Magische
Welt Íja Macár |
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vorheriges Kapitel:
Ablenkungen / K50
(Andreas
Götz)
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von: Su | ||
Kaum zuhause angekommen, hielt es Kia nicht lange dort. Zuviele Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Dass sie hauptsächlich Monrav galten, musste er ja nicht wissen - reden wollte sie jetzt trotzdem mit ihm. Sie holte Baath, den Falken, aus seinem Verschlag, fütterte ihn mit einem Brocken frischen Fleisches und ließ ihn von einigen magischen Worten begleitet, fliegen. Wenn er keine Umwege flog, würde Monrav ihre Nachricht so zeitig erhalten, dass sie gemeinsam in Sà-yè ankommen würden. Dass er sich gleich auf den Weg machen würde, bezweifelte sie nicht. Natürlich hatte sie keine Ahnung, was in der Zwischenzeit sein Vater von ihm verlangt hatte. Sie sattelte Letan, schwang sich auf und galoppierte mit gestreckten Zügel vom Hof. Der Hengst war heute noch nicht gelaufen und sie genoss den wilden Wind in ihren Haaren. Das blaue Leuchten sah sie schon von weitem, doch sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Vorsichtshalber parierte sie Letan zu einer weniger ausgelassenen Geschwindigkeit und verfiel schließlich in Trab. Das Leuchten war begrenzt, es schien wie ein Tor aus dem Boden zu wachsen und Funken zu sprühen. Dann traten plötzlich Gestalten heraus, sie zählte sechs und ein siebtes, kleineres, das musste ein Kind sein. Oder ein Zwerg. Sie hatte erst die Hälfte des Weges nach Sà-yè hiner sich gebracht und Monrav würde ihr nicht zu Hilfe eilen können, wenn es nötig wäre, weil er von der entgegengesetzten Seite kam. Weit und breit gab es nur Acker- und Weideland, Ebenen und Hügel. Vielleicht sollte sie sich verstecken? Sie wagte sich noch etwas näher heran, bisher schienen sie die Ankömmlinge nicht bemerkt zu haben. Sie stellte fest, dass drei Frauen unter ihnen waren, zwei davon trugen Bündel und hielten sie als wären es... Babies? Dann war da noch ein Mann und zwei ihr gänzlich unbekannte Wesen, Tiere wie es schien, doch verhielten sie sich nicht wie Tiere, sondern schienen sich mit den anderen zu unterhalten. Jetzt blickte einer von ihnen in ihre Richtung und machte die anderen auf sie aufmerksam. Alle schauten zu ihr und rückten dann eng zusammen, als hätten sie Furcht. Sie ließ Letan in Schritt verfallen und näherte sich langsam. Sie konnte keinen Waffen erkennen. Der Mann trennte sich von der Gruppe und kam ihr entgegen. Er hob die Hände, scheinbar eine Geste des Friedens. Als er näher kam, sah sie dass er jung war und gutaussehend. Sie blieb auf dem Hengst sitzen und wartete bis er sie erreichte. "Äh, hallo. Tag. Bonjour?" Graham war sich nicht sicher, wie man eine zart gebaute schwarzmähnige Amazone auf einem Berg von einem Pferd am besten begrüßen sollte. "Kannst du mich verstehen? Du sprechen meine Sprache?" "Sehe ich so aus, als wäre ich schwer von Begriff?" fragte Kia schnippisch und glitt von Letan. Sie hatte beschlossen, dass zumindest von diesem jungen Kerl keine Gefahr ausging. Den würde sie mit links ausschalten, wenn es sein müsste. "Wer bist du? Und wer sind die anderen? Wo kommt ihr her?" Sie stellte fest, dass das blaue Tor verschwunden war. "Mein Name ist Graham", erwiderte der Jüngling vorsichtig und schien sie zu mustern, als erwartete er, dass sein Name ihr etwas sagte. Mit einer Handbewegung forderte sie ihn auf, fortzufahren. "Mit mir sind Grisu, der Drache, Taatsch Schtoot, der Oberst und Kiwiana, wir kommen aus Llacaan. Dann wären da noch Riynee aus Caala~Elen und Aniyyée mit ihren drei Kindern aus dem Dorf Àma. Wo sind wir hier?" Inzwischen waren die anderen herangekommen und Kia sah dass die Frauen wirklich Babies trugen, sie waren winzig, konnten kaum älter als ein Tag sein. Aber andererseits kannte sie sich mit Babies auch nicht so gut aus. Alle warteten gespannt auf ihre Antwort. Sie zog die Stirn in Falten. "Ihr befindet euch auf den Wiesen Yldrójaus, kurz vor dem Elbenwald Sà-yè. Ich bin Kia, die Tochter des Stadthalters von Baneju." Eine der Frauen lachte erleichtert auf. "Baneju kenne ich," sagte sie freudig. "Es ist nicht gut, aber es ist recht nahe. Naja, es liegt das Oúrnalam-Meer dazwischen, aber Baneju ist eine Hafenstadt und wenn wir ein Schiff bekommen könnten, könnten wir hinüber nach Schradu und nach Àma und dann zu Cornabs Turm." Kia horchte auf. "Cornabs Turm? Aber was wollt ihr denn dort?" Eine der anderen Frau trat vor. "Ich bin Riynee aus Caala~Elen. Ich grüße dich. Gibt es hier einen Ort wo wir uns ausruhen könnten und die Kinder versorgen? Die Babies sind erst vor wenigen Stunden geboren und ihre Mutter könnte ein wenig Erholung gebrauchen." Die fordernde Stimme gefiel Kia gar nicht. Aber der junge Mann mit Namen Graham lächelte sie an und sagte: "Verzeih, dass wir dich so mit unseren Sorgen vollmüllen, äh, ich meine belasten. Wir sind fremd hier und wir würden deine Hilfe sehr zu schätzen wissen. Bitte hilf uns." Kia dachte an Monrav und was er sagen würde, wenn sie nicht zum Treffen erschien. Sicherlich würde er sich Sorgen machen. Aber wenn sie Gwydion erreichen würde, könnte diese Monrav eine Nachricht übermitteln. Diese Leute musste sie nach Baneju bringen, sie wollte den Elbenwald nicht mit ihnen betreten. "Gut, ich werde euch helfen", sagte sie an Graham gewandt. "Aber bitte geduldet euch einen Moment, ich muss erst noch etwas erledigen", bat sie und stellte sich ein wenig abseits. Mal sehen, ob meine Magie für einen Ruf nach Gwydion schon ausreicht, dachte sie und versuchte es. © Su
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... und wie geht's weiter? Das würde ich auch gern erfahren. Mailt mir bitte, wenn ihr es wißt! . |