Magische
Welt
Íja Macár
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 Dunkle Mächte / K62 (Mike)
 

Spannungen
K106
 von: Rona Sturmreiter
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"Clèpattra, wo bist du gewesen? Ich habe dich überall gesucht!"
Die Angesprochene drehte sich um und sah ihrem Gegenüber wütend in die Augen. "Ich war in meinen Räumen und habe meditiert!" fauchte sie und wandte sich wieder ab.
"Meditiert? Wenn ich das glauben soll, musst du es mir beweisen! Du bist und bleibst ein faules Miststück." Arme griffen nach Clèpattra und hielten sie mit festem Griff zurück. "Du bleibst hier. Ich will wissen, was du in den letzten Tagen wegen unserer Sache unternommen hast."
Clèpattra drehte sich betont langsam um und gähnte gelangweilt: "Ich habe einen der Fünf aufgespürt, diesen Fryijo. Meine Chrums sind an ihm dran. Deine Leute" - Clèpattra spuckte diese Worte förmlich auf den Boden - "haben sich ja lieber gegenseitig massakriert." Ein triumphales Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Aha, und wieso haben 'deine' Chrums ihn noch nicht?"
"Er hat unerwartete Hilfe bekommen: Eine von diesen menschlichen Kopfgeldjägerinnen hat ihn rausgehauen, als sie hörte, wie die Chrums von der Belohnung sprachen. Und dann wurden sie von einem dieser lächerlichen Pferdemenschen gefunden. Aber glaub mir, den kriegen wir schon klein. Ihre Stärke ist heute nur noch ein Mythos. Er konnte noch nicht einmal etwas mit unseren Namen anfangen! Das beweißt doch, dass ..."
"Du hast ihm unsere Namen genannt? Sag mal, hast du sie noch alle? Wenn die Assandé erfahren, dass wir wieder aktiv geworden sind, dann werden sie sicher auch bald über unsere Pläne Bescheid wissen. Ist dir das klar?"
"Sei du mal ganz still, du feiges Fliegengesicht. Du lässt dich inzwischen von so vielen Menschen anbeten, dass es ein Wunder wäre, wenn dein Name noch nicht bei den Assandé gelandet ist. Ich denke nicht, dass er auch nur die kleinste Gefahr für uns darstellen wird. Ich habe ihm einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Der wird nichts unternehmen, wenn wir Fryijo einfordern. Und sollte ich mich irren, haben wir immer noch das Mädchen. Wir müssen ihr nur eine angemessene Belohnung bieten, dann wird sie ihn sicher an uns ausliefern. Überlass das nur mir. Ich habe schon einen Plan." Das stimmte zwar noch nicht ganz, aber Clèpattra war sich sicher, dass ihr bald etwas einfallen würde. Sie freute sich schon auf die großen Augen ihres Bruders, wenn sie ihm Fryijo als ersten der Fünf präsentieren würde.

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Als Nimieéd voller Gedanken ins Lager kam, schienen die anderen ihn gar nicht zu bemerken. Fryijo und Kosh, der Zwerg, beugten sich über das Mädchen. Der Drache saß zusammengekauert am Rande des kleinen Lagers, hatte den Kopf auf die Pfoten gelegt und die Augen geschlossen. Doch Nimieéd wusste, dass Sirti hellwach war und jede Bewegung und jeden Geruch registrierte. Er würde Alarm schlagen, wenn sich jemand dem Lager näherte. Nimieéd konnte sich also eine Ruhepause gönnen. Er war so erschöpft, dass er sich neben seinem Bündel hinlegte, ohne seine Kampfausrüstung abzulegen. Ein wenig später war er eingenickt.
Als Kosh und Fryijo das Mädchen, das immer noch nicht ansprechbar war, behandelt hatten, wurden sie auf den schlafenden Assandé aufmerksam.
"Was ist denn mit dem los?" Wunderte sich Kosh: "Der schläft doch sonst lieber im Stehen." Er betrachtete sich den Assandé genauer und holte dann den Medizinbeutel, den er neben der Unbekannten hatte liegen lassen. Nimieéd hatte ein paar oberflächliche Kratzer, die von einem kleinen Kämpfchen mit einem Trupp Chrums herrühren konnte. Aber ein solcher Zwischenfall wäre kein Grund für die Erschöpfung gewesen, die den Assandé anscheinend überfallen hatte. Kosh tupfte die Kratzer mit etwas Alkohol ab, nahm selbst einen Schluck aus der Flasche und schüttelte den Kopf. Er wollte sich jetzt keine Gedanken um seinen Freund machen, sondern erst einmal etwas zu essen besorgen. Nach einem kurzen Gespräch mit Fryijo nahm er seinen Bogen und ein paar Fallen und verschwand im Wald. Es hatte den Anschein, als dass sie hier länger lagern mussten und er, Kosh, der Zwerg, hatte in diesem Fall nicht vor zu hungern.
Fryijo setzte sich neben das Mädchen und betrachtete sie. Wer war sie? Wie kam sie hierher? Er beschloss, diese Fragen erst einmal zur Seite zu schieben und sich stattdessen so um die Unbekannte zu kümmern, wie der Zwerg es ihm erklärt hatte. Langsam merkte er, dass er Hunger bekam. Er schielte zu den Taschen, von denen Kosh gesprochen hatte. Als er es nicht mehr aushielt, schlich er zu ihnen und begann, nach etwas Essbarem zu suchen. Es war ihm unangenehm, die fremden Taschen zu durchwühlen, obwohl der Zwerg es ihm erlaubt hatte. Als er endlich ein Stück Käse, einen Kanten Brot und eine Scheibe Schinken gefunden hatte, war er sehr erleichtert. Er setzte sich wieder zu dem Mädchen und hoffte, dass der Zwerg bald wiederkommen oder der Assandé aufwachen würde.

