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Angriff aus dem Dunklen von T-Bone
Eine Extreme Dinosaurs Story
2: Die Ceratonen

Weit draußen im All, am Rande des Sonnensystems, glitt ein riesiges Raumschiff durch die Finsternis des Raums. 
"Commander Baalsulgor", rief eine Stimme vom Mannschaftsstand. "Wir haben den Hyperraum verlassen und setzen nun Kurs auf Arkon, Sir."
"Verstanden, Fähnrich!" sagte Baalsulgor. "Weitermachen! Ich werde Lord Sabbathan Bericht erstatten." 
Bei den Außerirdischen handelte es sich um eine große und kräftige Lebensformen. Sie waren in schweren Kampfrüstungen gekleidet und trugen riesige Helme.  Die Visiere waren aber so verdunkelt, daß man ihre Gesichter nicht erkennen konnte, nur zwei lange Hörner ragten aus den Helmen heraus. 
Baalsulgor war Kommandant des Raumkreuzers ´Leviathan´, vom Planeten Esphares und ein sehr unangenehmer Zeitgenosse. Er fuhr mit dem Aufzug hinunter in die Wohnbereiche des Kreuzers und trat an die Tür des gefürchteten Herrschers von Arkon.
"Kommen Sie herein, Commander",  sagte Lord Sabbathan und öffnete die Tür. In einem Duplikat eines Kommandantensessels, saß Sabbathan. Er war in komplettem Schwarz gekleidet und trug einen langen Umhang.  Drinnen im Raum befanden sich mehrere Monitore, auf denen Übertragungen von verschiedensten Planeten liefen. "Wie lauten die neusten Nachrichten?" fragte er. "Hatten Sie Erfolg?" 
Baalsulgor schüttelte den Kopf. "Leider nein, Sir", sagte er und legte eine Holodisk in die Konsole ein. Bilder von fremdartigen Kreaturen unterschiedlichster Herkunft liefen über den Monitor.
 "Ist das etwa alles?" fragte Sabbathan enttäuscht, als er sich die Daten ansah.
"Ich fürchte ja", antwortete Baalsulgor.
"Solche Kreaturen kann ich nicht gebrauchen!" 
"Es tut mir leid, Sir. Wir sind durch die halbe Galaxie geflogen, aber nirgendwo gibt es in diesem Sonnensystem noch geeignete Kämpfer für Sie. Das hier ist sozusagen das beste Aufgebot", sagte Baalsulgor. "Wenn ich einen Vorschlag machen darf, wie wäre es mit diesem galthranischen Krieger?" 
"Verdammt!" fluchte Sabbathan und schlug mit seiner Faust auf die Konsole. "Diese Galthran-Sklaven, sind doch keine Kämpfer! Diese Kreaturen halten in der Arena keine einzige Minute durch."  Plötzlich blickte er auf die Monitore im hinteren Teil des Raumes.  "Was haben wir denn da?" Sabbathan trat an die Monitore, um besser zu sehen, während Baalsulgor sich die Daten des Galthraners ansah. 
"Ich glaube, dieser Galthraner hat mehr Durchhaltevermögen, als..." 
Doch Lord Sabbathan ignorierte seinen Commander. Er war von einer ganz anderen Kreatur fasziniert. Auf einem dieser Monitore war T-Bone im Kampf mit den Raptoren zu sehen.
 "Schauen Sie!" sagte Sabbathan. "Schauen Sie, wie dieser Teufel kämpft! Von woher stammt diese Übertragung?" 
Der Commander überlegte kurz und antwortete: "Vom Planeten Erde, im Sol-System." 
"Sind Sie sicher?" fragte Sabbathan skeptisch. "Das ist doch  ein Tyrannosaurus. Ich dachte diese Spezies, wäre auf der Erde ausgestorben." 
"Kein Zweifel! Diese Übertragung stammt vom Suchdroid ´Delta 7´." 
"Dieser Saurier ist phantastisch! Den will ich in meiner Show haben!" sagte Sabbathan erfreut. "Unglaublich! Bei diesem Kerl steigt die Besucherzahl allein durch seine Muskeln um 10 Prozent."
"Merkwürdig!" sagte Baalsulgor. "Wir sind doch schon so oft an diesem Planeten vorbeigekommen und haben bis jetzt noch nie von diesem Wesen erfahren." 
