Trio Infernale von Sylvia und Cancelot
Die reale Drachental-Satire
Wüstenblumen

Traurig stand er da, ein Berg von Drache, mächtig einst und feurig wie ein junger Drachengott, doch jetzt fühlte er sich all seiner Kraft beraubt.
Da war sie hin, sie - die eine und einzige wahre Liebe seines Lebens, verschwunden in einem undurchdringlichen, grünen Nebel, der sich in Luft aufgelöst hatte. Und mit dem Nebel auch sie.
Was sollte er nur tun? 
Er hatte ihr ja nicht einmal seine wahren Gefühle erklären können, zu schnell war sie wieder entschwunden gewesen. Fast war es so, als hätte es geendet, bevor es noch begonnen hatte. Was war er nur für ein Esel! Hätte er sie anstatt pausenlos zu begaffen wenigstens auf einen kleinen Umtrunk eingeladen, wäre es nicht passiert, wäre sie nicht verschwunden, sondern säße jetzt mit ihm in seiner kleinen gemütlichen Höhle. 
Und nun? Niemand da zum gemeinsamen vertrauten Kokeln, nur dieser alte, ewig quietschende Ritter und sein zampelnder Knecht.

Ein wirklich trauriger Drache
© by Sylvia

Ja, was tun? Das war jetzt die Frage... der traurige Drache war nicht in der Lage, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, so verwirrt war er, und so starrte er nur bekümmert vor sich hin und wunderte sich über dieses seltsam fremde Gefühl, das ihm plötzlich in sein stolzes Drachenherz gekrochen war.
Der Moordrache sah so unglücklich aus, daß sogar Webolo ihn erstaunt betrachtete. 
Irgendwie wirkte der Geschuppte überhaupt nicht mehr gefährlich, fand er, nur noch sehr traurig - und sehr einsam. Und das überraschte den Knappen.
"Ähhh ... Meister?"
Webolo boxte seinen Arbeitgeber unsanft in die Seite.
"Was ist, Knappe?"
"Was hat er denn?"
"Ich glaube, er ist verliebt..."
Verblüfft zog der Knappe eine Augenbraue hoch.
"Glaubt Ihr wirklich, Meister?"
Canerio nickte und musterte den unglücklichen Drachen mit einem Stirnrunzeln und dem sorgenvollen Blick eines Arztes, der bei seinem Patienten gerade eine unheilbare Krankheit feststellt.
"Ja, seht doch, Knappe - sind ganz typische Anzeichen... glasiger Blick, erhöhte Atemfrequenz, gelegentliches Schnüffeln und Seufzen... er ist verliebt. Kein Zweifel, es kann gar nicht anders sein."
Webolo s Blick sauste ungläubig zwischen seinem Meister und dem Drachen hin und her - dann machte sich ein Grinsen in seinem Gesicht breit.
"Hmmm..." 
Canerio wiegte bedächtig den Kopf. "Auf jeden Fall sollten wir ihn nicht alleine lassen in diesem Zustand. Wir machen uns einfach auf die Suche nach der Seedrachin. Irgendwo werden wir sie schon finden. Geht, Knappe, und holt unser treues Streitross!"
Webolo tat, wie ihm geheißen und trollte sich kichernd zu der alten Stute, die verträumt durch die Landschaft trödelte und hier und da gemütlich Grasbüschel ausrupfte.
"Rosinanteeeeee!!! Hierher! Auf zur Drachen-Rettungs-Aktion!"
Das stolze Streitross warf entsetzt den Kopf hoch, als sie Webolos schrille Stimme hörte - und da sahen ihre alten, kurzsichtigen Augen ihn auch schon unbekümmert daherhopsen.
Rosinante ahnte Schreckliches. Ein vergnügt hopsender Knappe und Drachen mit Liebeskummer konnten nichts Gutes bedeuten und so trabte sie nur widerwillig heran.
In Webolos Gesicht tobte die pure Schadenfreude. 
"Das hast du nun davon, verträumter Echsenkopp..."
Mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht schritt er an diesem geschuppten Häuflein Elend vorbei...

... doch genau diesen Augenblick hatte sich Moordrache für einen besonders tiefen Seufzer ausgesucht.
Der daraus entstehende, scheinbare heiße Wüstenwind ließ den armen Webolo viele hundert Schritte weit über den Boden purzeln, bevor er mit seinem Arbeitgeber zusammenstieß und diesen in ein bereits vor kurzem benutztes Schlammloch beförderte.
Und diesmal war es an dem Drachen, schadenfroh zu grinsen.

