"Du wolltest mich sprechen?", fragte er flüsternd in die Dunkelheit
hinein.
Er erhielt keine Antwort.
Stattdessen fuhren ihre Finger über den freien Platz neben
sich; sie bedeutete ihm, sich neben sie zu legen. Nicht etwa, weil sie
mit ihm schlafen wollte - das erkannte er an der Art, wie sie es tat. Es
war viel mehr so, dass sie auf sein Verständnis hoffte.
Erst zögerte er, dann schloss er die Tür gänzlich
hinter sich und machte ein paar leise Schritte auf sie zu. Obwohl er sich
geschmeidig bewegte, verursachten seine Lederstiefel ein ankündigendes
Knarren auf dem glatten Steinboden.
Erneut verharrte er, wagte nicht, sich neben sie zu legen. Irgendetwas
hinderte ihn daran. Ein Geräusch, ein Gedanke oder vielleicht bloß
ein Gefühl verursachte, dass sich plötzlich großer Zweifel
in ihm ausbreitete. "Ich weiß nicht, ob..."
"Ich möchte mit dir sprechen", erklärte sie ruhig.
Arion fühlte sich bestätigt. Sie hatte wirklich nicht
geschlafen. Und auch wenn dies keinen Grund zum Feiern darstellte, so beruhigte
es den Elfenkönig jedoch ungemein. Wenigstens hatte er seinem Urteilsvermögen
trauen können. Stumm ließ er sich auf die weiche Matratze sinken.
Sie wirkte kühlend, angesichts der Tatsache, dass die Haut unter seinen
Kleidern noch schweißnass vom Ritt war.
Auf einmal waren alle Gründe seiner Herkunft vergessen. Er
wollte sie, wollte sie mit jeder Faser seines Körpers. Durch die dünne
Decke spürte er ihre weiche Haut, unter der warmes Blut, junges, kraftvolles
Leben pulsierte. Langsam stieß er die Luft zwischen den Zähnen
aus; ein leises Pfeifen, das durch die totenstille Nacht glitt wie ein
scharfes Messer.
"Wo warst du?", fragte sie. Es war das zweite Mal, dass er in dieser
Nacht ihre Stimme hörte. Jede Silbe, die von ihren wohlgeformten Lippen
glitt, versprach eine wunderschöne und erotische Frau. Larannah war
das Leben als Herrscherin von Kindesbeinen an gewohnt, denn sie waren sich
versprochen worden. Dennoch hatte es einige Zeit gedauert, bis er gelernt
hatte, sie aufrichtig zu lieben. Er hatte das Liebenswerte an ihr erst
entdecken müssen. Man hatte sie zu einer Hofdame erzogen, die es gewohnt
war auf das einfache Volk herabzusehen. Jedoch hatte dies nichts daran
ändern können, dass in ihrer Brust das Herz einer Kriegerin schlug.
So sonnengebräunt und kräftig wie sie war pflegten sonst nur
die Soldaten an den Fronten des Elfenreiches zu sein. Breite Schultern
wie die ihren zeugten eigentlich von langen Kriegsnächten, in denen
das Gewicht der schweren Rüstung einen auf die Knie zu zwingen versuchte.
Ihre Finger berührten seinen Arm. Sie waren kalt. Die Illusion
eines vor Hitze brodelnden Körpers zwischen den Laken verschwand beinahe
gänzlich. Übrig blieb eine Frau, die sich sorgen um ihren Gemahl
gemacht hatte.
"Verhandlungen zwangen mich nach Tirvar!"
"Tirvar?", fragte sie trocken.
"Die Waldgrenze im Osten", erläuterte er ohne weiteres Zaudern.
"Was für Verhandlungen?", hakte sie nach.
"Wir haben einen Pakt ausgehandelt...", erklärte er, ohne weiter
auf das wir einzugehen. Er wusste bereits, dass sie den Vyrn ein
hohes Maß an Misstrauen entgegen brachte. Das tat kein Elf. Keiner
vom Waldvolk verbündete sich mit dem Feind, gegen den er schon seit
Urzeiten kämpfte. Dennoch verlangten diese neuen Bedingungen, die
mit dem Fund des Zaubergoldes einhergingen, einige Änderungen in Hinblick
auf die Machtverhältnisse der Rassen, die durch diese Begebenheit
ins Wanken gekommen waren.
