Magische
Welt
Íja Macár
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 Karmian / K51 (Rubaan)
 

Nachtwache und Nachtwanderung
K92
 von: Uriel Sakarhim

Er würgte und wäre an seinem Erbrochenem erstickt, wenn Ghart ihn nicht aufgerichtet hätte.
"Was - doch nicht etwa das Höllenkind?" frug Torian, der offenbar nicht wirklich wusste, was soeben geschehen war.
"Doch, mein Freund, er war es", antwortete Gart und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Offenbar weiß er, was wir vorhaben. Es war ein Attentat auf das Kind."
"Dann sind wir von jetzt an alle in Gefahr, wenn sich die Nacht senkt. Außer..." Torians Rede wurde von einem starken, anhaltenden und augenscheinlich schmerzhaften Hustenanfall unterbrochen. Als er sich wieder beruhigt hatte, fuhr er fort: "Fryijo, dich mit der Fähigkeit kann er nicht unter seine Kontrolle bringen. Wir müssen dich schnellst möglich den Nahkampf lehren und auf deine Qualitäten als Nachtwächter hoffen."

Nacht. Eine unter vielen, die sie mittlerweile verbracht hatten, seit dem Aufbruch damals. Es kam Fryijo, der mal wieder verzweifelt gegen den Schlaf ankämpfte, vor wie in einem anderen Leben. Die zwei Tage waren eine platte Lüge gewesen um Fryijo nicht gewaltsam am Weglaufen hindern zu müssen. Nach einer Woche hatte er sich erinnert und war stutzig geworden. Doch letztendlich war es egal. Er sollte helfen, eine der schlimmsten Landplagen auf Íja Macár zu beseitigen. Eine heroische Tat, vielleicht der Auftakt zu einer steilen Heldenkarriere. Aufregender, als das Fischerleben. Seine Eltern hatten an langen Winterabenden immer von großen Heldentaten der Altvorderen erzählt. Viele Namen, alle unsterblich in den Herzen und Hirnen der Nachkommen. Vielleicht würden auch über ihn dereinst Geschichten erzählt werden.
Seine Eltern...
Sie würden sich Sorgen machen. Sie hatten sicher schon längst erfahren, dass er nie bei seinem Onkel angekommen war.
Der berüchtigte Karmian hatte sich seit seinem ersten Auftreten damals nicht mehr gezeigt. Es hätte ihm auch recht wenig genützt, denn Ghart und Torian schliefen seit dem aneinander gefesselt. Tagsüber trug einer der beiden ihn, damit auch Fryijo ein wenig Schlaf finden konnte.
Trotz der langen Wanderung war der Skelettberg am Horizont kaum näher gekommen. Gut, er erschien jetzt etwa doppelt so groß, wie zu Beginn der Reise, aber das war nur ein schwaches Anzeichen der Annäherung, da sie zwischendurch Wälder, drei Städte und ein gutes Dutzend Dörfer passiert hatten. Irgendwo hatten Ghart und Torian für Fryijo ein Schwert nebst Scheide und Gürtel besorgt, auf welche Weise hatten sie ihm verschwiegen und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Es war aus schwarzem Stahl gefertigt, der kein Licht reflektierte, sogenanntem "Elbquarz". Dieses Material wurde vor zwei-, dreitausend Jahren von den Elben erstmals entdeckt. Während einer kurzen, aus Neugier und Forscherdrang animierten Zeit stellten diese alles mögliche damit her, bis sie nach ein paar Jahrhunderten das Interesse verloren. Das Geheimnis der Herstellung jedoch hatten sie für sich behalten und irgendwann im Laufe der Zeit vermutlich selbst vergessen. Doch auch Zwerge mussten daran mitgearbeitet haben, da die goldene Parierstange an den Seiten außergewöhnlich breit war - und geschliffen, wie eine Doppelaxt. Die Gravur aus Elbenschrift auf der Klinge und die Zwergenrunen auf dem Heft waren ein weiterer Hinweis. Wahrscheinlich magische Schutzsprüche oder Segnungen. Dies alles machte das Schwert zu einer Rarität sondergleichen. Es wäre selbst in untauglichem Zustand ein Vermögen wert gewesen. Doch es war voll einsatzbereit, trotz seines Alters. Eine weitere wundersame Eigenschaft war das geringe Gewicht der Waffe. Immerhin handelte es sich um einen Beidhänder von respektablem Ausmaß. Beinahe so lang wie Fryijo selbst, konnte dieser es in der für ein Kurzschwert ausgelegten, rostigen Scheide unterbringen und bei sich tragen, in welcher das Schwert auch beschafft worden war. Ursprünglich nur zum Üben gedacht, war es nun bereits Fryijos Ein-und-Alles-Lieblingswaffe, gleichgültig, was er noch zu Gesicht bekommen würde. Denn auch dies war in den Zauber dieser Waffe einbeschrieben, dass ihr Besitzer sein Herz daran hängen sollte.
Das Kämpfen lag ihm dann auch erstaunlicherweise ausgezeichnet. Bald war der wendige Fryijo in der Lage gewesen, sich mit dem Koloss Ghart zu messen - und auch, ihn zu entwaffnen. Warum auch immer, hatte Torian sich am Unterricht nur theoretisch beteiligt, Fryijo die sicherste Haltung erklärt, erklärt, wie man den Gegner auf Schwachpunkte untersucht und Fryijo so viel über die Bedeutung der Kniescheibe eingetrichtert, dass dieser in seinem täglichen Schlaf mitunter sogar davon träumte. "Denk immer daran, die Knie über die Füße zu beugen!", war der wichtigste Satz, den Fryijo mindestens fünfmal am Tag zu hören bekam. Und: "Du darfst deinen Körper für das Kämpfen nicht versklaven. Sonst steht er dir feindlich gegenüber, und das kann schlimmer sein, als der stärkste Berserker."
Jetzt schliefen die beiden friedlich schnarchend.