"Das ist doch jetzt völlig egal!" lachte Sabbathan. "Die Leute von Arkon, wollen wieder gnadenlose Kämpfe! Sie wollen endlich wieder einen neuen Champion sehen. Und dieser Tyranno hat genau das Zeug dafür. Ich glaube sogar, daß er in der Lage ist, die ´Viper von Baragon´ zu schlagen. Delta 7 soll diesen Saurier keine Sekunde mehr aus den Suchern lassen und möglichst viele Informationen  sammeln! Setzen Sie Kurs auf diesen bedeutungslosen Planeten! In diesem Fall allerdings, ist er für uns ab jetzt von Bedeutung!"
"Jawohl, Sir!" sagte der Commander und stürmte hastig aus dem Raum.

Am nächsten Tag befand sich Stegz an T-Bones Gleiter und machte ein nachdenkliches Gesicht. 
"Hey, Stegz. Was machst du an meinem Fahrzeug?"  rief T-Bone.
"Ich finde unsere Flitzer könnten einige wesentliche Verbesserungen vertragen. Sie sind schließlich 65 Millionen Jahre alt." 
"Was hast du denn mit der Kiste vor?"
"Warte ab, bis ich damit fertig bin!" sagte Stegz und rieb sich die Hände. "Ich werde unsere Fahrzeuge  so verändern und auffrisieren, daß die einstigen Hersteller dieser Fahrzeuge sie nie wieder erkennen würden. Vertrau mir einfach!" 
"Na schön, mach was draus!" sagte T-Bone. 
"Genug Material finde ich aus dem alten Raumschiff und auf dem Schrottplatz, in der Nähe", sagte Stegz und konnte es schon gar nicht mehr abwarten, endlich Hand anzulegen. "Es ist einfach unglaublich, was für nützliche Sachen diese Menschen einfach so wegwerfen. Jedenfalls werde ich fast komplett neue Fahrzeuge zusammenbasteln." 
T-Bone trug stets in der Halterung seiner Kampfrüstung ein schweres Lasergewehr mit sich, das er damals seinem Erzfeind Bad Rap, dem Anführer der Raptoren, abnahm. Als Stegz den Laser bemerkte sagte er: "Weißt du, daß dies eine ganz gefährliche Waffe ist." 
T-Bone nahm den Laser aus der Halterung. "Ja! Der ´Repulsor´ ist auch  keine Waffe für uns. Sie wurde einzig und allein für das Töten konzipiert und das geht gegen unsere Prinzipien. Darum ist es auch gut, daß Bad Rap diese Waffe nicht mehr benutzen konnte. Obwohl ich Strahlenwaffen eigentlich ziemlich gut finde, aber man sollte die Energiestärke so regeln können, daß man damit niemanden gleich tötet." 
"Nicht verzagen!" lächelte Stegz und streckte seine Hand aus. "Immer nur her damit!"
"Du kannst wirklich von nichts deine Krallen lassen, was? Ich glaube langsam, daß du mit einem Schraubenschlüssel in den Klauen aus deinem Ei gekrochen bist", sagte T-Bone und reichte Stegz den ´Repulsor´. 
"Ich liebe es nun mal, an etwas herumzubasteln. Endlich gibt es für mich wieder neue Herausforderungen!" 
Bullseye und Spike beobachteten die beiden vom Küchenfenster des Hauses. "T-Bone ist ja wieder richtig gut drauf!" sagte Spike und war dabei, fürs Abendessen etwas in der Pfanne zu brutzeln. Spike war nicht nur ein bloßer Raufbold, sondern auch ein sehr talentierter Koch, der es verstand, mit dem Kochlöffel umzugehen. 
"Im Augenblick hat er sich wieder gefangen", sagte Bullseye. "Aber das könnte in einer Woche schon wieder vorbei sein." 
"Warum? Was ist denn in einer Woche?" wollte Spike wissen. 
"Dann hat T-Bone Geburtstag", antwortete Bullseye. "Stegz erzählte mir, daß er seine Familie vermißt und deshalb immer wieder so deprimiert ist." 
