke der Höhle aufgehängt.
Krushnak lag gefesselt am Eingang der Höhle und jedes Mal wenn ein
Alb hinein oder hinaus ging traten sie gegen ihn.
Krushnak verzog dabei keine Miene, doch die
Albae lachten gemein und meinten: "Uups! Hab’ dich nicht gesehen! Tut mir
ja so was von Leid!"
Insgesamt schienen alle Albae ziemlich ausgelassen
zu sein. Sie sauften Bier und Wodka und lachten ziemlich viel. Nach einigen
Stunden schliefen sie dann, vom vielen Saufen ermüdet, ein. Krushnak
war müde. Am liebsten würde er einfach einschlafen. Doch sein
Gewissen quälte ihn. Wie nur hatten die Albae ihn und Nemo gefunden?
Dieser Pass sollte doch eigentlich sicher sein. Krushnak hatte extra eine
geheime und gefährliche Strecke gewählt. Plötzlich sah er
am Ausgang der Höhle einen Schatten. Ein Mann tauchte auf... ein Mann,
der in einem rosa Tutu steckte und eine Wasserpistole in seiner Hand hielt.
Er meinte: "Hi!" Krushnak fauchte: "Wer sind
sie?"
Der Mann meinte: "Ich bin Tintenratsch! Der
Bruder von Aberhatschi! Sie müssen Krushnak sein... einen Ork erkenne
ich zwanzig Meilen gegen die Wind an seinem Geruch!"
"Aha", meinte Krushnak und zischte dann: "Seien
sie doch bitte nicht so laut! Sie wecken noch die Albae auf!"
"Sind sie das?" Mit federnden Schritten ging
Tintenratsch zu den Albae.
"Huu! Die haben ja ne ganz schöne Fahne!"
Krushnak rief empört: "Wollen Sie uns
nun befreien oder nicht?"
Tintenratsch drehte sich zu Krushnak um und
meinte: "Huch... ach ja! Stimmt ja!"
Dann nahm er ein Messer der Albae, tippelte
zurück zu Krushnak und schnitt ihm die Fesseln auf. "Und wo ist das
gerupfte Huhn?"
"Hgn?"
"Der Papagei!"
"Baumelt da hinten!"
Krushnak ging zu Nemo und schnitt ihm die
Fesseln ab. Dieser flog "Danke!" krächzend auf seine Schulter. Krushnak
hielt seinen Finger an seine Lippe. Inzwischen war Tintenratsch zu
den Albae gegangen.
"Das sind sie also? Die Bösewichte, die
meinen Bruder getötet haben!" meinte Tintenratsch in normaler Lautstärke.
Krushnak dachte: 'Ein Wunder, dass die bei
dem Lärm noch schlafen können... aber die haben ja auch einen
ganz schönen Rausch auszuschlafen.'
Nemo krächzte: "Aberhatschi ist tot?
Oh nein!"
Tintenratsch meinte: "Ja..."
Krushnak erwiderte abwesend: "Das ist... aber
traurig!" Dann meinte er: "Wir sollten nun verschwinden!"
Tintenratsch schüttelte seinen Kopf:
"Nein, geht nicht! Ich muss meinen Bruder rächen!"
Dann packte er sein Messer und zog einen der
Albaeköpfe an seinen Haaren hoch und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
"Mann sind die hübsch!", meinte er dann
und ließ das Messer wieder sinken. "Tut mir Leid Bruder!", murmelte
Tintenratsch.
Krushnak meinte ungeduldig: "Also wir gehen!
Die können jeden Moment aufwachen!"
Tintenratsch entgegnete zermürbt. "Ja,
geht nur! Ich muss sie erst töten! Und wir müssen ja eh in verschiedene
Richtungen davon!"
Krushnak sah ihn erstaunt an. Dann meinte
er ehrlich: "Es ist deine Sache, was du tust! Aber Danke vielmals für
deine Rettung!"
Tintenratsch entgegnete, lächelnd und
dabei die Augen zusammenkneifend: "Hab ich doch gern gemacht!"
So ließen Krushnak und Nemo Tintenratsch
bei den Albae zurück, der liebend gern dort blieb. Krushnak und Nemo
jedoch hatten noch eine gefährliche und abenteuerliche Reise vor sich.
Sie mussten Rosenbusch lebend erreichen!
© Twin-Sisters
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