Nach einer Weile regte sich der Drache und hob seinen Kopf. Das Gebüsch teilte sich und Kosh stand wieder vor ihnen. Er hob einen toten Hasen hoch.
"Ich habe es selten erlebt, dass mir so schnell ein Vieh in die Schlinge gegangen ist. Ich habe die Falle auf dem Hinweg ausgelegt und konnte auf dem Rückweg schon ernten." Er grinste. "Jedenfalls haben wir jetzt eine Kleinigkeit zu futtern. Such doch schon mal den Topf aus dem großen Sack und hol Wasser. Dahinten gibt es eine Quelle." Er zeigte an dem Esel vorbei in den Wald. "Und schau bei der Gelegenheit auch mal, wie es unserem Graufell geht."
Fryijo tat, wie ihm aufgetragen, froh dass er sich nicht mehr um das Mädchen kümmern musste. Er fand es bedrückend, neben ihr zu sitzen und ihr nicht helfen zu können. Als er wieder im Lager ankam, hatte Kosh sich schon um das Feuer gekümmert und aus der kleinen Flamme ein schönes Feuerchen hervorgelockt.
"Ahh, das Wasser! Jetzt kann ich endlich richtig anfangen!" Er nahm Fryijo den Topf ab, der eigentlich ein Kessel war, und hing ihn an einem Gestell über das Feuer. Dann begann er einige Möhren, die schon ein bisschen verschrumpelt aussahen, zu schälen und warf sie ins Wasser. "Ich hoffe, du magst Linseneintopf nach Zwergenart mit Hasenfleisch?"
Fryijo lief das Wasser im Mund zusammen und er nickte schnell. Er hatte trotz seines kleinen Imbiss immer noch einen fürchterlichen Kohldampf. Kosh drückte ihm ein Messer und ein paar Kartoffeln in die Hand mit der Anweisung: "Schälen, klein schneiden und ins Wasser werfen!"

Nachdem auch das Fleisch im Topf war, wurde Nimieéd durch den Geruch des Essens geweckt. Rasch sprang er auf. Kosh und Fryijo wurden durch die heftige Bewegung aus ihrem Gespräch am Feuer aufgeschreckt und gesellten sich zu dem Assandé.
"Sag mal, was ist dir denn passiert?" fragte Kosh seinen Gefährten besorgt. "Du kommst ohne ein Wort zu sagen zurück und schläfst dann mitsamt deiner Rüstung ein."
"Wahrscheinlich haben die letzten Tage mich ein wenig zu sehr mitgenommen. Wir sind hier nicht unbedingt in einer Gegend, die uns Assandé im Blut liegt."
"Ach komm, ich kenne dich doch: so ein bisschen Wald macht dir doch nichts aus. Du magst dieses Gestrüpp doch mehr als ich! Was war jetzt wirklich los?"
"Es ist nicht nur der Wald", wich der Assandé weiterhin aus, "ich erzählte dir doch gestern, was ich vermute: Dass dieses Gebiet in ferner Zeit von Dämonen beherrscht worden war. Wir Assandé spüren so etwas."
Doch bevor Kosh widersprechen konnte, rief Fryijo: "Das Mädchen!" und eilte zu der Unbekannten. Die beiden Freunde vergaßen ihr Gespräch und rannten dem Menschen hinterher.
 

© Rona Sturmreiter
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