Wo ein Schuh zur Plage wurde von den Twin-Sisters
Kapitel 20: Wozu Organe gut sind

Schnagburtz war enttäuscht ... sehr enttäuscht! Aber nein! Er ließ sich nicht unterkriegen. Durch Krushnaks Mutter erfuhr er, dass Krushnak einen streng geheimen Auftrag, über den nicht mal sie viel wusste, im Namen des Königs Heleos von Rosenbusch machte. Er versuchte etwas über diesen Auftrag in Erfahrung zu bringen. Zu seinem Glück schien die Wache, die er am Telefon erwischte, nicht besonders klug zu sein. Fussli, so der Name, falls Schnagburtz ihn richtig verstanden hatte, es hätte auch Dussli, Schussli oder Nussli oder so sein können, meinte zwar, es ginge Schnagburtz nichts an, erzählte ihm dann aber irgendwie in einigen Nebensätzen, dass Krushnak nach Owei und in den WM-Spielen als Fußballspielers Sohle aufdrehten würde.
Aus diesem Grund flog er nun nach Owei um sein Schätzelchen anzufeuern. Gekleidet in einen lilablassblauen Bluse und einem blauen Kleid und seine Mehlwürmer bereits in der Hand, erwartete er nun den Start des Fliegers. Der Platz neben Schnagburtz war frei, und so kam ihm die glänzende Idee, die Mehlwürmer dorthin zu legen (Was für seinen Intelligenzquotient wirklich nicht schlecht war), damit seine Hand nicht ganz so taub werden würde.
Gerade als die Stimme der Stewardess durch das Flugzeug dröhnte: "Bitte schnallen sie sich nun an, da wir bald abheben!", drängelte sich noch ein Mann durch die Sitzreihen.
Er hatte auffallende stechende lila Augen und eine Frisur, die gen Decke des Flugzeuges gestylt worden war. Natürlich fielen Schnagburtz sofort die Haarsträhnen auf, die sich aus der Frisur gelöst hatten und sie so ein wenig zerzaust wirken ließ. Als echter Frisurenkenner konnte man so etwas nicht übersehen und der Typ war Schnagburtz sofort unsympathisch, obwohl er noch nicht einmal etwas gesagt hatte.
Schnagburtz hoffte im Stillen, dass dieser dumme Typ vorbeigehen würde, aber er blieb vor dem leeren Platz neben Schnagburtz stehen.
Angewidert starrte er auf die Mehlwürmer, die sich auf seinem Platz tummelten, und meinte: "Ist das ihre Sauerei?"
"Das ist mein Essen!"
"Aha", mit einem Handwisch wischte Dethonas die Mehlwürmer von seinem Sitz.
'So ein Idiot! Wer isst schon freiwillig solches Kriechgetier?'
Dethonas schüttelte es allein bei dem Gedanken an diese Viecher, die überall herum krabbelten. Dann dachte er an Vaelyinia, die immer noch in der Hand von Huildo Gorn war. Es betrübte ihn an sie zu denken und vor allem quälte ihn der Gedanke, dass sie nun von seiner Familie gefoltert werden würde.
Seine Familie hatte die Beziehung der beiden noch nie gut geheißen.
"Elb und Alb! So etwas passt doch nicht zusammen!", hatte seine Mutter gemeint, als Dethonas ihr zum ersten Mal (mit 141!!) von Vaelyinia erzählt hatte.
Danach hatte sie ihm verboten sich je wieder mit Vaelyinia zu treffen ...
Er hatte es trotzdem getan. Heimlich, bis er fünfundzwanzig gewesen war. Dann hatte seine Mutter die Geschichte doch wieder herausbekommen und Dethonas war, nach einem heftigen Streit mit ihr, ausgezogen und hatte sich eine Wohnung gesucht, Vaelyinia zuliebe. Seitdem hatte er selbst schauen müssen wie er sich ernähren sollte und deshalb schließlich die Stelle bei Huildo Gorn angenommen. Vaelyinia hatte er nie etwas von dem Streit zwischen ihm und seiner Mutter erzählt.
'Meine Probleme gehen sie nichts an!'
Wiederholte Dethonas im Kopf die Gedanken, die er damals hatte, als er ausgezogen war.
"Entschuldigen sie!"
Dethonas erwachte schlagartig aus seinen Überlegungen auf. Dieser seltsame Ork mit seinen komischen Klamotten hatte ihn unsanft aufgeschreckt.
"Ich glaube, das ist ihr Handy, das dort klingelt!"
Tatsächlich hörte nun auch Dethonas die Melodie, die gedämpft aus seiner Cashmeerhose drang. Schnell kramte er nach seinem Handy und nahm ab.
"Dethonas?"
"Ja hier Huildo Gorn ..."
"Wie geht es Vaelyinia?", kam es prompt aus der Pistole geschossen.
Gespannt lauschte Schnagburtz der Stimme Dethonas’ mit wem er da wohl sprach?
"Ich will sie sprechen!"
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"Na gut! Also ich weiß, dass der Schuh im Ball ist!"
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"Nein, im Ball, der im Endspiel von der WM benutzt wird!"
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"Ja ganz sicher!"
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"Ist gut, machen sie das! Sie sollten aber noch gewarnt sein! Erstens: Gobelins sind nicht sehr gut im Fußballspielen und zweitens: In Sohle spielt so ein großer Hüne mit ..."
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"Ja, ein Ork!"
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"Furschnad oder so, glaube ich! Wird wahrscheinlich der einzige Ork dort sein!"
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"Der soll den Schuh beschützen!"
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"Mmh, na ja! Also ganz so furchtbar ist er nicht, scheint immerhin diesen Vogel vor ihren Gobelins beschützt zu haben!"
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"Gut! Der Drache ist der größte!"
Der Alb legte auf und Schnagburtz starrte schnell, gelangweilt tuend, aus dem Fenster. Seine grauen Zellen versuchten das eben gehörte zu verarbeiten, was ihm sehr schwer fiel. Bis zum Ende des Fluges (der immerhin noch eine Stunde dauerte) war ihm nichts gescheites eingefallen, und so gab er es schließlich auf. Es gab wichtigere Dinge als so etwas, zum Beispiel Krushnak, seine Liebe, das Spiel, und ach ... ihm würden noch tausend Dinge einfallen, die wichtiger waren als dieses dumme Telefonat.
 
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Und schon geht es weiter zum 21. Kapitel: "Goblins und Fußball???"

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