"Hätte es nie für möglich gehalten, daß diese groben Tyrannosaurier so familienbetont sein können!" Spike dachte ernst nach und hatte dann einen Einfall: "Wie wär´s, wenn wir für ihn eine Party schmeißen! Schließlich sind wir doch jetzt seine Familie!" 
"Das ist eine hervorragende Idee! Wir werden ihn mit einer Party überraschen. Ich werde gleich Duvall fragen, ob er damit einverstanden ist." 
"Das wird er bestimmt sein. Und dann werden wir T-Bone eine Party liefern, die er nie vergessen wird!" 

Aus dem Jupiterorbit verließ die ´Leviathan´ den  Hyperaum. Lord Sabbathan war zusammen mit Commander Baalsulgor auf der Brücke des Sternenkreuzers. "Wir haben Sol erreicht, my Lord. In etwa 8 Circlen erreichen wir die Erde."
"Sehr gut!" sagte Sabbathan. "Haben Sie inzwischen einige Informationen über unseren Topkandidaten gesammelt?" 
"Es sind leider nicht besonders viele", sagte Baalsulgor.
"Berichten Sie trotzdem!" befahl Sabbathan. 
"Ja, Sir!" sagte Baalsulgor und projektierte vor ihnen ein dreidimensionales Hologramm von T-Bone. "Soweit Delta 7 berichtete, lautet sein Name T-Bone und gehört wie Sie richtig vermutet haben tatsächlich zu den Theropoden. Anscheinend aber gehören die Dinosaurier auf der Erde nicht zu den dominierenden Spezies. Wir haben auch keine weiteren Informationen über andere Dinosaurier seiner Rasse."
"Dann ist er vielleicht sogar der letzte seiner Art. Das würde  in der Show gut rüber kommen", sagte Sabbathan. "Aber fahren Sie fort!" 
"Er lebt mit drei weiteren Dinosauriern zusammen, die allerdings alle einer anderen  Spezies angehören und sie scheinen kräftemäßig dem Tyrannosaurus etwas unterlegener zu sein." 
"Mich interessieren diese anderen Saurier nicht. Sie sehen zudem auch nicht ganz so furchterregend aus", sagte Sabbathan.
"Die Technologie der Erdlinge ist so primitiv, daß wir noch nicht einmal unser Tarnfeld benötigen, um verborgen zu bleiben", sagte Baalsulgor höhnisch und schaute auf seinen Chrono. "Es ist jetzt in der Region, wo dieser T-Bone lebt, noch Tag. Dann werden wir abwarten und erst im Schutze der Dunkelheit ein Shuttle hinunter schicken. Es wird alles so schnell vonstatten gehen, daß kein einziger Erdling etwas von der Landung bemerkt." 
Sabbathan lachte triumphierend. "Ich hasse es zwar zu warten, aber es wird sich für mich lohnen!"
"Lord Sabbathan. Wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, halte ich es für keine besonders gute Idee, diesen Saurier einzufangen", sagte Baalsulgor. "Sie sind so rückständig!" 
"Ist mir völlig egal, wie rückständig sie sind", sagte Sabbathan und zeigte sich von den Ratschlägen des Commanders genervt. "Sie, Commander, haben jetzt nur dafür zu sorgen, daß alles planmäßig abläuft. Andernfalls landen Sie selbst in der Arena! Haben Sie mich verstanden?" 
"Ja, mein Herrscher!"

Spike mag es nicht, sich die Zähne putzen zu müssen ;)
© by T-Bone

Nach einem ausgedehnten Abendessen, das eher einer Freßorgie glich, gingen die vier Saurier, nachdem sie das Schlachtfeld Küche unter dem strengen Blick Duvalls beseitigten, erschöpft ins Badezimmer und putzten sich die Zähne, was Saurier Spike allerdings als ziemlich lästig empfand. "Ich versteh´ nicht, was das soll!" sagte er. "Unsere Rassen haben millionen von Jahre auf der Erde existiert, ohne etwas von Zahnbürsten und Zähneputzen verstanden zu haben." 
"Allerdings sieht man heute auch nicht mehr allzuviele von ihnen, oder?" entgegnete T-Bone. "Ich jedenfalls habe keine Lust, wie in der Kreidezeit mit einem Pestatem herumzulaufen." 
