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Íja Macár
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zum zweitbesten Íja Macár-Kapitel 2000 im Drachental gewählt!

Drachentaler in Silber 2000 für Zauberfees 'Kontakt?' (A2)

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Kontakt?
A02
 von: Zauberfee

„Gesagt? Nichts hat er gesagt. Er hat GELACHT!" 

Da sie gerade ihr Ziel erreicht hatten - den Rand von Sà-yè, konnte sie ihren Zorn in einen heftigen Sprung von Letans Rücken umsetzen. Aufgebracht schritt sie ein paar Schritte in den Wald hinein und hieb dabei mit den Fäusten an jeden Baumstamm, an dem sie vorbei kam.

Monrav stieg ebenfalls ab und umschlang Letans Vorderfesseln mit einem lockeren Band, das ihm Bewegungsfreiheit erlaubte, aber keinen Galopp. Der Hengst versenkte sein Maul sofort im frischen Grün des Waldbodens, er würde sich nicht weit von der Stelle entfernen, wenn überhaupt. Monrav nahm ihm die Reitdecke ab und das mitgeführte Gepäck. Er stellte sich dabei absichtlich ein wenig umständlich an und schaute hin und wieder betreten zu seiner Freundin hinüber, die sich inzwischen auf einem alten Baumstumpf niedergelassen hatte und auf den Boden starrte. 

Was sollte er ihr sagen? Dass sie sich ihren Herzenswunsch abschminken konnte, wenn ihr Vater die Erlaubnis verweigerte? Das brachte er nicht übers Herz. 

Kia und er waren Freunde, seit sie sich als 6jährige begegnet waren. Ausgerissen von ihrem jeweiligen Zuhause waren sie einander hier im Wald Sà-yè zufällig über den Weg gelaufen und hatten mehrere Tage zusammen verbracht, allerdings sich auch hoffnungslos verirrt, bis sie nach einer traumlosen Nacht am Flüsschen Yldranta aufgewacht waren. Yldrantas Quelle lag bisher unentdeckt irgendwo inmitten des Waldes Sà-yè und sein Verlauf endete ebenso bisher unentdeckt irgendwo im nebulösen Land des Stillen Todes. Außerdem trennte er die beiden Gebiete Yldròjau und Bantanal. Als die Kinder aufwachten, lag ein jedes auf SEINER Seite am Ufer des Flusses und bevor sie noch darüber nachdenken konnten, wie sie wieder zueinander kommen könnten, tauchten auf Monravs Seite die Suchtruppen unter Führung seines Vaters auf und auf Kias Seite näherten sich die Mannen des ihren. 

Die Begegnung verlief glimpflich - sowohl Herzog Varnom, Herrscher auf Burg Marlm, als auch Màk Gaut, der Statthalter von Baneju, waren einfach zu erleichtert, Sohn bzw. Tochter unversehrt wieder gefunden zu haben, als dass sie Zeit darauf verschwenden wollten, sich mit dem verhassten Gegenüber auseinanderzusetzen. Allerdings verboten sie ihren einzigen Kindern an Ort und Stelle, jemals wieder in Kontakt zueinander zu treten. 

Dass sich die beiden seitdem - und ihr Treffen lag bereits elf Jahre hinter ihnen - regelmäßig gesehen und ihre Freundschaft erheblich vertieft hatten, davon wussten die Väter nichts.
Der Wald Sà-yè war für beide ein geheimer Treffpunkt geworden, in dem sie gänzlich sicher waren vor Entdeckung, denn die unglaublichsten beunruhigenden Gerüchte und Sagen wanden sich um ihn, so dass er meist gemieden wurde. Monrav und Kia hatten nie ein Leid erfahren an diesem Ort - ganz im Gegenteil, sie waren davon überzeugt, dass Zauberwesen hier zuhause waren, die auch damals vor elf Jahren dafür gesorgt hatten, dass sie beide von ihren Familien gefunden werden konnten. 
Sie verabredeten sich regelmäßig - da Baneju, die Hafenstadt, und Burg Marlm einige Meilen voneinander entfernt lagen, bedienten sie sich dazu der Hilfe zweier abgerichteter Falken - und Monrav pflegte Kia dann in den frühen Morgenstunden mit seinem Hengst entgegenzureiten und auf ihrem Weg abzuholen. 
Wie es seit Jahren ihre Gewohnheit war, verschwanden sie in den Tiefen von Sà-yè und übten sich in verschiedenen Künsten. Monrav erhielt im Gegensatz zu seiner Freundin eine vollständige kriegerische Ausbildung, die er an sie weitergab. Kia wiederum besuchte - seit sie 9 Jahre alt war - die Magierschule „Der Stab" und weihte Monrav, soweit es ihr möglich war, in die erlernten Geheimnisse ein. Thaat und Baath, die beiden Falken, die sie für ihre heimlichen Verabredungen nutzten, hatten sie im Sà-yè-Wald wenige Tage alt verlassen in einem Nest gefunden und handaufgezogen. Beide vermuteten, dass die Bewohner des Waldes WOLLTEN, dass sie die Vögel fanden - warum auch immer.