Es tat einen lauten Platsch und dann war nur noch undeutliches Fluchen hinter einem eisernen Helm zu vernehmen, bevor der Ritter langsam gluckernd im Schlamm versank.
Webolo war nach einer ganzen Reihe wilder Purzelbäume wie betäubt liegen geblieben. Sein Sombrero kollerte davon und vor seinen Augen tanzten nur noch bunte Sternchen.
"Ouh, mein Kopf" jammerte er, versuchte sich mühsam aufzurappeln, sank aber sogleich wieder zu Boden, so schwindlig war ihm von dem Gerolle. Er blieb einfach flach auf der Erde liegen und wartete darauf, daß es in seinem Kopf endlich aufhörte, sich so rasend zu drehen.
Aber seine Ruhe währte nicht lange, denn eine feuchtwarme Pferdeschnauze schnüffelte alsbald in seinem Gesicht herum.
"Laß das, Rosinante", stöhnte der Knappe und wollte den riesigen Kopf beiseite schieben. Rosinantes stoppelige Barthaare kitzelten ihn an der Wange. "Nicht doch, ich will jetzt nicht spielen!"
Doch das treue Streitross ließ nicht locker und mit der ihr angeborenen Penetranz prustete sie ihren warmen Atem in Webolos Gesicht, während sie mit einem Auge den Ritter beobachtete, der immer tiefer in dem Sumpfloch versank. Hier war Hilfe dringend von Nöten!
Und schließlich schaffte sie es auch, den schwindligen Knappen auf die Beine zu bringen.
"Oh, hör auf zu Sabbern, du dummer Gaul!" schimpfte Webolo und kam torkelnd in die Senkrechte. "Was ist denn?"
Und dann sah er seinen Herrn und Meister, das heißt, eigentlich sah er nur ein Stückchen vom Helm aus dem Morast ragen und den orangeroten Federbusch darauf.
"MEEEIIIIISTEEER!!!"
Ihm wurde ganz kalt vor Angst.
"Ohjeohjeohje - warum hast du denn das nicht gleich gesagt???" Er warf einen bösen Blick zu Rosinante.
"Los, tu gefälligst was!" herrschte er sie an. "Hol ihn da raus!!!"
Rosinante guckte nur verwirrt. Was sollte SIE schon tun??
Sie blickte sich verzweifelt um, das wäre doch eher eine Aufgabe für den Drachen gewesen ... aber der seufzte nur völlig unzurechnungsfähig vor sich hin und starrte mit seinen Schmachtblicken Löcher in die Luft..

Webolo lief unterdessen verwirrt vor dem Sumpfloch auf und ab und begann vor lauter Aufregung wieder zu hopsen.
"Meister! Oh Meister, was mach’ ich denn nur?" Der Knappe hatte nicht die leiseste Ahnung, was er tun sollte - er konnte sich doch nicht auch noch in dieses Moorbad stürzen.
Doch die findige Rosinante hatte bereits eine Idee. Mit der Schnauze stubste sie Webolo in den Rücken, so daß er an den Rand des Sumpflochs stolperte, dann packte sie ihn vorsichtig mit ihren langen, gelben Zähnen am Hosenboden, hob ihn hoch und machte ein paar zögernde Schritte hinein in die matschige, braune Brühe. Sie ging so weit hinein, wie sie es konnte, ohne in Gefahr zu geraten, ebenfalls zu versinken. Dann machte sie den Hals lang und länger, bis Webolo kreischend und mit wild rudernden Armen über dem Sumpfloch baumelte. Aber er merkte schnell, was die treue Rosinante vorhatte - wenn er nämlich jetzt die Arme ausstreckte, konnte er den rostigen Ritter beinahe erreichen.
"Rosinante" flehte er verzweifelt, "geh´ noch ein Stückchen! Biiittteee!!!"
Die alte Stute machte einen Schritt, und noch einen, und schon krallten sich die Hände des Knappen um den Federbusch.
Er zog und zerrte, was das Zeug hielt, und Rosinante ging gleichzeitig Schritt für Schritt wieder rückwärts. Bis auf die erstickten Geräusche, die unter dem Helm hervordrangen, passierte erst einmal gar nichts, und der arme Webolo hatte das Gefühl, jemand würde ihm seine Arme ausreißen. Aber dann gab es ein laut schmatzendes Geräusch, als der Ritter mitsamt seiner Rüstung langsam wieder dem Moor entglitt. Webolos Gesicht strahlte vor Freude, als er seinen Herrn und Meister wohlauf sah - doch dann wurde er stutzig. Ungläubig starrte er den Ritter an.
"Meister ..." piepste er.
Vor Überraschung war er kaum seiner Stimme mächtig.
"Ihr wart ja auf Eurem werten Hinterteil gesessen ... Ihr hättet Euch ja nur hinzustellen brauchen!!"
Rosinante riß verblüfft die Augen auf- und brach in wieherndes Gelächter aus. Und wieder tat es einen Platsch, und Webolo saß neben seinem Meister braungesprenkelt in der Pfütze.
Rosinante kicherte und wieherte und prustete und amüsierte sich so königlich, daß sie gar nicht mehr damit aufhören konnte, während ihre beiden Weggefährten mit dem Sumpfloch kämpften und versuchten, wieder herauszukrabbeln.