"Okay, ich verstehe dich schon! Damals hattest du ja auch noch gar nicht die Arme, um dir die Zähne zu putzen", sagte Spike. T-Bone spülte seinen Rachen aus und betrachtete im Spiegel anschließend seine messerscharfen Fangzähne, die im Licht glänzten. 
"Leute, geht´s euch nicht im Moment auch so, daß ihr euch schrecklich langweilt?" fragte Spike. "Seitdem die Raptoren frittiert worden sind, haben wir es doch nur noch mit Flaschen zu tun, wie die Typen gestern. Aber das sind für mich keine Gegner. Ich brauchte sie nur mal eben kurz anzunießen!" 
"Ich muß ehrlich sagen, daß mir die Raptoren leid tun", sagte T-Bone. "Ich konnte sie nicht vor dem Tod bewahren." Nachdem sie ihre Zähne geputzt hatten, gingen sie auf ihr eigens eingerichtetes  Schlafzimmer. Duvall war einverstanden, das ehemalige Wohnzimmer des Vormieters den Sauriern zu überlassen. 
Das Zimmer war sehr geräumig und bot für die Saurier genügend Platz. An den Wänden befanden sich abgesehen von Dinosaurierbilder,  Poster von langhaarigen Heavy-Metal Musikern. Die vier Saurier fuhren total auf diese harte und primitive Musik der Menschlinge ab. Über Bullseyes Bett hing sogar eine schwarze E-Gitarre, die von dem Metal Lord Gitarristen signiert war. 
"Du hegst zu diesen Kreaturen noch Mitgefühle?" fragte Spike verständnislos. "Sie waren unsere Feinde und hätten um eine Schuppe die Menschheit ausgelöscht!" 
"Natürlich weiß ich das! Auch wenn sie meine Feinde waren, sind es doch genauso Dinosaurier gewesen, wie wir", sagte T-Bone. " Spike, wir beide waren ganz am Anfang doch auch Feinde und trotzdem habe ich euch damals alle gerettet. Raptoren sind nun mal so wie sie sind. Aber es waren lebende Wesen und dieses furchtbare Ende haben selbst sie nicht verdient. Vielleicht verstehst du es nicht so richtig, weil ich ebenfalls ein Raubsaurier bin und somit zur selben Rasse gehöre." 
"Naja, aber letztendlich waren die Raptoren selbst Schuld an ihrem eigenen Untergang. Aber vielleicht hast du da doch etwas recht", sagte Spike. "Wenn sie noch Leben würden, wäre es nicht mehr ganz so langweilig!" T-Bone legte sich ins Bett und löschte das Licht. 
"Schlaft gut", sagte Stegz.

In dieser Nacht aber fand T-Bone durch das laute Schnarchen der Saurier keinen Schlaf. Er schaltete das Licht an und hielt sich die schuppige Stirn. "Rrrrr! Warum müssen Dinosaurier nur so derart schnarchen?" knurrte er. Doch dann hörte er plötzlich ein merkwürdiges Geräusch von draußen. Er  blickte zum Fenster, konnte aber nichts erkennen. Das zischende Geräusch wechselte in ein leises Rauschen. Irgend etwas war dort vor dem Fenster. T-Bone stieß Spike an, der in dem zweiten Bett neben ihm lag.
"Hey, Spike! Hörst du das auch?" fragte er.  Doch Spike schlief wie ein Stein. T-Bone beschloß, allein nachzusehen, was draußen im Garten vor sich ging. Er ließ die anderen schlafen, da es sowieso ein sinnloser Versuch gewesen wäre, die Saurier aufzuwecken. Er stand auf und zog sich schnell seine schwarze Hose über die Shorts und streifte sich anschließend seinen Metallpanzer über. Leise schloß er die Tür hinter sich und suchte mit seinen Augen nach dem ´Repulsor´, doch er  fand ihn bereits komplett zerlegt auf Stegz Arbeitstisch.
"Typisch, Stegz! Egal, ein richtiger T.Rex kämpft sowieso nicht mit Schußwaffen!" Vorsichtig ging er zur Terassentür und öffnete sie. Es war eine klare Nacht und T-Bone konnte in der Dunkelheit gut sehen. Er prüfte die Luft, konnte aber nichts verdächtiges wittern. Dennoch sagten ihm seine Instinkte, daß etwas nicht stimmte. 