"Einen Pakt?", erkundigte sie sich ungläubig.
Er nickte. "So etwas in der Art..." Bevor sie ihn weiter mit Fragen
löchern konnte, fuhr er rasch fort: "Wir versprechen uns davon einen
taktischen Vorteil unseren Feinden gegenüber. Und bevor du fragst
- es ist nichts, was dich auch nur in irgendeiner Weise beunruhigen sollte!"
Er drehte den Kopf soweit, dass er aus den Augenwinkeln einen Blick
auf ihr Gesicht erhaschen konnte. Es zeigte langsames Dämmern.
Sofort wusste er, dass er einen Fehler begangen hatte.
"Sag mir", brachte sie zögernd hervor, "worum es genau in diesem
Bündnis geht..."
Noch einmal seufzte er kurz, starrte an die holzverkleidete Decke
der Kemenate und atmete den süßen Duft ihres Körpers. Dann
begann er notgedrungen zu erzählen...
Schwärze hing wie ein bedrohlicher Schatten über Murak,
als er durch die Katakomben schlich, aus denen Morron größtenteils
bestand. Die unterirdischen Höhlen der Vyrn waren dunkel und beklemmend,
einzig Risse im Stein, durch die das diffuse Glühen von Lava drang,
sandten einen garstigen Schein in die uralten Korridore. Das Geräusch
schwerer Hämmer und Spitzhacken, die unweigerlich auf schwarzen Fels
droschen, hallte durch die Gänge, erfüllte sie mit einem Wirrwarr
an Lauten und Geräuschen, sodass Murak lange Zeit nicht einmal sein
eigenes, tiefes Schnaufen vernahm.
Die Angst, die noch immer sein Denken beherrschte, hatte ihn zu
einer erschreckenden Karikatur seiner selbst werden lassen. Er fürchtete
sich allein im Dunkeln, und bei jedem Rumoren, das der feurige Berg unter
seinen Füßen ausstieß, zuckte er zusammen wie ein ängstliches
Kind. Deutlicher denn je spürte er, dass der Vulkan, nach dessen Magma
die Vyrn schürften, noch aktiv war - oder bald sein würde, wenn
sie weiter auf seiner schorfigen Oberfläche kratzten, bis die Wunde
erneut aufbrach. Die daraus erfolgende Explosion würde die gesamte
Zivilisation der Vyrn vernichten, sie auslöschen oder für immer
ins Land der Schatten treiben.
Er rannte zehn Schritte, blieb stehen und kauerte sich zwischen
die Felsen, unter deren Oberfläche er die Glut wie Blut pulsieren
fühlte. Furchtsam huschten seine Augen umher, versuchten die dichte
Dunkelheit der verlassenen Schächte zu durchdringen. Der Weg zum Meister
war immer düster und leer. Er erinnerte sich an die Worte des Meisters:
Nur
der betritt den Pfad des Grauens, der geleitet von des Grauens Hand.
Das Grauen.
Es hielt ihn wie mit eisernen Klauen umfasst, und er fühlte
die eisige Berührung des kalten Stahls bis ins Mark - Speerspitzen,
die ihn an der Wand festnagelten. Wenn er die Kraft aufbrachte, die nötig
war, um diese Umklammerung zu sprengen, würde es vermutlich seinen
Tod bedeuten. Noch schützte ihn seine Angst - das Grauen - davor,
übermütig und unvorsichtig zu werden. Aber was war, wenn er seine
Gefühle einer bloßen Laune zuschrieb? Würde dann erneut
die vermummte Gestalt aus den Schatten auftauchen und seinen Entschluss
Lügen strafen?
Verbissen schüttelte er den Kopf. Nein, sagte er sich,
einzig
meine Angst verleiht diesem Geschöpf Gestalt!