"Aufwachen, du Schlafmütze", polterte Ghart und setzte Fryijo mit einem Ruck ab. Eine Stadt; mal wieder. Es war heller Mittag. Fryijo war benommen von Müdigkeit, nachdem er nur vier Stunden unruhigen Schlafes genießen konnte. Gerade wollte er Einspruch erheben, doch Torian schien das bereits zu ahnen. Noch immer trug er (durch die vergangenen Wochen allerdings bereits fast verblichen) die Spuren seiner Besessenheit durch Karmian. Aber er konnte schon seit längerem wieder feste Nahrung zu sich nehmen und bei sich behalten. Also keine schwerwiegenden Schäden, wie der Söldner versicherte. "Komm und genieße mit uns den vorerst letzten Tag. Wir haben Glück, dass die Sonne scheint." Das verwirrte Fryijo ein wenig. Doch als sie in ein Gasthaus eingekehrt waren und auf dessen Dach standen, in der Ferne der allgegenwärtige Skelettberg, jetzt schon als deutlicher Bergkegel zu erkennen. Oberirdisch würden sie sich bald nicht mehr unbemerkt dem Skelettberg nähern können. Sie würden in Kämpfe verstrickt werden, die sie wertvoller Kraft berauben würden, da Karmian viele dämonische, chrúmsische, trollische, menschliche, pròlmische und eine Handvoll abtrünniger Assandé-Krieger in seiner Streitmacht hatte. Insgesamt etwa fünfzigtausend Wesen (davon zehntausend von Karmian selbst erschaffen) - oberirdisch. Unterirdisch hatte der Tyrann allerdings nicht den geringsten Einfluss, da sein Reich (eine Hochebene) bereits Jahrhunderte vor seinem Auftauchen von den Zwergen unterminiert war. Gerüchten zufolge waren diese Stollen jetzt zwar verlassen, aber durch allerlei Zauberei vor dem Eindringen von oben geschützt.
Sie würden sich also am folgenden Tag einen Zugang zu den Stollen der Zwerge suchen, der in der Nähe der Stadt lag, hinabsteigen in die ewige Nacht der Stollen und Tunnel und versuchen, von Zwergen und Karmian unbemerkt, durch die Städte und Tunnel der Zwerge bis unter den Skelettberg zu kommen. Ein Wagnis, kaum weniger verwegen, denn das eigentliche Vorhaben, die Vernichtung des Karmian. Die Zwerge waren dafür bekannt, nicht eben gastfreundlich zu unerbetenen Besuchern zu sein...
 


... und wie geht's weiter? Das würde ich auch gern erfahren.
Mailt mir bitte, wenn ihr es wißt!
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