Dann vernahm er plötzlich wieder dieses sonderbare Geräusch, das diesmal aus einem Busch drang. Geduckt schlich er sich von der Seite heran. Vorsichtig spähte er durch die Zweige und blickte auf ein freischwebendes  metallenes Etwas. 
"Was zur Hölle ist denn das?" dachte er. Ein derartiges Ding hatte er in seinem ganzem Leben noch nicht gesehen. Es besaß einen einziehbaren mechanischen Drehkopf und einen Korpus, der auf einem Kraftfeld schwebte. T-Bone erkannte, das dieses Ding direkt ihr Schlafzimmer anpeilte. 
"Was das auch immer ist, es dient dazu, um uns auszuspionieren!" dachte  er und kroch langsam vorwärts, dabei  zerbrach er einen Zweig. Der Roboter fuhr herum und feuerte einen grellen Laserstrahl auf ihn ab. Der T.Rex reagierte sofort und wich noch um Haaresbreite aus. T-Bone spannte seine Muskeln an und schnellte blitzschnell nach vorne. Dabei grub er seine scharfen Krallen in das dünne Blech des Roboters und schleuderte ihn knurrend und mit voller Wucht gegen einen Baum. Der Roboter sprühte Funken und fiel scheppernd zu Boden. 
"Das sollte sich unbedingt Stegz ansehen!" dachte er. Doch plötzlich zog ein starker Wind auf und ein grelles Licht blendete ihn von oben. Er versuchte etwas zu erkennen, aber das Licht war viel zu hell. Da wurde T-Bone mit einem male von einem blauen Lichtstrahl getroffen. Alles um ihn herum begann plötzlich zu verschwimmen und er verlor das Bewußtsein. 

"Lord Sabbathan!" sagte Baalsulgor. "Mission erfolgreich beendet. Das Shuttle bringt den Tyrannosaurus soeben an Bord." 
Sabbathan war zufrieden. "Ausgezeichnete Arbeit, Commander!" sagte dieser und lachte. 
"Aber leider hat er unseren Suchdroiden vernichtet", entgegnete Baalsulgor.
"Das ist nicht weiter tragisch! Wir haben das, wofür wir hergekommen sind!" sagte der finstere Lord und wandte sich an den Navigationsoffizier. "Setzten Sie Kurs auf Arkon! Ich will den Tyrannosaurus noch heute Abend im Arenagefängnis sehen!" 
"Jawohl, Sir!" sagte der Offizier. Sabbathan verließ daraufhin, gefolgt von Baalsulgor, die Brücke.
"Und jetzt will ich unseren Gast gerne willkommen heißen!" 
Langsam und mit schmerzendem Schädel wachte T-Bone in einer Gefängniszelle auf. Noch halb benommen blickte er sich um.
"Na klasse!" dachte er. "Wo bin ich denn jetzt wieder hineingeraten?" T-Bone trat an die Gitterstäbe seiner Zelle und prüfte sie. "Scheint nicht aus Titan zu bestehen. Diese Gitter müßten doch zu verbiegen sein!" 
T-Bone wollte gerade einen Versuch wagen, als sich die Tür zum Vorraum öffnete. Hinein kamen Baalsulgor und Sabbathan, die noch immer ihre Helme trugen. 
"Das ist er also!?"  sagte Baalsulgor. "Ich finde dieses Geschöpf sehr primitiv! Wenn ich ihn mir so von nahen betrachte, glaube ich nicht, daß es sonderlich intelligent ist. Ich frage mich sogar, ob dieses Wesen uns überhaupt versteht." 
"Er kann uns gewiß ganz genau verstehen und an seiner Stelle, wäre ich jetzt ziemlich wütend auf Sie", sagte Sabbathan.
"Ich weiß zwar nicht, wer ihr seltsamen Typen seit", sagte T-Bone, "aber ihr irrt euch gewaltig, wenn ihr glaubt, mich hier gefangen halten zu können!" 
"Selbst wenn es dir gelingen sollte, dich aus dieser Zelle zu befreien, gibt es hier für dich keine Möglichkeit zu entkommen!" sagte Sabbathan. 
T-Bone knurrte wütend. 