Und dann sah er die Augen - glühend rot wie feurige Sterne,
Funken in der Dunkelheit.
Er begann schwerer zu atmen, presste sich noch dichter an die grob
gehauene Wand des Tunnels und stieß den heißen, rußigen
Atem aus Mund und Nase. Sein Gesicht verzog sich in einem Anfall panischen
Schreckens. Er riss die Augen weit auf, schnaufte und scharrte mit seinen
Klauen über erkaltete Lava, sodass sie blutige Spuren hinterließen.
Seine Fingerkuppen begannen zu brennen und die Luft schnitt ihm wie mit
Messern in die Kehle. Deutlich glaubte er die schattenhafte Kreatur dort
sitzen zu sehen, in sich zusammengesunken auf einem Felsen, das Antlitz
zu einem dämonischen Grinsen verzerrt. Er nahm an, eine Stimme zu
hören, ein Zischen im Wind, das seinen Namen rief.
Murak!
"Nein!", flüsterte er und spannte alle Muskeln an. "Nein!"
Wie besessen scharrten seine krallenbewehrten Hände und Füße
über den scharfkantigen Stein. Nägel brachen ab und kochend heißes
Blut benetzte seine Finger. Er war gefangen; ein Gefangener seiner eigenen,
unkontrollierbaren Angst.
Murak!
Ein Donnern folgte, als die Vyrn eine Wand durchbrachen und ihnen
Geröll und Staub entgegenschlug. Er konnte es bildlich vor sich sehen,
wie diese deformierten Kreaturen einen neuen, von Natur geschaffenen Flur
entdeckten, voll mit Erz und Kohlevorkommen; wie blackende Fackeln Schatten
zu monströsen Ungeheuern verzerrten; wie sie wärmendes Licht
auf nackten, kalten Stein warfen. Und einen Moment war der Schwarze vergessen.
Der lähmende Ghul war verschwunden, und nur das Labyrinth aus weitläufigen,
leeren und stockfinstren Korridoren war geblieben.
Erleichtert atmete er auf. Einen Augenblick lang stand er der Ruhe
- abgesehen von den Rufen anderer Vyrn - etwas skeptisch gegenüber,
vertraute nicht ganz auf die plötzlich gelöste Atmosphäre.
Doch dann gab er sich einen Ruck, zwang sich auf die Beine und trieb
sich zum Weitergehen an. Der Meister erwartete ihn, und anscheinend hatte
der unvermittelte Krach der einstürzenden Wand den vermummten Dämon
vertrieben. Beinahe sofort war die gesamte bedrückende Last der Angst
von ihm gewichen. Er fühlte sich befreit und zu neuen Taten angespornt.
Raschen Schritts verließ Murak den Korridor, betrat stattdessen
eine große, weitläufige Höhle, deren Decke von mächtigen,
aus dem Vulkangestein gemeißelten Säulen gestützt wurde.
Noch immer regierte Dunkelheit, wob Geheimnis um Geheimnis aus den schwärzesten
Schatten, die an den Rand seines Sichtfeldes verbannt waren. Irgendwo hier
in diesem gigantischen unterirdischen Palast lauerte der Meister, wartete
auf ihn. Schon jetzt war seine Präsenz deutlicher denn je; er roch
den durchdringenden Gestank schwarzer Magie, die Trugbilder und Fallen
erschaffen haben mochte.
Und dann sah er ihn - unendlich düster und nebulös, ein
Geschöpf reinsten Hasses, nicht weniger liebenswürdig als ein
blutrünstiger Dämon. Keine zwanzig Schritte entfernt thronte
der Meister, die spindeldürren, bleichen Finger um die prunkvollen
Lehnen gekrallt, das lange, verhärmte Gesicht auf die Brust gesenkt,
sodass sein verfilzter, rabenschwarzer Bart struppig über den Bauch
ragte. Noch waren seine Augen geschlossen. Jedenfalls glaubte Murak, dass
es so war. Doch sie lagen viel zu tief in den schattigen Höhlen, als
dass er es genau hätte sagen können. Um die hagere Gestalt des
Meisters wallten weite Gewänder feinsten Stoffes in ausnahmslos düsteren
Farben. Er trug einen spitzen Hut, unter dem lockiges Haar hervorquoll
und bis über seine Schultern reichte.
