Magische
Welt Íja Macár |
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vorheriges Kapitel:
Wundersame Genesung / K65 (Armin
Rose)
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von: Andreas Götz | ||
Armáran nickte Wargrov etwas zerstreut zu. Die wundersame Heilung des Hauptmanns durch den seltsamen Fremden wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Die Beere die Graham gegessen hatte, war wohl für mehr verantwortlich als er bisher dachte. Kein Wunder, dass dieses Elixier so begehrt war. Der Druide setzte sich neben die beiden und spielte abwesend mit einem kleinen Zweig herum. Graham versuchte etwas unbeholfen sich der vielen Dankesbezeugungen des Hauptmanns zu erwehren. Ein solches Verhalten hatte er von dem Soldaten gar nicht erwartet. So hart und grausam wie er sich gab war Wargrov vielleicht gar nicht. Bei diesem Gedanken kam Armáran eine Idee. "Du sagtest, du schuldest mir was, Wargrov", unterbrach er den Krieger, der sich inzwischen hungrig nach etwas Essbarem umsah. "Klar doch. Ich verdanke euch mein Leben. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich euch helfen." "Du kennst meine Tochter", begann Armáran. Wargrov zog die Brauen zusammen und blickte ein wenig misstrauisch. "Ja?" "Du weißt, dass sie auf Schloß Wabe gefangen gehalten wird." "Ja." "Nun ja, Ich wünschte wirklich, meine Tochter wäre hier." Wargrov senkte den Kopf und wirkte plötzlich niedergeschlagen. "Ich hätte es mir denken können." Der Hauptmann sah dem Druiden tief in die Augen. "Die Situation ist ein wenig komplizierter als mir lieb ist. Vor einigen Tagen hat ein unbegabter Zaubergehilfe des Grafen einen Fehler gemacht und einen Riesen und einen etwas sonderbaren Kerl herbeigezaubert. Der Riese hat sich sogleich mit den Wachen geprügelt wärend der andere Kerl wohl den Vater des Grafen entführt hat. Bei diesem Unterfangen hat er sich auch irgendwie deiner Tochter bemächtigt. Daraufhin sind alle geflüchtet. Ich habe Berichte erhalten, dass der Riese, der Kerl, deine Tochter und der alte Graf in den Zwergentunnels verschwunden sind." Wargrov senkte erneut sein Haupt. "Ich fürchte zumindest in dieser Sache bin ich im Moment machtlos." Armáran senkte ebenfalls den Kopf. Alle Hoffnung, seine Tochter doch schon bald wieder zu sehen, schienen noch viel weiter entfernt als zuvor. Selbst die Erkenntnis, dass er zumindest nicht mehr erpresst werden konnte, wenn Kani nicht mehr im Schloß war, heiterte ihn nicht auf. Ein Riese. Seine arme Tochter. "Heißt deine Tochter Kani?" fragte Graham. Armáran nickte. "Es geht ihr gut." "Was?" Armáran und Wargrov sahen den jungen Mann, der mit ihnen zusammen saß, erstaunt an. "Woher weißt du das?" Wargrov fasste sich als erster. "Eine der Stimmen hat mir das gesagt", erwiderte Graham unbekümmert. "Stimmen? Aehh ja klar." Der Krieger blickte Armáran fragend an. "Gerijhem hat vor kurzem etwas gegessen was ihn das Augenlicht gekostet hat. Dafür hört er jetzt Stimmen, die ihm alles mögliche verraten. Ich denke, auch deine Genesung hat damit zu tun. Das ist auch für mich alles noch sehr merkwürdig", berichtete Armáran kurz. "Was hast du noch über meine Tochter gehört, Gerjhem? Bitte sag mir alles!" "Nicht viel. Nur, dass es ihr gut geht und sie mit einem Prolm, einem Dämon und einem Zauberer unterwegs ist. Was auch immer ein Prolm ist... Ahh Riese... hihi wie lustig. Was es hier nicht alles gibt." "Dämon?" Der Druide sprang, sichtlich aus der Fassung gebracht, auf und begann nervös auf und ab zu gehen. "Nein. Ich kann meine Tochter nicht einem Dämon und einem Riesen überlassen." Armáran hockte sich niedergeschlagen hin und nahm das Gesicht in seine Hände. Alles um ihn herum schien er nicht mehr wahr zu nehmen. Wargrov ging hinüber und legte dem Druiden beruhigend die Hand auf die Schulter, doch der reagierte nicht. "Ich muß sie suchen." Plötzlich sprang Armáran auf und begann seine Sachen zusammen zu packen. "Das wird nicht klappen." Wargrov stellte sich in den Weg des Druiden und hielt ihn fest, als dieser sich an ihm vorbeidrängelte. "Denk nach! Der Graf wird mir befehlen, dich zu ihm zu bringen, wenn er seine Lieferung nicht