"Du scheinst noch gar nicht begriffen zu haben, wo du dich überhaupt befindest", sagte Sabbathan. 
"Das interessiert mich nicht! Ganz egal wo ich mich hier befinde, ihr werdet mich nicht halten können!" grunzte T-Bone. 
"Meinst du? Du befindest dich hier nicht etwa auf deiner Erde, sondern an Bord des Raumschiffes ´Leviathan´!" "Spar dir die Scherze!" knurrte T-Bone und versuchte, die Gitterstäbe zu verbiegen, was ihm auch gelang. Baalsulgor wollte gerade seine Waffe heben, doch Sabbathan hielt ihn zurück. 
"Dann müssen wir dich eben auf eine andere Weise überzeugen!" sagte er und drückte einige Tasten auf dem Computerterminal des Vorraumes. Die Wand hinter T-Bone fuhr nach oben und nun starrte er durch ein Fenster direkt in den Weltraum.
"Verdammt, was soll das hier?" sagte der T.Rex. 
"Da! Siehst du es jetzt?" grunzte Sabbathan. "Ganz gleich, ob du aus der Zelle ausbrichst, von diesem Schiff gibt es kein Entkommen! Es sei denn, du kannst im Weltraum atmen, aber das bezweifele ich doch stark." 
T-Bone konnte es nicht fassen. Er wurde von Außerirdischen entführt und das sozusagen schon zum zweiten Mal. 
"Wer seid ihr eigentlich und was wollt ihr von mir?" fragte er. 
"Ich dachte schon, das würdest du nie fragen", sagte Sabbathan. 
Beide nahmen jetzt ihre Helme ab. T-Bone glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er in die reptilhaften Gesichter der Außerirdischen blickte. 
"Außerirdische Dinosaurier!?" schoß es ihm durch den Kopf. 
Es waren aufrecht gehende Dreihorndinosaurier, aber völlig anders als der Triceratops Spike. Sie hatten eine dunkelbraune Haut und ein besonders ausgeprägtes Nackenschild. Im Gegensatz zu Triceratops hatten sie scharfe Zähne und teuflisch rote Augen, die eisige Kälte ausstrahlten. 
"Ich bin Lord Sabbathan. Herrscher des Planeten Arkon und das hier ist Commander Baalsulgor. Kommandant des Raumkreuzers ´Leviathan´."
"Aber aus welchem Grund habt ihr mich entführt?" fragte T-Bone. "Wir hätten euch bei uns sicherlich freundlich empfangen."
"Ha, ha!" lachte der grimmige Saurierlord. "Wir sind Ceratonen und leben nur für den Krieg und die Eroberung!" 
"Ich dachte immer, Triceratops seien friedliche Dinosaurier." 
"Das ist auch vollkommen richtig!" sagte Sabbathan. "Aber wir sind keine Triceratops. Wir sind Ceratonen! Und haben nicht das geringste mit diesen primitiven Erdendinosauriern zu tun." 
"Was habt ihr mit mir vor?" 
"An dich interessiert uns nur die Art, wie du kämpfst! Wir waren wahnsinnig beeindruckt, als wir sahen, wie du mit deiner rohen Gewalt diese Raubsaurier geschlagen hast", sagte Sabbathan. "Sensationell! Wir haben schon lange nach einem derartigen Kämpfer wie dich gesucht!" 
Bei T-Bone machte sich langsam ein mieses Gefühl in der  Magengegend breit. 
"Tatsächlich?!" grunzte er. 
"Ja! Du bist der geradezu perfekte Kämpfer für unsere Show!" sagte Sabbathan. 
Jetzt wußte T-Bone, aus welchem Grund sie ihn entführt hatten. 
"Ach so ist das!" Er spürte, wie seine Wut in ihm hinaufstieg. "Ihr wollt also, daß ich nur zu eurem Vergnügen  kämpfe!?" 
"Was sagen Sie dazu, Commander? Anscheinend ist er doch gar nicht so unterentwickelt, wie Sie vermuteten!" sagte Sabbathan zu Baalsulgor und lachte. "So ist es, mein junger Tyrannosaurus! Du wirst auf Arkon in die Arena steigen und jeden deiner Gegner vernichten! Du bist ein gnadenloser Kämpfer, T-Bone!" 