Murak erstarrte nicht wie beim Anblick der vermummten Kreatur -
er verharrte vielmehr vor Ehrfurcht und wollte diesen unsagbar weisen Mann
nicht in geringster Weise erzürnen. Hexenzauber knisterte in der abgestandenen
Luft der Halle, und langsam öffnete der Meister ein Auge. Blutrotes
Licht glomm auf, leuchtete wie die Glut der Lava in den tieferen Schächten
von Morron. Ein Rumoren ging durch die von faltiger Haut bedeckte Kehle
des Magiers, und gleichzeitig schienen die beeindruckenden Säulen,
die den großen Raum vor dem Zusammenbruch bewahrten, zu knacken und
zu erbeben. Feiner, schwarzer Sand rieselte von der Höhlendecke, als
die finstere Magie des Meisters mit der schieren Kraft seines Willens Tonnen
von schwarzem Stein in Bewegung setzte. Steine polterten von der Decke,
gefolgt von Ruß und Asche.
Nun hob der Hexer auch das zweite Lied, und ein weiterer Strahl
aus konzentriertem, rotem Licht schoss aus seinen Augen. Der Gigant erwachte,
und mit ihm die Magie. Hass strömte durch die trockenen Glieder und
vorsichtig erhob sich der gebrechliche Mann. Dennoch wirkte er wie ein
Wesen aus einer anderen Welt. Nicht einmal ein winziger Funke Menschlichkeit
hatte die Zeiten überdauert. Nach und nach waren Teile seines Gehirns
abgestorben - Teile, die für die weniger überlebensnotwendigen
Funktionen zuständig waren. Allein die Magie hatte bewirkt, dass der
Körper nicht schon längst zu Staub zerfallen war. Der Mensch
als Geist und fühlendes Wesen war gestorben. Geblieben war etwas Urtümliches,
Gesichtsloses. Der Körper erfüllte lediglich den Zweck einer
Hülle, in die sich der Geist bei Bedarf zurückziehen konnte.
Sofort sank der breitschultrige Vyrn auf die Knie, neigte ehrfürchtig
das eingedellte Haupt und begann mit flehender Stimme zu sprechen: "Meister,
verzeiht meine Unverfrorenheit, aber ich bringe Kunde aus den Tieflanden!"
"Sprich!" Der Befehl des Meisters war ein Donnern, das in
Muraks Kopf zu entstehen schien, jedoch bis in den letzten Winkel der steinernen
Halle drang und mit jäher Gewalt von den hohen Wänden wider hallte.
Eine rasende Woge des Schmerzes schoss durch Muraks Stirn hindurch.
Es fühlte sich an, als triebe ihm jemand einen rostigen Nagel in den
Schädel. Ächzend brach er zusammen und zog schützend die
Arme um den Kopf, versuchte so wenig Angriffsfläche zu bieten wie
möglich.
Als er sich wenigstens einigermaßen wieder gefangen hatte,
erhob er sich, hielt jedoch furchtsam den Blick auf den Boden gerichtet.
Jahrelang war er ausschließlich durch Schmerz gezüchtigt worden,
hatte nie die Gelegenheit besessen, etwas aus seinem Leben zu machen. Er
hatte auf Leben und Tod gekämpft, um an die Spitze seiner Rotte aufzusteigen.
Zahlreiche Biss- und Kratzspuren zeichneten sich auf Rücken und Beinen
ab. Seine Brust wie seine Arme waren übersät mit von Schwertern
geschlagenen Furchen, die zu einem wahren Stickmuster aus Narbengewebe
geworden waren. Er hatte unzählige Knochenbrüche davongetragen,
war deformiert und verkrüppelt. Einzig die Kämpfe, die er - ähnlich
wie ein Gladiator - unter dem grölenden Jubel des Pöbels gefochten
hatte, hatten ihm das Privileg erspielt, dem Meister als direkter Untergebener
zu dienen. Jetzt fragte er sich, in wie fern dieses "Privileg" wirklich
nur ein Privileg war. War es nicht vielmehr ein Fluch?
