Die Welt von Zappon von Adlers Auge
Prolog

Vor allen anderen Dingen, die jemals existierten, lebten Baal und Gortgem. Die beiden Brüder waren allmächtig und herrschten im unendlichen Universum. Irgendwann am Anfang aller Dinge erschuf Baal die Welt Zappon.
Zappon war die Perle des Universums, denn auf ihr existierte Leben.
Alles auf ihr war friedvoll und ruhig. Die verschiedensten Völker lebten glücklich und zufrieden miteinander, und darüber war Baal so glücklich, dass er vor lauter Glück begann zu weinen. Der Legende zufolge entstand auf diese Weise das Tränenmeer im fernen Osten Zappons und das erste Zeitalter wurde so eingeläutet.
Aber Gortgem neidete Baal diese Schöpfung und störte den Frieden auf Zappon indem er den Menga, den weisesten Lebewesen auf Zappon, eine Kiste gab, in der  alles Übel steckte, das man bis dahin noch nicht kannte. Die Herzen Aller wurden von ihnen vergiftet und sie begannen sich zu bekämpfen. Damit hatte das zweite Zeitalter begonnen. Zappon wurde hunderte Jahre in Dunkelheit gestürzt und von blutigen Kriegen und Fehden zwischen den Völkern gezeichnet.
Als es schon keine Hoffnung mehr für die Welt zu geben schien überwand ein Elb, mit Namen Gloriel, die Bosheit und schloss die Kiste. Danach besannen sich die Völker Zappons und die Kriege gingen vorüber. Doch viele von ihnen waren so böse, dass sie nie mehr geheilt werden würden. Deshalb verbannte sie Baal in das Land Kazadom.
Sie alle verloren dort ihre einstige Herrlichkeit und man nannte die Mengas, die man bisher aufgrund ihrer Zauberkraft, Schöhnheit und Weisheit so sehr bewundert hatte, Orks, dies bedeutet in ihrer Sprache Abschaum und Hässlichkeit.
So brach das dritte Zeitalter an.
Um den Frieden zu wahren, sandte Baal, neben vielen neuen Rassen, die Menschheit, die die Einigkeit sichern sollten, nach Zappon.
An ihre oberste Stelle setzte er den ersten Mondkaiser mit Namen Elond. Dieser bekam als Zeichen seiner Herrschaft über die anderen Völker Zappons das Mondschloss, Karhir.
Mit diesem konnte man die schwarze Kiste auch aus weiter Entfernung verschlossen halten, denn in das Land der Orks wagte nun kein Lebewesen mehr auch nur einen Fuß zu setzen.
Einem Mythos zufolge wurde der Kaiser und das magische Schloss aus einem Bruchstück des Monds geschaffen, denn nur im Mond wohnt genug Energie inne, um Frieden und Eintracht aufrecht zu erhalten.
Von der Hauptstadt Kent regierten der Kaiser und seine Nachfahren über eineinhalbtausend Jahre lang Zappon mit starker, aber gütiger Hand.
Doch auch dieser Friede währte nicht ewig, denn Gortgem schmiedete schon neue Pläne.
Vom hohen Rat der Istari, den Zauberkundigen und Beratern des Kaisers, verfielen die Hälfte dem Bann Gortgems. Auf einer wie es schien gewöhnlichen Besprechung töteten sie den Kaiser, Jorgol, und verschwanden mit Karhir nach Kazadom. Von den Orks mit offenen Armen empfangen, stellten sie ein gewaltiges Heer auf und zogen aus, um die Welt der Völker, die Baal anbeteten, zu zerstören.
Am Rande der Sümpfe des Vergessens kam es am 7. April des Jahres 1552 des dritten Zeitalters zur gewaltigsten Schlacht, die je auf Zappon ausgefochten wurde.
Man behauptet, die zwanzig abtrünnigen Istari, die selbst an vorderster Front im Namen Gortgems kämpften, hätten innerhalb von nur zwei Monaten ein Heer von dreieinhalb Millionen Orks, einer halben Millionen Westholden, Zwanzigtausend Trollen und fast einhundertfünfzig Drachen auf die Beine gestellt, um das Kaiserreich mit einem einzigen Schlag zu zerschmettern.