© by Sylvia


Schließlich fasste sie sich ein Herz und beschloss, den armseligen, moorwasserspuckenden Gestalten zu helfen, und so riss sie sich zusammen und kicherte nur noch leise vor sich hin.
Doch das wiehernde Gelächter verstummte trotzdem nicht.
Irritiert sah sich Rosinante um - und erst glaubte sie, ihren kurzsichtigen Augen nicht trauen zu können, als sie entdeckte, was auf der gegenüberliegenden Seite der Schlammpfütze stand und vor Lachen schier zusammenbrechen wollte:
... ein Kamel!

Das Schlamm-Chaos... und ein geheimnisvoller Gast...
© by Sylvia

Rosinante blinzelte angestrengt und wünschte sich zum wiederholten Male Augengläser gegen ihre Kurzsichtigkeit. Aber so viel sie auch zwinkerte - es war und blieb ein leibhaftiges Kamel.
Es bleckte die Zähne und lachte so herzzerreissend, daß der gewaltige Höcker auf seinem Rücken ins Wackeln geriet.
An sich war das Kamel eigentlich ein Dromedar, das erkannte auch die gebildete Rosinante auf den ersten Blick. Und noch dazu ein hübsches. Es hatte feines, sandfarbenes Fell und große, von überlangen Wimpern eingerahmte, dunkle Augen, mit denen es Rosinante schmelzende Blicke zuwarf. 
Das Kamel hörte nun auf zu Lachen und kicherte nur noch vor sich hin, und die beiden - Streitross und Wüstentier - musterten sich über die Schlammpfütze und über die Köpfe der beiden Sumpfgestalten hinweg.
Doch auch Webolo und der Ritter hatten das merkwürdige Tier bemerkt.
"Was gibt’s da zu Lachen?" herrschte Canerio und hievte sich mühselig aus dem braunen Matsch, gefolgt von seinem gesprenkeltem Knappen.
Mit allem hätte er gerechnet ... nur nicht mit einer Antwort.
"Ihr saht einfach zu komisch aus", grinste das Kamel und schlenderte um die große Moorlache herum auf das Trio zu.
Canerio starrte völlig entgeistert auf dieses sprechende Wüstentier und Webolo setzte sich vor Schreck wieder in die Pfütze.
"Was ist? Noch nie ein sprechendes Kamel gesehen? Ich spreche sieben Sprachen fließend und ungefähr 40 Dialekte ... ist doch nichts Besonderes. Außerdem spiele ich Bridge. Mein Name ist übrigens Orhima."
Sie lächelte Canerio freundlich zu und klimperte mit den langen Wimpern.
Der rostige Ritter lächelte zurück - und dann fiel er in Ohnmacht.

