Magische
Welt
Íja Macár
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Dieses Kapitel wurde von den Drachental-Besuchern
zum zweitbesten Íja Macár-Kapitel 2003 im Drachental gewählt!

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Teuflische Experimente
A05
 von: Andreas Fischer

"Torsi komm, komm her zu mir!"
"Mutter, bist du das?" Das kleine Mädchen zieht angstvoll die Decke über ihr Gesicht.
"Komm zu mir Torsi. Du wirst gehorchen, du musst gehorchen!"
Kein Lichtstrahl dringt durch das Fenster, der Morgen ist noch fern. Schwärze zieht sich um sie zusammen, ist überall und undurchdringlich.
"Mama!" Ihr Schrei zerreißt die Stille der Nacht, doch es ist zu spät. Grellrote Blitze ziehen durch den Raum und bilden ein schmerzendes Geäst um ihren kleinen Körper. Sie wehrt sich, versucht sich loszureißen, doch das Fremde ist erbarmungslos. In der Mitte des Zimmers entsteht ein gleißender Strudel. Sein Sog zieht die Blitze magisch an und Torsi mit ihnen.
Sie sieht wie die Tür aufgerissen wird, sieht die Mutter mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen schreien. Dann verschlingt der Strudel ihren Körper, das Zimmer entschwindet ihrem Blick.
Ein Reigen von Farben umfängt sie, durchdringt jeden Winkel ihrer selbst. Ein Blitz. Schmerz. Dann nichts mehr.

"Aufwachen meine Kleine! Endlich können wir beginnen..." Die Stimme reißt Torsi aus der Bewusstlosigkeit. Es ist die Selbe die sie schon in ihrem Zimmer hörte, doch nun klingt sie nicht mehr sanft und verlockend. Der harte Unterton dröhnt wie Hammerschlag in Torsis kleinem Kopf. Vorsichtig öffnet sie die Augen und erstarrt. Sie ahnt nicht, dass der Anblick sie noch auf Jahre in ihren Träumen verfolgen wird.
Ein großes Gesicht mit dicker Knollnase und spitzem Kinn blickt auf sie nieder. Mit wölfischem Grinsen entblößen die Lippen gewaltige, vergilbte Zähne.
Ein Magier schießt es dem kleinen Mädchen durch den Kopf. Eines jener Wesen, die in den Märchenbüchern der Kobolde oft ihr Unwesen treiben und vor denen sie früher so viel Angst hatte. In solchen Geschichten bringen Zauberer oft Furcht und Leid über die Kobolde, doch zuletzt werden sie stets besiegt. 
Aber jetzt scheint es Wirklichkeit und niemand ist in der Nähe, der Torsi retten könnte. Kein gütiger Ritter und keine Horde von Kobolden, die den Magier mit ihren Streichen in den Wahnsinn treiben.

"Entspann dich!" Der Mann dreht sich um und nimmt einige Schachteln von einem Regal an der Wand. Erst jetzt sieht Torsi wie groß er ist, doch für eine Koboldin sind beinahe alle Wesen riesig. Brummelnd wühlt er in den Behältern herum und nimmt schließlich einen bläulich glühenden Stab aus dem Hintersten.
"So, dann wollen wir doch mal sehen..." Er hält den Stab über eine Kerze und schüttelt ihn kräftig, bis das Glühen einen satten, dunkelblauen Ton annimmt.
"Mach dir keine Sorgen Kleine!" Sein Lachen hört sich an wie das Jaulen eines Hundes. "Ich bin sicher, dass ich diesmal die Formel richtig zusammengesetzt habe! Du wirst etwas ganz Besonderes sein... mein Produkt, mein Geniestreich! Und ganz nebenbei nicht so tot wie all die Anderen bisher..." Er richtet die Spitze des Stabes gegen Torsi und kichert irr.
Das kleine Mädchen schreit und zappelt, doch unsichtbaren Fesseln halten sie erbarmungslos fest.

"Irgendetwas habe ich vergessen... ach ja!" Der Magier schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn und holt eine gewaltige Schuppe aus einer Truhe hervor. Sie glänzt golden und scheint sehr schwer zu sein.
"Dieses Ding hat mich ein Vermögen gekostet, aber schließlich wollen wir dich ja nicht grillen... wie all die Anderen."
Er hält die Schuppe zwischen Stab und Torsi, wo sie wie von Zauberhand gehalten schweben bleibt als er loslässt.
"Jetzt beiß die Zähne zusammen und sei still, ich muss mich konzentrieren!"
Er murmelt einige Worte, dann zerreißen Feuerzungen die Szenerie. Ein Schrei. Dunkelheit.

Torsi erwacht und findet sich inmitten eines Trümmerfeldes wieder. Jede Faser ihres geschundenen Körpers schmerzt und blaue Flecken zieren die sonst so samtige Haut. Sie hat fürchterliche Angst, eine Angst, die ihr den Atem nimmt und keinen klaren Gedanken zulässt.
Nur das helle Sonnenlicht, welches nun dort hereinscheint wo einst das Dach war, spendet ein wenig Trost.
Der Magier liegt reglos auf dem Boden. Eine große Wunde klafft in seinem Bauch und die goldene Schuppe ist leicht angeschwärzt.

Was soll nun werden? Die Frage kreist wieder und wieder durch Torsis Kopf. Was soll ich nur tun?
Die Schmerzen lassen ein wenig nach, doch etwas ist anders als früher. Torsi kann es fühlen, eine Veränderung in ihrem Innern...
 


... und so setzt sich das Abenteuer fort:
Schrei! -K72 (E.Z.)
...oder alternativ auch hier:
Feromiel -K96 (Alandra)
...oder alternativ auch hier:
Spiegel der Schatten -K102 (Sion J. Parzival)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte! (Bitte jedoch keine weiteren Alternativ-Stränge! Danke!)
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