bekommt. Und selbst wenn ich mich weigere, wird es irgend jemanden geben, der meinen Platz übernimmt und der dir nicht zu Dank verpflichtet ist." Wargrov sah Armáran direkt in die Augen. "Es steht mehr auf dem Spiel, als dir bewusst ist, und ein zusätzliches loses Ende macht das alles noch komplizierter als es eh schon ist. Wir müssen uns was anderes einfallen lassen." "Aber was?" Armáran ließ die Decke, die er gerade zusammengefaltet hatte, fallen und setzte sich dann erneut niedergeschlagen auf den Boden "Meine Tochter in den Fängen eines Dämons..." Dann begann er leise zu schluchzen. Wargrov ließ den Druiden auf dem Boden sitzen und begann systematisch das Lager zusammenzuräumen. Graham ging zu Armáran und versuchte ihn zu beruhigen, und er schien tatsächlich Erfolg zu haben, denn der Druide wurde ruhiger und hörte schließlich auf zu weinen. Die beiden setzten sich etwas abseits hin um dem Krieger nicht im Weg zu stehen. Nach einer Weile kam Wargrov zu den beiden und sah den Druiden ernst an. "Ich werde dem Graf erzählen, du seist von den Straßenräubern niedergemacht worden. Das klingt einigermaßen plausibel und ist eine recht endgültige Lösung zumindest für die Plackerei mit den Tränken. Leider wirst du nicht mit zurück kommen können. Das würde die Geschichte sofort auffliegen lassen." "Aber ich muß zumindest versuchen, meiner Tochter zu helfen." Armáran war fest entschlossen. "Ich kann mich verkleiden." "Das wird kaum helfen. Wir haben kaum die richtigen Utensilien für so etwas." "Warum verwandelst du dich nicht einfach in etwas unauffälliges?" wandte sich Graham an den Druiden. "Sowas könnt ihr doch oder?" "Naja. Ich kenne zwar ein Ritual, aber dafür braucht es einiges an Kräutern und vor allem eine seltene Liranis Wurzel und ich habe zudem kaum Übung darin." "Na, diese Wurzel finde ich schon." Graham stand auf und ging scheinbar unmotiviert in eine Richtung davon. "Er ist blind. Wie will er eine Wurzel finden?" Wargrov sah sein Gegenüber fragend an. "Die Stimmen", entgegnete Armáran. "Oh, bist du sicher, dass er nicht verrückt ist oder so was?" "Wer kann das schon wissen. Normal ist er bestimmt nicht, aber bisher war er nicht gefährlich. Er wird schon wissen was er kann oder nicht kann." Der Druide begann damit in seinen Sachen zu kramen. Er produzierte nach einiger Zeit einige Kräuter, eine kleine Räucherschale und ein paar andere eher undefinierbare Gegenstände. "Du willst das also wirklich versuchen?" "Habe ich denn eine Wahl?" Armáran ließ die Schultern hängen. "Ohne ein anderes Aussehen kann ich nicht mitkommen und eine normale Verkleidung kriegen wir nicht zustande. Die Verwandlung ist zumindest eine Option. Und im schlimmsten Fall klappt es einfach nicht." "Was soll es denn werden?" Wargrov war neugierig. "Ich dachte erst an einen Wolf. Das ist die klassische Form. Jedenfalls wenn man sich im Wald rumtreiben will, aber das passt wohl kaum. Ich werde einen Hütehund versuchen. Das ist nah dran und sollte nicht viel schwerer sein." Die beiden saßen eine Zeitlang schweigend zusammen, jeder in seine Gedanken vertieft. Schließlich waren alle Vorbereitungen getroffen. Wie auf ein Zeichen kam Graham zurück. Es war ziemlich verdreckt, aber er hielt eine seltsam geformte Wurzel in der Hand. Armáran nahm die Wurzel und begann damit sein Ritual. Wargrov sah dem Druiden schweigend zu, wie er die Kräuter verbrannte, an der Wurzel herumschnitzte und seltsame Gesten vollführte oder eigenartige Worte murmelte. Das ganze schien ihm völlig zweckfrei zu sein. Graham schien der Prozedur ebenfalls aufmerksam zu folgen, denn er gab ab und zu Kommentare zu den einzelnen Schritten ab, aber das Ganze schien für ihn durchaus sinnvoll und zielgerichtet zu sein. Wargrov war darüber ebenfalls irritiert, denn Graham guckte nicht mal in die ungefähre Richtung des Druiden. Nach einiger Zeit wurde der Hauptmann müde und nickte ein. Graham rüttelte den Hauptmann
wach.
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...und so setzt sich das Abenteuer fort: Hindernisse -K82 (Latsi) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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