Magische
Welt Íja Macár |
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Der Auftrag / K40
(Sylvia)
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von: Sylvia | ||
Nachdem Hedrik und Grówin die verschlossenen und versiegelten Reisedokumente von Kasíla erhalten und ihre wenigen Habseligkeiten zusammengepackt hatten, machten sie sich von ihrem Quartier aus auf den Weg zum Schloßhof, wo sie von der wachhabenden Offizierin letzte Instruktionen erhalten sollten. Im Hof herrschte zu dieser frühen Morgenstunde bereits ein reges Kommen und Gehen - beinahe sah es aus, als wäre Fürst Érochs gesamtes Gesinde auf den Beinen. Ein paar übriggebliebene Gäste der Festgesellschaft schlenderten wichtigtuerisch über den Hof und scheuchten wild flatternde Hühner aus dem Weg, während sie darauf warteten, daß die Stallburschen ihnen die Pferde sattelten. Einige Knechte luden gerade Berge von Mehlsäcken von einem Karren ab und schleppten sie ins Lagerhaus, Mägde liefen geschäftig mit großen Körben voll Wäsche zum Bach hinab oder brachten Rüben und Kartoffeln vom Gemüsegarten in die Schloßküche, mehrere Fuhrwerke standen im Hof und wurden gerade ab- oder aufgeladen - es herrschte ein Gewimmel wie in einem Ameisenhaufen. Die beiden Soldaten standen mit ihren gepackten Rucksäcken
ein wenig unschlüssig im Schatten der Schlossmauer - Hedrik schweigend
und mit ernstem Gesicht, Grówins Mundwerk dagegen stand vor Aufregung
keinen Augenblick lang still, was ihm ab und an einen genervten Seitenblick
seines Kameraden eintrug. Doch sie mußten nicht lange warten und
Ausschau halten - Kasíla kam bereits energischen Schrittes quer
über den Hof auf sie zu. Bei ihrem Anblick verschluckte Grówin
schlagartig seinen gerade angefangenen Satz und zog unwillkürlich
den Kopf ein wenig ein.
Mit diesen Worten wies sie auf ein Fuhrwerk am Ende des Hofes - einen stabilen, vierrädrigen Wagen, vor den zwei stämmige, kleine Pferde gespannt waren, die ihre Nasen gerade in einem Futterkübel versenkten. Neben dem Fuhrwerk standen zwei Zwerge und schienen sich gerade heftig über etwas zu streiten. Als Kasíla mit Grówin und Hedrik zu ihnen trat, verstummten sie jedoch. Grówin musterte die beiden, die die Kriegerin als Skegg und Svarri Silbereiche vorstellte, unverhohlen und voller Neugier. Skegg war offensichtlich der ältere der beiden Silbereiche-Brüder.
Sein Gesicht war so verwittert wie ein uraltes Gebirge und sein Rücken
von der schweren Arbeit und vom Alter gebeugt. Ein sorgfältig gekämmter,
schiefergrauer Bart reichte ihm beinahe bis an die Knie.
Die Soldaten erfuhren, daß die beiden eine Art Fuhrunternehmen
betrieben und Eisen- und Silbererz von den Minen in der Gegend rund um
Schloss Wabe hinunter nach Marna zum Hafen transportierten und auf dem
Rückweg Schaffelle und Wolle aus den Weidegebieten der Bajáne
mitbrachten.
Hinter ihm ertönte plötzlich ein lautes "Brrrrrrr.....", begleitet von ohrenbetäubendem Geklapper und Geschepper. Neugierig blickte Hedrik sich um, um zu sehen, woher der Lärm rührte – doch als er dessen Quelle dann schließlich erspähte, glaubte er im ersten Moment vor Schreck seinen Augen nicht zu trauen. Ein braunweiß-gescheckter Ochse, der so müde und schwindsüchtig aussah, als würde er kaum mehr ein Bein vor das andere setzen können, bog um die Stallecke. Er trug ein an vielen Stellen notdürftig zusammengeflicktes Geschirr, an dessen hinterem Ende an einer maroden Deichsel ein Planwagen hing, der – genauso wie der Ochse - wirkte, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Hedrik blinzelte ungläubig – noch nie in seinem Leben
hatte er ein derart heruntergekommenes und verwahrlostes Gefährt zu
Gesicht bekommen: morsche, achtlos zusammengenagelte Bretter, verbogene
Räder, und obenauf ein windschiefer Aufbau, der mit einer bunt zusammengestückelten
Plane bedeckt war. An den Außenseiten des Karrens hingen allerlei
Gerätschaften, Tiegel und Pfannen, kleine Fässer, Säcke
und Futterkübel und das ganze Gefährt schwankte bedrohlich, als
es eine weite Kurve vollführte und schließlich ächzend
direkt neben dem Gespann der Zwerge zum Halten kam.
© Sylvia
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... und so setzt sich das Abenteuer fort: Auf der Fährte des Meisters -K55 (Andreas Rabenstein) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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