Magische
Welt Íja Macár |
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vorherige Kapitel:
Das Geräusch / K2
(Anna
Wagenhäuser)
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von: Achim Raschka | ||
Lange bevor Menschen das Land bewohnten, waren die Ozeane bereits bewohnt durch unzählige Arten verschiedenster Form und Lebensweise. Lange Jahre herrschten die Molluscen über die Meere, aber auch sie waren in ihrer Gestalt grundverschieden. Die gemeinsame Ahnenbasis dieser Lebewesen bildeten die urtümlichen Schnecken, teilweise sehr kleine Tiere mit meist achtschaligem Gehäuse. Von ihnen stammten die Schnecken mit nur einem oder sogar gar keinem Gehäuse. Sie waren dumme Geschöpfe, nur darauf konzentriert, genügend Nahrung zu finden. Aus diesem Grunde entwickelten sie sich zu unzähligen Formen, die teilweise sogar das Land eroberten. Aber auch andere, intelligentere Formen der Weichtiere entwickelten sich. Auf der einen Seite waren dies die Muscheln, die, im Sande vergraben und immer von genügend Nahrung umstrudelt, viel Zeit zum Nachdenken hatten. Sie waren schon zu Urzeiten ein friedliebendes Volk, immer bemüht, die bestehende Ordnung beizubehalten. Ihre Weisen wurden unendlich alt und sammelten und bargen alle Geheimnisse der Meere, denen sie habhaft werden konnten. Ihre Gegner waren die Kopffüßer, freischwimmende Riesen mit Gehäusen, die ihnen als Panzer dienten. Sie waren immer bestrebt, Geheimnisse zu entdecken und für ihre kriegerischen Ziele zu benutzen. Mit ihren langen, zu Fangtentakeln gestalteten Armen waren sie den Muscheln im Zweikampf weit überlegen, und nicht wenige der friedfertigen Tiere wurden durch den harten Papageienschnabel der Cephalopoden zu Kalkstaub und Perlmuttsplittern zermalmt. Die Boshaftigkeit dieser Tiere fand ihren Höhepunkt in einem Monster, das in den Meeren als Schwarzkrake bestialische Berühmtheit erlangt hat. Dieser Krake war nicht wie seine Vettern, die anderen Kopffüßer. Er besaß keine Schale, nutzt dies jedoch geschickt zu seinem Vorteil. Durch Hautpigmente war er in der Lage, sich in jeder Umgebung perfekt zu tarnen und so seinen Opfern aufzulauern oder sich lautlos und unsichtbar an sie heranzupirschen. Durch seinen Körper, der nun frei von Skeletteilen war, konnte er sich durch jede noch so kleine Öffnung quetschen und paßte in jede winzige Ritze. Seine Opfer hatten kaum eine Chance, ihm zu entgehen. Die weiseste aller damaligen Muscheln, die Muttermuschel Muna-El flüchtete sich aus Verzweiflung in eine der entlegensten Höhlen des Planeten, auf das der Schwarzkrake sie hier niemals finden werde. Sie nahm eine Schar ihrer treusten Anhänger mit in die Höhle, damit sie ihr dienen konnten und sie ihnen alle ihre Weisheiten übermitteln konnte. Die wichtigsten Geheimnisse versiegelte sie in fünf Perlen, die sie in ihrem Innern aufbewahrte. Obwohl diesen Perlen das Potential innewohnte, unendlich viel Gutes zu vollbringen konnten sie, wenn sie in die Hand ihrer Feinde gerieten, die Welt zerstören. Aus ihnen konnten Gesundheit, Unsterblichkeit, Wachstum und ewige Liebe, aber auch Seuchen und Kriege, Angst und allgegenwärtiger Hass entsteigen. Der Schwarzkrake, durch den Rückzug
der Muscheln unbestrittener Herrscher der Meere versuchte alles, um an
die Geheimnisse zu kommen und so erfuhr er auch davon, daß die alte
Muna-El diese irgendwo im Meer versteckt hielt. Viele Jahrtausende suchten
er und seine Nachkommen nach dem Ort, an dem die Perlen verborgen waren.
Sie waren jedoch so sehr vertieft in ihre Suche, daß sie nicht bemerkten,
daß eine neue Lebensform sich in den Meeren ausbreitete und die Herrschaft
über die Ozeane beanspruchten. Die Wale waren anfangs nur in wenigen
Meeren zu finden, sie verbreiteten sich jedoch rasend schnell. Sie waren
intelligenter als die Fische und Haie, die nie eine Gefahr für die
Kopffüßer darstellten, und sie waren groß, stark und hatten
scharfe Zähne. Die Kraken unterlagen den Meeressäugern und zogen
sich nun ebenfalls zurück, in dem Wissen, daß sie die Herrschaft
zurückerlangen werden, wenn sie die verschollenen Geheimnisse erst
gefunden haben.
Wehmütig schloss er das Buch. Habdir hatte es letzte
Woche im Bücherbasar der Magierschule von Baneju gekauft und las es
immer dann, wenn sein Onkel ihn nicht sehen konnte. Dabei mußte er
sehr aufpassen, weil sein Onkel ihm das Buch bestimmt wegenommen und ihn
böse bestraft hätte. Sein Onkel war der Fuhrmann der Stadt und
Habdir hatte die Ställe zu reinigen und die Pferde zu versorgen, dabei
würde er viel lieber durch Íja Macár reisen und Abenteuer
erleben, oder auf diese wunderbare Wasserwelt Caala~Elen, aber die gab
es ja nur im Märchen.
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... und wie geht's weiter? Das würde ich auch gern erfahren. Mailt mir bitte, wenn ihr es wißt! . |