T-Bone stutzte, als der ceratonische Lord seinen Namen sagte.
"Du wunderst dich sicherlich, daß wir deinen Namen kennen!" sagte Sabbathan. "Diesen Suchdroiden, den du zerstört hast, hat dich auf Schritt und Tritt beobachtet. Uns entging rein gar nichts!" 
"Was?!" 
"Und du hast uns soeben vor dem Ruin bewahrt", fuhr Sabbathan fort. "Denn wenn der Droide dich nicht gefunden hätte, wäre unsere Show bald am Ende gewesen. Doch jetzt haben wir dich und ich verspreche dir, daß ich dich ganz groß rausbringen werde. ´T-Bone, der Vollstrecker!´  Ich sehe es direkt vor mir!" 
"Niemals!" knurrte T-Bone und war kaum noch zu halten. "Ihr habt den falschen Dinosaurier entführt, wenn ihr glaubt, daß ihr mich für eure dreckigen Spielchen benutzen könnt! Ich werde nicht in diese Arena steigen und auch ganz sicherlich nicht kämpfen, nur damit ihr euren Spaß habt!" 
"Auch wenn du dabei dein Blut vergießen solltest. Du wirst Gladiator in der Arena von Arkon sein!" sagte Sabbathan. "Wenn du nicht kämpfen willst, wirst du deinen Planeten niemals wiedersehen! Aber du wirst schnell lernen zu gehorchen. Wir haben schon mit ganz anderen Kreaturen zu tun gehabt. Alle waren sie am Anfang so widerspenstig, wie du! Aber später dann, wirst du den Anblick lieben, wenn dein Gegner um Gnade bettelt. Du wirst schon gehorchen, denn von nun an bist du ein Sklave der Ceratonen!" 
"Was bin ich?!" T-Bone packte die eiskalte Wut. Das war zuviel! Niemand, schon gar kein dahergelaufener Ceratone, bezeichnet einen Tyrannosaurus Rex als Sklaven.
"Du hast richtig gehört, Tyrannosaurus! Jetzt kniest du gefälligst vor deinem Meister Lord Sabbathan nieder!" sagte Baalsulgor. 
"Ich komme euch gleich dahin und dann könnt ihr euch eure Schwänze um den Hals wickeln! Ihr werdet mich niemals dazu bringen, in der Arena zu kämpfen! Eher werde ich sterben!" grollte T-Bone böse und verbog die Gitterstäbe.
"Die Zelle hält ihn nicht!" sagte Baalsulgor. "Er wird ausbrechen!"
"Setzen Sie ihn matt, bis wir Arkon erreicht haben", befahl Lord Sabbathan. 
Der Commander gab etwas in das Computerterminal ein und plötzlich wurde T-Bones Zelle abgeschottet. Plexiglasähnliche Wände fuhren blitzschnell hoch und aus den Ritzen in der Wand strömte ein gräuliches Gas. T-Bone schnappte nach Luft, aber das Gas begann ihn bereits zu lähmen, bis er schließlich zu Boden ging. 
"In einigen Stunden ist er wieder auf den Beinen." 
Sabbathan war höchst zufrieden und verließ den Raum. 
"Sir, ich halte es nach wie vor für eine schlechte Idee, ihn mit nach Arkon zu schaffen", sagte Baalsulgor.  "Jedes Lebewesen, das wir bis jetzt fingen, erzitterte bereits bei dem bloßen Klang Ihres Namens, aber dieser Saurier hat noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er Ihren Namen hörte. Er ist sehr aufbrausend und wild!"
"Ganz genau!" grinste der fiese Herrscher. "Er ist furchtlos, wild, unberechenbar und gefährlich! Er ist perfekt! Genauso wie ich ihn mir vorgestellt habe! Baalsulgor, wir werden schon bald einen neuen Champion haben!" "Und  lassen Sie ihn wirklich frei, wenn er der Champion ist?" fragte Baalsulgor, doch Sabbathan dachte nicht im Traum daran. 
"Machen Sie Witze? Jemanden wie ihn wollen die Leute sehen! T-Bone wird bis zu seinem Ende in der Arena kämpfen."
 

© T-Bone
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Schon geht's hier zum 3. Kapitel: Arena des Todes

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