Heute hatte Monrav ihrer beider Pfeil und Bogen mitgebracht, Kia hatte ihn in der Kunst des Bogenschießens weit überholt, sie war eine wahre Meisterin geworden, obwohl ER derjenige war, der eine entsprechende Ausbildung erhielt. Neidlos erkannte er das natürliche Talent seiner Freundin, es spornte ihn nur an, nun von IHR dazu zu lernen. 
Monrav schulterte die Köcher und Bogen und trat endlich an Kias Seite. Etwas unbeholfen tätschelte er ihre Schulter. „Komm, lass uns arbeiten. Es wird dich ablenken!"
Kia seufzte tief, stand aber auf. Schweigend liefen sie tief in den Wald hinein, bis sie ihre Lichtung betraten. Die Falken waren schon da und flogen ihnen entgegen. Sie hatten ihnen Leckerbissen mitgebracht, die sie gierig verschlangen. Inmitten der Lichtung waren hölzerne Zielscheiben in verschiedenen Abständen aufgebaut. 
Sie überprüften die Sehnen ihrer Bogen. Unvermittelt fragte Kia: „Hältst du es eigentlich auch für lachhaft?"
Monrav schüttelte sofort den Kopf. „Nein, absolut nicht. Aber ich weiss auch, dass du das Zeug hast, eine Ritterin zu werden. Dein Vater weiss NICHTS von dem, was du kannst. Vielleicht solltest du es ihm zeigen?"
Ihre grünen Augen blitzen ihn an. „Was soll das nützen? Die Ritter beschützen und verteidigen Kinder, Waise und Frauen. Seit jeher sind es MÄNNER. Es liegt nicht an dem was ich kann oder nicht. Es liegt nur daran, dass ich eine Frau bin! Wenn ich diese Aufnahmeprüfung machen will, muss ich es heimlich tun. Und als MANN. Und eines sage ich dir - ich WERDE es tun, und wenn ich dazu Bormtarm aufspüren und verführen muss, damit er mich in einen verzaubert!!"
Zornig schleuderte sie ihre langen schwarze Haare auf den Rücken, hob den Bogen an die Wange, legte einen Pfeil an, zielte und schoss fast in derselben Sekunde. Der Pfeil bretterte mit solcher Wucht genau in die Mitte der Zielscheibe, dass er zersplitterte.

Im Dickicht verborgen, kauerte die junge Elbin Gwydion und schnappte nach Luft. Neben ihr saß der alte Elb Notiar und legte ihr sanft eine Hand auf den Arm. Er lächelte und nickte ihr bedeutungsvoll zu. Jetzt wusste Gwydion, warum er sie gedrängt hatte, den weiten Weg von Gwendilè auf Besuch zu kommen, um einem Menschen zuzuschauen, der mit Pfeil und Bogen besser umgehen konnte als die besten Bogenschützen der Elben. (Wobei man wissen muss, dass seit wenigen Wochen eine Art Fluch auf eben diesen Meisterschützen zu liegen scheint - bis auf Gwydion trifft keiner von ihnen mehr ein Ziel. Und noch nie nie niemals ist den Elben ein solches Phänomen und eine solche Schande widerfahren.) Der fortschrittliche Notiar, der Monrav und Kia kannte, seit sie das erste Mal Sà-yè besuchten, beabsichtigte einen unglaublichen Schritt, um seinem Volk die Ehre zurückgegeben - er wollte mit den Menschen Kontakt aufnehmen und sie um ihre Hilfe bitten. Genauer gesagt: er wollte, dass Gwydion und Kia einander kennenlernten...
 


...und so setzt sich das Abenteuer fort:
Das Geräusch -K2 (Anna Wagenhäuser)

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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