Magische
Welt
Íja Macár
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 Spiegel der Schattenn / K102 (Sion J. Parzival)
 

Der Ritter aus Schwärze
K103
 von: Sion J. Parzival

Torsis Augen weiteten sich vor Schreck. Sie schnappte wie ein gestrandeter Fisch nach Luft und ihr Herz schlug so schnell und hart, dass es schon zu schmerzen begann.
Sie hatte nicht gedacht, dass es noch schlimmer werden könnte. Der Magier, der nun tot in der Mitte des Raumes lag und dessen Leben in Form eines scheinbar nie enden wollenden Stromes aus Blut aus der gewaltigen Wunde am Brustkorb pulsierte, hatte sie mit einem finsteren Zauber entführt, er hatte sie vor den entsetzt geweiteten Augen ihrer Mutter hinfort gerissen und ihr Unerträgliches angetan; nicht nur Schmerzen - diese hätte sie trotz ihres zarten Alters noch ertragen können -, nein, viel Schlimmeres hatte er ihr zugefügt. Sie konnte es nicht beschreiben, aber etwas schien in ihr heranzureifen, etwas Brodelndes und Begieriges, Finsteres und Gemeines. Aber sie hatte sich geirrt.
Sie hatte sich gewaltig geirrt.
Es kam schlimmer.
Eine Tür auf der anderen Seite des Raumes war geöffnet worden - daher das knackend-knarrende Geräusch, welches sie vernommen hatte -, die nun von einer großen Gestalt ausgefüllt wurde. Nein, nicht groß; gigantisch traf es bei Weitem besser, musste Torsi sich selbst angsterfüllt korrigieren, als der Unbekannte den Raum mit schwerem Schritt vollends betrat. Die Tür war niedriger als er, weshalb er bisher gebückt im Türrahmen gestanden war; nun, da er den Raum betreten hatte, entfaltete er seine volle Größe, die jener eines ausgewachsenen Trolls gleichkam.
Die wahrhaft titanische Gestalt machte einen weiteren Schritt in den Raum hinein, wodurch das Licht der Sonne, das sich durch die nicht mehr vorhandene Decke des Zimmers Bahn brach, auf ihn geworfen wurde und Einzelheiten deutlich machte. Der Unbekannte trug eine schwarze Rüstung, welche jede Stelle des stämmigen Körpers und jedes Glied unter düster wirkendem Stahl verbarg und über deren Gewicht sich Torsi keine Gedanken zu machen wagte. Wer sich auch immer unter dem Schutz des Panzers befand, es konnte kein Mensch sein; allerhöchstens einer mit Kräften, die eine ganze Schar von Bären in ihre Schranken zu weisen wussten. Ein Umhang von der Farbe der Blutlache, in welcher der tote Magier ruhte, komplettierte die unheimliche Aura des Bösen, die diesen Ritter - oder was auch immer er war - mit nahezu stofflicher, greifbarer Präsenz umgab.
Doch weder das noch der unheimliche Helm, dessen Visier das Antlitz des Fremden kaschierte, jagten der kleinen Koboldin solch eine Furcht durch ihre Adern wie das, was sie sah, als der Ritter weitere zwei Schritte stumm in den Raum hinein tat. Zuerst hatte sie gedacht, die Rüstung wäre aus schwarzem Stahl, doch als sie trotz der in ihr pulsierenden Angst einen weiteren Blick zuließ, erkannte sie mehr: Der Stahl ... schluckte das Licht, welches die Räumlichkeit erfüllte und auf den Unbekannten fiel, ja, er schien es regelrecht zu verschlingen mit einem finsteren Heißhunger. Als wäre die Rüstung aus einem Stoff gemacht, der so schwarz und vollkommen düster war, dass selbst das strahlende Licht der Sonne davor kapitulieren musste...
Ein weiterer schwerer, metallischer Schritt des Fremden riss Torsi aus ihren von Angst zerfressenen Gedanken. Ihr Furcht einflößendes Gegenüber drehte den behelmten Kopf in Richtung des Leichnams und schien diesen gut eine Minute lang eingehend zu betrachten, als er schließlich den Kopf schütteln wollte, aufgrund der Einschränkung durch den schwarzen Helm es dann aber ließ und stattdessen - zum ersten Mal, seitdem er hier aufgetaucht war - sprach: "Du hast Mérográm ordentlich zugerichtet. Ich habe immer gewusst, dass es irgendwann mal so enden würde, aber er wollte ja nie hören."
Dann wandte die düstere Gestalt ihren Blick wieder Torsi zu. "Aber diesmal schien es ja geklappt zu haben. Ich bringe dich zu Meister Górówan, er wird das besser zu beurteilen wissen."
Trotz dem Gewicht, welche die Rüstung als Eigenschaft vorweisen musste, schritt er erstaunlich schnell auf die Koboldin zu. Torsi wich zwei, drei Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken die Wand hinter sich berührte. Sie wollte aufschreien, doch da war der Ritter schon bei ihr und griff zu.
 

... und wie geht's weiter? Das würde ich auch gern erfahren.
Mailt mir bitte, wenn ihr es wisst!
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