Urplötzlich erfüllte ihn Wut. Nein, es konnte kein Fluch
sein - der Meister würde ihm so etwas niemals antun!
Er bemerkte nicht einmal, wie die unheimliche schwarze Magie mit
ihm spielte, ihn einlullte und ihn schon bei der geringsten Regung seines
Egos in die Schranken verwies.
Schließlich kam er dem Wunsch des Hexenmeisters nach und begann
zu sprechen. Er berichtete von seinem Treffen mit den Elfen, erzählte
von dem kurzen Wortwechsel und ihrem anschließenden Verschwinden.
Erneut dröhnte die Stimme des Meisters in seinem Kopf, diesmal
nicht ganz so bestialisch: "Triff dich mit ihnen am Kal Charag, dem
Pass des Blutes! Führe die Truppen nach Irion! Vernichte die Zwerge
und hintergehe die Elfen! Dann ergreife das Zaubergold!" Und etwas
leiser fügte er hinzu: "Ich muss es haben!"
Murak nickte beflissen und trollte sich, hinkend wie ein verwundetes
Wild. Am Kal Charag würde er die Sichelkämme überqueren
und sich mit den Elfen in einem Talkessel treffen, der sich Thrudlock -
Schattental - nannte. Versteckt zwischen den scharfkantigen Gebirgsausläufern
bot es Schutz vor Überraschungen und verhinderte gleichzeitig, dass
man ihr Nahen zu früh bemerkte.
Voller Vorfreude rieb er sich die Hände. Ehrfurcht und Zurückhaltung
waren rasch aus seinem Verstand getilgt, die Erinnerungen an den vermummten
Dämon nur noch vage Schemen außerhalb seiner Wahrnehmung. Die
Magie des Hexenmeisters hatte nicht nur bewirkt, dass er eingelullt war,
sondern auch, dass ihn die neue Aufgabe restlos in ihren Bann geschlagen
hatte.
Es war noch dunkel, als Palan zur Jagd aufbrach. Er gürtete
sich einen Köcher mit Pfeilen an, schob das Messer in seinen Gürtel
und legte sich den Langbogen über die Schulter. Dann trat er auf die
Straße hinaus. Es war kühl in Andor, Wind rauschte in den Bäumen
und die ersten Sterne am Himmel verblassten bereits - es dämmerte.
Auf dem Weg zu den Ställen registrierte er plötzlich eine
Gestalt. Blinzelnd wandte er sich um und erkannte Larannah. Die Elfenkönigin
hatte sich ihren Reitmantel umgelegt, auch wenn er kaum ihre Reize verhüllte.
Sie war schön und im fahlen Mondschein schimmerte ihre sonnengebräunte
Haut wie polierte Bronze.
"Mylady?", fragte er zaghaft.
"Ich werde Euch begleiten", erklärte sie.
"Weiß der König davon?"
"Er braucht nicht alles zu wissen", erwiderte sie scharf.
Der Jäger nickte. Dann schob er das Stalltor auf. Es roch nach
Heu und Pferdeäpfeln, ein Duft, den er liebte. Er machte sich daran,
einen Rappen und einen Fuchs zu satteln und führte sie an ihren Zügeln
auf die Straße. Dort wartete noch immer Larannah.
Als er zu ihr trat, wies sie auf seinen Bogen und das lange Messer
- beides Waffen, die Jäger wie Krieger bei ihrer Arbeit gebrauchten.
"Lehrt mich, mit ihnen umzugehen!", befahl sie.
Palan schmeckte bittre Unsicherheit, ein Gefühl, das wie Galle
in ihm aufgestiegen war. Er zögerte. Doch schließlich nickte
er. Er wusste ihrem Befehl nichts entgegen zu setzen.
© Benedikt
Julian Behnke
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