Sternenkind von Starchild |
2. Kapitel |
Als sie am Ziel der Reise anlangten, wusste Lizian alles über die gegenwärtige Lage des Krieges, aber immer noch nichts über seine Retterin und ihre Motive. Darum entschloss er sich, sie direkt zu fragen. "Sagt Silver, ich darf Euch doch so nennen, was habt Ihr mit der ganzen Sache zu tun? Ich weiss einfach nicht wie Ihr in diese Konflikte verwickelt seid. Mein Vater hat nie über Euch gesprochen, obwohl Ihr ihn schon lange zu kennen scheint. Mein Vater erzählt mir sonst immer alles und es wundert mich sehr", fragte er Silver. Silver fühlte sich sehr unwohl bei all diesen Fragen Lizians, aber die Wahrheit über sich musste sie ihm wohl sagen, auch wenn das unangenehm war. "Ihr Vater, Lizian, und ich trafen uns das erste Mal, als mich Soldaten der Stadtwache von Santinos jagten. Das nächste Mal sahen wir uns auf dem Schlachtfeld wieder. Ich beschützte ihn vor feindlichen Soldaten. Das war damals die erste Schlacht dieses Krieges. Dabei offenbarte ich ihm mein wahres Wesen als Meisterin der Magie. Ich war damals sechs Jahre alt. Heute, zwölf Jahre später, kann ich ihm zurückgeben, was er mir damals gab, denn er hat mich gerettet. Wisset, meine Tante ist eine mächtige Frau, die für den Tod meiner Eltern verantwortlich ist, denn sie fürchtete ihre Macht. Auch mich wollte sie töten, doch meine Mutter besass die Gabe der Voraussicht und sorgte dafür, dass ich ausser Landes gebracht wurde. Als ich sechs war, spürten die Killer mich auf. Auf der Flucht vor ihnen starb meine Amme und ich musste allein für mich sorgen. Leider war ich nicht sehr gut in illegalen Dingen wie Stehlen und Betrügen." Zu ihrer Geschichte schwieg Lizian lange und Silver fragte ihn: "Seid ihr nun schockiert? Zum Glück hat Euer Vater mich vor dem Schlimmsten bewahrt, als er mich auf die Schule der Magie und der übersinnlichen Gaben schickte." Lizian war die Verblüffung über ihre Geschichte noch immer anzusehen und es tat ihm leid um das kleine Mädchen, das sie einst gewesen war. Aber das wollte sie sicher nicht hören. Er bemerkte, dass sie ihn immer noch erwartungsvoll ansah und auf seine Antwort wartete. Er antwortete ruhig: "Nein, ich bin nicht schockiert über Euch, aber ich kann nun verstehen, wieso Ihr Euch so sehr bemüht, meinem Vater zu helfen und nicht wartet, bis jemand anderes etwas unternimmt." Eine erwartungsvolle Stille legte sich über das Lager als ein
Einhorn am Horizont erschien. Es war Keiron, der Anführer der Einhörner
und zugleich auch bester Kundschafter der Rebellen von Silver, und alle
versammelten sich um ihn. Die Nachrichten, die sie erwarteten, konnten
helfen, den nächsten Befreiungsversuch glücken zu lassen. Doch
die Nachrichten waren erschütternd für die Versammelten. Keiron
berichtete, dass man in der eroberten Festung munkelte, dass der König
im Sterben liege. Alle Edelleute, die bis jetzt noch zu ihrem König
gehalten hatten, wendeten sich nach und nach dem Feind zu. Die Niederlage
der Nation Gaina schien unabwendbar.
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