Rosinante blickte lässig zum Ritter, schüttelte den Kopf und blickte dann wieder der Wüstenschönheit entgegen.
"Hey, Schwester ... schmachte mich nicht so an, ich bin ne Lady!"
Orhima’s Mine änderte sich kein Stück. "Keine Panik, Süße...... ich guck immer so."
Für einen Moment war es seltsam leise dort an der kleinen Schlammpfütze, doch dann brachen Pferd und Kamel in solch schallendes Gelächter aus, das sogar der Moordrache ängstlich zusammen zuckte.
Das  riss den Ritter aus seiner Ohmacht hervor.
"Wer.... wo....?" stotterte er hilflos.
Webolo befreite sich aus der Versteinerung, die von ihm Besitz ergriffen hatte und half seinem verwirrten Herrn und Meister auf die Beine.
"Herr, fühlt ihr Euch besser?"
"Ob ich mich besser fühle, fragt Ihr?"
"DAS DARF DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!!!" donnerte plötzlich die brausende Stimme des Drachen dazwischen.
Alles zuckte zusammen und blickte erschrocken zum Moordrachen hinüber. Sogar das Kamel verstummte. Mit schweren stampfenden Schritten schritt Moordrache auf die kleine Gruppe zu, die um das Schlammloch versammelt stand , während er erst leise, dann immer lauter verkündete
"Ihr seid in mein Tal geschlichen, habt mir meine letzten Möhren und Nerven geraubt, mich zu dieser verfluchten  Stelle geführt, mich beleidigt und an DEN RAND DES WAHNSINNS GEBRACHT!"
Kaum zu Ende gesprochen, sackte er auf den Boden und vergrub den Kopf zwischen seinen kräftigen Pranken.
Leises Schluchzen drang zwischen ihnen nun hervor, leise, einsam und verzweifelt und sein massiger Körper bebte so sehr, daß sich im Schlammloch auf der Wasseroberfläche kleine Kringel zeigten, die sanfte Kreise zogen.
"Ohhhhh, ich armer, armer Drache...", schluchzte er drauflos, "ich werd sie wohl niemals wiederfinden, niiiie mit ihr ein Moorbad teilen können...."
Orhima schritt erhobenen Hauptes zu ihm hin und ganz sachte stupste sie mit ihren Lippen gegen sein Nasenbein.
"Drache... flötete sie mit ihrer sanften Stimme... wenn Ihr hier liegen bleibt, werdet Ihr sie auch niemals finden..."
Moordrache hob den Kopf. Welch schöne Stimme. Fast wie die seiner Eisdrachin klang sie, nur etwas wärmer... beruhigender.
"Oh sprich weiter, du Kamel...", dachte er, "das tut ja so gut!"
Als hätte sie seine Gedanken erraten, plapperte sie fröhlich weiter: "Nun rappelt Euch schon auf... kommt, sucht Eure Herzensdame."
"Ach... es ist aussichtslos.... Dimensionstore gibt es hier so selten wie Pilze mit goldenen Köpfen...", begann er erneut zu jammern.
Ritter Canerio war dieses Bild des Jammerns leid. Das Elend des Drachen erschütterte sein Herz zutiefst, wusste er doch zu gut wie schlimm es war, seine Liebste verloren zu glauben. Das liebliche Angesicht Dulcineas tauchte vor seinem geistigen Auge auf und hätte nicht Rosinante in diesem Moment laut losgewiehert wäre auch er in Trübsal versunken.
Rosinante schaute in die hilflose Runde vor ihr. Menschen, Drachen und Kamele..... was hatte sie nur angestellt?
"Dann mal los.... lasst uns Pilze mit goldenen Köpfen machen!"
Grinsend drehte sie sich um, und machte als erste den Schritt in ein neues unglaubliches Abenteuer.