Auch Kaiser Frogon, der Bruder Jorgols, der den eigentlichen Folger' Andrien, Jorgols Sohn, bis zur Volljährigkeit vertrat, hatte alle Kräfte mobilisiert, die ihm zur Verfügung standen.
An seiner Seite kämpften eineinhalbmillionen Menschen aus den Ländereien Eriador, Talund, Oridon, Genil, Broch  und dem Gebirge Worin. Lutrond, der Elbenfürst, sandte 750.000 seiner Elbenkrieger aus den östlichen Wäldern. Die Soden aus der Wüste von Hagar kamen mit einer guten halben Million Männer. 
Aus dem Süden schickte König Drohn das gesamte Heer der Zwerge, das an die 500.000 Mann zählte, zur Hilfe, und sogar die sonst eher friedfertigen Assils, die so fremden geflügelten Wesen aus dem Tal Assil, schickten einige hundert fliegende Krieger.
An jenem Tag stand die Zukunft Zappons auf des Messers Schneide.
Die Heere trafen sich auf der Ebene von Groll, die an einigen Ausläufern der Sümpfe des Vergessens und unweit von Quos liegt.
Kurz nach Sonnenaufgang droschen die Heere aufeinander ein. Es war eine blutige Schlacht und niemand konnte sie für sich entscheiden.
Die Armeen Kazadoms waren zwar zahlenmäßig überlegen, aber die Orks wurden durch die von ihnen verhasste Sonne geschwächt.
Doch nach Einbruch der Nacht schien sich das Schlachtenglück zu wenden, denn die Orks waren nun in ihrem Element. Der Anführer der Verräter, Xrazor der Wütende, wagte es jetzt sogar zusätzlich Karhir zum Einsatz zu bringen. Er nutzte die magischen Energien des Schlosses, fegte durch die Reihen der Alliierten und tötete innerhalb einer Stunde mehr, als am ganzen Tag gefallen waren.
Doch hatte er nicht mit den Schusskünsten von Lutrond gerechnet, denn der Pfeil eben jenes Lutrond durchbohrte Xrazors Herz, als der Sieg schon sicher schien.
Die neun noch lebenden Istari waren verunsichert, ob sie weiterkämpfen sollten und beschlossen sich nach Kazadom zurückzuziehen und dort noch lange zu verweilen.
Bei den ersten Sonnenstrahlen entriss Lutrond Karhir den kalten Händen Xrazors und wollte es Frogon zurückgeben.
Doch Baal erschien ihm und prophezeite, dass wenn Frogon das Schloss bekäme er auf jeden Fall seinem Machthunger verfallen würde und damit die Welt doch noch  ins Dunkel stürzten würde. Er müsse das Schloss aufteilen und warten bis ein geeigneterer Nachfolger erkoren sei. Wenn dieser es schaffe das Böse zu vertreiben würde das vierte Zeitalter ein friedfertiges sein, in dem das Licht und die Ordnung regieren. Wenn er es nicht schaffe, würde Zappon für immer ins Chaos stürzen.
So wurde das Schloss an Fünf aus fünf Völker gegeben. Einen Teil erhielt Lutrond, der Fürst der Elben, einen Drohn, der Zwergenkönig. Gobi, der Herrscher der Wüste Hagar, Arsel der Graf der Assil und Klohr, der ein angesehener Kaufmann und tapferer Krieger in der Schlacht von Groll war, erhielten ebenfalls eines, damit auch die Menschen nicht zu kurz kämen. Alle von ihnen wurden unsterblich durch die einzelnen Teile Karhirs. Doch jeder musste es an seinen Erben weitergeben wenn der rechte Zeitpunkt käme.
Die Fünf bewahrten Stillschweigen und behaupteten, dass Baal entschieden hatte, Karhir an sich zu nehemen. da es für die Menschen zu gefährlich sei.
Das alte Kaiserreich zerfiel jedoch, denn ohne Karhir konnte keine Einheit gewahrt werden. Die Völker spalteten sich voneinander ab und gingen ihre eigenen Wege, bis zu dem Tag, an dem sie wieder unter einem Banner kämpfen würden.
 
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