***

Rosinante und Orhima folgten auf leisen Sohlen, was man vom Talherrn und seinen Begleitern nun nicht unbedingt behaupten konnte, eben denselben schweigsam und wie es schien in tiefe Gedanken versunken.
Neidisch blickte Rosinante auf die schlanken langen Beine ihrer neuen Reisebegleiterin. "Himmel, was für ein Gang, das kann ich ewig üben...."
Sie hasste es Defizite zu haben. 
"Irgendwelche Kampferfahrungen? Siege? Waffenkenntnis?" Breitgrinsend lächelte sie ihre vermeintliche Konkurrentin an.
Orhima riss erschrocken ihre wunderschönen Augen auf, und verdrehte ihre Augäpfel so sehr das Rosinante suchend auf den Boden blickte.
"Hmmm... keins rausgefallen... noch mal Glück gehabt."
"Ich verabscheue den Kampf... er... er ist furchtbar. Ge... gewalt ist keine Lösung, glaub mir", begann das Kamel  plötzlich zu stottern und Rosinante bemerkte das heftige Zittern in ihren Flanken.
"Was ist denn... ich habe doch nur etwas gefragt, beruhige dich, ich wollte dich nicht erschrecken."
Jetzt tat ihr ihre Boshaftigkeit schon fast wieder leid. In den sanften Augen Orhima’s schwammen dicke Tränen, die nun langsam an ihrer Wangen herunter rutschten.
"Woher kommst du überhaupt?" fragte sie jetzt neugierig und um ein wenig abzulenken. In dem ganzen Geschrei um die Eisdrachin hatte sich niemand weiter um dass plötzliche Erscheinen von Orhima gekümmert.
"Also, um ehrlich zu sein..... ich weiß es nicht. Da war so eine grüne Wolke, und plötzlich... alles begann sich zu drehen und zu schaukeln und das mächtige Zelt meines Herrn, dem ehrwürdigen Effendi  Abdul Frank flog durch die Lüfte wie einer der Teppiche aus dem Basar von Khanjaganichsan."
"khajaganich..was?"
"Khanjaganichsan..... südlich von Isdollwoll" verbesserte Orhima.
"Ähmmm..  gut, erzählt weiter." Rosinante beschloss nicht weiter nachzufragen, denn mit einem Knoten in der Zunge konnte man so schlecht Möhren kauen.
"Also, da war diese Grüne Wolke und.... und plötzlich stand ich hier bei euch."
In Rosinantes Kopf begannen sich kleine Mosaik steinchchen zu einem großen ganzen zu formen.
"Intressant" murmelte sie leise. 
"Ich saß gerade gemütlich über der Ausarbeitung eines neuen Rezeptes..."
"Eines Rezeptes? Du kochst? Du willst mir erzählen, du bist ein kochendes Kamel????"
Rosinante konnte das Lachen nicht mehr unterdrücken und prustete laut los.
Verärgert drehte sich Webolo zu ihnen um.  "Psst, seid doch mal leise......" zischte er wichtig und legte dabei die Finger an den Mund.
"Haha..... Bääääh" Rosinante streckte ihm die Zunge raus. Das musst du gerade sagen......
"Was hast du denn für ein Rezept..... ihre Frage war von einem ständigen Glucksen unterbrochen......ausgearbeitet, wenn ich fragen darf??" 
Orhima sah misstrauisch in Rosinante’s vom Grinsen verzogenes Gesicht.
"Versprichst du mir, mich nicht auszulachen?"
"Klar, versprochen..." Wieder Glucksen.
"Du veralberst mich, ich spüre das ganz genau!"
"Nein, wirklich nicht.... tut mir leid"
Schnell machte sie wieder ernste Mine zum lustigen Spiel. Sie war eben ein verdammt neugieriges Pferd, und auch bereit dafür Opfer zu bringen.
Orhima sah sich aufmerksam nach allen Seiten um und trabte etwas näher an Rosinante heran.
"Es ist ein ganz besonderes Rezept, musst du wissen. Mein Herr  wünscht sich so sehr ein richtiges mutiges Kamel, wo er doch immer Ärger hat mit Borbarad und seinem Nachtdämon...aber ich.... ich enttäuschte ihn ständig und alles was ich für ihn tun konnte, war ihn von einem Ort zum anderen zu tragen. Er ist ein guter Herr und hätte ein mutiges Kamel so sehr verdient... aber...."
Hier stoppte Orhima und brach wieder in leises Weinen aus.
Rosinante stupste sie vorsichtig und etwas tröstend. Klang ja irgendwie alles ganz spannend.
"So beschloss ich also, die heiligen Schriften der Fendi’s von Nojo zu studieren die von einem unglaublichen Getränk, dem "Tuinpot" berichteten. Wer es zu sich nimmt, wird zu einem wahren Helden, erfüllt von Tapferkeit und Mut . Doch die Aufzeichnungen waren leider nur bruchstückhaft vorhanden und so versuchte ich mühselig, die noch fehlenden Esszensen zu finden, um den Sud  fertig zustellen."
Rosinante überlegte nur kurz. Konnte ja nur eine Sache fehlen: "Ich glaube", sagte sie, "dabei kann ich dir etwas behilflich sein..........."
 

© by Cancelot

Der blaue Abschnitt in Sylvias Teil stammt übrigens vom Moordrachen :-)

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Und schon geht's zum 5. Kapitel: Ein unbekanntes Flugobjekt
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Denkt bitte daran: auch diese Geschichte nimmt am Drachentaler-Wettbewerb teil.
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